Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

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           rauskuck vom Sonntag, 6.4.2014           


20. Jahrestag des Beginns des Völkermordes an den ruandischen Tutsi, eines Ereignisses, dessen Bedeutung von den deutschen Medien bis heute nicht verstanden wird.

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Beitrag

Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
Afrika
Ruanda I

AJE berichtet den ganzen Tag ausführlich über Ruanda, diverse Live-Schalten nach Kigali, mit aktuellen Infos von Mohammed Adow. Berichte über das Gedenken, mit Erinnerungen von Überlebenden. Über Hutus, die immer noch als Flüchtlinge im Nachbarland Kongo leben. Über Hutus und Tutsis in einem Dorf, die das friedliche Zusammenleben wieder gelernt haben. Außerdem Infos aus Paris zur aktuellen Kontroverse mit Frankreich über dessen Mitschuld am Völkermord. Und ein Gespräch mit Jan Eliasson (Vize-Generalsekretär der UN) über das Versagen der UN damals.  ¤

A

 

A

zus.18

 

25

                 
         
Ruanda II

Inside Story: Diskussion über die Mitverantwortung Frankreichs. Mit Simon Adams (Konfliktexperte), Francois Gere (Historiker) und Robert Ford (ruandischer Journalist und Unternehmer).  (leider NNA)*  ¤

A

25
  (Video und Link folgen.)    
Ruanda III

PressTV meldet, daß Ruanda Frankreich beschuldigt, am Genozid teilgenommen zu haben. - Bei CNN ein Beitrag von Christiane Amanpour, mit viel emotionaler Musik und ein paar schrecklichen Fakten, aber ohne Erkenntnisgewinn.

P,C

zus.6
Ruanda IV

Bei TV5 Infos über den diplomatischen Streit, und ein Bericht aus Kigali von Sophie Roussi über das Verhältnis von Regierung und Opposition. Interessant, leider kaum verstanden.

Beim Sender France24 eine Dokumentation von Pauline Simonet: "Rwanda, le dernier Genocide du 20e Ciecle" - Historische Hintergründe, diverse Experten und Augenzeugen. Details später, NNA)*

JA

TV24

6

17

Ruanda V

Im deutschen TV gibt es überhaupt nur in der ARD Beiträge zu Ruanda, aber die auch nur am Rande. In der Tagesschau wird an ein Erdbeben vor 5 Jahren erinnert, aber nicht an den zweiten Holocaust. Im Wochenspiegel nur ein kurzer Hinweis, dann ein Bericht über Chinas Investitionen in Afrika. Einzig im Weltspiegel kommt Relevantes, ein Bericht von Peter Schreiber über das Zusammenleben von Überlebenden mit den damaligen Tätern in einem Dorf und über das boomende Kigali, wo die Unterscheidung von Hutus und Tutsis anscheinend überwunden worden ist. (Kurzfassung davon am Montag im MoMa.) Guter und einfühlsamer Bericht, aber auch nicht sonderlich erkenntnisfördernd. Vielleicht kann er zum Fragen anregen.

arte und Euronews berichten über den diplomatischen Streit zwischen Ruanda und Frankreich. Bei arte außerdem ein Bericht über verordnete Versöhnung von Tätern und Überlebenden in einem "Versöhnungsdorf". Bei Euronews ein kurzer, aber sehr guter Bericht über die historischen Ereignisse.

ARD,WS

 

arj,E

zus.17

 

zus.10

         
Ruanda 

Was in keinem Bericht klargemacht wird, was offenbar niemand verstehen will: das Entscheidende am Völkermord an den Tutsis ist nicht dessen Grausamkeit, ist nicht die Zahl der Opfer, ist nicht der "Blutrausch" der Täter. Es ist die Parallele zum Völkermord an den Juden: eine faschistische Machtelite beschließt, eine Minderheit komplett auszulöschen, erklärt diesen Plan öffentlich und setzt ihn dann praktisch um. Ein organisierter und geplanter Völkermord. Sowas hat es vorher in der Menschheitsgeschichte nicht gegeben, der Nazi-Holocaust wurde darum als "Singularität" bezeichnet. In Ruanda ist es das zweite Mal passiert. Wie kann es sein, daß dies im Land des ersten Holocausts niemand begreift?

Ich sehe darin eine Art des Rassismus, der es diesen primitiven Schwarzen einfach nicht zutraut, so ein enormes Verbrechen zu planen. Der den Rassismus der "Hutus" gegenüber den "Tutsis" nicht erkennt, weil es ja eben alles nur Schwarze sind. Der politische Motive nicht sieht, sondern nur dunkle "Stammeskämpfe" vermutet. Der darum auch die eigene Mitschuld nicht erkennen kann: Deutschland war das Land, das Ruanda zuerst kolonisiert hat, es waren deutsche Ethnologen, die dort die sozialen Kasten der Hutus und Tutsis zu "Völkern" erklärt haben und mit diesem rassistischen Gift die Grundlage für den Völkermord fast genau 100 Jahre später gesät haben. 

 

 
Nigeria 

Meldung: in einem Dorf in Zamfara haben Männer einer Stammesmiliz der Fulani eine Dorfversammlung überfallen und etwa 80 Menschen ermordet.   

P

1/2
 Nahost 

Syrien  

Bei AJE ein Bericht über die jüngsten Kämpfe. Bilder aus Aleppo nach einem angeblichen Faßbombenabwurf. Armenier protestieren gegen Massaker der Rebellen in Kassab. Für die Kameras bringen Rebellen armenische Zivilisten über die Grenze in die Türkei.   ¤

Im Zaatari-Flüchtlingslager in Jordanien gibt es schwere Zusammenstöße zwischen Flüchtlingen und Polizisten, mindestens ein Mann wird durch eine Tränengasgranate getötet. Auslöser war anscheinend ein Kontrolle wegen Schmuggelwaren. Berichte bei AJE (Nisreen el Shamayleh) und BBC.

Bei PressTV eine Meldung aus Homs: mindestens 13 Rebellen sind dort bei der Explosion ihrer eigenen Autobombe getötet worden.

Auf deutsch keine aktuellen Berichte, keine Meldungen.

Bei ttt ein Beitrag über den Filmemacher Talal Derki und seinen Dokumentarfilm "Homs - Ein zerstörter Traum". Natürlich gegen Assad.

A,B,P

 

 

ttt

zus.9

 

 

6

         

Iran 

Vier der fünf von einer pakistanischen Terrorgruppe entführten iranischen Grenzsoldaten sind wieder frei. Wie genau sie freikamen wird nicht erklärt.

P

1

 Die Arabische Revolution 

Libyen 

Regierung und Milizengruppen haben ein Abkommen über eine Wiederöffnung der wichtigsten Ölhäfen im Osten des Landes geschlossen. Infos und Bericht von Andrew Simmons aus Tripoli.

A

6
Ägypten   

Bericht über die gewaltsamen Auseinandersetzungen in Assuan zwischen zwei Familienclans, bei denen bisher etwa 25 Menschen getötet wurden.

A 2

Europa

Ukraine

In Charkiw und anderen Städten im Osten der Ukraine besetzen pro-russische Aktivisten zahlreiche Behördengebäude. Bei Demonstrationen fordern sie ein Referendum über den Anschluß an Rußland. Udo Lielischkies (Tagesschau) behauptet, bei den Aktivisten handele es sich um "Provokateure" aus Transnistrien.

TS,E

zus.3

Ökologie
Wale

Nach der Beinahe-Ausrottung durch den Walfang hat der Bestand des pazifischen Grauwals sich wieder erholt und wächst langsam weiter. In einer Lagune vor der Baja California (Mexiko) bringen die Wale jedes Jahr ihre Jungen zur Welt, und Wissenschaftler und Touristen haben hier Gelegenheit zu hautnahen, fast zärtlichen Begegnungen mit den wunderschönen, intelligenten Riesen. Bericht von David Mercer. (Hoffentlich schadet den Babys der Umgang mit Menschen nicht. Daß die Lagune durch Einleitungen von Salzwasser aus Trinkwasserentsalzungsanlagen bedroht ist, erwähnt der Bericht nicht.)   ¤

A

3

         
Mankind & Humanity

Religionen / Antimuslimismus

Noch ein Beitrag über die Thesen des Hamed Abdel-Samad vom "faschistischen Islam". Ebenfalls noch nicht angesehen, aber auch hier wird der Rechtsexkremist mit dem falschen Etikett "Islamkritiker" vorgestellt, am Ende läßt der Autor des Beitrags erkennen, daß er ebenfalls rein gar nichts verstanden hat, als er Salafisten als "radikale Muslime" bezeichnet. Weder "radikal" noch "Muslim" sind Begriffe, die etwas irgendwie Verwerfliches bezeichnen.

ttt

6

     *(NNA) = Noch nicht angekuckt                                                   erstellt am 7.4.14  um 14:50 Uhr

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