Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.
Afrika : Sudan #4
Sudan #1 (bis 31.5.11) | ||
Sudan #2 (bis 6.12.18) | ||
Sudan #3 (bis 2.3.23) | ||
Südsudan #3 |
(letzter Eintrag 2.12.24) |
Datum | Beitrag | Sender (Schlüssel) | Länge (Min.) |
9.2.23 |
Russlands Außenfaschist Lawrow besucht bei seiner Rundreise durch afrikanische Schurkenstaaten (Südafrika, Zimbabwe, Mauretanien und Mali) das Militärregime in Khartum. Beide Seiten fordern die Aufhebung der jeweiligen internationalen Sanktionen. Russland will am Roten Meer eine Marinebasis bauen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
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1.4.23 |
In Khartum verhandeln Armeeführung und Opposition malwieder / immernoch über die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung. Hauptstreitpunkt ist weiterhin die Rolle der RSF-Milizen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
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6.4.23 |
In Khartum demonstrieren etwa 1000 Leute gegen die immer noch andauernde Militärherrschaft. Bericht von Hiba Morgan. |
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2 |
13.4.23 |
Wachsende Spannungen zwischen der Armee und der paramilitärischen Völkermordmiliz RSF. Die RSF verweigert sich seit Monaten einer Integration in die Armee und blockiert damit die Bildung einer zivilen Regierung. In der Stadt Marawi (400 km nördlich von Khartum) hat es jetzt anscheinend Kämpfe zwischen Armee und RSF gegeben. Bericht aus Khartum von Hiba Morgan. |
A | 4 |
14.4.23 |
"Inside Story: Could standoff in Sudan turn into a civil war" - Schon am Vorabend des Putsches werden die Spannungen zwischen Armee und RSF und die Gefahr eines neuen Bürgerkriegs diskutiert. Mohammed Jamjoom spricht mit den Expertinnen Kholood Khair, Waleed Madibo und Alex de Waal. ¤ |
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28 |
15.4.23
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Nachdem es schon seit Tagen Meldungen über Zusammenstöße zwischen Armeeeinheiten und der Völkermordmiliz RSF in verschiedenen Orten gab, sind jetzt in Khartum schwere Kämpfe ausgebrochen. Die RSF versuchen, das Regierungszentrum und den Flughafen einzunehmen, beides bislang erfolglos. Unter ihre Kontrolle gebracht haben sie den staatlichen TV-Sender. Über der Stadt liegen große Qualmwolken, es gibt Artilleriebeschuss, Luftangriffe und heftige Bodenkämpfe. Bis zum nächsten Morgen gibt es mindestens 56 Tote (laut BBC), darunter auch zahlreiche Zivilisten. Offenbar gibt es im ganzen Land Kämpfe zwischen den beiden Militärgruppen. - Die RSF wurden 2013 von Diktator Bashir gegründet, als Nachfolger der Stammesmiliz Janjaweed in Darfur, die dort einen Völkermord ausgeführt hat. Unter ihrem Chef Dagalo haben sie gemeinsam mit der Armee unter General Burhan im Jahr 2019 Bashir gestürzt, Dagalo und Burhan wurden die starken Männer der Militärregierung. Bei den Protesten gegen die Militärherrschaft haben die RSF zahlreiche Demonstranten getötet, allein mehr als 130 bei einem Massaker im Juni 2019. Die RSF bestehen aus etwa 100.000 Kämpfern, die eigentlich in die Armee integriert werden sollten. ¤¤ Bei AJE Hauptthema, ab dem Morgen durchgehend live Infos aus Khartum von Hiba Morgan, später ausführliche Berichte und Hintergrundinfos. Einschätzungen (in chronologischer Reihe) von Dallia Mohamed Abdelmoniem (Bürgerrechtsaktivistin in Khartum), Mohammed Alamin Ahmed (Politologe in Khartum), Suliman Baldo (Experte), Alan Boswell (ICG), Mohamed Vall (AJE-Korrespondent), Edward Thomas (Experte) und David Shinn (Ex-US-Botschafter). ¤¤ Bei BBC und CNN wird das Thema erst viel später bemerkt, es ist nur eines unter vielen, größtenteils irrelevanten, und natürlich hat man keinen Reporter in Khartum. Aber auch hier ausführliche Infos, bei der BBC von Mohanad Hashim (BBC World Service) und Emmanuel Igunza (in Nairobi), bei CNN von Larry Maduwo (auch in Nairobi). Für die deutschen Sender steht Afrika natürlich nicht im Mittelpunkt, und bei der Tagesschau gab es nichtmal eine Meldung, aber immerhin wird dann doch berichtet. Im ZDF läßt man Golineh Atai (in Kairo) das erledigen, die man dort wohl immer noch für eine Journalistin hält. Der Beitrag strotzt (wie üblich bei Atai) vor Fehlern, Verdrehungen, barem Unsinn und sprachlicher Verwirrung, und eigentlich sollte man sowas nicht aufbewahren. Bei den Tagesthemen ein ordentlicher Bericht von Ramin Sina, leider aber ohne jede politische Einordnung der beiden Konfliktparteien. |
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zus.21
zus.34 zus.19 zus.7
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16.4.23
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Die Kämpfe zwischen Armee und RSF dauern in Khartum und im ganzen Land an. Am Nachmittag gibt es eine dreistündige Feuerpause, die aber kaum beachtet wird. Die Zahl der Opfer ist kaum festzustellen, bis Montag früh sind es allein in Khartum mindestens 100, größtenteils Zivilisten. General Burhan, der faktische Staatschef, hat sich bisher nicht öffentlich gezeigt, es ist unklar, ob er überhaupt noch lebt. ¤ Einzige Korrespondentin in Khartum ist weiterhin Hiba Morgan (AJE). Bei AJE außerdem Infos aus Khartum von der Journalistin Raga Makawi (African Arguments, telefonisch), und Einschätzungen von Mohamed Vall (AJE), Ahmed Gouja (Menschenrechtsaktivist, live aus Darfur), Matt Bryden (Experte) und David Otto (Experte). Bei CNN Einschätzungen von Susan Stigant (US Institute of Peace). ¤ Bei AJE außerdem die "Inside Story: Is Sudan’s unity in danger?" - Dareen Abughaida spricht mit drei Vertreterinnen der sudanischen Zivilgesellschaft (alle drei in Khartum): Mariam al Mahdi (Ex-Außenministerin), Alaaeldin Nugug (Sudanese Professionals Association) und Dallia Abdelmomiem (Demokratie-Aktivistin). Sämtliche Berichte sehen einen "Machtkampf" zwischen den Generälen Burhan (Armee) und Dagalo (RSF) und befürchten einen "Bürgerkrieg". Die politische Rolle von Dagalo und seinen RSF (Völkermord in Darfur, Massaker an Oppositionellen, Verbindung zu Wagner und zum illegalen Goldhandel - siehe 29.7.22) wird nicht thematisiert. Mohamed Vall beschreibt die RSF als eine Stammesmiliz, die außerhalb von Darfur praktisch keinen Rückhalt in der Bevölkerung habe und darum kaum in der Lage sein würde, das Land zu regieren. Wenn sie aber den Rückhalt (und Geld und Waffen) durch die Saudis, Eritrea und / oder Russland erhalten, ist auch eine faschistische Militärdiktatur wie in Myanmar möglich. Da die RSF bereits einmal einen Völkermord verübt haben, droht hier ein Krieg einer kriminellen Faschistenbande gegen die Bevölkerung. Die UN müssten gemäß Völkermordkonvention einschreiten. |
A,B,C A A arj,TS,E
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zus.28
zus.24 28 zus.6
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17.4.23
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In drei Tagen schwerer Kämpfe sind laut UN bisher mehr als 180 Menschen getötet worden (wahrscheinlich wesentlich mehr). In Khartum und anderen Städten ist der Strom ausgefallen, in Khartum ist auch die Wasserversorgung zusammengebrochen. Krankenhäuser können nicht mehr arbeiten, Zivilisten verstecken sich in ihren Häusern. Im Bericht von Nima Elbagir (CNN) Infos über Angriffe der RSF auf Krankenhäuser. - Ob eine der beiden Kriegsparteien die Oberhand gewinnt, lässt sich noch nicht erkennen. Die Armee veröffentlicht Bilder von gefangengenommenen RSF-Kämpfern, angeblich wurde der TV-Sender zurückerobert. In Marawi haben die RSF angeblich den Flughafen unter Kontrolle. Staatschef General Burhan hat sich nach drei Tagen erstmals gemeldet, telefonisch bei CNN. Er spricht von einem Putschversuch der RSF. Die Armee hat die RSF zur "Rebellengruppe" erklärt und deren Auflösung angeordnet. ¤ Bei AJE weiterhin Hauptthema. Infos aus Khartum weiter von Hiba Morgan, Berichte von der Sitzung des UN-Sicherheitsrats, Einschätzungen von Abdelkhalig Shaib (sudanischer Jurist) und Alan Boswell (ICG). Bei CNN Bericht und Einschätzungen von Nima Elbagir. Auf deutsch Berichte bei arte, Euronews und RTL. RTL weist als einziger Sender auf die Verbindungen von Dagalo zu Putin hin. (Angeblich hat er Putin angeboten, daß Russland in Port Sudan eine Marinebasis errichten kann.) Bei ARD und ZDF nur alberne Kurzmeldungen, die Tagesschau bringt statt Sudan lieber einen Bericht über die Micky Maus. Auf der Seite von AJE ein Hintergrundbericht zur Rolle der Wagnerbande im Sudan und zu deren Verbindungen zu den RSF. |
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zus.15
zus.16 zus.6 |
18.4.23
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Eine vereinbarte Waffenruhe (schon die dritte) wird erneut von beiden Seiten ignoriert. Die Kämpfe zwischen Armee und RSF dauern in Khartum und im ganzen Land an. Die Lage für Zivilisten in Khartum ist katastrophal: kein Strom, kein Wasser, keine Krankenhäuser. Unter den bisher mehr als 270 Toten im ganzen Land (laut WHO) sind sehr viele Zivilisten. - RSF-Chef Dagalo behauptet auf Twitter, General Burhan sei ein "radikaler Islamist" und würde brutal Zivilisten bombardieren (zitiert bei AJE). Dieselbe Propaganda, die schon in Syrien gegen jede Opposition benutzt wurde. Als rassistische Massenmörder sind bisher nur die RSF aufgefallen. ¤ Bei AJE weiterhin Hauptthema, mit Infos aus Khartum von Hiba Morgan und diversen Augenzeugen. Außerdem Ausschnitte aus Videos, die Leute in Khartum in den Sozialen Medien verbreitet haben. Leider kaum Hintergrundinfos. Einschätzungen heute nur von Nuur Mohamud Sheekh (Entwicklungsexperte und Vermittler, bei AJE) und Cameron Hudson (Afrikaexperte, bei CNN). Ausführliche Infos auch bei der BBC (aus Nairobi). - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews, bei ARD und ZDF nur Kurzmeldungen. |
A,B,C TS,E |
zus.37 zus.2 |
19.4.23
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Weiter schwere Kämpfe in Khartum und im ganzen Land. Eine weitere Feuerpause wurde erneut ignoriert. Videos von riesigen Rauchwolken über Khartum. Immer mehr Berichte über Angriffe der RSF auf Zivilisten, auf Krankenhäuser, auf humanitäre Helfer. Meldungen über Vergewaltigungen durch die RSF. In Khartum sind Strom und Wasser komplett ausgefallen, fast alle Krankenhäuser geschlossen. Tausende Zivilisten versuchen aus der Stadt zu flüchten. Westliche Staaten versuchen, ihre Staatsangehörigen aus dem Land zu holen. ¤¤ Berichte und Infos direkt aus Khartum gibt es weiterhin nur bei AJE, von Hiba Morgan und Mohamed al Tayeb und von dem Politologen Hamid Khalafalla. Wie AJE berichten auch die anderen Sender über die humanitäre Katastrophe, aber nicht über die politischen Hintergründe. Bei CNN ein Gespräch mit dem Videoblogger Maheen S ("Hitchhiking Nomad") in Khartum, der einige der Drohnenaufnahmen der brennenden Stadt liefert. - Bei AJE auch ein Bericht (von Osama Ahmed) aus Herowe. Die RSF haben dort den Flughafen schwer beschädigt und zahlreiche Flugzeuge zerstört. Inzwischen ist der Flughafen wieder in der Hand der Armee. Von der Armee gibt es bisher leider kaum Stellungnahmen zu dem Krieg, vor allem nicht gegenüber internationalen Sendern. Bei AJE heute ein Zitat von einer Stellungnahme von Armeesprecher General Nabil Ali Moussa im Staatsfernsehen, zu der Waffenruhe, die von der "Rebellenmiliz RSF" nicht beachtet wurde. Bei AJE ein paar Infos über die Verbindungen zwischen den RSF und der Wagnerbande und deren gemeinsame Plünderung der sudanischen Goldschätze. Einschätzungen dazu von Prof. Ashok Swain (Friedensforscher). - Bei CNN Einschätzungen von Cameron Hudson (Afrikaexperte) zur militärischen Stärke beider Seiten. Einiges spricht dafür, daß die Armee militärisch überlegen ist. Auch Hudson sieht die Stärke der RSF in ihren (gestohlenen) Goldvorräten, die sie in Waffenkäufe umgesetzt haben. ¤ Bei AJE zum Lesen: eine kleine Charakterstudie des RSF-Chefs Dagalo ("Hemetdi"). Auch bei den deutschen Sendern Schilderungen der dramatischen Lage der Menschen in Khartum, aber kaum etwas Sinnvolles über politische Hintergründe. (Im ZDF: "Krankenhäuser wurden angegriffen. UN-Helfer wurden angegriffen." Von wem?!) Die beiden Generäle werden als gleichermaßen verantwortlich für die Gewalt dargestellt. Immerhin ein paar Verweise auf die Verbindungen der RSF zu Russland. Bei der Tagesschau auch heute keine Meldung. Bei den Tagesthemen Infos aus Khartum von Katharina von Schroeder (Save the Children). Sämtliche Sender, leider auch AJE, beschreiben den Krieg immer noch als "Machtkampf zwischen zwei Generälen". Sie ignorieren, daß die Gewalt von der Völkermordmiliz RSF ausgeht. Alle Berichte über Kriegsverbrechen beziehen sich nur auf diese Mörderbande. Es ist eigentlich offensichtlich, daß es sich um einen Putschversuch der RSF handelt, den die Armee abzuwehren versucht. Auf der einen Seite also eine Armee, die dabei war, die Macht mit der Demokratiebewegung zu teilen, auf der anderen eine faschistische Terrorgruppe, die einen Krieg führt gegen die Armee, gegen die Zivilbevölkerung und gegen mögliche Augenzeugen. |
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zus.25
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20.4.23 |
Die Kämpfe dauern im ganzen Land an. Laut UN wurden bisher mindestens 330 Menschen getötet, wahrscheinlich sind es wesentlich mehr. Tausende Menschen flüchten wegen der Gewalt und der akuten Notlage aus Khartum, auch aus Darfur sind 20.000 Menschen ins benachbarte Tschad geflüchtet. Beide Kriegsparteien erklären, daß sie eine internationale Einmischung ablehnen und daß sie die Gegenseite vollständig besiegen wollen (beide zitiert bei AJE). - Bei AJE Einschätzungen von Waleed Madibo (Sudan Policy Forum), u.a. zu den Interessen von Saudis, Emiraten und Ägypten in Sudan. - Einziger Bericht auf deutsch heute bei Euronews. ¤ Bei CNN berichtet Nima Elbagir über Beweise dafür, daß die RSF noch in dieser Woche große Mengen Waffen von der russischen Mörderbande Wagner erhalten haben, geliefert mit Flugzeugen der russischen Armee von Flugplätzen des Warlords Haftar in Libyen aus. ¤ |
A,B,C,E | zus.28 |
Mein Kommentar am 20.4.
Ich habe sowas schonmal erlebt. Daß ich vor dem TV sitze und nicht kapiere, warum niemand hier kapiert, was
da los ist. Das sind keine "Stammeskämpfe". Ihr kapiert nicht, daß es auch in
Afrika um politische Fragen geht. Und um Rassismus und Faschismus. Der sich
damals in Ruanda
drei Monate austobte und fast eine Million Menschen gemordet hat. Und ihr
gedenkt an Auschwitz und was alles und merkt nicht, wenn es wieder passiert,
diesmal in Afrika.
Im #Sudan findet gerade ein Putschversuch durch eine faschistische |
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21.4.23
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Beide Seiten verkünden eine dreitägige Feuerpause zum Eid-Fest, aber beide halten sich nicht daran. Die Kämpfe dauern in Khartum und im ganzen Land fast unvermindert an. Die humanitäre Lage in Khartum ist dramatisch. Die Zahl der Toten wird von den UN mit bisher mindestens 413 angegeben. General Burhan (immernoch faktisch Präsident des Landes) gibt erstmals eine Erklärung im Staatsfernsehen ab. ¤ Bei den internationalen Sendern weiterhin Hauptthema, bei den deutschen nicht. Interessante Hintergrundinfos: bei AJE von Justin Lynch (Sudan-Experte) über die Interessen der Regionalmächte im Sudan, bei der BBC von Jonas Horner (ICG) über die Kräfteverhältnisse (er sieht die Armee deutlich im Vorteil gegenüber den Rebellen der RSF) und von Omar El Tayeb (BBC Arabic) über den Verlauf der Kämpfe landesweit. CNN bringt eine Antwort von Prigozhin zu den Vorwürfen, daß Wagner vor ein paar Tagen Waffen an die RSF geliefert habe. Er streitet natürlich alles ab. Einschätzungen dazu und zu Russlands Interessen (Gold!) im Sudan von Martin Plaut. ¤ Bei AJE außerdem die "Inside Story: What role do outside players have in the war in Sudan?" - Im Eingangsbericht wird der Zusammenhang zwischen Wagner und RSF angesprochen. Folly Bah Thibault spricht dann mit Kholood Khair (Aktivistin in Khartum), Mat Nashed (Journalist in Kairo) und Prof. Khalid Medani (Politologe). Leider NNA)* Auf deutsch Berichte bei arte und Euronews, eine lächerliche Kurzmeldung im ZDF und nichts bei der ARD. |
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zus.45
28 zus.4
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22.4.23 |
Die Kämpfe dauern fast unvermindert an, die Lage der Menschen ist katastrophal. Khartum liegt erneut unter dichten Qualmwolken. Die RSF haben Gefängnisse angegriffen und die Insassen freigelassen. In der Stadt Darduk (nördlich von Khartum) demonstrieren einige hundert Bewohner gegen den Krieg und für eine sofortige Waffenruhe. Aus Darfur sind mehrere zigtausend Menschen nach Tschad geflüchtet. - Westliche Staaten errichten Luftbrücken, um ihre Leute aus dem Land zu holen. Die Armee erklärt, daß sie die USA dabei unterstützen wird. ¤ Bei allen Sendern gilt das Hauptinteresse der Evakuierung von westlichen Staatbürgern, die deutschen Sender sorgen sich natürlich nur um die Deutschen im Sudan. Die Not der Menschen im Sudan kommt heute nur bei AJE und BBC vor, politische Hintergründe heute gar nicht. |
A,B,C
R,TS,hj,E |
zus.24
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23.4.23
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Die Kämpfe gehen unvermindert weiter, aber es gibt Absprachen mit beiden Kriegsparteien, daß Ausländern (vor allem Europäer und US-Bürger, aber auch u.a. Leute aus Pakistan und Bangladesh) die Flucht aus dem Land ermöglicht wird. Einige westliche Länder haben dafür Transportflugzeuge in den Sudan geschickt, teilweise werden die Leute auch auf dem Landweg nach Port Sudan und dann über Saudi-Arabien herausgeholt. Während die Lage der Menschen im Sudan kaum jemanden kümmert, wird bei allen Sendern ausführlich über die Evakuierungsaktionen berichtet. Infos und Berichte zur Lage im Land vor allem bei AJE. In Khartum gibt es weder Strom noch Wasser, landesweit wurde das Internet abgeschaltet. Zigtausende Menschen sind nach Tschad geflüchtet, einige tausend auch nach Südsudan. Infos u.a. von Hiba Morgan (in Khartum) und Peter van der Auweraert (UN-Hilfe-Koordinator, in Juba). - Bei der BBC Infos über einen Angriff der RSF auf einen französischen Evakuierungskonvoi (unbestätigt). - CNN meldet, daß angeblich auch die Armee Insassen aus einem Gefängnis freigelassen hat, und zwar Mitglieder des gestürzten Bashir-Regimes. - Bei CNN Einschätzungen von Cameron Hudson (Afrikaexperte) und Justin Lynch (Autor von "Sudan's unfinished Democracy") über die Interessen der Kriegparteien und ihrer regionalen Unterstützer (Ägypten steht hinter Burhan, die Emirate und Russland hinter Dagalo). ¤ Auch bei den deutschen Sendern geht es (teilweise als Hauptthema) um die Evakuierung der Ausländer, speziell der deutschen. Immer wieder kommt dabei die Falschmeldung, es gebe eine Waffenruhe. Zur Lage im Land nur im "Weltspiegel" ein Bericht (von Ramin Sina), leider oberflächlich und fehlerhaft. Dagalos Goldgeschäfte werden zwar erwähnt, aber nicht seine Handelspartner. |
A,B,C,JA
R,arj,TS,hj,
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zus.50
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24.4.23
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Der Sudan steht weiter in den Schlagzeilen, aber es geht kaum um den Krieg und die Not der Menschen, sondern fast überall nur um die "Evakuierung" der Ausländer, bei den deutschen Sendern speziell um die Deutschen. Obwohl im ganzen Land weiter schwere Kämpfe toben, wird ständig von einer "Waffenruhe" geredet (auch die deutsche Außenministerin tut das) - dabei haben beide Kriegsparteien nur für den freien Abzug der Ausländer gesorgt - wohl auch, um unerwünschte Augenzeugen loszuwerden. Eine "neue" Waffenruhe wird am Abend nach Gesprächen mit der US-Regierung verkündet. Ob diese mehr bringt, bleibt abzuwarten. Tatsächlich über die Lage im Land berichtet weiterhin vor allem AJE, mit der Korrespondentin Hiba Morgan in Khartum. Millionen Menschen haben keinerlei Versorgung und können sich nur in ihren Häusern verkriechen. Weiterhin versuchen tausende Zivilisten, aus Khartum zu flüchten, und Zigtausende flüchten in die Nachbarländer, zuerst Tschad, jetzt auch Südsudan und Ägypten. Die Luftwaffe (unter Kontrolle von Burhan) bombardiert weiter Rebelleneinheiten mitten in Khartum und behauptet, diese würden "Zivilisten als Schutzschilde" benutzen. Beide Seiten verbreiten Meldungen über militärische Erfolge. ¤ Die schwersten Kämpfe gibt es offenbar in Darfur, und erneut Übergriffe der RSF auf Zivilisten. Krankenhäuser sind überfüllt mit Schwerverletzten. Ein paar Infos über die Lage in Darfur, die Massenflucht nach Tschad und die Auswirkungen auf die Lage dort von Remadji Hoinathy (Experte in N'Djamena). Außerdem bei AJE Einschätzungen von Mohammed Vall zur Kriegsentwicklung. Falls es wirklich zu einem Abflauen der Kämpfe kommt, dann wohl weniger wegen irgendwelcher "Waffenstillstände", sondern weil es kaum noch Treibstoff gibt. ¤ Bei den deutschen Sendern, wie gesagt, vor allem Interesse an den "evakuierten" Deutschen. Im ZDF immerhin ein paar Infos von Luc Walpot aus Kairo zur humanitären Lage, bei den Tagesthemen ein Bericht von Ramin Sina (auch in Kairo), mit ein paar Impressionen vom Krieg. |
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zus.24
zus.15
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25.4.23
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Der Krieg zwischen der Armee und den Putschistenmilizen der RSF dauert im ganzen Land an, die Lage der Zivilbevölkerung wird immer schlimmer. Die UN geben die Zahl der Getöteten mit 459 an, es sind aber wahrscheinlich Tausende. In Omdurman wurde eines der wenigen noch geöffneten Krankenhäuser mit Granaten beschossen. In Khartum haben Kämpfer ein Labor der WHO besetzt, in dem u.a. Proben von gefährlichen Krankheitserregern gelagert werden. - Nachdem die RSF mehrere Gefängnisse geöffnet haben, ist unklar, ob der vom ICC gesuchte Ex-Präsident Bashir noch in Haft ist. - Zigtausende Zivilisten flüchten aus Darfur ins Nachbarland Tschad. Bei AJE Infos von Ahmed Idris aus dem Grenzgebiet. - Alle diese aktuellen Berichte nur bei AJE und (teilweise) CNN. ¤¤ Außerdem bei AJE ein Hintergrundbericht von Hashem Ahelbarra über die Interessen der beiden Kriegsparteien. Darin werden beide gleichermaßen für den "Ausbruch der Gewalt" verantwortlich gemacht. Im Studio weitere Einschätzungen von Hashem Ahelbarra. Er erwähnt Dagalos illegale Goldgeschäfte und seinen Rückhalt durch die Emirate, aber nicht die Beziehung zu Wagner. AJE überträgt die Sondersitzung des UNSC teilweise live. Daraus die Rede von Guterres (nur der Anfang), der hilflos wie selten zuvor beide Kriegsparteien zur Einstellung der Kämpfe aufruft, ohne irgendwelche politischen Bewertungen. Irgendwelche Maßnahmen kündigt er auch nicht an. Und die Stellungnahme von Sudans UN-Botschafter Al-Harith Idriss Mohamed, der feststellt, daß es sich um einen Putschversuch der RSF handelt. Gehört hat das anscheinend niemand. Ausführliche Infos und Bericht aus New York von James Bays. ¤ Bei den anderen Sendern weiter fast nichts über den Sudan, stattdessen mehr über die "Evakuierung" (selten war das Wort dümmer als hier) der weißen Ausländer. Die BBC war heute komplett unbrauchbar, ebenso wie Sky News. Immer wieder wird von einer angeblichen Waffenruhe (bei der Tagesschau: "Waffenpause") fantasiert. |
A,C
A arj,ht,TS,E
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zus.30
zus.35 zus.9
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26.4.23
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Es ist etwas absurd: die Kämpfe gehen im ganzen Land weiter, aber alle Sender berichten von einer "Waffenruhe", die von beiden Seiten verletzt werde. Dann gibt es eben keine Waffenruhe, auch wenn beide Kriegsparteien dies behaupten. Sie lassen nur die Ausländer unbehelligt ausreisen. Zugleich versuchen auch zigtausende Zivilisten aus Khartum und überhaupt aus dem Land zu flüchten. Bisher sind etwa 20.000 nach Tschad, 10.000 nach Ägypten und einige tausend nach Südsudan gelangt. - Nach Regierungsangaben wurden bisher mindestens 512 Menschen getötet. In Khartum haben die Menschen weder Wasser noch Nahrung noch Strom. - Die RSF haben zahlreiche Personen aus den Gefängnissen freigelassen, darunter mehrere Massenmörder, die vom ICC gesucht werden. Ex-Präsident Bashir soll in einem Militärkrankenhaus liegen. Die RSF haben u.a. eine Ölraffinerie und ein Kraftwerk erobert. ¤ Weiterhin berichtet nur AJE umfassend und ausführlich, weiterhin ist Hiba Morgan die einzige internationale Korrespondentin in Khartum. Infos auch aus Juba und von der Tschad-Grenze. Außerdem ein Überblick über internationale Presseberichte. Und wieder ausführliche Einschätzungen von Hashem Ahelbarra. ¤ Bei BBC und CNN geht es weiterhin vor allem um die "Evakuierung" der Ausländer und nur am Rand um die humanitäre Notlage. Bei CNN sagt eine Ärztin in Khartum: "Es gibt keine Waffenruhe. Und wenn die Ausländer weg sind, wird es nur noch schlimmer werden." - Auch das ZDF und Euronews berichten erstmal über die Flucht der Ausländer, dann aber auch über die Situation im Land und über die Rolle der Wagnerbande. Im "auslandsjournal" ein recht guter Bericht von Luc Walpot. - Bei der ARD heute gar nichts. |
A,B,C ht,auslandjnl,E
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zus.40 zus.14
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27.4.23
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Die beiden Kriegsparteien vereinbaren, den nicht existenten "Waffenstillstand" nochmal um drei Tage zu verlängern. Die Kämpfe dauern unvermindert an. Die Lage der Menschen ist weiter katastrophal, Zigtausende versuchen aus Khartum und aus dem Land zu flüchten. ¤ Umfassend über die Lage im Land berichtet weiterhin nur AJE, etwas knapper TV5. Leider weiterhin kaum etwas zur militärischen Lage. Bei AJE auch Infos aus einem Flüchtlingslager in Tschad, wieder ein Stück über Reaktionen in den Sozialen Medien, und Einschätzungen von Prof. David Shinn zu den ausländischen Interessen. ¤ Bei den anderen Sendern geht es weiterhin fast nur um die "Evakuierungen". Da alle Deutschen inzwischen ausgeflogen wurden, gibt es für die deutschen Sendern fast nichts mehr zu berichten. Im ZDF nur eine alberne Kurzmeldung, bei Euronews ein Bericht, bei der ARD wieder nichts. |
A B,C,JA hj,E |
zus.19 zus.12 zus.2 |
28.4.23
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Trotz der angeblichen Waffenruhe gibt es in Khartum und im ganzen Land weiter schwere Gefechte. Über Khartum hängen wieder dichte Qualmwolken, u.a. von einer brennenden Ölraffinerie. Vor allem in Darfur ist der Bürgerkrieg wieder voll aufgeflammt, die UN sprechen von "ethnischen Zusammenstößen". Allein dort wurden in vier Tagen mindestens 100 Menschen getötet. Weiterhin keine Infos zur militärischen Lage. - Der Abtransport der Ausländer ist weitgehend abgeschlossen. Ein türkisches Transportflugzeug wurde dabei von den RSF beschossen. ¤ Weiterhin berichtet nur AJE umfassend. Direkt aus Khartum weiterhin Hiba Morgan, Infos aus Khartum außerdem von Hamid Khalafallah (Politologe), und Gasim Amin Oshi (Baitalmaal Resistence Committee). - Malcolm Webb berichtet aus Djibouti, wohin die USA einige tausend Leute ausgeflogen haben, nicht nur westliche Staatsbürger, sondern auch Viele aus armen Ländern. Aber keine Sudaner, außer solche mit Doppelpass. ¤ Auch BBC und CNN gehen jetzt wieder etwas mehr auf die Lage im Land ein. Bei der BBC ein Telefongespräch mit dem Putsch-General Dagalo (RSF). Wie üblich von ihm nichts als Demagogie. Zur Lage in Darfur ein Telefongespräch mit dem Ex-Gouverneur Adeeb Yousif. - Auf deutsch nur bei Euronews ein Bericht. |
A B,C,JA,E
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zus.18 zus.18
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28.4.23 |
"Inside Story: How are Sudan’s resources linked to the conflict?" - Ein Hintergrundbericht über eine Ursache des Kriegs, den Streit um Sudans Bodenschätze (vor allem Öl und Gold). Tom McRae spricht darüber mit Prof. Khalid Medani (Afrikaexperte), Raga Makawi (Herausgeberin von "Africa Arguments", Autorin von "Sudan’s Unfinished Democracy") und Waleed Madibo (Sudan Policy Forum). (Leider NNA)* ¤ |
A |
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29.4.23 |
Kein Nachlassen der Kämpfe, trotz aller erklärten "Waffenstillstände". - In Port Sudan warten tausende arabische Flüchtlinge aus Khartum, die meisten Jemeniten, darauf, per Schiff nach Jiddah (Saudi-Arabien) zu kommen. Innerhalb Sudans sind etwa 75.000 Menschen auf der Flucht, mindestens 14.000 sind bisher nach Ägypten geflüchtet, 20.000 nach Tschad, etwa 5000 nach Südsudan. - Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan und Gasim Amin Oshi, aus dem Grenzgebiet in Tschad Ahmed Idris, aus Juba Haru Mutasa. Ein paar Bilder von Protestkundgebungen in Khartum, Nyala und Juba, teils einfach gegen den Krieg, teils auch ausdrücklich gegen die RSF. - Bei CNN und ARD geht es hauptsächlich um die Flüchtlinge, bei der ARD Infos aus dem ägyptischen Grenzgebiet von Ramin Sina. ¤ |
A C,TS,TT |
zus.20
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29.4.23 |
"Inside Story: What impact does the fighting in Sudan have on Libya?" - Tom McRae spricht mit Benoit Faucon (Korrespondent des Wall Street Journal), Hamid Khalafallah (Politologe in Khartum) und Jason Pack (Militärexperte). (NNA)* |
A | 27 |
29.4.23 |
Im "Listening Post" ein Beitrag über die Anstrengungen der Zivilgesellschaft, über die Sozialen Medien sich selbst und den Widerstand gegen den Krieg neu zu organisieren, und der Desinformation der Kriegsparteien etwas entgegenzusetzen. Matthew Benson (LSE) erklärt, daß speziell die RSF versuchen, sich als Freunde der Demokratiebewegung darzustellen - dabei sind sie für die meisten Massaker an Demonstranten und für den Völkermord in Darfur verantwortlich. ¤ |
A | 10 |
30.4.23
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Die Kämpfe zwischen Armee und den Völkermördern der RSF dauern in Khartum und im ganzen Land an. Die Kriegsparteien verkünden einen weiteren Waffenstillstand, der aber genausowenig beachtet wird wie die vorherigen. (Außer von den Medien, die so tun, als wenn das eine Bedeutung hätte.) Die Versorgung in Khartum ist katastrophal, es kommt zu Plünderungen. - Die BBC meldet eine "Großoffensive" der Armee gegen die RSF. - BBC und CNN berichten weiter vor allem über "Evakuierungen". ¤ Einschätzungen bei AJE von Khalid Hassan (Sudans Botschafter in London) und Cameron Hudson. Hudson: beide Seiten versuchen den Eindruck zu erwecken, sie würden mit der internationalen Gemeinschaft kooperieren, sich um die Sicherheit der Zivilisten kümmern und sich für den Übergang zur Demokratie einsetzen, aber beide tun das Gegenteil. Bei der BBC Einschätzungen von Kholood Khair (Politologin, soeben aus Khartum nach London entkommen). Sie sagt, die RSF wird von den Leuten in Khartum eher als kriminelle Bande angesehen denn als militärisches Unternehmen. Ihre Stärke stammt vor allem aus dem illegalen Goldhandel und der Unterstützung durch Saudis und Emirate. Auf der anderen Seite sei die Armee stark von Islamisten unterwandert. (auch unten im Video) ¤ Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews. Bei ARD und ZDF fast nichts, nur eine alberne Kurzmeldung im ZDF. |
A B,C,arj,E
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30.4.23 |
"Inside Story: What are the implications of Sudan’s fighting for Egypt?" - Nick Clark spricht mit Mohamed Alamin Ahmed (Journalist in Khartum), Sara Kira (Journalistin in Kairo) und Prof. Khalil Anani (Politologe, Ägypten-Experte). (NNA)* |
A |
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1.5.23 |
Die Kriegsparteien ignorieren auch den sechsten "Waffenstillstand", Luftangriffe und schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF in Khartum, Omdurman und überall im Land. In El Geneina (in Darfur) wurde ein Flüchtlingslager angegriffen und etwa 100 Zivilisten ermordet. (Meldung bei CNN. Die Täter werden nicht genannt.) - Die "humanitäre Krise" verschärft sich weiter. Bisher sind etwa 70.000 Menschen aus dem Land geflüchtet, das UNHCR befürchtet, daß ca. 800.000 Menschen in die Nachbarländer flüchten werden. ¤ Bei CNN Einschätzungen von Cameron Hudson zur Gefahr, daß der Krieg auf Nachbarländer übergreift. Die RSF haben enge Kontakte zu diversen Rebellen/Terror-Gruppen. |
A,C
arj,TS,E |
zus.14 zus.4 |
1.5.23 |
"Inside Story: What will the war in Sudan mean for Ethiopia?" - Imran Khan spricht mit Aicha El Basri (Ex-Sprecherin der AU) und Prof. Etana Dinka (Historiker). (NNA)* |
A | 28 |
2.5.23
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Laut UN wird aus der "humanitären Krise" allmählich eine echte Katastrophe. Die Kämpfe in Khartum konzentrieren sich auf den Norden der Stadt, die Gegend um den Flughafen und den Präsidentenpalast. Aus dieser Gegend sind die meisten Bewohner geflüchtet. Im Rest der Hauptstadt gibt es weiter kaum Nahrung und Treibstoff. Die Kriegsparteien verkünden unterdessen am Abend einen neuen siebentägigen "Waffenstillstand". Bewohner von Khartum sagen, das Wort "Waffenstillstand" habe seine Bedeutung verloren. ¤ Laut UN haben inzwischen mehr als 100.000 Menschen das Land verlassen. Allein etwa 30.000 sind aus Darfur nach Tschad geflüchtet. Von dort berichtet bei AJE weiter Ahmed Idris, sowie bei der BBC Chris Ewoko. In Darfur sind die RSF (früher Janjaweed) offenbar dabei, ihren Völkermord an der afrikanischen Bevölkerung fortzusetzen. Sie haben mehrere Orte und Flüchtlingslager komplett niedergebrannt und mehrere hundert Zivilisten ermordet. Leider nur bei CNN ein paar Bilder von dort, und Infos von Toby Harward (UNHCR). Die Täter benennt er leider nicht deutlich. ¤ Auf deutsch im ZDF ein haarsträubend dummer Bericht von Golineh Atai. Zu den Bildern aus Darfur: "Gebäude wurden in Brand gesetzt. Der Krieg der Generäle hat den Stammeskrieg wieder angefacht." Kein Wort über Täter und Opfer. Die Berichte beim ORF und bei Euronews sind allerdings auch nicht viel aussagekräftiger. Bei der Tagesschau eine unwesentliche Kurzmeldung. |
A,B,C
ht,TS,ZiB,E
|
zus.26 zus.7
|
2.5.23 |
"Inside Story: How much of a threat is Sudan’s conflict to Chad?" - Imran Khan spricht mit Remadji Hoinathy (Afrikaexperte), Abdelkhalig Shaib (sudanischer Anwalt) und Solomon Dersso (bei Amani Africa, einem panafrikanischen Thinktank). Der Grund für die Massenflucht aus Darfur wird leider auch hier nicht genannt. |
A | 27 |
3.5.23
|
In Khartum weiter schwere Kämpfe, vor allem um den Präsidentenpalast, den die RSF seit Kriegsbeginn besetzt haben. Bei AJE auch ein Bericht aus Bahri (nördlich von Khartum), wo die andauernden Kämpfe zwischen RSF und Armee schwere Zerstörungen angerichtet haben. Über die Kämpfe sonst im Land leider keine Infos mehr, speziell auch nicht über den erneuten Völkermord der RSF an der Zivilbevölkerung in Darfur. ¤ Außer Hiba Morgan (AJE) berichtet jetzt auch Yousra Elbagir bei Sky News aus Khartum. "Khartum brennt, und von hier sieht es nicht so aus, als wenn es einen Waffenstillstand gäbe." Elbagir nimmt klar die Perspektive der Armee ein (welche denn auch sonst!) und lässt Offiziere erklären, wie die RSF das Land ins Chaos gestürzt haben. Sie trifft Leute, die sagen, daß sie die Armee nicht an der Macht haben wollen, daß es aber die Aufgabe der Armee ist, die Zivilisten zu beschützen - gemeint: vor den RSF-Banditen. ¤ Bei AJE Einschätzungen von Nicholas Kay (britischer Ex-Botschafter) zu Bemühungen von Nachbarstaaten um eine Verhandlungslösung. Bei CNN Einschätzungen von Alan Boswell (ICG). Bei den deutschen Sendern nichts mehr. |
A,C,Sky,JA
|
zus.24
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3.5.23 |
"Inside Story: What are the chances for peace in Sudan?" - Imran Khan spricht mit Nyagoah Tut Pur (HRW), Prof. Bakry Eljack Elmedni (Politologe, Sudanexperte, Gründer von "Front Against War") und Stella Agara (Entwicklungsexpertin). (NNA)* |
A | 28 |
4.5.23 |
Trotz aller "Waffenstillstände" weiter heftige Kämpfe in Khartum und anderen Orten. Diverse internationale Appelle, die kriegführenden Parteien sollten miteinander verhandeln, was die aber beide ablehnen. Mehrere Lagerhallen des WFP sind geplündert worden - leider wird nicht angegeben, von wem. In Port Sudan demonstrieren einige hundert Leute gegen die Unterstützung der Emirate für die RSF. ¤ |
A,C,arj | zus.12 |
5.5.23
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Die Kämpfe zwischen Armee und RSF dauern in Khartum und im ganzen Land an. Die Zivilbevölkerung leidet unter der Gewalt und dem Fehlen von Lebensmitteln, Wasser und Energie. Zigtausende versuchen, aus dem Land zu flüchten. Allein in Port Sudan warten Tausende auf eine Überfahrt nach Saudi-Arabien. AJE meldet, daß bei Plünderungen in Krankenhäusern die gesamten Vorräte an Polio-Impfstoff zerstört wurden. (Leider erwähnt AJE nicht, daß diese Plünderungen von der RSF verübt wurden, die überall Krankenhäuser und andere Hilfseinrichtungen besetzen, plündern und für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. Den Link habe ich nachgetragen.) - Laut Unicef sind im Krieg bisher mindestens 190 Kinder getötet worden. (Die Gesamtzahl der Toten insgesamt wird nicht mehr genannt.) - Die USA und die das Saudi-Regime haben gemeinsam die Kriegsparteien zu Gesprächen nach Jiddah eingeladen. Die US-Regierung spricht erstmals von Sanktionen gegen "Einzelpersonen, die Sudans Frieden und Stabilität bedrohen", ohne diese jedoch zu benennen. ¤ Bei AJE weiterhin Hauptthema. Ansonsten kurze Berichte bei CNN und Euronews. Bei deutschen Sendern seit Tagen nichts mehr über den Krieg im Sudan. |
A,C,E
|
zus.16
|
6.5.23 |
In Jiddah haben tatsächlich erstmals Gespräche zwischen Vertretern von RSF und Armee begonnen, unter Vermittlung der USA und der Saudis. - In Khartum gibt es heute nur vereinzelt Artilleriebeschuss, laut Hiba Morgan der bisher ruhigste Tag seit Kriegsbeginn. - Berichte heute nur bei AJE. Auf deutsch eine Meldung bei der ARD, im ZDF ein Unfugsbeitrag von Atai (weggelassen). |
A,TT |
zus.4 |
7.5.23 |
Beide Kriegsparteien erklären, bei den Gesprächen in Jiddah gehe es nur um einen "humanitären Waffenstillstand", nicht um ein Ende des Konflikts. Die Gefechte in Khartum und anderswo dauern an. In den Nachbarländern kommen weiter täglich tausende Flüchtlinge an. Bei AJE Berichte dazu aus Jiddah und Renk (an der Grenze zu Südsudan). Bei arte ein Beitrag über den Einfluss der Saudis, die angeblich beide Seiten unterstützen, und ein Bericht über die Massenflucht nach Tschad. Als Auslöser werden "die blutrünstigen Janjaweed-Milizen" in Darfur genannt (die identisch sind mit den RSF). In der Tagesschau ein Bericht von Ramin Sina. Er erwähnt u.a. die Finanzierung der RSF aus dem (illegalen) Goldhandel mit der Wagnerbande. - Zu den Angriffen der RSF auf Zivilisten und Krankenhäuser gibt es bei AJE inzwischen immerhin einen Bericht zum Nachlesen. |
A,TS,arj,E | zus.15 |
8.5.23 |
Während in Jeddah weiter verhandelt wird, wird in Khartum weiter gekämpft. Schwere Gefechte weiterhin vor allem um den Präsidentenpalast. Die Lage der Zivilisten ist weiter katastrophal. Auch die Massenflucht in die Nachbarländer geht weiter. - Brauchbare Infos heute nur bei AJE, aus Khartum und Renk (Südsudan). (Infos außerdem auch bei der BBC. Bei deutschen Sendern nichts.) |
A |
5 |
9.5.23 |
Keine Änderung der Kriegslage. Nach UN-Angaben sind im ganzen Land jetzt mehr als 700.000 Menschen auf der Flucht vor dem Krieg, 150.000 sind inzwischen in die Nachbarländer geflüchtet. Bei den andauernden Gesprächen in Jeddah geht es bisher hauptsächlich um die Einrichtung von "humanitären Korridoren", nicht um ein Ende des Krieges. - Bei AJE Berichte aus Khartum und N'Djamena (Tschad). Bei BBC-FoA Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal, einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. |
A,B,E | zus.10 |
10.5.23 |
Die Kämpfe und Luftangriffe in Khartum und den Nachbarstädten Omdurman und Bari nehmen wieder zu. Bisher zeigen beide Seiten keine Zeichen des Nachgebens. Bei AJE heute nur ein Bericht aus einem Flüchtlingslager im Südsudan. Zehntausende flüchten weiter vor der Gewalt, die meisten der Ankommenden sind unterernährt und krank, und im Südsudan gibt es kaum Mittel zu ihrer Versorgung. Bei BBC-FoA Infos aus Nairobi und ebenfalls ein Bericht aus demselben Flüchtlingslager im Südsudan. ¤ |
A,B | zus.8 |
11.5.23 |
In Khartum (und anderswo) weiter schwere Kämpfe. Der UN-Menschenrechtsrat berät. Infos bei BBC-FoA. Am Abend geben die Kriegsparteien in Jeddah bekannt, daß sie sich auf ein Abkommen "zum Schutz von Zivilisten" geeinigt haben. Einen echten Waffenstillstand gibt es aber weiterhin nicht. Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan und Einschätzungen von Alex de Waal. Zein Basravi berichtet aus einem Flüchtlingslager in Tschad. Die Menschen flüchten aus Darfur aus Angst vor den Angriffen "der Araber". Daß damit die RSF gemeint sind, erklärt der Bericht leider nicht. |
A,B |
zus.20 |
12.5.23 |
Heute nur bei AJE zwei Berichte aus Südsudan und Tschad über die Flucht von bisher mehr als 200.000 Menschen vor dem Krieg im Sudan. (Ein Bericht auch bei BBC-FoA, fehlt weil der Sender hier momentan leider stark gestört ist.) |
A |
3 |
13.5.23 |
Weiter heftige Kämpfe zwischen Armee und RSF in Khartum, Omdurman und anderen Städten. In Jeddah verhandeln beide Seiten weiter über den Schutz von Zivilisten. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
14.5.23 |
Nur noch ein Bericht von Zein Basravi aus einem Flüchtlingslage in Tschad, wo zehntausende Menschen aus Darfur Schutz suchen. Die Geflüchteten sprechen über die brutale Gewalt "der Araber" - gemeint sind die Milizen der Janjaweed/ RSF. |
A | 3 |
15.5.23 |
In der Stadt Geneina in Darfur sind bei "Kämpfen zwischen RSF und örtlichen bewaffneten Gruppen" mindestens 280 Menschen getötet worden. In Khartum dauern die Gefechte zwischen Armee und RSF an. Die Armee hat ein Krankenhaus bombardiert, das von den RSF besetzt und militärisch benutzt worden war. Bei AJE berichtet Hiba Morgan aus Khartum, außerdem telefonisch Infos von dort von einem Bewohner, Musab Abdalhadi. Bei BBC-FoA Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal, bei CNN Infos von Larry Maduwo aus Nairobi. ¤ |
A,B,C | zus.12 |
16.5.23
|
Andauernde schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF, in Khartum und im ganzen Land. AJE meldet, daß die RSF in Khartum, vor allem aber in Darfur, in zahlreichen Fällen Vergewaltigungen von Zivilistinnen als Kriegwaffe einsetzen, so wie die Janjaweed das bereits im ersten Darfur-Völkermord systematisch getan haben. Infos dazu von der Menschenrechtsanwältin Dalia Obeid. - Noch ein Bericht von Zein Basravi von der tschadischen Grenze. Auf sudanischer Seite sieht man am Horizont überall Dörfer brennen. Die Geflüchteten berichten von völkermordartigen Übergriffen durch bewaffnete Banden. Leider erwähnt Basravi erneut nicht, um wen es sich dabei handelt: die RSF (Janjaweed). - Meldung: in El Geneina (West-Darfur) sind in den letzten Tagen mehr als 300 Zivilisten ermordet worden. - Die RSF haben ein Video veröffentlicht, daß die Gefangennahme von 700 Soldaten der Armee zeigen soll. - Bei CNN nur eine kurze, sehr allgemeine Meldung. Bei allen anderen Sendern: nichts. ¤¤ |
A,C |
zus.12 |
17.5.23 |
Trotz aller Verhandlungen eskalieren die Kämpfe weiter. Bilder von riesigen Qualmwolken mitten im Stadtzentrum von Khartum. Nach Angaben der Armee hat sie die RSF-Milizen aus der Nachbarstadt Omdurman vertrieben. Zugleich haben die RSF mehrere Armeebasen im Norden der Stadt eingenommen. Aus Khartum berichtet Hiba Morgan. Bei arte ein Bericht. ¤ |
A,arj |
zus.5 |
18.5.23 |
Weiter schwere Kämpfe und Luftangriffe in Khartum. Armee-Chef Burhan zeigt sich erstmals seit Kriegsbeginn in der Öffentlichkeit, bei einem Truppenbesuch. In Port Sudan demonstrieren tausende Leute zur Unterstützung der Armee und fordern den Abzug des UN-Beauftragten Volker Perthes, dem sie Einmischung (?) vorwerfen. Bericht aus Khartum von Hiba Morgan. Außerdem noch ein Bericht aus einem Flüchtlingslager in Tschad, mit weiteren Aussagen über die Brutalität der RSF-Milizen, die im Bericht aber erneut nicht beim Namen genannt werden. ¤ Außerdem: "The Stream: Is Sudan’s conflict beyond control?" - Femi Oke spricht mit Mat Nashed (Journalist), Dallia Abdelmoneim, (Journalistin) und Sibongani Kayola (Mercy Corps Sudan). (NNA)* |
A A |
6 25 |
19.5.23 |
Weiter schwere Kämpfe in Khartum und in West-Darfur sowie seit einigen Tagen in Nyala (Süd-Darfur). - Laut UN sind inzwischen mehr als eine Million Menschen auf der Flucht vor dem Krieg, mehr als 250.000 haben das Land verlassen. Bei AJE ein Gespräch darüber mit Mohamed Gamal Elamin (WFP). - Der amtierende Präsident General Burhan hat seinen Kriegsgegner General Dagalo (Chef der RSF-Miliz) gefeuert, der immer noch als Vizepräsidenten amtiert hat. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. - Infos auch bei BBC-FoA, CNN und TV5. Euronews meldet, daß Russland sich als Vermittler angeboten hat. ¤ |
A,B,C,E,JA | zus.13 |
20.5.23
|
Die Armee und die RSF haben in Jeddah erneut (zum siebten Mal) eine "humanitäre Waffenruhe" vereinbart, die ab Montag für eine Woche gelten soll. - Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan, ein Bericht über das Leid der Kinder und Einschätzungen von Cameron Hudson, der nicht glaubt, daß diesmal wirklich die Waffen ruhen. Die internationale Gemeinschaft hätte das Militär (beide Fraktionen) schon lange sanktionieren müssen, nicht nur für die Gewalt des letzten Monats sondern für die Gewalt in den letzten vier Jahren. - Bei CNN eine Meldung. ¤ Außerdem ein Gespräch mit Hafiz Mohamed (Justice Africa Sudan), der den Konflikt in Darfur erklären soll, daran aber wortreich scheitert. Mehr als "es ist kompliziert, es gibt eine ethnisch-tribale Komponente" fällt ihm nicht ein. Es ist dramatisch, daß wirklich niemand das Konzept "Völkermord" verstehen will. Bei den Tagesthemen ein Bericht von Ramin Sina über Leute, die in Khartum Bürgerwehren gegen Plünderer organisieren. Und Volker Perthes schwafelt von der Gefahr eines "Bürgerkriegs mit tribaler Unterstützung". Auch er hat nichts begriffen. |
A,C,TT |
zus.22 |
20.5.23
|
"Die nackte Not der Krankenhäuser" - Reportage von Rafa Renas über die katastrophalen Zustände in zwei der letzten noch geöffneten Krankenhäuser. Operationen ohne Betäubung, ohne Strom, ohne Medikamente, ohne Blutkonserven. Text von arte: "Seit in Khartum am 15. April die Kämpfe zwischen Staatschef Abdel Fattah Abdelrahman Al-Burhan und seiner Nummer zwei, Mohammed Hamdan Dagalo, ausgebrochen sind, starben über 500 Menschen, 5.000 wurden verletzt, 330.000 flohen. In der Hauptstadt des Sudan ist die Lage in den Krankenhäusern katastrophal, das Gesundheitssystem ist wie gelähmt. Dennoch kommen täglich Menschen, die schwer verletzt und unterernährt sind, sie wurden Opfer dieses Bürgerkriegs. Nur 16% der Gesundheitszentren in Khartum sind noch in Betrieb, es fehlt an Material und Personal. Treibstoff wird immer knapper, wurde aber immerhin an einige Krankenhäuser verteilt, die auf Generatoren angewiesen sind, wegen der häufigen Stromausfälle. In einem der letzten offenen Krankenhäuser in einem Vorort von Khartum arbeiten die Ärzte und das Personal vor Ort rund um die Uhr, sieben Tage die Woche unter unvorstellbarem Stress. 16 Krankenhäuser wurden bombardiert und 19 wurden in den letzten 14 Tagen zwangsevakuiert. Die Bevölkerung sitzt in der Falle." |
arep
|
12
|
21.5.23 |
Vor der für Montag vereinbarten Waffenruhe dauern die Kämpfe unvermindert an. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
22.5.23 |
Die Armee führt mitten in Khartum und andernorts weiter Luftangriffe auf die Banditen der RSF durch, offenbar unbeeindruckt von dem neuen "Waffenstillstand", der ab dem Abend gelten sollte. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats hält Volker Perthes eine weitere seiner Worthülsenreden. - Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan, bei BBC-FoA Einschätzungen von Will Ross. Auf deutsch ein Bericht bei Euronews. |
A,B,E | zus.12 |
23.5.23 |
Wie erwartet wird die Waffenruhe von beiden Kriegsparteien ignoriert. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
5 |
24.5.23 |
Weiter schwere Kämpfe in Khartum und andernorts. In Omdurman haben die RSF einen Hubschrauber der Armee abgeschossen. Infos heute nur bei AJE. Hiba Morgan berichtet u.a. aus einem Krankenhaus in Omdurman. Einschätzungen von Will Turner (MSF). ¤ Und die "Inside Story: Can the current ceasefire stop the fighting in Sudan?" - Mohammed Jamjoom spricht mit Nisreen Elsaim (Youth and Environment – Sudan), Aseel Geries (Sudans Gesundheitsministerium) und Dallia Abdelmoniem (Kommentatorin). (NNA)* |
A A |
13 28 |
25.5.23 |
Nach US-Angaben hat die Wagnerbande den RSF-Milizen Flugabwehrraketen geliefert. Diese haben in Omdurman ein Kampfflugzeug der Armee abgeschossen. Auch sonst dauern die schweren Kämpfe trotz "Waffenstillstand" an. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und Einschätzungen von Waleed Madibo (Sudan Policy Forum). Er kritisiert die internationale Gemeinschaft, speziell den ICC, daß sie bisher nichts unternommen haben, um Kriegsverbrecher zur Verantwortung zu ziehen. ¤ Bei CNN berichtet Larry Maduwo aus einem Flüchtlingslager in Tschad und trifft dort die US-Offizielle Samantha Power, die 2004 als eine der ersten über den Völkermord in Darfur berichtet hat. Die Aussagen der Flüchtlinge aus Darfur sind die gleichen wie damals, über Massaker und Terror durch die Janjaweed, die heute RSF heißen. ¤ |
A,C |
zus.11 |
26.5.23 |
Die Armee ruft alle früheren Soldaten auf, sich wieder zum Dienst zu melden. Die Kämpfe dauern trotz "Waffenstillstand" an, sind aber zumindest in Khartum etwas abgeflaut. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Präsident General Burhan fordert die UN auf, ihren Sonderbeauftragten für den Sudan, Volker Perthes, abzusetzen, weil dieser sich nicht neutral verhalte. - Bei der Tagesschau ein Infostück über den Konflikt und ein Bericht von Simon Riesche aus Südsudan über die Massenflucht in das selbst bitterarme Nachbarland. |
A,TS | zus.6 |
27.5.23 |
In Khartum ist erstmals seit Wochen ein Flugzeug des WFP mit Hilfsgütern gelandet. Weiter Kämpfe u.a. in Khartum und in Darfur. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und Gespräch mit Aicha Elbasri (Ex-Sprecherin der UN-Mission in Sudan) über den Rauswurf des UN-Beauftragen Volker Perthes. Bei Sky News berichtet Yousra Elbagir aus einem Flüchtlingslager in Tschad. Aussagen von Geflüchteten über den Terror der RSF gegen die "nicht-arabische" Bevölkerung in Darfur. ¤ |
A,Sky,arj,E | zus.15 |
28.5.23 |
Die USA und die Saudis rufen die Kriegsparteien auf, den (kaum beachteten) Waffenstillstand zu verlängern. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Nach Angaben der Sudan Doctors Union wurden bei den Kämpfen bisher mindestens 866 Zivilisten getötet. Vor allem den RSF wird vorgeworfen, mehrfach Krankenhäuser angegriffen und besetzt zu haben. Ausschnitt aus einem Gespräch mit Aseel Geries vom sudanischen Gesundheitsministerium. |
A | 4 |
28.5.23 |
"Sudan Fighting - Caught in the Shrapnel" - Film von Nawal al-Maghafi mit zahlreichen Videos und Zeugenaussagen über Kriegsverbrechen beider Seiten. Ein typisches Muster: die RSF besetzen Krankenhäuser und nehmen das medizinische Personal als Geiseln, mit der Folge, daß die Armee die Krankenhäuser bombardiert und behauptet, die Ärzte würden die RSF unterstützen. ¤ |
B | 24 |
(Video?) | |||
29.5.23 |
Die Kriegparteien verlängern den "Waffenstillstand" um fünf Tage und setzen zugleich ihre Kämpfe fort. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und Einschätzungen von Dallia Abdelmoniem. Die BBC meldet verstärkte Kämpfe in Darfur. Barbara Plett-Usher spricht in ihrem Beitrag endlich deutlich aus, wer für die Gewalt dort verantwortlich ist: die RSF / Janjaweed zerstören Wohnhäuser und ganze Dörfer, plündern Krankenhäuser, brennen Marktplätze nieder, ermorden hunderte Menschen - es ist eine "Politik der Verbrannten Erde". - Bei Sky News berichtet Yousra Elbagir aus dem Grenzgebiet in Tschad. Auf der anderen Seite sieht man brennende Dörfer. Die Bewohner fliehen ins Nachbarland, darunter viele Männer mit Schussverletzungen. ¤ |
A,B,Sky | zus.21 |
30.5.23 |
Die Kämpfe gehen auch nach der Verlängerung der "Waffenruhe" weiter. In Khartum hat es trotz aller Vereinbarungen noch keinen Tag ohne Gefechte gegeben. Armeechef und Präsident General Burhan zeigt sich in einem Video mit Soldaten siegesgewiss. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Maryam Nemazee spricht mit Mathilde Vu (Norwegian Refugee Council) über die sehr schlimme Lage in Darfur, und beide geben sich Mühe, alles im Passiv zu formulieren: da wird gemordet, geplündert, niedergebrannt - aber von wem? Von den RSF? Das lasse sich nur schwer verifizieren, sagt sie. Was?! ¤ |
A,E |
zus.10 |
31.5.23 |
Die Armee bricht die Verhandlungen mit den RSF in Jeddah ab, weil diese die bisherigen Waffenstillstandsvereinbarungen ständig missachtet haben. Einschätzungen dazu von Mohamed Vall. Berichte auf deutsch bei arte und Euronews. |
A,arj,E,JA | zus.11 |
1.6.23 |
In Khartum hat die Armee einen Marktplatz bombardiert und dabei mindestens 18 Zivilisten getötet. Angeblich sind auf dem Platz keine RSF-Einheiten gewesen. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Die USA haben neue Sanktionen gegen beide Kriegsparteien verhängt sowie gegen deren Handelspartner. Infos dazu von dem unabhängigen Journalisten Justin Lynch. ¤ |
A |
8 |
2.6.23 |
Der sog. "Waffenstillstand" ist offenbar vollends zusammengebrochen. Erneut schwere Kämpfe, in Khartum setzt die Armee Artillerie und Luftangriffe gegen die RSF-Milizen ein. In Al Obeid (im Süden des Landes) haben die RSF erneut ein Lebensmittellager des WFP geplündert. Der UN-Sicherheitsrat berät und zeigt sich "tief besorgt" und ruft die Kriegsparteien erneut zur Einstellung der Kämpfe auf. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und aus New York von Kristen Saloomey. Auf deutsch ein Bericht bei arte. ¤ |
A,arj |
zus.7 |
3.6.23 |
Die Kämpfe in Khartum und anderen Landesteilen verschärfen sich weiter. In Khartum greift die Armee u.a. eine von den RSF besetze Basis im Süden der Stadt an und fordert die Anwohner auf, das Gebiet zu verlassen. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Ein Gespräch mit der Expertin Prof. Souad Taj-Elsir Ali über die Lage in Darfur wird abgebrochen (angeblich aus technischen Gründen), als sie die RSF als "einfach nur Kriminelle" bezeichnet. ¤ |
A |
4 |
4.6.23 |
In Khartum und anderen Orten weiter schwere Kämpfe, Artilleriebeschuss und Luftangriffe. In Khartum haben freiwillige Helfer des Sudanischen Roten Halbmonds seit Kriegsbeginn die Leichen von 180 nicht identifizierten Zivilisten begraben. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und aus Port Sudan von Farid Abdulkadir (IKRK). Auch bei PressTV heute ein recht ausführlicher, aber wenig informativer Beitrag ohne Parteinahme. ¤ |
A,P |
zus.18 |
5.6.23 |
Weiter schwere Kämpfe mitten in Khartum (und im ganzen Land). Bei AJE berichtet Hiba Morgan aus Khartum über Krankenhäuser, die wegen der Kämpfe kaum oder gar nicht arbeiten können. Und Zein Basravi berichtet aus einem Flüchtlingslager im Osten von Tschad. Bei BBC-FoA berichtet Kalkidan Yibeltal aus dem Westen Äthiopiens, wo jetzt ebenfalls Zehntausende Kriegsflüchtlinge aus Sudan ankommen. Einschätzungen des Ex-Finanzministers der zivilen Übergangsregierung, Ibrahim Elbadawi. ¤ |
A,B |
zus.14 |
6.6.23 |
Bei AJE heute nur eine Meldung über andauernde schwere Kämpfe in Omdurman und Gespräche beider Kriegsparteien mit dem saudischen Regime. TV5 berichtet, daß auch in der ZAR tausende Kriegsflüchtlinge aus Sudan ankommen. |
A,JA |
zus.3 |
7.6.23 |
Im Süden von Khartum brennt ein großes Treibstoffdepot, und die RSF haben dort die größte Waffenfabrik des Landes erobert. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. Und Zein Basravi berichtet aus einem Krankenhaus in Tschad, in dem viele Kriegsflüchtlinge aus Darfur behandelt werden. |
A |
4 |
8.6.23 |
Weiter schwere Kämpfe um die Waffenfabrik in Yarmouk im Süden von Khartum. Im Rest der Stadt ist es im Moment relativ ruhig. - Die Militärregierung hat den UN-Beauftragten Volker Perthes zur "unerwünschten Person" erklärt. Zweimal Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
8 |
9.6.23 |
Die Kriegsparteien haben erneut einen "humanitären Waffenstillstand" vereinbart, diesmal nur für 24 Stunden. Bisher dauern die Kämpfe unvermindert an. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. Zein Basravi berichtet aus Tschad mit Aussagen von Flüchtlingen aus Darfur über die Gewalt der RSF, die aber im Beitrag erneut nicht beim Namen genannt werden. Und ein Gespräch mit dem "Spezialberater" der RSF, Ibrahim Mukhayer. Angriffe auf Zivilisten bestreitet er einfach pauschal, und die Leute, die Berichte darüber verbreiten (Überlebende, Hilfsorganisationen, die UN) seien "sehr gefährlich". (Hoffentlich interessiert sich der ICC mal für den Kerl.) - Bei BBC-FoA Einschätzungen von Alan Boswell (ICG) zur Aussperrung des UN-Beauftragten Perthes durch die Militärregierung. Berichte auf deutsch bei arte und ORF (dort von Karim el-Gawhary). ¤ |
A,B,arj,ZiB |
zus.24 |
10.6.23 |
Die 24-stündige Waffenruhe hat diesmal zumindest in Khartum für einen Tag relativer Ruhe gesorgt. Nur sporadische Gefechte. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und aus Khartum von einem Bewohner (telefonisch). Und Einschätzungen von Mat Nashed (Sudan-Experte): eine dauernde Waffenruhe ist nicht zu erwarten. Beide Seiten haben kein Interesse am Schutz von Zivilisten. Die RSF sind militärisch im Moment eindeutig überlegen und erobern immer mehr wichtige Positionen. - Inzwischen sind mehr als 100.000 Menschen aus Darfur nach Tschad geflüchtet. Infos von dort von Zein Basravi. |
A |
14 |
11.6.23
|
Nach der eintägigen Feuerpause wieder schwere Kämpfe in Khartum. - In West-Darfur sind nach Angaben von sudanischen Ärzten seit Beginn des Krieges im April mehr als 1000 Zivilisten getötet worden. Nach Aussagen von Geflüchteten greifen "arabische Stammesmilizen" gezielt die afrikanische Bevölkerung an. Mehr als 100.000 Menschen sind aus Darfur nach Tschad geflüchtet. Die Ärzte rufen zu internationaler Unterstützung auf, um den Völkermord zu stoppen. Laut AJE hält sich die Armee dort heraus, die Rolle der RSF sei "unklar". Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und von Toby Harward (UNHCR) telefonisch aus Tschad. Und Einschätzungen von Mat Nashed (auch im eingebundenen Video): die "arabischen Milizen" sind Verbündete der RSF und teilweise identisch mit diesen, und sie führen einen brutalen Krieg gegen die nicht-arabische Bevölkerung, so wie schon 2003. Die Täter von damals sind nie bestraft worden, sondern von den RSF wieder bewaffnet und ermuntert worden. ¤¤ |
A |
15 |
12.6.23 |
In Khartum, Omdurman und anderswo liefern sich Armee und RSF weiter schwere Kämpfe, mit Artilleriebeschuss, Luftangriffen und direkten Feuergefechten. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. "Inside Story: Has Darfur become the main battleground of Sudan’s conflict?" - Mohammed Jamjoom spricht mit Hafiz Mohamed (Justice Africa Sudan), Maysoon Dahab (Sudan-Expertin) und Prof. Abdelwahab El-Affendi (Politologe). Letzterer spricht recht deutlich die RSF als Verantwortliche für die Massaker in Darfur an und vergleicht deren Vorgehen mit dem Völkermord in Ruanda. Er fordert, die RSF zur Terrororganisation zu erklären und zu stoppen. Jamjoom geht darauf aber nicht weiter ein. ¤ |
A A |
2 27 |
13.6.23 |
Weiter schwere Kämpfe in Khartum und Umgebung. Dutzende Zivilisten getötet. Bilder von brennenden Wohnhochhäusern. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Außerdem berichtet Haitam Awit aus Gezira über Muslime aus dem Sudan, die trotz (oder auch wegen) des Krieges zur Hajj nach Saudi-Arabien wollen. ¤ |
A |
6 |
14.6.23 |
Der Gouverneur von West-Darfur, Khamis Abbakar, hat vor Medien erklärt, daß dort ein Völkermord stattfindet, und hat ein internationales Eingreifen verlangt. Kurz danach wurde er von RSF-Leuten aus seinem Haus verschleppt und ermordet. Bei AJE wird inzwischen ebenfalls von einem Völkermord gesprochen, der von den RSF bzw. mit ihnen verbündeten "arabischen Stammesmilizen" an "afrikanischen Stämmen" verübt wird. Ein Bericht aus Tschad von Zein Basravi, Infos aus Omdurman von Hiba Morgan, und Einschätzungen von Suliman Baldo: es sind eindeutig "ethnische Säuberungen", es sind nicht "Zusammenstöße zwischen Gruppen", sondern gezielte Tötungen von unbewaffneten Zivilisten durch bewaffnete Milizen. ¤¤ |
A |
13 |
15.6.23 |
Meldungen über eine weitere Intensivierung der "Kämpfe" in West Darfur. Nach mehr als 100.000 Frauen und Kindern flüchten nun auch die Kämpfer der Masalit-Stammesmilizen nach Tschad und geben an der Grenze ihre Waffen ab. Zein Basravi berichtet von dort. Nach offiziellen Angaben sind in zwei Monaten Krieg mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. - Bei CNN eine Vorschau auf einen Bericht über die Rolle der Wagner-Söldner. Bei PressTV eine betont neutrale Meldung, die keine Verantwortlichen benennt. Bei den deutschen Sendern wird der Völkermord in Darfur ebenso wie der ganze Krieg seit Wochen komplett ignoriert. |
A,C,P |
zus.4 |
16.6.23
|
Nach der Ermordung des Gouverneurs von West-Darfur durch die RSF gibt es eine Massenflucht der Bevölkerung ins Nachbarland Tschad. Bei AJE berichtet Zein Basravi aus dem Grenzort Adré. Die Geflüchteten berichten, daß die RSF ihre Dörfer niederbrennen und alle Zivilisten töten. Die Stadt El Geneina wurde völlig zerstört. Landesweit sind mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht, 13 Millionen bräuchten dringend humanitäre Hilfe. Gespräch darüber mit Mary Louise Eagleton (UNHCR in Port Sudan). ¤ CNN zeigt eine Recherche von Nima Elbagir über die Waffenlieferungen der Wagnerbande an die faschistischen RSF-Milizen. Satellitenbilder der Zerstörung von El Geneina und anderen Orten. Der Bericht spricht deutlich von Völkermord und zeigt Belege, daß die RSF-Männer 15-jährige Mädchen vergewaltigen. Und detaillierte Belege für Waffenlieferungen von Wagner an die RSF auf dem Weg über Syrien und Libyen sowie über die ZAR. "Wagner setzt seinen Fuß auf das Land um sich den Zugang zu Rohstoffen zu sichern, verbreitet Chaos und Terror und versucht um jeden Preis die Macht zu erlangen." Elbagir kritisiert das Desinteresse des Westens an der Lage im Sudan und weist darauf hin, daß es auch Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine hat, wenn sich Wagner und die RSF die Macht im Sudan sichern. - Gespräch mit Suliman Baldo: nochmal ganz deutlich: es sind keine Kämpfe zwischen rivalisierenden Stammesgruppen, sondern eine systematische Kampagne der RSF und ihrer Verbündeten gegen wehrlose Zivilisten. Es handelt sich um ethnische Säuberungen und Völkermord. ¤¤ Deutsche Sender berichten nicht darüber. Wenn man bei Redaktionen nachfragt, warum das so ist, und was man dort eigentlich aus dem Versagen des Westens beim Völkermord in Ruanda gelernt hat, bekommt man keine Antwort. |
A
C
|
8
15
|
17.6.23 |
Armee und RSF haben unter Vermittlung der USA und der Saudis einen weiteren "Waffenstillstand" vereinbart, der ab Sonntagvormittag für drei Tage gelten soll. - In Khartum sind bei einem Luftangriff der Armee mindestens 17 Zivilisten getötet worden. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - An der tschadischen Grenze sind in zwei Tagen mehr als 20.000 Flüchtlinge aus Darfur angekommen. Von dort berichtet Zein Basravi. - Ägypten lässt kaum noch Menschen aus Sudan ins Land, am Grenzübergang Wadi Halfa sitzen nun mehr als 15.000 Geflüchtete fest. Von dort berichtet Taher al Mardi. - Die BBC meldet, daß laut offiziellen Angaben seit Kriegsbeginn vor zwei Monaten mehr als 3000 Menschen getötet wurden. - Bei CNN und Euronews Meldungen über den Luftangriff in Khartum. ¤ |
A,B,C,E | zus.12 |
18.6.23 |
An der Grenze zu Tschad kommen täglich etwa zehntausend Menschen an, die vor dem Völkermord der RSF in Darfur flüchten. Viele Verletzte darunter, und Kinder ohne Eltern. Alle berichten über unvorstellbare Grausamkeiten. Bei AJE berichtet Zein Basravi weiter aus dem Grenzort Adré. - Der neue Waffenstillstand in Khartum scheint diesmal weitgehend eingehalten zu werden. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - An der Grenze zu Ägypten sind mindestens 35 der Menschen gestorben, die von Ägypten nicht mehr hereingelassen werden. Mehr als 15.000 Geflüchtete sitzen am Grenzübergang Wadi Halfa fest. Von dort berichtet weiterhin Taher al Mardi. - Infos zur humanitären Hilfe im Sudan von Leni Kinzli (WFP). - Bei CNN berichtet Nima Elbagir von der Grenze zu Südsudan, wo ebenfalls weiter täglich tausende Flüchtlinge ankommen. - Bei den Tagesthemen die Meldung, daß bei dem "Machtkampf" im Sudan bereits über 3000 Menschen getötet wurden. Über den Völkermord in Darfur bei deutschen Sendern weiterhin kein Wort. ¤ |
A,C,TT |
zus.16 |
19.6.23 |
Bei einer Konferenz der UN haben internationale Geber dem Sudan humanitäre Hilfen von 1,5 Milliarden Dollar versprochen. Guterres äußert sich schockiert über die Lage der Menschen. Auf die Forderungen nach einer internationalen Intervention gegen den Völkermord in Darfur wird mit keinem Wort eingegangen. Bei AJE heute nur Infos und O-Töne dazu. Im ZDF berichtet Susann von Lojewski aus einem Flüchtlingslager in Tschad. Geflüchtete erzählen von Angriffen der "Milizen" auf Zivilisten. Wer diese "Milizen" sind, wird nicht gefragt, die Worte "Darfur" und "Völkermord" kommen nicht vor. |
A ht,h+ |
3 zus.6 |
20.6.23 |
Diverse O-Töne bei den UN, die sich Sorgen um die "Stabilität" im Sudan machen, aber kein Wort über den Völkermord in Darfur verlieren. - Zein Basravi berichtet aus Adré (Tschad) über einen jungen Briten, der Flüchtlingstransporte per Auto organisiert und dabei auch seine eigene Familie aus Darfur herausgeholt hat. - Bei einer Konferenz ostafrikanischer Staaten in Djibuti hat Sudans Regierung das Narrativ zurückgewiesen, es handele sich um einen "Machtkampf zweier Generäle". Es sei vielmehr ein Krieg zwischen der staatlichen Armee und einer Rebellengruppe. (Was ich ja auch seit zwei Monaten versuche, zu erklären.) Infos von Bernard Smith, der bei der Konferenz war. - Bei arte ein Bericht über die humanitäre Katastrophe, ohne jeden politischen Hintergrund. ¤ |
A,arj |
zus.10 |
21.6.23 |
Sofort nach Ablauf der Feuerpause gibt es in Khartum und Omdurman wieder heftige Gefechte und gegenseitigen Artilleriebeschuss. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. Sie erwähnt, daß die Zahl von Vergewaltigungen vor allem durch Kämpfer der RSF stark angestiegen ist. Hashem Ahelbarra berichtet aus Port Sudan über humanitäre Hilfen für die Bevölkerung vor allem aus den Golfstaaten. Katar hat eine eigene Luftbrücke eingerichtet. |
A |
5 |
22.6.23 |
Die USA haben die Vermittlungsgespräche in Jeddah zwischen Armee und RSF eingestellt, wegen ausbleibendem Erfolg. In Khartum dauern die schweren Kämpfe an. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
23.6.23 |
Meldungen und Bilder: weiter schwere Kämpfe in Darfur. In Khartum und anderen Städten haben Leute zur Unterstützung der Armee und gegen die RSF demonstriert. |
A |
1/2 |
24.6.23 |
Heute keine Meldungen. Auch bei den Hintergrundberichten über den Putschversuch der Wagnerbande in Russland fällt das Wort "Sudan" kein einziges Mal, obwohl die Parallelen zum Putschversuch der RSF, die mit Wagner eng verbündet sind, eigentlich spannend wären. Aber dazu müsste man sich ja für afrikanische Politik interessieren. |
-- | -- |
25.6.23
|
Weiter heftige Kämpfe vor allem in Khartum und in Darfur. In Khartum haben die RSF das Hauptquartier der Polizei erobert. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. In Tschad sind inzwischen mehr als 155.000 Geflüchtete aus Darfur angekommen. Ein Gespräch über die Lage dort mit Ravina Shamdasani (Sprecherin des Menschenrechtsbüros der UN). Sie stellt sehr deutlich fest, daß die RSF und verbündete "arabische Milizen" für die Gewalt und die Massenflucht aus Darfur verantwortlich sind. Sie trennen die Männer von den Frauen und erschießen alle Männer. Es handelt sich um ethnische Säuberungen, es gibt entsetzliche Hasspropaganda gegen Schwarzafrikaner. Shamdasani fordert Dagalo auf, jede Form von rassistischer Hetze zu beenden. ¤ - Bei PressTV einige Bilder und Infos zur aktuellen Lage. Keinerlei Einsicht in den politischen Hintergrund, das gleiche dumme Gerede wie bei den meisten Sendern über einen "Machtkampf". |
A,P |
zus.8 |
26.6.23 |
Meldungen: die RSF verkünden einen einseitigen zweitägigen Waffenstillstand zum Eid-Fest. In den letzten Tagen haben die RSF in Khartum einige wichtige Positionen erobert. "Inside Story: How to end the conflict in Sudan?" - Folly Bah Thibault spricht mit den drei Vertretern der sudanischen Zivilgesellschaft, Kholood Khair, Hamid Khalafallah und Dallia Abdelmoniem. Der Völkermord der RSF an den Afrikanern in Darfur und die Verbindung der RSF zu Wagner werden angesprochen |
A,C A |
zus.2 28 |
27.6.23 |
Meldung: nach den RSF verkündet auch die Armee eine "einseitige Waffenruhe" für zwei Tage. |
A |
1/2 |
28.6.23 |
Zum Eid-Fest haben beide Kriegsparteien jeweils einseitig einen Waffenstillstand verkündet. CNN meldet, daß mindestens die RSF sich kaum an die Waffenruhe halten. Trotzdem berichtet Hiba Morgan (AJE) aus Omdurman über Leute, die mitten im Krieg versuchen, für einen Tag in Festtagsstimmung zu sein, wobei Familienkontakte aber wegen der Straßensperren schwierig sind. - Bei CNN spricht Becky Anderson mit Endre Stiansen (Norwegens Botschafter in Sudan) über die Lage, die vor allem in Darfur ganz schrecklich ist. Obwohl der Botschafter in einer gemeinsamen Erklärung mit dem britischen und dem US-Botschafter klar die RSF für "targeted ethnic violence" verantwortlich gemacht hat und stärkeren "internationalen Druck" forderte, und obwohl Anderson ihn mehrmals danach fragt, will Stiansen sich vor Publikum nicht so eindeutig äußern und schwafelt lieber. - Bei arte mal ein Bericht auf deutsch, aktuell und sachlich korrekt, aber ohne politische Einordnung ("Machtkampf"). |
A,C,arj | zus.19 |
28.6.23 |
Es hat etwas gedauert, aber heute (Donnerstag) hat die taz den Völkermord in Darfur zum Titelthema gemacht, mit drei lesenswerten Artikeln von Dominic Johnson: "Verbrannte Erde, verwesende Leichen", ein Bericht über die Ereignisse (darin die Zahl von mehr als 5000 Toten allein in El Geneina, alle ermordet von den RSF.) Dann ein Rückblick auf die Geschichte von Darfur und den ersten Völkermord ab 2003. Und der Kommentar "Darfur - war da was?" Dieser könnte so ungefähr von mir sein. |
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1.7.23 |
Nur ein kurzer Bericht über die Not von Kindern in einem völlig überlasteten Krankenhaus in Wadi Halfa (an der Grenze zu Ägypten). |
A |
1 |
2.7.23 |
Weiter schwere Kämpfe und Luftangriffe in Khartum. Die RSF haben angeblich ein weiteres Kampfflugzeug abgeschossen. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Ein Vertreter des regierenden Souveränen Rates ist zu Gesprächen in Moskau. Um was genau es dabei gehen soll, sagt Malik Agar im Interview nicht, und auch zur Rolle der Wagnerbande im Sudan kommen nur Allgemeinplätze. |
A |
4 |
4.7.23
|
Weiter schwere Kämpfe in Khartum und Omdurman. Die RSF greifen dabei immer wieder auch die Polizeitruppen an und haben angeblich ein weiteres Kampfflugzeug abgeschossen. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - In West-Darfur sind die Kämpfe angeblich seit einigen Tagen abgeflaut. Trotzdem flüchten weiter täglich tausende Menschen ins Nachbarland Tschad. Von dort, aus dem Grenzort Adré, berichtet jetzt Ahmed Idris. - Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan, wo mindestens 20.000 Geflüchtete auf eine Überfahrt nach Saudi-Arabien warten. Bei CNN spricht Julia Chatterley mit Mukesh Kapila (Ex- Hilfekoordinator der UN für Sudan) über den erneuten Völkermord in Darfur: Sowohl die Täter (Janjaweed/RSF) als auch die Opfer (Angehörige der afrikanischen Völker) und die Methoden sind die Gleichen wie beim vorigen Völkermord ab 2003. Die internationale Gemeinschaft hat ihre Lektion damals nicht gelernt, hat Darfur wieder vergessen und mit den Mächtigen im Sudan, die immernoch die Gleichen sind wie damals, Geschäfte gemacht. Bei den von den USA und den Saudis vermittelten "Friedensgesprächen" zwischen Armee und RSF ging es nur um den Krieg in Khartum und letztlich um die Rohstoffe des Landes, aber nie um den Völkermord in Darfur. ¤¤ |
A,C
|
zus.13
|
5.7.23 |
Meldungen: weiter schwere Kämpfe in Khartum und Omdurman. Die UN haben eine starke Zunahme der Fälle von sexueller Gewalt festgestellt. (Leider wieder kein Hinweis darauf, wer die Täter sind, obwohl das inzwischen allgemein bekannt ist.) - Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan über die Ankunft von Hilfsgütern per Schiff und per Flugzeug. |
A |
3 |
6.7.23 |
Inzwischen sind in Tschad 190.000 Menschen angekommen, die vor dem Völkermord in Darfur flüchten. Ahmed Idris berichtet weiter aus dem Grenzort Adrè. - Bei CNN spricht Julia Chatterley mit Toby Howard, dem Chef der UN-Hilfe für Darfur. Viel Gerede über die schlimme Lage der Flüchtenden und die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen in Darfur. Aber kein Wort über die Täter. Das Wort "Völkermord" nimmt der UN-Mensch nicht in den Mund, stattdessen schwafelt er von "Opfer der Kämpfe zwischen den Kriegsparteien". Das ist erbärmlich und grenzt an Mittäterschaft. Leider fragt Chatterley nicht nach, obwohl sie erst vorgestern von Mushek Kapila eindringlich aufgeklärt wurde. |
A,C | zus.11 |
7.7.23 |
Schwere Kämpfe in Omdurman. Hiba Morgan berichtet von dort aus einem der wenigen noch arbeitenden Krankenhäuser. |
A |
3 |
8.7.23 |
Inzwischen sind mehr als 215.000 Menschen auf der Flucht vor dem Völkermord in Darfur nach Tschad gekommen. Ahmed Idris berichtet aus Adré, daß dort in den Flüchtlingslagern allmählich die Lebensmittelvorräte erschöpft sind. - Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan, wo ebenfalls mehr als 40.000 Kriegsflüchtlinge untergebracht werden müssen. - In Omdurman sind bei einem Luftangriff mindestens 22 Zivilisten getötet worden. Meldung bei CNN. |
A,C | zus.4 |
9.7.23 |
Ahmed Idris berichtet weiter aus Adré (Tschad). Durch die über 115.000 Geflüchteten aus Darfur werden dort die Lebensmittel knapp, die Preise steigen rapide. Die Regierung befürchtet Verteilungskämpfe und will einen Teil der Geflüchteten wieder zurückschicken. - Die Kämpfe in Khartum und Omdurman verschärfen sich weiter. Infos dazu von Mohamed Vall in Port Sudan. - Im ZDF eine Meldung über den Luftangriff, bei dem 22 Zivilisten getötet wurden. Und: "Guterres warnt vor einem Bürgerkrieg, der die ganze Region destabilisieren könnte." |
A,hj | zus.5 |
10.7.23 |
Weiter schwere Kämpfe in Khartum und Umgebung. Die Staatschefs von vier Nachbarländern (IGAD) fordern bei einem Treffen in Addis Abeba ein sofortiges Ende des Krieges und kündigen an, sie würden nicht mehr tatenlos zuzusehen. Konkrete Maßnahmen werden aber nicht benannt. Die beiden Kriegsparteien waren nicht zu dem Treffen erschienen. Infos bei AJE. - Bei CNN und Euronews wird nochmal die Warnung der UN vor einem "vollumfänglichen Bürgerkrieg" wiederholt. Die UN vermeiden dabei jedes Detail zur Verantwortung für Kriegsverbrechen. - HRW beschuldigt eindeutig die RSF und verbündete Milizen wegen schwerer Kriegsverbrechen und Massakern in Darfur und fordert den ICC auf, diese Verbrechen zu verfolgen. Meldung dazu bei CNN. - Bei arte endlich mal wieder ein Bericht auf deutsch. Die politischen Zusammenhänge des Krieges leider wieder völlig verkürzt ("Machtkampf zwischen zwei Generälen", "ethnische Spannungen" usw.), aber immerhin wird kurz erwähnt, daß die Kriegsverbrechen in Darfur vor allem auf das Konto der RSF gehen. Bei arte außerdem ein Bericht über die Massenflucht (über 200.000 Menschen) nach Ägypten. ¤ |
A,C,arj,E | zus.11 |
10.7.23 |
"What’s happening in Sudan after three months of war?" - Nur im Netz verfügbar, ein allgemeiner Beitrag von Sandra Gathman über den Krieg im Sudan. Sehenswert, auch wenn die Analyse des Krieges zwischen Armee und RSF zu kurz greift ("Machtkampf"). Es wird deutlich, daß für die Kriegsverbrechen vor allem die RSF verantwortlich sind, und daß das Geschehen in Darfur kaum etwas mit dem in Khartum zu tun hat. Die Armee ist aus Darfur längst abgezogen, es sind die alten Janjaweed, die jetzt als RSF ihren Völkermord an den Schwarzafrikanern fortsetzen. (Mit englischen UT.) ¤¤ |
A(online) | 10 |
11.7.23 |
Die Regierung (d.h. die Armee) weist einen Vorschlag der IGAD zur Entsendung einer Friedenstruppe zurück. - Ahmed Idris berichtet aus Adré (Tschad). Das UNHCR bringt einige tausend Darfur-Flüchtlinge aus dem völlig überfüllten Flüchtlingslager in ein neues. |
A |
3 |
12.7.23 |
Meldungen: laut UN sind inzwischen 3,1 Millionen Menschen wegen des Krieges auf der Flucht, mehr als 700.000 sind in die Nachbarländer geflüchtet. - In Omdurman sind mindestens 34 Zivilisten auf einem Marktplatz durch eine Granate getötet worden. |
A |
1/2 |
13.7.23 |
Nach UN-Angaben ist in El Geneina (West-Darfur) ein Massengrab mit mindestens 87 Toten gefunden worden. Es handelt sich um Angehörige des Masalit-Volkes, die laut UN von den RSF ermordet wurden. Bei AJE ausführliche Infos und ein Bericht von Hiba Morgan. ¤ Am Abend gibt der ICC bekannt, daß er bereits eine Untersuchung der Kriegsverbrechen in Sudan begonnen hat. Infos und Bericht dazu aus New York von Shihab Rattansi, Infos auch von Hiba Morgan (in Khartum), und Einschätzungen von Suliman Baldo (Sudan Transparency). ¤¤ Bei einer Konferenz in Ägypten beraten erneut Vertreter mehrerer Nachbarstaaten über eine Lösung des Konflikts in Sudan. Infos dazu von Mohamed Vall (in Port Sudan). Einschätzungen von Alan Boswell (ICG). Bei AJE ist Sudan den ganzen Tag Hauptthema. Berichte und Infos auch bei BBC und CNN. Bei deutschen Sendern nichts. |
A,B,C
|
zus.35
|
13.7.23 |
"Inside Story: Can Egypt help end the war in Sudan?" - Mohammed Jamjoom spricht mit den Expertinnen Sara Kira, Giorgio Cafiero und Dallia Abdelmoniem. (NNA)* |
A |
28 |
14.7.23 |
Weiter heftige Gefechte in Khartum. - Die Armee hat im ganzen Land Trainingslager für tausende Freiwillige eingerichtet. Allein in Ed Damer (?) sollen sich dort 15.000 Männer angemeldet haben. Bericht aus Port Sudan von Mohamed Vall. - Bei BBC, CNN und TV5 Berichte über die Ermittlungen des ICC zu den Kriegsverbrechen der RSF in Darfur. ¤ Bei deutschen Sendern nichts darüber. Völkermord ist in Deutschland kein Thema. |
A,B,C,JA |
zus.11 |
14.7.23 |
Zwei Interviews mit dem Chefankläger des ICC, Karim Khan, bei CNN von Zain Asher und bei BBC-FoA von Waihiga Mwaura. Khan vermeidet es, die Verantwortlichen der Kriegsverbrechen (die RSF) zu benennen, und noch mehr, das Verbrechen (Völkermord) klar zu benennen. Der Grund ist klar: bei einem Völkermord sind die UN laut Völkermordkonvention zum Eingreifen verpflichtet. Stattdessen wohlfeiles Gerede von Verantwortung, Verpflichtung, Partnerschaft, Menschenrechten. |
B,C |
zus.20 |
15.7.23 |
In Omdurman haben die RSF ein Krankenhaus mit einer Drohne angegriffen. - Detaillierte Zeugenaussagen von Geflüchteten in Adré (Tschad) über die Massenmorde der RSF an Zivilisten in Darfur. - Die meisten Institutionen der Regierung, des "Souveränen Rates", u.a. die Nationalbank und das Staatsfernsehen, sind aus dem umkämpften Khartum nach Port Sudan umgezogen. Mohamed Vall berichtet von dort. - Einschätzungen von Enrica Picco (ICG) zur Lage in den Flüchtlingslagern in Tschad. ¤ |
A |
10 |
16.7.23 |
Ein Krankenhaus in Omdurman ist zum wiederholten Mal von den RSF angegriffen worden. Erst am Vortag wurden bei einem Angriff fünf Patienten getötet. - Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan über die Hilfe für Flüchtlinge, die aus anderen Landesteilen hierher gekommen sind. |
A |
3 |
17.7.23 |
Bei AJE ein Bericht von Ahmed Idris aus Adré in Tschad, wo die Lebensmittel zur Versorgung der Geflüchteten aus Darfur knapp werden. - Bei CNN Infos von David McKenzie (in Johannesburg) über andauernde schwere Kämpfe in Khartum und die Ermittlungen des ICC zu den Kriegsverbrechen der RSF. |
A,C | zus.7 |
18.7.23 |
In Jeddah verhandeln Armee und RSF wieder unter Vermittlung der USA und der Saudis. In Khartum und Omdurman weiter schwere Kämpfe. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan und Aussagen der Vize-Generalsekretärin der UN, Amina Mohammed, die zu Besuch in Adré (Tschad) ist, zur "humanitären Katastrophe" in Darfur. - CNN meldet, daß die RSF die Stadt Kass in Süd-Darfur eingenommen haben. Infos zur Lage dort von David McKenzie (in Johannesburg). - Bei TV5 ein Bericht aus Adré mit Aussagen von Augenzeugen der RSF-Massaker in Darfur. |
A,C,JA | zus.10 |
19.7.23 |
Noch ein Bericht aus Adré (Tschad). Verletzte in einer Klinik, weitere Aussagen über die Verbrechen der RSF. |
JA |
3 |
20.7.23 |
Noch ein Bericht aus Adré, über Kinder aus Darfur im Flüchtlingslager, die meisten sind unterernährt. |
JA |
4 |
21.7.23 |
Bei Luftangriffen der Armee sind in Khartum mindestens sieben Zivilisten getötet worden. Die MSF ziehen ihre Mitarbeiter aus Sudan ab, nachdem ein Hilfskonvoi der MSF in Khartum angegriffen wurde. Bei AJE Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Meldungen dazu auch bei CNN. Außerdem ein Bericht von David McKenzie über den Völkermord (bzw. die "ethnischen Säuberungen") durch die RSF in West-Darfur. Gespräch darüber mit Nureidin Satti (Sudans Ex-Botschafter in den USA) und Einschätzungen von Cameron Hudson (CSIS). ¤ |
A,C | zus.17 |
22.7.23 |
In Nyala (Süd-Darfur) sind bei Gefechten zwischen Armee und RSF mindestens 16 Zivilisten getötet worden. Auch in Khartum weiter Kämpfe und Luftangriffe. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
23.7.23 |
Der Krieg zwischen Armee und RSF dauert nun 100 Tage. Mehrere tausende Tote, mehrere Millionen Vertriebene, schwere Kriegsverbrechen der RSF an Zivilisten. In Darfur haben die RSF einen neuen Völkermord gegen die schwarze Bevölkerung begonnen. Bisher hat keine Kriegspartei eine Überlegenheit erreicht (auch dank der Unterstützung der Wagnerbande für die RSF). Eine endlose Serie von Verhandlungen in Jeddah hat immer neue "Waffenstillstände" erbracht, die alle kaum beachtet wurden. Bei AJE ein Rückblick von Mohamed Vall. - Bei der BBC ein Bericht von Mercy Juma aus einem Flüchtlingslager in Tschad mit weiteren Aussagen von Überlebenden der Massaker der RSF in Darfur. ¤ |
A,B |
zus.7 |
24.7.23 |
Weiter schwere Kämpfe in und um Khartum. Bisher kann keine Kriegspartei die Oberhand gewinnen. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. - Bei der BBC ein Gespräch mit dem britischen Ex-Botschafter William Patey. Auf der Webseite von AJE ein lesenswerter Beitrag von Mat Nashed über der zahlreichen Belege für die Verbrechen der RSF. |
A,B | zus.5 |
25.7.23 |
Meldungen: bei Luftangriffen in Khartum sind erneut mindestens 16 Zivilisten getötet worden. - Die UN haben seit Kriegsbeginn 435 getötete Kinder gezählt. Die tatsächliche Zahl dürfte noch wesentlich höher sein. - Der britische Außenminister erklärt, er wolle sich weiter für eine "friedliche Einigung der beiden Generäle" einsetzen (OT). |
A |
2 |
27.7.23 |
Meldung: schwere Kämpfe im Norden von Khartum. |
A |
1 |
28.7.23 |
Der Anführer der RSF, General Dagalo, zeigt sich zum ersten Mal seit längerer Zeit öffentlich, zusammen mit seinen Soldaten. Von wann das Video ist, ist unbekannt. |
A |
1/2 |
29.7.23 |
Zehntausende sind aus der umkämpften Hauptstadt nach Port Sudan geflüchtet, viele von ihnen leben dort jetzt auf der Straße, die Versorgung ist schwierig. Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan. |
A |
2 |
31.7.23 |
In dem Dorf Sirba bei El Geneina (West-Darfur) haben die RSF letzte Woche mehr als 200 Zivilisten ermordet. Das Dorf wurde komplett niedergebrannt. Alles laut Aussagen von Überlebenden, die nach Tschad flüchten konnten. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. Dort weiterhin heftige Kämpfe zwischen RSF und Armee. ¤ Bei BBC-FoA ein Bericht mit Aussagen von Frauen, die von RSF-Männern vergewaltigt wurden. Diese Gruppenvergewaltigungen werden offenbar systematisch als Mittel der Kriegsführung eingesetzt, nicht nur in Darfur, sondern im ganzen Land. Gespräch darüber mit Donatella Rovera (Amnesty International). ¤ |
A,B | zus.8 |
1.8.23 |
Die Hilfsorganisation "Norwegian Refugee Council" stellt wegen der andauernden Kämpfe ihre Arbeit in Khartum und in Darfur ein. - Die Flüchtlingslager in Tschad sind von heftigen Regenfällen getroffen worden. |
C |
2 |
3.8.23 |
Auch CNN meldet (nach einer Woche) das Massaker, bei dem die RSF in West-Darfur mehr als 200 Dorfbewohner ermordet haben. - Gespräch mit William Carter (Norwegian Refugee Council) über die "humanitäre Krise" in Sudan und über den Gebrauch von Massenvergewaltigungen als Kriegswaffe durch die RSF. |
C |
7 |
4.8.23 |
Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan über Kriegsflüchtlinge, die sich dort eine neue Existenz aufgebaut haben. |
A |
2 |
5.8.23 |
Weiter heftige Kämpfe in Khartum und Omdurman. Die RSF beschießen Stellungen der Armee mit Artillerie, die Armee antwortet mit Luftangriffen. Mindestens 16 Zivilisten wurden getötet. Laut UN sind bisher mindestens 3900 Personen im Krieg getötet worden, wobei die tatsächliche Zahl aber weit höher liegt. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. ¤ |
A |
2 |
6.8.23 |
In Khartum bombardiert die Armee den Präsidentenpalast, den die RSF seit Kriegsbeginn besetzt halten. Große Qualmwolken über dem Gebäude. Infos aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
7.8.23 |
Nach extremen Regenfällen im Norden des Landes schwere Zerstörungen durch Überschwemmungen. |
A |
1/2 |
8.8.23 |
Schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF in Omdurman. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A | 2 |
9.8.23
|
Hilfsorganisationen beklagen, daß sie wegen der Kämpfe in Khartum kaum noch Zugang zur notleidenden Bevölkerung haben. Laut "Save the Children" liegen dort tausende verwesende Leichen auf den Straßen. ¤ Bei AJE Infos dazu von den UN, bei BBC-FoA Aussagen eines Bewohners von Omdurman (Audio) und ein Gespräch mit Adam Yao (FAO) und Victoria Saiz-Omenaca (OCHA Sudan, beide in Port Sudan). Bei CNN OT von Arif Nour ("Save the Children") und Infos von Larry Maduwo (in Nairobi). - Erstmals seit Langem berichtet auch die ARD wieder. (Caren Miosga glaubt, sich dafür rechtfertigen zu müssen. Nicht für das monatelange Schweigen, sondern dafür, daß man die Zuschauer mit notleidenden Afrikanern behelligt.) Zwei Berichte von Simon Riesche, in denen auch die Massaker der RSF in Darfur erwähnt werden, und ein Gespräch mit Katharina Schroeder ("Save the Children" in Nairobi), die konsequent im Passiv redet, also die Täter nicht nennt. |
A,B,C,TS,TT
|
zus.22
|
11.8.23 |
In Sudan leiden 19 Millionen Menschen Hunger. Das WFP hat jetzt erstmals seit Kriegsbeginn einen Konvoi von fünf LKW mit Lebensmitteln von Tschad aus nach West-Darfur gebracht. |
A |
2 |
14.8.23 |
Armeechef und Präsident General Burhan erklärt in einer TV-Ansprache (stocksteif vom Blatt abgelesen), die Armee stehe immer hinter dem Volk. Und ähnliche Plattheiten. Kurzer OT, ein paar Infos dazu aus Omdurman von Hiba Morgan. |
A |
2 |
15.8.23
|
Die Übergangsregierung (der "Souveräne Rat") hat eine "Roadmap" für ein Friedensabkommen zwischen Armee und RSF vorgelegt. Entscheidender Punkt ist, daß die RSF nicht aufgelöst werden sollen, sondern in die Armee integriert werden, wie ursprünglich geplant. OT vom Vizepräsidenten des Rates, Malik Oqar, und Infos aus Khartum von Hiba Morgan. CNN meldet, daß in West-Darfur 30 Massengräber mit zusammen mehr als 1000 Toten entdeckt worden sind. Gespräch mit Alex De Waal. Er erinnert an die weltweite Verurteilung des Völkermordes in Darfur vor 20 Jahren. Jetzt wiederholen dieselben Täter dieselben Verbrechen, mit vermutlich Zehntausenden von Toten, und niemanden interessiert es. Auch die UN halten sich aus den Vermittlungsbemühungen völlig heraus. (Wobei es hier nicht um Vermittlung gehen sollte sondern um eine Intervention gegen die Völkermörder.) ¤ |
A,C
|
zus.9
|
16.8.23 |
Bei CNN weitere Infos zu dem erneuten Fund von Massengräbern in Darfur. Gespräch darüber mit Mukesh Kapila (früherer Hilfekoordinator der UN für Sudan), der von deutlichen Anzeichen für einen Völkermord spricht. - Dann ein Beitrag von Nima Elbagir, der die Belege für das Massaker der RSF in El Geneina (West-Darfur) am 15.6. zusammenfasst: Videos, Satellitendaten, Zeugenaussagen. Mehr als 1000 Zivilisten wurden an dem Tag von der Faschistenmiliz ermordet. ¤¤ Bei arte ein Larifaribericht über "Machtkampf" und "humanitäre Krise". Nachdem erst kein Wort über die Täter verloren wird, heißt es am Ende ziemlich unvermittelt: "Der Krieg wird immer mehr zu einem ethnischen Konflikt, bei dem die arabische RSF-Miliz gezielt gegen die schwarze Bevölkerung vorgeht." |
C,arj |
zus.18 |
17.8.23 |
Yousra Elbagir berichtet aus einem Flüchtlingslager in Adré (Tschad) und spricht mit Frauen, die vor den Massakern in Darfur hierher geflüchtet sind. |
Sky |
5 |
20.8.23 |
Meldung: erneut schwere Kämpfe und Artilleriebeschuss in Khartum und Omdurman. |
A |
1/2 |
21.8.23 |
Die UN haben festgestellt, daß in Sudan nunmehr eine "vollumfängliche humanitäre Katastrophe" herrscht. Nach vier Monaten Krieg benötigt die Hälfte der Bevölkerung humanitäre Hilfe, mehr als vier Millionen Menschen sind auf der Flucht. Gespräch darüber mit Mamadou Dian Balde (UNHCR, in Kosti, Sudan). |
A |
6 |
22.8.23 |
In Tripoli (Libyen) campen seit drei Wochen mehrere hundert Geflüchtete aus dem Sudan (die meisten Überlebende des Völkermordes in Darfur) vor einem Gebäude des UNHCR, ohne daß die UN sich bisher um sie kümmern würden. Malik Traina berichtet aus Tripoli. ¤¤ |
A |
3 |
23.8.23 |
Meldung: in Nyala (Süd-Darfur) sind seit letzter Woche mehr als 300 Menschen "bei Kämpfen" (keine näheren Angaben) getötet worden. ¤ |
A |
1/2 |
25.8.23 |
Präsident General Burhan besucht erstmals seit Kriegbeginn Port Sudan, und will von dort aus nach Ägypten und Saudi-Arabien reisen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
26.8.23 |
Die Armee bombardiert Stellungen der RSF in Khartum. Bilder von gigantischen Explosionen mitten in der Stadt. Infos aus Khartum von Hiba Morgan sowie Einschätzungen von Edem Wosornu (UN-humanitäre Hilfe) zur humanitären Katastrophe im Sudan. ¤ |
A | 4 |
26.8.23
|
"Die Waisen von Al-Mygoma" - Reportage von Ibrahim Snoopy. Text von arte: "In diesem neuen Bürgerkrieg im Sudan starben seit dem 15. April über 1.800 Menschen, zwei Millionen Frauen, Männer und Kinder wurden vertrieben, 476.000 flohen in die Nachbarländer. In der umkämpften Stadt Khartum liegt ein Waisenhaus mitten im Kriegsgebiet. Dort lebten 350 Kinder in extremer Armut, fast allein, denn ein Großteil des Personals, das sich um sie kümmerte, floh vor dem Krieg. Als die Kriegsparteien einen Waffenstillstand aushandelten, fanden die Helfer vom Roten Kreuz dort 70 Leichen von Kindern, getötet durch Bomben, verhungert oder verdurstet. Dennoch gelang es den Helfern, 280 Kinder und Säuglinge in kritischem Zustand zu retten und sie in einen sicheren und geschützten Bereich außerhalb von Khartum zu bringen. Laut UNICEF sind noch immer 13,6 Millionen Kinder im Sudan gefährdet, wegen der Kämpfe, der Vertreibung und dem Mangel an Lebensmitteln, Trinkwasser oder Medikamenten." |
arep
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13
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27.8.23 |
General Burhan besucht Port Sudan und trifft sich dort erstmals seit Kriegsbeginn mit einigen Ministern seiner Regierung, die im April dorthin geflüchtet waren. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
29.8.23 |
General Burhan ist zu Besuch beim ägyptischen Diktator Sisi. In einer Ansprache erklärt er, daß die Armee die (einzige) Armee des Landes sei und nicht vorhabe, dauerhaft an der Macht zu bleiben. Sie wolle den Krieg beenden und den Übergang zur Demokratie fortsetzen. Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan, bei BBC-FoA Einschätzungen von Will Ross. |
A,B | zus.6 |
31.8.23 |
Ein allgemeiner Lagebericht von Anna Feist, über ständige Kämpfe und Folter und Vergewaltigungen durch die RSF-Milizionäre. Dazu Infos vom Treffen der EU-Außenminister in Toledo, wo über den Umgang mit den Putsch-Regimen im Sahel diskutiert wurde. |
ht,hj | zus.8 |
1.9.23 |
"BBC-HardTalk": Zeinab Badawi spricht mit Nureldin Satti (Ex-Botschafter in den USA) über den Krieg, die ethnischen Säuberungen durch die RSF in Darfur, die humanitäre Katastrophe und Wege, diese Katastrophe zu beenden. Sehr interessant. Leider NNA)* ¤ |
B |
25 |
5.9.23 |
Nach UN-Angaben sind wegen des Krieges in Sudan inzwischen mehr als 7 Millionen Menschen auf der Flucht. |
A |
1/2 |
6.9.23 |
Armeechef General Burhan verfügt per Dekret die Auflösung der RSF. Die Miliz ist damit nicht mehr Teil der Armee, und weitere Verhandlungen erübrigen sich. Die Kämpfe mit der RSF dauern an. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. - Nebenbei wird gemeldet, daß die USA Sanktionen gegen den Chef der RSF, Dagalo, verhängt haben |
A |
3 |
7.9.23 |
General / Präsident Burhan setzt seine Reise durch die Region fort. Beim Besuch beim Emir von Katar erklärt er (OT), nach dem Sieg über die Rebellion der RSF werde die Überleitung zu einer demokratischen zivilen Regierung fortgesetzt. Infos aus Khartum von Hiba Morgan, Einschätzungen von Waleed Madibo (Sudan Policy Forum). |
A |
7 |
10.9.23 |
Die Armee hat bei einem Drohnenangriff auf einen Marktplatz in Khartum mindestens 46 Menschen getötet. Ein Armeesprecher erklärt, es habe sich nicht um Zivilisten gehandelt. In dem Viertel gibt es viele Anhänger der RSF. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. - Später auch Meldungen bei BBC und CNN. |
A,B,C |
zus.3 |
13.9.23 |
Meldung: das Menschenrechtsbüro der UN bestätigt, daß in El Geneina (West-Darfur) 13 Massengräber gefunden wurden, mit den Leichen von hunderten Zivilisten, die von den RSF ermordet wurden. Der Sonderbeauftragte der UN für Sudan, Volker Perthes, ist zurückgetreten. Im Juni hatte die Militärregierung ihn zur unerwünschten Person erklärt, weil er den Konflikt mit den RSF angeheizt habe. Tatsächlich hatte er beide Seiten gleichermaßen für den Ausbruch des Krieges verantwortlich gemacht. Infos aus New York von James Bays. |
A |
4 |
16.9.23 |
Bei großen Überschwemmungen im Norden von Sudan sind tausende Häuser zerstört worden, mindestens zehn Menschen kamen ums Leben. Hilfe für die Menschen ist wegen des Krieges kaum möglich. Bericht von Hiba Morgan. |
A |
2 |
17.9.23 |
Meldungen nur bei PressTV und TV5: schwere Kämpfe in Khartum. Die RSF greifen dort seit zwei Tagen das Hauptquartier der Armee an. |
P,JA |
zus.1 |
18.9.23 |
Hiba Morgan berichtet aus Khartum über die Schwierigkeiten der Leute, sich im Krieg mit Lebensmitteln zu versorgen. Die meisten Märkte sind geschlossen, die Preise stark gestiegen. |
A |
3 |
19.9.23 |
Erstmals seit Kriegsbeginn gibt es jetzt auch Kämpfe in Port Sudan, zwischen der Armee und einer Rebellenallianz. Nach UN-Angaben sind seit Mai mindestens 1200 Kinder an einer Masern-Epidemie gestorben. Infos bei BBC-FoA von Mohanad Hashim. Bei CNN ein Bericht von Nima Elbagir aus N'Djamena (Tschad). Seit dem Tod Prigozhins investiert Russland verstärkt in die Wagnersöldner in Afrika. Vor zwei Wochen haben diese eine große Lieferung von Waffen (mehrere hundert LKW) aus der ZAR über Tschad zu einer Basis der RSF in al-Zurug (Sudan) gebracht. Zugleich setzt die Armee beim Kampf gegen die RSF in großem Umfang und sehr erfolgreich einen Typ Drohnen ein, den auch die Ukraine verwendet. Es gibt Hinweise, daß ukrainische Soldaten dabei behilflich sind. ¤ |
B,C | zus.9 |
21.9.23
|
Präsident / General Burhan spricht vor der UN-Vollversammlung. Er wirft den RSF und ihren Verbündeten (die er nicht näher bezeichnet) schwerste Kriegsverbrechen vor und ruft die UN auf, diese Gruppen als Terrorgruppen zu behandeln. Er weist die Darstellung zurück, es handele sich um einen internen Konflikt zwischen zwei bewaffneten Gruppen. Die RSF führen einen Krieg gegen das ganze Land, sie bekommen Unterstützung von Terrorgruppen aus anderen Ländern, und dieser Krieg könnte sich in andere Länder der Region ausbreiten. Burhan sagt, er stehe weiterhin zu dem Ziel, die Macht im Sudan an eine demokratische zivile Regierung zu übergeben. Er stellt keine direkten Forderungen nach einem Eingreifen der UN und verwendet das Wort Völkermord nur einmal und eher rhetorisch. ¤ Live-OT der Rede (mit englischer Übersetzung), und anschließend Erläuterungen aus New York von Patty Culhane und aus Khartum von Hiba Morgan. - Fast gleichzeitig hat auch RSF-Anführer Dagalo eine Videobotschaft an den UN-Sicherheitsrat veröffentlicht, in der er mal wieder Verhandlungen über einen "Waffenstillstand" anbietet. Auch dazu Infos von Hiba Morgan. - Später ein zusammenfassender Bericht. - Außer AJE hat kein Sender sich dafür interessiert. |
A
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25
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22.9.23 |
In New York spricht Mike Hanna mit General Burhan. Dieser wiederholt seine Warnung, daß der Krieg vom Sudan auf die Nachbarländer übergreifen könnte. Dagalos Gesprächsangebot weist er als unehrlich zurück. Die Armee kämpfe für das Volk und begehe keine Kriegsverbrechen. - Einschätzungen dazu von David Shinn (Ex-US-Botschafter). Der Konflikt betrifft längst auch die Nachbarländer. |
A |
8 |
23.9.23 |
General Burhan hat in New York auch James Rendall (BBC) ein Interview gegeben. Hier erklärt er, er sei "prinzipiell" bereit zu weiteren Verhandlungen mit Dagalo. |
B |
3 |
28.9.23 |
Meldung: in Khartum sind bei einem Artillerieangriff der RSF mindestens zehn Zivilisten getötet worden. |
A |
1/2 |
29.9.23 |
Inzwischen sind mehr als 400.000 Menschen aus Darfur vor den Massakern der RSF ins Nachbarland Tschad geflüchtet. Infos aus dem Flüchtlingslager bei Adre von Ahmed Idris. |
A |
2 |
30.9.23 |
Ahmed Idris berichtet aus Adré (Tschad) über die zunehmend schwierige Versorgung für hunderttausende Flüchtlinge aus Darfur. |
A |
2 |
2.10.23 |
Warnungen der UN wegen der eklatanten Zunahme von Vergewaltigungen durch beide Kriegsparteien, vor allem aber durch die Kämpfer der RSF. Seit April wurden 130 Fälle dokumentiert, aber die tatsächliche Zahl dürfte ein Vielfaches davon betragen. HRW fordert die UN zu einem sofortigen Eingreifen auf. Zwei Berichte mit Aussagen von vergewaltigten Frauen, aus Khartum von Hiba Morgan und aus Adré (Tschad) von Ahmed Idris, und Gespräch mit Tirana Hassan (HRW). ¤ |
A |
12 |
3.10.23 |
Weil die UN mit der Versorgung von hunderttausenden Flüchtlingen in Tschad nicht hinterherkommen, drohen dort tausende aus Sudan geflüchtete Kinder zu verhungern. Ahmed Idris berichtet aus einem der Lager in Adré, weitere Infos von Shaun Hughes (WFP in Juba). ¤ |
A |
5 |
18.10.23 |
Ein halbes Jahr nach Beginn des Krieges zeigen Satellitenbilder, daß die RSF in Darfur mindestens 68 Dörfer niedergebrannt haben. Der britische Afrikaminister spricht von "ethnischen Säuberungen". Präsident General Burhan erklärt, die Regierung werde bei der Verfolgung der Täter mit dem ICC zusammenarbeiten. Bei BBC-FoA ein Bericht von James Randell und Einschätzungen von Mohamed Osman (HRW). ¤ |
B |
8 |
21.10.23
|
"Tschad: Flucht aus Darfur" - Reportage von Patricia Huon und Emilie Iob aus den Flüchtlingslagern in Tschad. Darin auch Videoaufnahmen von den Massakern in Darfur und von der Ermordung des Gouverneurs Khamis Abbakar (am 14.6.). Ansonsten keinerlei Hintergrundinfos. Text von arte: "Am Rande der kleinen Grenzstadt Adré im Tschad steht ein riesiges improvisiertes Lager für die Flüchtlinge aus dem Sudan. Ganze Familien leben dort in notdürftigen Unterkünften aus Zweigen und Planen, mit ihren spärlichen Habseligkeiten, die sie auf der Flucht noch retten konnten: ein Topf, etwas Essen, ein paar Kleidungsstücke – manchmal nicht einmal das. Die Behörden des Tschad und die humanitären Helfer sind vom Ausmaß der Krise überrascht und überfordert. Viele Kinder sind unterernährt, im Krankenhaus von Adré liegen hunderte Patienten mit Schussverletzungen. Im Sudan kämpfen sie nicht nur in der Hauptstadt Khartum um die Macht im Land, auch in der an den Tschad angrenzenden sudanesischen Region Darfur tobt der Bürgerkrieg zwischen den Ethnien, brutal und grausam." |
arep
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25
|
24.10.23 |
In dem seit einem halben Jahr andauernden Krieg sind bisher etwa 9000 Menschen getötet worden. Angeblich strebt die Regierung neue Verhandlungen mit den RSF an. Bei BBC-FoA Infos von Ian Fafula. |
B |
6 |
26.10.23 |
In Khartum dauern die Kämpfe an. Regierung und RSF wollen wieder in Jiddah über einen Waffenstillstand verhandeln. Hiba Morgan berichtet aus Khartum. - Ein paar Stunden später kommt die Meldung, die Regierung (bzw. die Armee) werde doch nicht verhandeln. |
A | 2 |
27.10.23 |
Ein recht allgemeiner Beitrag über den seit einem halben Jahr andauernden "Machtkampf" mit inzwischen mehr als 9000 Toten. Und noch eine Reportage aus dem Flüchtlingslager in Adré (Tschad). |
arj | 8 |
3.11.23 |
Erneut (bzw. weiterhin) schwere Kämpfe in Darfur. Die RSF sollen die Stadt Nyala eingenommen haben. Bei BBC-FoA ein paar sehr vage Infos dazu von Ian Fawula (BBC). Und die RSF haben nach Vermittlung des Roten Kreuzes 73 Gefangene freigelassen. Infos dazu von Patrick Youssef (ICRC). |
B |
8 |
5.11.23 |
In Khartum sind mehrere Granaten auf einem Marktplatz eingeschlagen. Mindestens 20 Tote. - Hiba Morgan berichtet aus Port Sudan über die Not der Flüchtlingskinder. Landesweit können 70 % der Kinder wegen des Krieges keine Schule besuchen. |
A |
3 |
8.11.23 |
In El Geneina (West-Darfur) haben die RSF erneut Massaker an Angehörigen der Masalit verübt. Seit letzter Woche wurden mehr als 200 Menschen ermordet und in Massengräber geworfen. Ein Video (offenbar von einem RSF-Mann) zeigt etwa 100 Afrikaner, die zusammengetrieben und ausgepeitscht werden (und vermutlich anschließend getötet). Erneut flüchten tausende Menschen Richtung Tschad. Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan, bei BBC-FoA Infos aus Nairobi von Beverly Ochieng und Einschätzungen von Dalia Abdel-Moniem, bei CNN Infos von David McKenzie, bei Sky News ein Bericht von Yousra Elbagir. ¤ |
A,B,C,Sky | zus.22 |
9.11.23 |
Nachtrag zu dem Video von gestern aus El Geneina. Darauf war zu sehen, wie RSF-Männer etwa 100 Afrikaner zusammentreiben und auspeitschen. Ein Foto zeigt nun an der selben Stelle 14 Leichen herumliegen. Infos von David McKenzie. ¤ |
C | 2 |
13.11.23 |
Infolge der anhaltenden Kämpfe sind Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abgeschnitten, immer mehr Kinder verhungern. Hiba Morgan berichtet aus Port Sudan. |
A |
2 |
16.11.23 |
Bericht von Nima Elbagir über den andauernden Völkermord der RSF an dunkelhäutigen Masalit in Darfur. Mit weiteren Bildern des Massakers in Ardamata (bei El Geneina) und Zeugenaussagen von Flüchtlingen, Frauen die von den RSF vergewaltigt wurden, Männer die als Sklaven behandelt wurden. Die Täter haben immer wieder geäußert, daß sie die Masalit ausrotten wollen. ¤ |
C | 6 |
17.11.23 |
Mohammed Otman (?) berichtet aus Port Sudan über die Not der Kriegsflüchtlinge. (BBC-FoA) |
B |
3 |
19.11.23 |
Gespräch mit Nima Elbagir über die Recherchen zum folgenden Film. "Going Home - The War in Sudan" - Reportage von Nima Elbagir, präsentiert von Anderson Cooper ("The Whole Story") - Eine Fahrt von Renk (Südsudan), vorbei an Khartum nach Port Sudan und vorbei an Darfur nach Tschad. Spannende Beobachtungen und Hintergrundinfos. Leider NNA)* ¤¤ |
C
C |
4 44 |
(Video? Link?) | |||
21.11.23 |
Bericht darüber, daß ukrainische Spezialtruppen in Sudan an der Seite der Armee gegen die Wagnerbande kämpfen, die mit den RSF verbündet ist. U.a. soll in Omdurman ein Hauptquartier der Söldner gesprengt worden sein. (siehe CNN 19.9.23) ¤ |
JA |
2 |
22.11.23 |
In diesem Jahr sind mehr als 500.000 Menschen vor dem Völkermord in Darfur nach Tschad geflüchtet. Insgesamt leben dort nun 1,5 Millionen Geflüchtete in Lagern. Das WFP hat kein Geld mehr und wird in zwei Monaten die Versorgung der Menschen einstellen müssen. Bericht von Nicolas Haque. |
A |
2 |
28.11.23 |
Laut einer Untersuchung von HRW haben die Janjaweed / RSF allein im November bei Massakern in West-Darfur etwa 800 Angehörige des Masalit-Volkes ermordet. Die Leute wurden dabei einfach nach der Hautfarbe aussortiert. Bericht von Hiba Morgan. ¤ |
A |
3 |
29.11.23 |
Es gibt in Omdurman und Khartum weiterhin schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF. Die Regierung beschuldigt die Emirate (UAE), in großem Unfang Waffen an die RSF zu liefern. Bei BBC-FoA Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal. |
B |
6 |
1.12.23 |
Der UN-Sicherheitsrat hat beschlossen, die UN-Unterstützungsmission aus Sudan abzuziehen, "wegen der andauernden Gewalt". Der Antrag wurde von der Regierung in Khartum gestellt. Infos aus New York von Gabriel Elizondo. |
A |
2 |
3.12.23 |
Bericht von Hiba Morgan über die "Unterstützungsmission" der UN in Sudan, die vor drei Jahren begann und den Übergang zur Demokratie absichern sollte. Nachdem das vollständig misslungen ist, wird die Mission jetzt, auf Wunsch des Militärregimes, beendet. |
A |
3 |
6.12.23 |
Das US-Außenministerium erklärt, daß sowohl die Armee als auch die RSF Kriegsverbrechen verübt haben, und daß außerdem die RSF und mit ihnen verbündete Milizen in Darfur Menschheitsverbrechen und "ethnische Säuberungen" verüben. |
A |
1 |
8.12.23 |
BBC-FoA meldet, daß nach UN-Angaben im Sudan seit April mehr als 12.000 Menschen getötet wurden. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk fordert, daß die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Wen er damit meint, sagt er nicht. |
B |
4 |
17.12.23 |
In der Region Al Jazirah südöstlich von Khartum gibt es seit Tagen schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF. Zigtausende Menschen, die wegen des Krieges aus Khartum in die Stadt Wad Madani geflüchtet waren, sind erneut auf der Flucht. |
A |
3 |
18.12.23 |
Meldung: wegen der neuen Kämpfe in der Region Jazirah sind mindestens 250.000 Menschen erneut auf der Flucht. |
A |
1/2 |
19.12.23 |
Meldung: die RSF-Truppen sind in die Stadt Wad Madani (200 km südlich von Khartum) eingerückt. Hunderttausende Zivilisten sind erneut auf der Flucht vor den Kämpfen. |
A |
1/2 |
20.12.23
|
Angeblich haben die RSF Wad Madani eingenommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. - Ein allgemeiner Bericht über die ethnischen Massaker der RSF an Masalit in Darfur. (AJE spricht hier nicht von Völkermord, warum auch immer.) William Carter (Norwegian Refugee Council) über die Not von zehntausenden Menschen, die wegen des Krieges nach Wad Madani geflüchtet waren und nun erneut flüchten müssen. "Inside Story: Where does the conflict in Sudan stand after eight months?" - Cyril Vanier spricht mit Hamid Khalafallah (Sudan-Experte), Alan Boswell (ICG) und David Shinn (Ex-US-Botschafer). (NNA)* ¤ |
A A A |
3 4 28 |
24.12.23 |
Weiter schwere Kämpfe in der Provinz Jezirah und deren Hauptstadt Wad Madani. 300.000 Zivilisten sind in der vorher relativ ruhigen Provinz auf der Flucht. |
A |
1 |
25.12.23 |
Immer mehr Männer schließen sich der Armee im Kampf gegen die RSF an. Einschätzungen dazu von Suliman Baldo. |
A |
5 |
26.12.23 |
Noch ein Bericht über die Einnahme von Wad Madani durch die RSF und den Zustrom von Rekruten für die Armee. |
A |
3 |
27.12.23 |
In den Flüchtlingslagern von Port Sudan ist die Cholera ausgebrochen. Bisher etwa 2200 Fälle. Bericht. Der Krieg zwischen Armee und RSF dauert nun acht Monate. Beitrag von Anne Soi. |
A
B |
2 3 |
28.12.23 |
Meldung: der Chef der RSF, General Dagalo, ist zu Gesprächen mit Premier Abiy Ahmed in Addis Abeba. |
A |
1/2 |
2.1.24 |
Meldung: die RSF erklären, sie seien zu Friedensgesprächen und einem sofortigen Waffenstillstand bereit. |
A |
1/2 |
3.1.24 |
Der Völkermörder und Anführer der RSF, General Dagalo, ist auf Besuchsreise durch die Nachbarländer ("Charme-Offensive"). Heute wurde er von Kenias Präsident Ruto betont freundlich empfangen |
A,arj,JA | zus.7 |
5.1.24 |
Ein allgemeiner Bericht der Pseudojournalistin Golineh Atai. Keine aktuellen Bezüge, aber auch keine Falschinformationen. Sie erwähnt die Massaker der RSF in Darfur, ohne den Namen der Region auszusprechen. |
ht |
2 |
6.1.24 |
Das WFP hat nicht mehr genug Geld, um 1,4 Millionen Menschen in Tschad mit Nahrung zu versorgen. Die meisten davon sind Flüchtlinge aus Sudan. Ahmed Idris berichtet aus Adré, wo jeden Tag hunderte weitere Menschen ankommen, die vor den Massakern der RSF aus Darfur geflüchtet sind. |
A |
2 |
7.1.24 |
Wegen der andauernden Kämpfe und Massaker sind inzwischen 7,3 Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als in jeden anderen Land der Welt. Infos über die Kämpfe in Wad Madani von Hiba Morgan (in Khartum). |
A |
2 |
11.1.24 |
Seit die Truppen der RSF den Bundesstaat Gezira eingenommen haben, verüben sie dort Massaker an Zivilisten. Leute, die angeblich mit der Armee zusammengearbeitet haben, werden hingerichtet, es gibt Aussagen über Vergewaltigungen. Hiba Morgan berichtet aus Khartum. ¤ |
A |
3 |
14.1.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Khartum über die Rekrutierung von Jugendlichen als Soldaten durch die RSF. |
A |
3 |
14.1.24 |
Im "Listening Post" ein Beitrag mit Ansichten von zwei Exil-Autor:innen, Yassmin Abdel-Magied und Isma'il Kushkush, zur Entwicklung in Sudan seit der friedlichen Revolution vor vier Jahren. Die Rückkehr des Militärs an die Macht, der Machtkampf zwischen den beiden Armeen, das Desinteresse der Weltöffentlichkeit. (Von beiden leider kaum Erhellendes zu diesem "Machtkampf" und zum Unterschied zwischen Armee und RSF.) |
A |
10 |
15.1.24 |
In Omdurman hat die Armee einen Stadtteil von den RSF zurückerobert. Hiba Morgan berichtet aus dem fast menschenleeren und stark zerstörten Ort. ¤ - Alex de Waal über die Aussichten weiterer Friedensverhandlungen. Es sei nötig, daß die USA dabei auch die externen Unterstützer der Kriegsparteien, also Ägypten und vor allem die UAE, mit an den Verhandlungstisch bringen. |
A |
7 |
17.1.24 |
Der Kriegsverbrecher General Dagalo (Chef der RSF) hat auf seiner Besuchsreise durch afrikanische Staaten auch an einer Konferenz der IGAD (Entwicklungsorganisation) in Nairobi teilgenommen. Die Regierung in Khartum verurteilt das. Bericht von Resul Serdar. (Dagalo war übrigens auch bei Südafrikas Regierung zu Gast. Bei AJE ist das nicht erwähnt worden.) |
A |
3 |
20.1.24 |
Nachdem der Putschist und Massenmörder Dagalo am Gipfeltreffen der Entwicklungsorganisation IGAD teilgenommen hat, beendet Sudans Regierung die Mitgliedschaft in der IGAD. Bericht aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
25.1.24 |
Der Krieg zwischen der Armee und den faschistischen RSF dauert nun neun Monate. Hiba Morgan spricht in Khartum mit Leuten, die von den RSF verhaftet und teilweise monatelang festgehalten und gefoltert wurden. |
A |
3 |
27.1.24 |
Der ICC ermittelt wegen der genozidalen Massenmorde durch die RSF in Darfur. Chefermittler Karim Khan ist dafür in Tschad und interviewt Augenzeugen. Ahmed Idris berichtet aus Adré, Erläuterungen von Alex de Waal. ¤ |
A |
9 |
29.1.24 |
Meldung: in der umstrittenen Grenzregion Abyei haben bewaffnete Männer aus Südsudan etwa 50 Zivilisten ermordet. Der Chefankläger des ICC, Karim Khan, erklärt nach seinem Besuch in Tschad, daß er klare Belege hat für Kriegsverbrechen durch beide Kriegsparteien (Sudans Armee und die RSF). OT der Stellungnahme und weitere Infos von Kristen Saloomey bei den UN. - Hiba Morgan berichtet aus Khartum über eines der letzten dort noch geöffneten Krankenhäuser. |
A | 4 |
30.1.24 |
Bei BBC-FoA mehr über den neuaufgeflammten Konflikt um die Grenzregion Abyei. Erläuterungen von Ian Fafula (BBC-Sicherheitskorrespondent). - Außerdem ein Ausschnitt aus einem Interview mit Sudans Ex-Premier Abdalla Hamdok. "Inside Story: What’s behind the renewed violence on South Sudan’s border with Sudan?" - Sami Zeidan spricht mit Kennedy Mabongo (Norwegian Refugee Council), Douglas Johnson (Sudan-Experte, Mitglied der Abyei Border Commission) und Joshua Craze (Sudan-Experte). (NNA)* |
B
A |
4
28 |
31.1.24
|
Die Armee hat nach eigenen Angaben eine landesweite Großoffensive gegen die RSF begonnen. Laut UN sind inzwischen acht Millionen Menschen auf der Flucht vor dem Krieg, innerhalb des Landes oder in den Nachbarländern. Bei BBC-FoA Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal, und Einschätzungen von Kholood Khair (Confluent Advisory). "BBC-HardTalk": Zeinab Badawi spricht mit dem Premier der gestürzten Übergangsregierung, Abdalla Hamdok. Er verteidigt seine Gespräche mit Dagalo (RSF), die von Vielen als Anerkennung des Sieges der Faschisten interpretiert werden, und meint, man müsse eben mit beiden Kriegsparteien reden. Weiteren Fragen nach seiner Einschätzung der RSF weicht er immer wieder aus. Irgendwelche Fehler seiner Regierung will er auch nicht zugeben. |
B
B |
9
24 |
2.2.24 |
In Sudan leiden 18 Millionen Menschen akut Hunger, 5 Millionen davon sind direkt vom Hungertod bedroht, sehr viele Menschen sind inzwischen tatsächlich verhungert. Erläuterungen von Leni Kinzli (WFP). |
A |
5 |
4.2.24 |
Nach UN-Angaben sind fast acht Millionen Menschen wegen des Krieges geflüchtet, etwa zur Hälfte in die Nachbarländer und zur Hälfte innerhalb des Landes, meist in Gebiete, die noch von der Armee kontrolliert werden. Hiba Morgan berichtet aus Khartum über Familien, die seit einem halben Jahr in einem Schulgebäude untergekommen sind, nachdem ihr Viertel mit Artillerie beschossen wurde. - UN-Hochkommissar Filippo Grandi hat Flüchtlingslager in Äthiopien und in Sudan besucht. Er schildert die dramatische Lage dort und appelliert an die Welt, mehr Hilfe zu leisten. |
A |
5 |
5.2.24 |
Laut MSF verhungern im Flüchtlingslager Zamzam in Nord-Darfur jeden Tag mindestens 12 Kinder. Im ganzen Land leiden 5 Millionen Menschen unter katastrophalem Mangel an Lebensmitteln, die Hälfte der Bevölkerung benötigt dringend Unterstützung. Gespräch darüber mit Michael Dunford (WFP). ¤ |
A |
4 |
6.2.24 |
Durch den Krieg gibt es eine enorme Inflation. Bericht aus Omdurman von Hiba Morgan. "Inside Story: Who should step in to end the humanitarian crisis in Sudan?" - Tom McRrae spricht mit Hajooj Kuka (Sprecher einer sudanischen Hilfsorganisation), Raga Makawi (Herausgeberin von "African Arguments") und William Carter (Norwegian Refugee Council). (NNA)* |
A A |
2 28 |
6.2.24 |
Seit Monaten gibt es Hinweise, daß in Sudan ukrainische Spezialtruppen gegen die Wagnersöldner kämpfen, die dort die RSF unterstützen. Nun ist ein Video veröffentlicht worden von drei gefangengenommenen Wagnersöldnern. Bei BBC-FoA Infos von Vitaliy Shevchenko (BBC Ukrainian Service). |
B |
5 |
9.2.24 |
Ramin Sina berichtet aus dem Grenzgebiet in Südsudan, wo täglich hunderte Kriegsflüchtlinge aus dem Norden ankommen. In den Lagern der UN gibt es kaum noch Lebensmittel für so viele Menschen. (Lustig, daß Helge Fuhst als Entschuldigung für die fehlende Berichterstattung über den Sudankrieg die Berichterstattung über den Gazakrieg nennt. Als wenn es diese bei der ARD noch gäbe.) |
TT |
4 |
10.2.24 |
Aus unbekannten Gründen wiederholt die Tagesschau den gestrigen Bericht von Ramin Sina aus einem Flüchtlingslager in Südsudan, in gekürzter Fassung. Natürlich fehlt nicht der Hinweis, daß "der" Sudan im Nordosten von Afrika liegt. (Es nervt, darauf hinzuweisen, weil auch Wikipedia es falsch macht: "der Sudan" ist eine Region in Afrika, das Land heißt Sudan, ohne Artikel. Ebenso ist "der Senegal" ein Fluss, das Land heißt Senegal ohne Artikel.) |
TS |
2 |
12.2.24 |
In den fast 10 Monaten Krieg sind nach UN-Angaben etwa 12.000 Menschen getötet worden. 18 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. - Bei AJE berichtet Hiba Morgan aus Port Sudan über halb verhungerte Kinder in einem Flüchtlingslager. - Bei Sky News ein Schwerpunkt über den "vergessenen Krieg". Darin ein Bericht von Yousra Elbagir, ebenfalls aus Port Sudan, u.a. über Frauen, die sich an Waffen ausbilden lassen, um an der Seite der Armee gegen die RSF zu kämpfen. ¤ |
A,Sky | zus.14 |
13.2.24 |
Weiter Infos zum Kriegsgeschehen von Yousra Elbagir, jetzt in Port Sudan. Von ihr auch ein Bericht aus Omdurman, wo sie mit Soldaten der Armee im völlig verwüsteten und menschenleeren Stadtzentrum unterwegs war. ¤ |
Sky |
6 |
18.2.24 |
Michael Holmes spricht mit Peter Graaff (WHO) über die humanitäre Katastrophe in Sudan mit Millionen Hungernden und Kriegflüchtlingen und die völlig unzureichende internationale Hilfe. |
C |
5 |
19.2.24 |
Durch den Krieg sind große Teile des Landes unbewohnbar geworden. Weiterhin kommen jede Woche einige tausend Flüchtlinge in Renk (Südsudan) an, insgesamt bisher etwa eine halbe Million. Bericht von Malcolm Webb. |
A |
2 |
21.2.24 |
In den letzten Wochen hat die Armee in Khartum und Umgebung wieder einiges Gelände von den RSF zurückerobert. Hiba Morgan berichtet aus Omdurman. - Bei Sky News berichtet Yousra Elbagir aus Kassala (im Osten des Landes) über die Not der Kinder im Krieg. Anschließend Infos von ihr zur Kriegslage in dem Land, das die Welt vergessen hat. |
A,Sky | zus.12 |
26.2.24 |
Bei AJE berichtet Malik Traina aus Tripoli über sudanische Flüchtlinge in Libyen, bisher etwa 130.000. In den letzten Wochen sind erneut tausende dazugekommen. Bei BBC-FoA ein Bericht von Mohamed Osman über Flüchtlinge aus Sudan in Ägypten. |
A,B |
zus.10 |
28.2.24 |
Die UN haben ihre Mission in Sudan beendet, die den Übergang zur Demokratie absichern sollte. |
A |
1/2 |
29.2.24 |
Gespräch mit der Aktivistin Nisreen Elsaim, die kürzlich im Sudan war. Sie weist darauf hin, daß es sich nicht um einen Bürgerkrieg handelt. Der Krieg zwischen Armee und RSF dauert unvermindert an, überall leiden darunter vor allem die Zivilisten. Angeblich setzt die Armee Chemiewaffen ein. |
A |
4 |
4.3.24 |
Laut UN sind bei den Kämpfen zwischen Armee und RSF in den letzten zehn Monaten 13.000 Menschen getötet worden. Laut Beobachtern vor Ort ist die Zahl wesentlich größer. Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über Leute, die ihre Angehörigen im Hinterhof bestatten, weil der Friedhof bei den Kämpfen zerstört wurde und unerreichbar ist. |
A |
3 |
7.3.24 |
UN-Generalsekretär Guterres fordert die Kriegsparteien auf, für die Dauer des Ramadan ihre Kämpfe zu unterbrechen. Seine Begründung könnte wortgleich auch für beim Krieg in Gaza herhalten. Bericht aus New York von Kristen Saloomey. - Im deutschen TV nichts darüber. ¤ |
A,C |
zus.3 |
8.3.24 |
Der UN-Sicherheitsrat fordert einen sofortigen Waffenstillstand, mindestens für die Dauer des Ramadan. Infos aus New York von Kristen Saloomey. |
A |
3 |
9.3.24 |
Beide Kriegsparteien erklären, daß sie eine Waffenruhe für die Dauer des Ramadan begrüßen, aber offenbar haben beide nicht vor, sich daran zu halten. Ein redaktioneller Bericht über die Not der Zivilbevölkerung. |
A |
3 |
10.3.24 |
Beide Kriegsparteien "begrüßen" einen Waffenstillstand, aber wie gewohnt werden sich beide nicht daran halten. Die Regierung erklärt, die RSF müssten sich aus bestimmten Gebieten zurückziehen, sonst könne es keine Feuerpause geben. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
11.3.24 |
Der US-Sonderbotschafter Tom Perriello beginnt eine Reise durch Sudans Nachbarländer, um nach einer Lösung für den Konflikt zu suchen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
12.3.24 |
In Omdurman hat die Armee das Gebäude des Staatsfernsehens zurückerobert. Infos von dort von Hiba Morgan. |
A |
3 |
13.3.24 |
Hiba Morgan berichtet vom Gelände des Staatsfernsehens in Omdurman, das die Armee gerade zurückerobert hat. Das Gebäude ist stark beschädigt, aber immerhin scheint das nationale Filmarchiv, das dort gelagert ist, noch halbwegs intakt zu sein. |
A |
2 |
15.3.24 |
Malcolm Webb berichtet aus dem Grenzort Renk in Südsudan, wo weiterhin täglich hunderte Flüchtlinge aus dem Norden ankommen, bisher insgesamt etwa eine halbe Million Menschen. |
A |
2 |
16.3.24 |
Malcolm Webb berichtet weiter aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan), wo täglich etwa 1500 weitere Geflüchtete aus Sudan ankommen. Webb spricht dort mit Silva Alkebeh (UNHCR). |
A |
3 |
17.3.24 |
Malcolm Webb berichtet weiter aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan). Einige der Geflüchteten erzählen ihr Schicksal. ¤ |
A |
5 |
19.3.24
|
Bei AJE berichtet Malcolm Webb weiter aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan). Unter den Geflüchteten sind auch viele Leute aus Südsudan, die jahrzehntelang in Khartum gelebt haben und nun im verarmten Südsudan von vorne anfangen. Und Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über Leute, die vorsichtig in Stadtteile zurückkehren, aus denen die RSF vertrieben wurden. Dabei dauern die Kämpfe noch an. - Bei der BBC berichtet Feras Kilani ebenfalls aus Omdurman. Geländegewinne der Armee, überall enorme Zerstörungen, ein improvisierter Friedhof mit hunderten frischen Gräbern, hungernde Kinder. ¤ Bei CNN ein Beitrag von Nima Elbagir: die RSF rekrutieren Männer und Jungen mit Gewalt als Kämpfer, und sie setzen den Hunger als Waffe gegen regierungstreue Orte ein. Beitrag mit diversen Videos, darunter Propagandavideos der RSF. Ein Video zeigt die Ermordung von mindestens sechs Gefangenen. ¤ |
A,B,C
|
zus.18
|
20.3.24
|
Durch den andauernden Krieg in Sudan könnten in den nächsten Monaten 200.000 Kinder verhungern. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates wird die Situation als schwerste humanitäre Krise der letzten Jahrzehnte beschrieben. (Es wird wieder nur über weitere humanitäre Hilfen geredet statt über eine politische Lösung, welche nur heißen kann: internationale Intervention gegen die Völkermordtruppe RSF.) Bei AJE berichtet Gabriel Elizondo von den UN in New York. - Malcolm Webb berichtet weiter aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan). - Bei der BBC ein Bericht von Mercy Juma mit Aussagen von Frauen aus Darfur in einem Flüchtlingslager in Tschad, über systematische Vergewaltigungen durch die RSF-Massenmörder. ¤ |
A,B
|
zus.12
|
21.3.24 |
Infos aus Khartum von Hiba Morgan zu Hungersnot und allgemeinem wirtschaftlichen Niedergang durch den Krieg. |
A |
3 |
22.3.24 |
Noch ein Bericht von Malcolm Webb aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan). |
A |
3 |
26.3.24 |
In der libyschen Wüste ist ein Massengrab mit den Leichen von mindestens 65 afrikanischen Migranten gefunden worden. Keine weiteren Details bekannt. - Malik Traina berichtet aus Misrata über die schwierige Lage von Migranten in Libyen und speziell der Geflüchteten aus Sudan. |
A |
3 |
28.3.24
|
Malcolm Webb berichtet nochmal aus dem Flüchtlingslager in Renk (Südsudan), wo inzwischen etwa eine halbe Million Menschen aus Sudan leben. Bei Sky News ein Beitrag von Yousra Elbagir über die systematische Politik der Verbrannten Erde durch die RSF. Seit Oktober hat die Völkermordtruppe mindestens 108 Dörfer niedergebrannt, viele davon auch mehrmals, vor allem in Darfur, aber auch im gesamten Süden des Landes, und zwar auch und gerade in den Gebieten, die sie selbst unter Kontrolle hat. Es handelt sich eindeutig um ethnische Säuberungen gegen nicht-arabische (dunkelhäutige) Volksgruppen. Weitere Infos dazu erst von Yousra Elbagir und dann von Seyi Rhodes (Journalist) und Catherine Philip ("The Times"). Interessant, was Philip über das Desinteresse der Weltöffentlichkeit sagt (im Gegensatz zur Zeit des ersten Völkermordes in Darfur), während die Emirate (UAE) die RSF mit schweren Waffen beliefern. ¤¤ |
A
Sky |
3
15 |
29.3.24 |
Noch ein Bericht aus Renk (Südsudan) von Malcolm Webb, über Ramadan im Flüchtlingslager. |
A | 3 |
9.4.24 |
Bei BBC-FoA berichtet Mercy Juma aus einem Flüchtlingslager in Tschad und spricht mit Überlebenden und Augenzeugen der Massaker der RSF in Darfur. Hatim Abdallah, Sprecher der Masalit, sagt, daß es sich eindeutig um einen Völkermord handelt. Weitere Infos dazu von Ian Wafula (BBC-Sicherheitsexperte). ¤ |
B |
8 |
10.4.24 |
Durch den Krieg sind mehr als 8 Millionen Menschen vertrieben worden. Hiba Morgan berichtet aus Gedaref im Osten des Landes, wo viele Geflüchtete aus Khartum und Madani Zuflucht gefunden haben. |
A |
3 |
12.4.24 |
Durch den Krieg ist die Nahrungsproduktion praktisch vollständig zusammengebrochen. 20 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe, 18 Millionen hungern, fünf Millionen sind kurz vor dem Verhungern, zwei Millionen sind in die Nachbarländer geflüchtet. Infos von den UN. |
A |
2 |
12.4.24 |
"UpFront": Ein Jahr nach Ausbruch des Krieges spricht Marc Lamont Hill mit Nureldin Satti (Ex-UN-Botschafter) und Kholood Khair (Expertin) über die politischen Zusammenhänge und mögliche Auswege. (NNA)* ¤ |
A |
16 |
12.4.24 |
"War at Home" - Reportage von Yousra Elbagir über den seit einem Jahr andauernden Krieg in ihrem Heimatland. (NNA)* ¤ |
Sky |
26 |
14.4.24
|
Der durch den Putschversuch der faschistischen Völkermordtruppe RSF ausgelöste Krieg dauert nun ein Jahr. Schätzungsweise 30.000 Menschen wurden getötet, davon allein 15.000 bei den Massakern der RSF in Darfur. Mehr als 11 Millionen Menschen sind auf der Flucht, Millionen Menschen leiden Hunger. Bei AJE berichtet Hiba Morgan aus Omdurman und blickt zurück auf ein Jahr des Krieges. Omdurman wurde inzwischen von der Armee zurückerobert, ist aber schwer zerstört, das Stadtzentrum menschenleer. - Bei TV5 ebenfalls ein Rückblick. Beide sprechen die Massaker der RSF kurz, aber deutlich an. - Im Weltspiegel ein sehenswerter Bericht von Simon Riesche aus einem Flüchtlingslager in Tschad. Auch Riesche geht auf die Massaker der RSF in Darfur ein und spricht, indirekt, von Völkermord. Aussagen von Überlebenden. Auch der Rechtsanwalt Ahmed Hajjar lebt dort im Lager. Er sammelt die Schilderungen und analysiert Videos, ordnet den Taten Orte zu, versucht die Täter zu identifizieren, für einen Prozess gegen die Massenmörder, der irgendwann stattfinden soll. ¤¤ |
A,JA,WS
|
zus.14
|
15.4.24
|
Jahrestag des Kriegsbeginns. UN-Generalsekretär Guterres hält eine seiner Salbungsreden (live-OT bei AJE), in der er die schlimmsten Verbrechen anspricht, ohne jemals die Täter zu benennen, diese aber zu Verhandlungen auffordert. Kein Wort über ein Eingreifen der UN gegen den Völkermord der RSF. - Bei einer "Geberkonferenz" in Paris werden Zusagen für Finanzmittel für die "humanitäre Hilfe" gegeben. Auch hier kommt niemand auf die Idee, daß das Land nicht Pflästerchen braucht sondern eine militärische Intervention. Bei AJE etliche Gespräche mit Experten, die ebenfalls meist um den heißen Brei herumkreisen. Nur drei davon aufbewahrt: Comfort Ero (ICG), die militärische Vorteile der Armee gegenüber der RSF sieht und die Rolle der Waffenlieferanten anspricht, Tom Perriello (US-Sonderbotschafter in Sudan), der ebenfalls neue Verhandlungen fordert, und Hamid Khalafalla (sudanischer Experte), der keinen Hinweis auf solche Verhandlungen sieht und auch keine militärische Lösung. Auf deutsch Berichte bei arte und im ZDF (Golineh Atai), die das Leid der Menschen im Krieg zeigen, sich aber nicht für politische Ursachen interessieren. Man sieht nur die "humanitäre Katastrophe", und stellt die Armee des Landes mit der Terrorgruppe RSF auf dieselbe Stufe und nennt beides "bewaffnete Gruppen". Man stelle sich solches beim Krieg zwischen Israel und Hamas vor. In der Tagesschau gleich gar nichts über den Krieg, nur eine Kurzmeldung über die Pariser Konferenz. |
A arj,ht,TS,h+
|
zus.24 zus.9
|
16.4.24 |
"Inside Story: How can the humanitarian crisis in Sudan be stopped?" - James Bays spricht mit Hala Alkarib (Strategic Initiative for Women in the Horn of Africa) und Duncan Riddell (Norwegian Refugee Council). (NNA)* |
A | 28 |
17.4.24 |
Ein allgemeiner Bericht von Larry Madowo zu einem Jahr Krieg und humanitärer Katastrophe. Der Bericht wirft beiden Kriegsparteien gleichermaßen Kriegsverbrechen vor. |
C |
2 |
19.4.24 |
Der UNSC berät über die Lage in Sudan, zeigt sich besorgt und ruft die Kriegsparteien zur "Zurückhaltung" auf. Über Maßnahmen gegen die RSF wird nicht gesprochen. Bei AJE Infos aus New York. - Euronews berichtet über die "Geberkonferenz" in Paris, bei der humanitäre Hilfen für zwei Milliarden Dollar versprochen wurden. Tatsächlich bereitgestellt worden sind bisher nur 145 Millionen. |
A,E |
zus.4 |
26.4.24 |
In der Region El Fasher (Nord-Darfur) haben die Truppen der RSF einen Großangriff auf Regierungstruppen gestartet. (Details leider nicht verstanden.) |
JA |
2 |
28.4.24 |
Die RSF haben eine Offensive zur Einnahme der Stadt El Fasher gestartet, dem letzten Stützpunkt der Regierungstruppen in Nord-Darfur. Der UNSC äußert sich "tief besorgt", weil etwa 500.000 Zivilisten auf der Flucht vor den Massakern der RSF in der Stadt untergekommen sind. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. ¤ |
A |
4 |
28.4.24 |
Im "Listening Post" ein Beitrag über das Desinteresse der weltweiten Medien an Völkermord und menschlicher Katastrophe im Sudan. Dabei haben weder der Krieg in Gaza noch der in der Ukraine ein Ausmaß wie der Konflikt in Sudan, mit neun Millionen Vertriebenen und zigtausenden Toten. Und mit dem Engagement Russlands und der Emirate (beide auf Seiten der RSF) ist es längst ein internationaler Konflikt. Beide interessieren sich vor allem für Sudans Goldschätze. Das Wegsehen wird erleichtert durch die grob vereinfachende Darstellung, es handele sich nur um einen Machtkampf zwischen zwei Generälen. Man sollte mehr auf die demokratische Graswurzelbewegung blicken, die vor fünf Jahren den Diktator Al Bashir gestürzt hat. (Damals übrigens zusammen mit Teilen der Armee.) ¤¤ |
A |
11 |
29.4.24 |
Bei AJE mehr über die Sitzung des UNSC zu Darfur, bei der Besorgnis über den Angriff der RSF auf El Fasher vorherrschte. Die spannendste Infos fehlt allerdings und kam später bei der BBC: die USA fordern die Emirate (UAE) auf, ihre Waffenlieferungen "an die Kriegsparteien" (gemeint sind die RSF) einzustellen. Außerdem allgemeine Infos von Deepmala Mahla (CARE) zur humanitären Katastrophe. |
A,B |
zus.6 |
1.5.24 |
Bei BBC-FoA Infos von Claire Nicolet (MSF, in Paris) zur Lage in El Fasher. Die letzte Bastion der Regierungstruppen in Darfur wird von den RSF belagert. |
B | 6 |
9.5.24 |
HRW hat einen Report über die Massenmorde der RSF in West-Darfur vorgelegt. HRW wirft den RSF "ethnische Säuberungen" vor und fordert UN und AU auf, wirksame Sanktionen gegen die Verantwortlichen zu verhängen. Bei AJE Erläuterungen von Alan Boswell (ICG), bei BBC-FoA Infos von Mohamed Osman (HRW) und aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal. ¤ |
A,B | zus.11 |
10.5.24
|
Bianna Golodryga ("Amanpour") spricht mit Tirana Hassan (HRW) über die "ethnischen Säuberungen" und Massenmorde der RSF in Darfur. Hassan betont die Dringlichkeit eines internationalen Eingreifens, speziell die Durchsetzung des Waffenembargos und die Strafverfolgung der Täter. ¤ Bei "TS24" ein Bericht von Simon Riesche, der zwar die Massaker der RSF und den Report von HRW erwähnt, aber mal wieder gar nichts erklärt. Er redet von Völkermord, in der Bauchblende steht aber was von "Kämpfen zwischen Miliz und Armee". Daß Riesche "die RSF" für ein Femininum hält, sagt eigentlich alles. Im Gespräch mit Riesche (in Kairo) redet er über "schlimmste Verbrechen", aber durchweg im Passiv: sie werden begangen. Die Täter werden nur am Rand genannt. Und dann meint er noch, der Völkermord in Darfur sei ja nur ein Nebenschauplatz, eigentlich gehe es um - na was wohl - um einen Machtkampf zwischen zwei Generälen. Man ist fast froh, daß es der Quatsch nicht in die Hauptsendung der Tagesschau geschafft hat. |
C
TS24 |
10
7 |
13.5.24 |
Die bislang von der Regierungsarmee gehaltene Stadt El Fasher in Nord-Darfur wird seit zwei Wochen von den RSF angegriffen, es gibt schwere Kämpfe. Bei BBC-FoA Infos von Claire Nicolet (MSF, in Paris). |
B |
4 |
14.5.24 |
Ein Bericht von Hiba Morgan über Geflüchtete in Port Sudan. Laut einem neuen Report von "Sudan Witness" haben die RSF seit Kriegsbeginn mehr als 200 Dörfer niedergebrannt, davon 72 allein im April. Offenbar zerstören die RSF sämtliche Dörfer rund um die belagerte Stadt El Fasher in Nord-Darfur. Bei BBC-FoA Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal. ¤ |
A
B |
2 7 |
15.5.24 |
Meldung: bei den Kämpfen um El Fasher reklamieren beide Seiten einen eigenen Erfolg. 800.000 Bewohner der Stadt sind vor den Kämpfen geflüchtet. - Bei den UN beklagt die Sudan-Beauftragte Clementine Nkweta-Salami eine weitere Verschlimmerung der Lage der Menschen im Sudan, speziell in El Fasher. |
A |
3 |
17.5.24 |
Bisher kommen jeden Tag ca. 400 Geflüchtete aus Darfur nach Tschad. Wegen der Kämpfe um El Fasher wird die Zahl noch steigen. Bei AJE ein Bericht von Ahmed Idris. - Bei der BBC ein Video eines Bewohners von El Fasher, der die verzweifelte Lage der Menschen schildert. Im Hintergrund hört man die ganze Zeit Kanonendonner. Außerdem Infos von Kalkidan Yibeltal. ¤ |
A,B |
zus.8 |
20.5.24 |
Tausende Frauen schließen sich im Kampf gegen die RSF der Armee an. Hiba Morgan berichtet aus einem Trainingslager für Frauen in Omdurman, wo die Teilnehmerinnen Marschieren und den Umgang mit Waffen lernen. Uniformen oder Ausrüstung gibt es nicht. Bei der ARD berichtet Ramin Sina aus Südsudan über den Bürgerkrieg in Sudan und den Terror der RSF, erwähnt Massaker und Völkermord in Darfur und die ausländische Unterstützung (China) für Dagalo. Alles ordentlich erklärt, aber nicht neu. |
A,TS,TT |
zus.8 |
23.5.24 |
Die Stadt El Fasher in Nord-Darfur, in der 500.000 Kriegsflüchtlinge untergekommen waren, wird seit Wochen von den RSF belagert. Bilder zeigen zahlreiche brennende Häuser, es soll hunderte getötete Zivilisten geben. Aussagen eines anonymen Bewohners und ein Bericht von Kalkidan Yibeltal, leider alles sehr unkonkret. ¤ |
B |
5 |
25.5.24 |
Bei den Kämpfen um El Fasher sind zuletzt mindestens 47 Menschen getötet worden. Gespräch mit Alex de Waal über die Situation. Er weist mehrfach auf die destruktive Rolle der RSF hin, die in Darfur einen Völkermord verüben. Gefragt nach nötigen Maßnahmen fallen ihm aber keine Sanktionen gegen die RSF ein, sondern wieder nur "humanitäre Hilfe" und Druck auf die internationalen Unterstützer der RSF (vor allem die UAE), damit diese die RSF "zurück an den Verhandlungstisch" bringen. Als wenn die Verhandlungen und "Waffenstillstände" jemals etwas gebracht hätten. |
A |
7 |
26.5.24 |
Meldungen: Beim Angriff der RSF auf El Fasher sind laut UN und MSF in den letzten zwei Wochen mindestens 120 Menschen getötet worden. |
A,hj |
zus.1 |
28.5.24 |
US-Außenminister Blinken hat in einem Telefongespräch Armeechef General Burhan aufgefordert, den Krieg möglichst schnell zu beenden und wieder Verhandlungen mit den RSF zu beginnen. Infos aus Washington. |
A |
3 |
29.5.24 |
Etwa 5000 Menschen, die vor dem Terror der RSF nach Äthiopien geflüchtet sind, sind dort zwischen die Fronten des Krieges zwischen Armee und Amhara-Milizen geraten. 3000 Geflüchtete sind nun in einen Hungerstreik getreten, weil ihre Lager keinerlei Unterstützung erhalten. Infos aus Addis Abeba von Samuel Getachew. |
A |
5 |
1.6.24 |
Mal wieder ein Bericht über den "Bürgerkrieg", der wirklich jede falsche Schablone benutzt und dabei rein gar nichts erklärt. "Krieg der Generäle", "alte ethnische Konflikte", "humanitäre Krise", "Hungerkrise", "Land versinkt in Gewalt", "Konflikt außer Kontrolle", "prekäre Lage". Wer dafür verantwortlich ist? Weiß man nicht. Völkermord? Nie gehört. Die Völkermordtruppe RSF wird nichtmal beim Namen genannt. |
arj |
2 |
5.6.24 |
Meldung über schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF in El Fasher. Beide Seiten setzen Artillerie ein. Einschätzungen von Mukesh Kapila (Ex-Beauftragter der UN für Sudan). Er meint, es sei nur eine Frage der Zeit, wann die RSF dort die Kontrolle übernehmen und dann auch dort ihren Völkermord fortsetzen. |
A |
6 |
6.6.24 |
Die RSF haben bei einem Massaker im Ort Wad al Noura im Bundesstaat Gezira mehr als 100 Zivilisten ermordet. Weiter schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF in El Fasher. Infos bei AJE und BBC. - Bei AJE Einschätzungen von Alex de Waal. Er stellt fest: während Gaza gegenwärtig wohl die intensivste Hungersnot darstellt, ist Sudan von den Zahlen die größte. ¤ Bei BBC-FoA außerdem die Meldung, daß Russland mit der Militärregierung den Bau eines Marinestützpunkts am Roten Meer vereinbart hat. Demnach unterstützt Russland nicht mehr die RSF, sondern die Armee des Sudan. Erläuterungen von Liam Karr (Critical Threat Project). (Alex de Waal hat das ebenfalls bestätigt.) |
A,B | zus.17 |
7.6.24 |
Schwere Kämpfe in Omdurman, mindestens 40 Tote. Die RSF greifen dort die Armee an, die die Stadt vor drei Monaten zurückerobert hatte. - Weitere Berichte über das Massaker, bei dem die RSF in Wad al Noura (Gezira) mehr als 150 Zivilisten ermordet haben. - Bei AJE Einschätzungen von Hamid Khalafalla (Experte) und Justin Lynch (Experte), bei CNN von David Simon (Völkermord-Experte). ¤ Bei deutschen Sendern wie immer nichts. |
A,B,C,JA | zus.25 |
7.6.24 |
Bei "Amanpour" spricht Paula Newton mit Kholood Khair (Expertin) und Daclan Walsh (NYT, war kürzlich drei Wochen im Sudan, u.a. in Omdurman). (NNA)* ¤ "Inside Story: What will bring an end to the conflict in Sudan?" - Cyril Vanier spricht mit Amgad Fareid Eltayeb (Fikra), Alaaeldin Nugud (Civil Democratic Forces Alliance) und Alex De Waal (World Peace Foundation). (NNA)* ¤ |
C
A |
18
28 |
10.6.24 |
Schwere Kämpfe in El Fasher (Nord-Darfur), tausende Zivilisten versuchen, zu fliehen. RSF-Banditen haben das letzte noch aktive Krankenhaus in der Stadt, das von den MSF betrieben wurde, gestürmt und geplündert. Infos dazu von einem Sprecher der MSF in Paris und von Hiba Morgan in Khartum. ¤ |
A |
6 |
11.6.24 |
Der ICC ermittelt wegen Kriegsverbrechen und Völkermord in Darfur und bittet Zeugen / Überlebende, sich zu melden. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
3 |
12.6.24 |
Bei BBC-FoA ein Bericht über die Kämpfe in El Fasher und die Plünderung des MSF-Krankenhauses durch die RSF. - Die WHO warnt, daß in einigen Gegenden die Menschen massenhaft verhungern könnten. - Die UN nehmen sowohl die RSF als auch Sudans Armee in ihre Schwarze Liste auf (Staaten und Gruppen, die im Krieg Kinder misshandeln). - Bei AJE ein "First Person" eines alten Mannes in Khartum, der das Wohnhaus seiner Familie besichtigt, das von den RSF vollständig verwüstet wurde. |
A,B | zus.9 |
13.6.24
|
Der UNSC beschließt eine Resolution, die die RSF auffordert, die Belagerung von El Fasher sofort einzustellen. (AJE meldet zunächst sehr missverständlich, der UNSC habe beide Parteien zu einem Ende der Kämpfe aufgefordert.) - Bei AJE Infos über die "humanitäre Krise" im Sudan und Einschätzungen von Joe Siegle (Africa Centre for Strategic Studies). Er stellt korrekt fest, daß es die RSF sind, die hauptsächlich für Gewalt und Grausamkeiten und wahrscheinlich Völkermord verantwortlich sind. Bei BBC-FoA ein Recherche darüber, daß beide Kriegparteien Drohnen einsetzen. Diese wurden trotz des Waffenembargos geliefert, von den Emiraten an die RSF und vom Iran an die Regierungsarmee. |
A
B |
8
7 |
13.6.24 |
"Inside Story: What will be the fallout from the battle in the Sudanese city of el-Fasher?" - Laura Kyle spricht mit Dallia Mohamed Adelmoniem (Expertin), Mathilde Vu (Norwegian Refugee Council) und Hala Alkarib (SIHA-Netzwerk). (NNA)* |
A | 28 |
14.6.24 |
Weiter schwere Kämpfe um El Fasher. Die Regierungstruppen haben dort einen führenden Kommandanten der RSF getötet. - Im Südosten des Landes haben RSF-Banditen beim Angriff auf den Ort Sheikh Al Samani mindestens 20 Zivilisten getötet. - Bei AJE heute Hauptthema. Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über junge Männer aus dem ganzen Land, die sich der Armee anschließen und sich militärisch ausbilden lassen - allerdings noch ohne Waffen. Außerdem allgemein über die Geschichte des Krieges. - Einschätzungen von Quscondy Abdulshafi (Freedom House), u.a. zu Völkermordvorwürfen gegen die RSF. - Bei der BBC Einschätzungen von Adil Al-Mahi (MedGlobal) zur "humanitären Krise". ¤ |
A,B |
zus.15 |
17.6.24 |
Weiter schwere Kämpfe um El Fasher. - Das WFP hat es zum dritten Mal in zwei Monaten geschafft, einige LKW mit Lebensmitteln nach Darfur zu bringen. - Donald Booth (Ex-US-Botschafter) über "ethnische Spaltungen" in Darfur. |
A |
3 |
18.6.24 |
Der UNSC diskutiert erneut über die "humanitäre Katastrophe" in Sudan. Sudans Vertreter wirft den UN vor, die Verantwortlichen - die RSF und ihre internationalen Unterstützer (vor allem die Emirate) - nicht deutlich zu benennen. Gabriel Elizondo berichtet aus New York. - Filippo Grandi (UNHCR) ist zu Besuch in einem Flüchtlingslager im Süden des Landes und spricht über die katastrophale Lage dort. |
A |
7 |
20.6.24
|
Die RSF haben die Stadt Al Fula in West-Kordofan (im Süden des Landes) erobert. Die Regierungstruppen haben die Stadt nach einer kurzen heftigen Schlacht verlassen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. Einschätzungen von Amgad Fareid Eltayeb (Vikram) zur militärischen Strategie der RSF. - Bei AJE außerdem ein "First Person" einer Frau aus El Obeid, die mit ihrer Familie jetzt in einem Flüchtlingscamp in Misrata (Libyen) sitzt. Sie erzählt von den traumatischen Erlebnissen des Krieges und der Flucht. - Bei der Tagesschau zwar nichts Aktuelles, aber ein Bericht zum Weltflüchtlingstag, über die Not der Zivilisten im Sudan. Darin wird die Sitzung des UN-Sicherheitsrates erwähnt, bei der Sudans Botschafter den Emiraten die Unterstützung der RSF vorwarf. ¤ |
A,TS | zus.13 |
21.6.24 |
Meldung: der Vorsitzende der AU warnt vor einem Völkermord im Sudan, speziell in Darfur. Ob er die RSF als Täter benannt hat, ist unklar - in der Meldung wird das nicht erwähnt. |
A |
1/2 |
23.6.24 |
Bei arte noch so ein Bericht, der nichts erklärt, außer daß alles ganz schlimm ist. Um die "humanitäre Krise" zu beenden appelliert der UN-Vertreter "an beide Seiten", ihren Krieg zu beenden. Was ja bei einem Völkermord immer besonders sinnvoll ist. |
arj |
2 |
24.6.24 |
Meldung: schwere Kämpfe zwischen Armee und RSF nördlich von Khartum. |
A | 1/2 |
26.6.24 |
Aus Darfur kommen weiterhin viele Flüchtlinge nach Tschad. Fadl Abdel-Razzak berichtet aus einem Flüchtlingslager in Adre über die schwierigen Verhältnisse dort. Die Behörden planen, das Lager von der Grenze 10 km weiter ins Landesinnere zu verlegen. - Und ein Bericht über Kriegsflüchtlinge in einem Krankenhaus in Gadaref (im Osten des Landes). |
A |
3 |
27.6.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über die Hungersnot. - Erläuterungen von Alex de Waal über den Unterschied zwischen "Starvation" (Hunger) und "Famine" (Hungersnot) und warum in Sudan beides der Fall ist, auch wenn die amtierende Regierung davon nichts wissen will. Und warum noch nie jemand für das Herbeiführen einer Hungersnot von einem Gericht verurteilt wurde. |
A |
10 |
29.6.24 |
Meldung: die RSF haben Singa erobert, die Hauptstadt des Bundesstaats Sennar (im Südosten des Landes). |
A | 1/2 |
30.6.24 |
Bericht von Hiba Morgan (in Omdurman) über die Einnahme der Stadt Singa (im Südosten) durch die RSF. Einschätzungen von Elbashir Idris zu den militärischen Erfolgen der RSF, die u.a. auf deren Terror gegen die Zivilbevölkerung beruhen. ¤ |
A |
7 |
1.7.24 |
Die Halfaya-Brücke, eine der beiden Brücken zwischen Khartum und Omdurman ist durch einen Angriff stark beschädigt worden und nun unpassierbar. Die Armee beschuldigt die RSF, die das abstreiten. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. - Ein allgemeiner Bericht über die Ausweitung der Kriegsgebiete, zuletzt nach Sennar. - Einschätzungen von Alan Boswell (ICG) zur Kriegslage. Der Widerstand der Armee gegen den Putsch der RSF scheint landesweit zusammenzubrechen. ¤ |
A |
zus.9 |
2.7.24 |
Bei AJE ein redaktioneller Bericht über die schweren Kämpfe um die Stadt El Fasher (Darfur). Am Ende der Hinweis, daß die RSF aus den Janjaweed hervorgegangen sind, die vor 20 Jahren den Völkermord in Darfur betrieben hat. - Im ZDF ein Beitrag von Golineh Atai über die "Hungerkrise". Atai erwähnt, daß die RSF das Aushungern ganzer Gebiete gezielt als Strategie anwenden und absichtlich alle Krankenhäuser zerstören. Fazit: die Menschen brauchen Nahrungsmittel. |
A,ht |
zus.5 |
4.7.24 |
Nach tagelangen Kämpfen erklärt die Armee, sie habe den Stadtteil Al Doha in Omdurman zurückerobert und die RSF vollständig von dort vertrieben. Die Bewohner könnten nun zurückkehren. Hiba Morgan berichtet von dort. |
A |
2 |
5.7.24 |
Meldung: die RSF haben die Stadt Dinder im Südosten des Landes eingenommen. - Mohammed Vall hat in Port Sudan mit Staatschef General Abdel Fattah al Burhan gesprochen, über die schwierige Kriegslage ("Die Armee des Sudan wird niemals geschlagen werden. Wir werden die RSF komplett aus Sudan vertreiben."), die internationalen Freunde und Feinde des Landes, die Hungersnot. |
A |
4 |
9.7.24 |
Äthiopiens Premier Abiy Ahmed besucht Staatschef General Burhan in Port Sudan. Worum genau es ging, ist unbekannt. Infos aus Port Sudan von Mohamed Vall. |
A |
2 |
10.7.24 |
Trotz einiger militärischer Niederlagen zeigen sich Generäle der Armee zuversichtlich, die RSF besiegen zu können. Mohamed Vall berichtet aus Port Sudan. |
A |
3 |
11.7.24 |
Die UN haben beide Kriegsparteien zu Gesprächen nach Genf eingeladen. Beide Delegationen sind auch in Genf eingetroffen, aber eine Seite (es wird nicht gesagt, welche) hat noch nicht an den Gesprächen teilgenommen. - In Sennar (im Südosten des Landes) setzen die RSF ihren Vormarsch fort. Infos aus Port Sudan von Mohamed Vall. - Ebenfalls im Südosten des Landes große Überschwemmungen nach extremen Niederschlägen. |
A |
3 |
12.7.24 |
Die Armee erklärt, sie habe die Offensive der RSF in Sennar zurückgeschlagen und ihnen schwere Verluste zugefügt. Infos aus Port Sudan von Mohamed Vall. - Die BBC meldet, daß die Gespräche in Genf gescheitert sind, nachdem die Regierungsarmee eine Teilnahme verweigert hat, solange die RSF nicht aus den eroberten Städten abziehen. Infos aus Addis Abeba von Kalkidan Yibeltal. |
A,B |
zus.4 |
13.7.24 |
Die RSF haben etwa die Hälfte der Goldminen des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Beide Kriegsparteien finanzieren mit dem Gold ihre Waffenkäufe. Hiba Morgan berichtet aus einer Goldmine in Abu Hamad (im Norden des Landes, Regierungsgebiet). Und Einschätzungen von Sifiso Dladla (Action Aid). ¤ |
A |
7 |
14.7.24 |
Extreme Regenfälle und Überschwemmungen in Eritrea und im Osten des Sudan. Von dort (aus dem Ort Aroma) berichtet Mohamed Vall. |
A |
2 |
16.7.24 |
Im Bundesstaat Sennar sind 50.000 Zivilisten auf der Flucht vor den Kämpfen zwischen Armee und RSF. Mohamed Vall berichtet aus einem Flüchtlingslager im benachbarten Gadaref. |
A |
3 |
17.7.24 |
Mohamed Vall berichtet aus einem Flüchtlingslager in Gadaref. Geflüchtete erzählen von den Übergriffen der RSF |
A |
3 |
18.7.24 |
Weiterhin flüchten tausende Zivilisten im ganzen Land vor den Kämpfen, viele davon in die Nachbarländer. Hiba Morgan berichtet aus Abu Hamad (im Norden des Landes). |
A |
3 |
19.7.24 |
Mohamed Vall berichtet weiter aus Gadaref (im Osten des Landes). Unter den tausenden Geflüchteten dort sind vor allem Bauern, die wegen des Krieges ihr Land nicht mehr bestellen können. Die Region Gadaref galt bisher als Kornkammer des Landes. |
A |
3 |
22.7.24 |
Die "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) beklagen wiederholte Angriffe beider Kriegsparteien auf ihre Krankenhäuser in verschiedenen Landesteilen. |
A |
1 |
23.7.24 |
Meldung: die USA haben erneut beide Seiten zu Verhandlungen nach Genf eingeladen. Dagalo hat eine Beteiligung zugesagt. - Ahmed Idris berichtet aus Adre (Tschad) über die andauernde Massenflucht aus Darfur. Im größten Flüchtlingslager leben zur Zeit 226.000 Geflüchtete, insgesamt in Tschad mehr als 400.000. |
A |
3 |
25.7.24 |
Ahmed Idris berichtet weiter aus Adre (Tschad) über die Probleme, die hunderttausenden Geflüchteten aus Darfur zu versorgen. Von internationalen Hilfszusagen ist nur ein Viertel wirklich ausgezahlt worden. Bei BBC-FoA Infos zu einem neuen Report von ai über die internationalen Waffenlieferungen für beide Kriegsparteien. Infos von Deprose Muchena (amnesty) und Khristopher Carlson (Small Arms Survey). |
A,B |
zus.10 |
27.7.24 |
Seit Kriegsbeginn haben die RSF etwa 40.000 Privatautos gestohlen und als Kampfwagen eingesetzt. Wenn man die Autos wiederfindet, sind sie wegen der Kampfspuren meist nicht mehr zu gebrauchen. Hiba Morgan berichtet aus Omdurman. |
A |
2 |
29.7.24 |
Weiter schwere Kämpfe um die Stadt El Fasher (Nord-Darfur). - HRW wirft in einem neuem Report sowohl den RSF als auch der Armee zahlreiche Vergewaltigungen vor. Ein "First Person" einer Frau, die erzählt, daß sie in Khartum tagelang von mehreren RSF-Männern vergewaltigt wurde. - Ahmed Idris berichtet aus Adre (Tschad). Im Bericht einige Zeugenaussagen von geflüchteten Frauen aus Darfur über Gruppenvergewaltigungen durch RSF-Männer. (Idris selbst nennt die RSF nicht beim Namen.) Gespräch darüber mit Charles Bouessel (ICG). ¤ |
A |
9 |
30.7.24 |
Auch die Armee / Regierung erklärt, sie werde an den von den USA vermittelten Friedensgesprächen in Genf in zwei Wochen teilnehmen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan und Einschätzungen von Elbashir Idris (unabhängiger Experte und Aktivist). |
A |
9 |
31.7.24 |
Bei einer Vereidigungszeremonie für neue Rekruten in der Nähe von Port Sudan wird die Zuschauertribüne von einer Drohne angegriffen, fünf Personen werden getötet. Anscheinend galt der Angriff Präsident / Armeechef Burhan, der aber unverletzt blieb. Dieser kündigt danach an, es werde keine Verhandlungen mit den RSF mehr geben. Bei AJE Infos, bei BBC-FoA Einschätzungen von Richard Kagoe. - Bei AJE am nächsten Tag noch ein Bericht. |
A,B |
zus.7 |
5.8.24 |
Live-OT: Karim Khan (ICC) berichtet dem UN-Sicherheitsrat über die massenhaften schweren Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen durch beide Kriegsparteien in Sudan. Eine kurze Zusammenfassung, und Infos aus Khartum von Hiba Morgan über andauernde schwere Kämpfe in El Fasher (Nord-Darfur). "Inside Story: Why are Sudan’s warring sides blocking humanitarian aid?" - Laura Kyle spricht mit Kholood Khair (Sudan-Expertin), Amgad Fareid Eltayeb (Thinktank Fikra) und William Carter (Norwegian Refugee Council). Es wird mehrmals darauf hingewisesen, daß es hauptsächlich die RSF sind, die Kriegsverbrechen begehen und Hilfe blockieren. Ansonsten NNA)* ¤ |
A A A |
26 2 27 |
7.8.24 |
Das WFP erklärt offiziell für 13 Regionen, darunter Nord-Darfur, eine Hungersnot. Im ganzen Land hungert die Hälfte der Bevölkerung, 25 Millionen Menschen könnten verhungern. - In Khartum und Omdurman sind die Versorgungssysteme weitgehend zusammengebrochen, vor allem gibt es kaum noch Trinkwasser. Hiba Morgan berichtet von dort. ¤ |
A |
4 |
8.8.24 |
"The Stream: The human cost of forgotten Sudan war" - Anelise Borges spricht mit Elbashir Idris (Experte und Aktivist), Omer Elnaiem (UNHCR) und Niemat Ahmadi (Darfur Women Action Group). |
A | 25 |
8.8.24 |
Bei arte ein Bericht über Kriegsterror und Hungersnot. |
arj | 2 |
8.8.24 | Schwere Zerstörungen und mindestens 33 Tote durch Überschwemmungen in River Nile State. Hilfe für die Überlebenden wird durch den Krieg erschwert. In der Region werden weitere extreme Regenfälle erwartet. Bericht von Hiba Morgan. | A | 2 |
12.8.24 |
In dieser Woche sollen in Genf die von den USA vermittelten "Friedensgespräche" beginnen. Ob die Regierungsseite daran teilnehmen wird, ist allerdings unklar. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
3 |
13.8.24 |
Im Norden des Sudan erneut sintflutartige Regenfälle, Überschwemmungen, schwere Zerstörungen, mindestens acht Tote. Hiba Morgan berichtet von Khartum aus. Sonst natürlich bei keinem Sender ein Wort darüber. ¤ |
A |
2 |
14.8.24 |
In Genf haben die von den USA organisierten "Friedensgespräche" begonnen. Vertreter der RSF sind angereist, aber bisher keine der Armee / Regierung. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. In der Tagesschau ein Bericht von Simon Riesche über Krieg, Vergewaltigungen und Hungersnot, der wie immer nichts versteht, keine Täter benennt, nur weiß, daß alles ganz schlimm ist. |
A,TS | zus.4 |
15.8.24 |
Die Gespräche in Genf haben begonnen, mit Vertretern der RSF, aber ohne Vertreter der Regierung. Diese verlangt, dort als Regierung aufzutreten, nicht als eine von zwei bewaffneten Gruppen. Und daß die Emirate nicht mitreden sollen, die die RSF militärisch unterstützen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
18.8.24 |
Nach wochenlangen extremen Regenfällen und schweren Überschwemmungen ist in mehreren Regionen des Sudan die Cholera ausgebrochen. Bisher mehr als 350 Fälle und mindestens 22 Tote. (Die Zahlenangaben von vorgestern waren demnach falsch.) Im Norden des Landes mindestens 35 Tote und schwere Zerstörungen durch die Überflutungen. Bericht von Hiba Morgan. ¤ |
A |
3 |
19.8.24 |
Meldung über den Fortgang der Gespräche in Genf zwischen USA und RSF. OT dazu von US-Botschafter Tom Perriello. |
A | 1 |
20.8.24 |
Ein redaktioneller Bericht über Krieg und Hungersnot, und Gespräch mit Alex de Waal über die seltsamen einseitigen "Friedensgespräche" in Genf. Er stellt in Frage, ob General Burhan überhaupt noch die legitime Regierung des Sudan darstellt, weil die Armee nichtmal mehr die Hälfte des Landes kontrolliert. |
A |
8 |
22.8.24 |
Als Folge von schweren Überschwemmungen, aber vor allem des Krieges, breitet sich in mehreren Regionen die Cholera aus. Laut WHO bisher mehr als 300 Tote. Ein Bericht. |
A |
2 |
23.8.24 |
Die Gespräche in Genf sind wie erwartet ohne echtes Ergebnis beendet worden. Es gibt nur eine Absichtserklärung der RSF, sie würden zwei Wochen lang humanitäre Hilfslieferungen von Tschad aus ins Land lassen. |
A | 2 |
24.8.24 |
Armee- und Staatschef Burhan erklärt nochmal, es werde keine Verhandlungen mehr mit den RSF geben, und der Krieg gegen die RSF werde noch 100 Jahre weitergehen, solange nicht das ganze Land befreit sei. - Im ZDF ein Bericht von Golineh Atai über Hungersnot, Überschwemmungen, Cholera und Krieg. Hauptverantwortlich seien die RSF, bzw. "die Milizen", wie Atai sagt. |
A,hj | zus.4 |
25.8.24 |
Erstmals seit Monaten sind sechs LKW der UN mit Lebensmitteln von Tschad aus nach Darfur hineingelangt. - Die Armee bombardiert Ziele der RSF in Darfur. - Infos aus Khartum von Hiba Morgan, Einschätzungen von Alex de Waal. |
A |
5 |
26.8.24 |
Im Osten von Sudan ist nach extremen Regenfällen ein Staudamm gebrochen. Mehrere Dörfer wurden weggeschwemmt. Bisher 60 Tote, aber die Zahl wird noch stark steigen, Hunderte werden vermisst. Der Stausee war das wichtigste Trinkwasserreservoir für die Stadt Port Sudan. Obwohl es viele Bilder gibt, Berichte nur bei AJE und TV5. Bei anderen Sendern nur Meldungen, auf deutsch nur im ZDF. Bei TS24 am nächsten Tag eine Kurzmeldung. ¤ |
A,C,Sky,hj,JA |
zus.6 |
27.8.24 |
Nusra Elbagir berichtet aus dem Osten von Tschad über die andauernde Massenflucht der Menschen aus Darfur und das Elend in den Flüchtlingslagern. Dabei erinnert sie daran, daß die Männer, vor denen sie flüchten (die RSF), dieselben sind, die auch den Völkermord vor 20 Jahren begangen haben. |
Sky |
5 |
28.8.24 |
Bericht über die Überschwemmungskatastrophe (nach Dammbruch bei Port Sudan mehr als 100 Tote und 12.000 zerstörte Häuser) und die Katastrophe des Krieges (laut UN mehr als 20.000 Tote seit April '23). (Daß der Dammbruch im deutschen TV nicht auftaucht liegt jedenfalls nicht an einem Mangel an Bildern.) ¤ |
C | 3 |
29.8.24 |
Meldung: bei einem Luftangriff der Armee in Garri (nördlich von Khartum) sind mindestens 12 Zivilisten getötet worden. - Bei den Überschwemmungen in mehreren Landesteilen sind mindestens 140 Menschen ums Leben gekommen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
31.8.24 |
Mal wieder ein allgemeiner Bericht über Krieg, Hunger und Überschwemmungen. Als Grund für den Krieg wird wie immer der "Machtkampf zweier Generäle" genannt, also gar nichts erklärt. |
arj |
2 |
2.9.24 |
Bei den Überschwemmungen in mehreren Landesteilen sind mindestens 177 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Bruch des Staudamms von Arbaat (bei Port Sudan) werden immer noch Hunderte vermisst. Infos aus Ousili (im Norden des Landes) von Hiba Morgan. |
A |
2 |
4.9.24 |
Etwa die Hälfte der Bevölkerung hungert infolge des Krieges. Jetzt fällt nach den katastrophalen Überschwemmungen auch noch in großen Teilen des Landes die Ernte aus. Die Felder wurden kurz vor der Ernte verwüstet, Bewässerungsanlagen zerstört, teilweise ganze Plantagen weggespült. Hiba Morgan berichtet aus Meroe im Nordosten des Landes. |
A |
3 |
6.9.24 |
Eine Untersuchungskommission der UN hat ihren Bericht vorgelegt, in dem sie beiden Kriegsparteien schwerste Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen vorwirft und fordert, eine internationale Eingreiftruppe ins Land zu schicken. Bei AJE Einschätzungen dazu von Alex de Waal. - Bei der BBC berichtet (Name unverständlich) aus einem Flüchtlingslager in Port Sudan. - Bei arte ein Rückblick auf die Geschichte des Bürgerkrieges und ein Ausschnitt aus einer Reportage aus Khartum über Aktivisten der Demokratiebewegung, die sich zum Kampf gegen die RSF der Armee angeschlossen haben. ¤ |
A,B,arj | zus.17 |
8.9.24 |
Der Chef der WHO ruft die Welt auf, angesichts der humanitären Krisen in Sudan aufzuwachen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hungert, die Cholera breitet sich immer mehr aus. |
A | 1 |
9.9.24
|
In der Stadt Sennar (im Südosten des Landes) haben die RSF einen belebten Marktplatz mit Artillerie beschossen und mehr als 30 Zivilisten getötet. Die Stadt wird noch von der Armee kontrolliert. Auch Omdurman wird von den RSF immer wieder mit Artillerie beschossen, dabei mindestens 26 Tote in einer Woche. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. ¤ "Inside Story: Who will protect civilians in war-torn Sudan?" - Hashem Ahelbarra spricht mit Alaaeldin Nugud (sudanischer Aktivist), Abdelkhalig Shaib (sudanischer Anwalt) und Dallia Abdelmoniem (sudanische Journalistin). (leider NNA)* ¤ Bei Sky News eine Sondersendung mit Yalda Hakim und Korrespondentin Yousra Elbagir. Es geht um ethnische Säuberungen durch die RSF und Belege dafür, daß diese (erneut) einen Völkermord ausführen. Ein Bericht von Yousra Elbagir über mehrere Massaker der RSF während der letzten anderthalb Jahre, weitere Infos von Yousra Elbagir. Nach US-Angaben wurden in dieser Zeit etwa 150.000 Menschen getötet. Stellungnahmen von Mona Rishmawi (UN-Untersuchungskommission) und Alice Nderitu (Beraterin der UN zur Prävention von Völkermorden). ¤¤ |
A
A
Sky |
3
28
22 |
13.9.24 |
Bei BBC-FoA Augenzeugenaussagen und Bilder vom Massaker in Wad al Noura (6.6.24, Bundesstaat Gezira), bei dem die RSF mehr als 100 Zivilisten ermordet haben. ¤ |
B |
4 |
14.9.24 |
"Der vergessene Krieg" - Reportage aus Omdurman von Sallah-Edine Benjamaa. (NNA)* ¤¤ Text von arte: "Der Bruderkonflikt im Sudan zwischen der Armee und den Paramilitärs der Rapid Support Forces (RSF) forderte bereits Zehntausende Opfern und trieb fast 10 Millionen Zivilisten in die Flucht. Nur wenig bekannt ist der Weltöffentlichkeit, was dort im Verborgenen geschieht: Massenvergewaltigungen, brutale Ausschreitungen, ethnische Säuberungen, und über all dem droht das Gespenst einer großen Hungersnot. In Omdurman, einer Stadt in der Nähe von Khartum, die noch immer von den RSF-Milizen beherrscht wird, leben die Sudanesen nahe an der Front. Die Bewohner kehren allmählich in die von der Armee befreiten Viertel zurück, mitten in ein Chaos, dass der Resilienz der Menschen alles abfordert. Sie kämpfen weiter um ihr nacktes Überleben und ihre Zukunft." |
arep |
25 |
(Video?) | |||
14.9.24 |
Bericht von Ramin Sina über die Ausbreitung der Cholera, die Not der Zivilisten im Krieg und die Massenflucht. |
TS |
2 |
19.9.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über Studenten, die sich irgendwie durchschlagen, seit die Universitäten wegen des Krieges schließen mussten. |
A |
3 |
21.9.24 |
Meldung: die RSF haben einen Großangriff auf die Stadt El Fasher (Nord-Darfur) gestartet. |
A |
1/2 |
26.9.24 |
Die Armee hat eine Großoffensive zur Rückeroberung von Khartum gestartet und drei strategisch wichtige Brücken eingenommen. Heftige Kämpfe auch in anderen Landesteilen. Bei AJE Infos aus Khartum von Hiba Morgan. Außerdem ein Bericht aus New York über Burhans Auftritt vor den UN. - Bei Sky News ebenfalls aktuelle Infos zu den Kämpfen in Khartum, aus Port Sudan von Yousra Elbagir. - Bei der BBC ein Bericht von Barbara Plett aus Omdurman (nicht aktuell), über die Zerstörungen durch den Krieg, das Leid der Zivilisten, Vergewaltigungen durch RSF-Männer. ¤ |
A,B,Sky |
zus.12 |
26.9.24 |
Rede von Präsident General Burhan vor den UN in New York (live-OT). Burhan erklärt, die RSF müssten sich zurückziehen und die Waffen niederlegen, danach könne die politische Neuordnung wieder beginnen, bei der die Armee immer an der Seite des Volkes stehe. |
A |
15 |
2.10.24 |
In Khartum hat die Armee einige Teile der Stadt von den RSF zurückerobert. Bilder von zerstörten Gebäuden und riesigen Bränden. Die meisten Bewohner sind vor der Offensive geflüchtet. Hiba Morgan berichtet aus dem Stadtteil Bahri. |
A |
2 |
3.10.24 |
In Khartum gibt es weiterhin schwere Kämpfe mit den RSF. Yousra Elbagir begleitet eine Patrouille der Armee im bereits befreiten Stadtviertel Bahri. Die Armee wird von den wenigen noch dort lebenden Zivilisten freudig begrüßt. Durch die monatelangen Kämpfe liegt die Stadt zu großen Teilen in Trümmern. ¤ |
Sky |
5 |
6.10.24 |
Die Armee meldet, daß sie zwei wichtige Städte (darunter Jebel Moya) von den RSF zurückerobert hat. |
A | 1/2 |
7.10.24 |
Ein Bericht von Arthur Larie aus Khartum. Zerstörte Stadtviertel, Mütter mit unterernährten Kindern im Krankenhaus. Erster einer Serie von fünf Berichten aus Sudan. Anschließend Gespräch mit dem Autor Arthur Larie. |
JA | 10 |
8.10.24 |
Der zweite Bericht von Arthur Larie, jetzt aus Omdurman. Ein völlig überbelegtes Krankenhaus, und ein anderes, das nach Beschuss durch die RSF schwer beschädigt und nicht mehr nutzbar ist. |
JA |
3 |
9.10.24 |
Meldung und OT: Dagalo beschwert sich, die ägyptische Luftwaffe habe seine RSF-Bande bombardiert und unterstütze auch sonst die Regierungsarmee. - Hiba Morgan berichtet aus einem Krankenhaus in Bahri, einem Stadtteil von Khartum, der kürzlich von der Armee befreit wurde. Der dritte Bericht von Arthur Larie aus Khartum. Über ein früheres Folterzentrum der RSF in einem Stadtteil, der kürzlich von der Regierungsarmee erobert wurde. Etwa zehn Gefangene konnten befreit werden. Aussagen von zwei festgenommenen RSF-Milizionären (Schwarze). ¤ |
A
JA |
3
3 |
10.10.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Bahri. Der Stadtteil von Khartum wurde kürzlich von der Armee zurückerobert. Einige Bewohner, die während der Herrschaft der RSF dort geblieben waren, erzählen von deren Terror. Der vierte Bericht von Arthur Larie aus Khartum. Das Stadtviertel Wad Nubawi ist weitgehend zerstört, aber nach der Rückeroberung durch die Armee kehren die ersten Bewohner zurück um es wieder aufzubauen. |
A JA |
3 3 |
10.10.24 |
"Inside Story: What are the prospects for peace in Sudan?" - Tom McRae spricht mit Sebastien Ponsford (MSF), Abdelkhalig Shaib (sudanischer Rechtsanwalt) und Hala Alkarib (Strategic Initiative for Women in the Horn of Africa). (NNA)* |
A |
27 |
11.10.24 |
Der fünfte Bericht von Arthur Larie, jetzt aus Port Sudan, nach der Besetzung Khartums durch die RSF praktisch Hauptstadt des Landes. Über die Band Motiv, deren Mitglieder zwar kein Dach überm Kopf haben, aber hier wenigstens Musik machen können. |
JA |
3 |
13.10.24 |
Meldung: bei einem Luftangriff der Armee auf einen Marktplatz in Khartum sind mindestens 23 Menschen getötet worden. |
A |
1/2 |
14.10.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über die Gefahr durch nicht explodierte Munition. |
A |
4 |
15.10.24 |
Durch die Folgen des Krieges und die wiederholten Überschwemmungen breitet sich im ganzen Land die Cholera aus. Zur Zeit mehr als 24.000 Fälle, bisher etwa 700 Tote. Yousra Elbagir berichtet aus einer Notfallklinik in Kassala. |
Sky |
7 |
16.10.24 |
Der Krieg dauert nun 18 Monate. Laut WHO wurden bisher mehr als 20.000 Menschen getötet, nach anderen Quellen mehr als 150.000. Bei AJE ein paar Infos zur militärischen Lage und den Offensiven der Armee in Khartum und im Südwesten. Den Westen, vor allem Darfur, scheinen die RSF stabil unter Kontrolle zu haben. - Dann Infos aus Khartum von Hiba Morgan, zu den andauernden Kämpfen dort. - Bei der BBC ein Bericht des Journalisten Mohanad Hashim, der seinen Geburtsort Omdurman besucht, nachdem die Armee dort die RSF vertrieben hat. - Bei Sky News berichtet Yousra Elbagir über die Hungersnot in Gadarif und Al Jezira. ¤ |
A,B,Sky | zus.12 |
20.10.24 |
Die Armee meldet militärische Erfolge im Südosten des Landes. Die Belagerung der Stadt Sennar ist durchbrochen worden, und in Jezira hat ein führender Kommandant der RSF zusammen mit zahlreichen Kämpfern die Seite gewechselt. Infos aus Khartum von Hiba Morgan, Meldung bei der BBC. |
A,B | zus.3 |
22.10.24 |
Die RSF haben (laut eigenen Angaben) in Darfur ein emiratisches Transportflugzeug abgeschossen. An Bord sollen u.a. mehrere Russen gewesen sein. Keine Infos über die Ladung. Hintergrund noch unklar. Infos vom Experten Yasir Zaidan. |
A |
3 |
23.10.24 |
Bericht mit weiteren Details über den Abschuss eines Transportflugzeuges durch die RSF in Nord-Darfur. Die Maschine war auf dem Weg von Abu Dhabi zu einem Flugplatz in Tschad und hatte wahrscheinlich Kriegsmaterial für die RSF an Bord. Demnach hätten die RSF versehentlich ein Flugzeug abgeschossen, das ihnen Waffen bringen sollte. |
A |
2 |
26.10.24 |
Meldung: die RSF haben bei Angriffen auf mehrere Dörfer in Gezira zusammen mindestens 120 Zivilisten ermordet. Infos und Einschätzungen von Amgad Faried. Außerdem Einschätzungen von Dallia Abdelmoniem zur Lage der Frauen in Sudan. Eine halbe Million Frauen sind "verschwunden", viele davon wurden entführt und zwangsweise mit RSF-Männern verheiratet. Wegen des Terrors der RSF sollen sich hunderte Frauen das Leben genommen haben. ¤ |
A |
12 |
27.10.24 |
Neue Zahlen zu der durch den Krieg ausgelösten Hungerkatastrophe. Infos von Cindy McCain (WFP). |
A |
2 |
28.10.24 |
Im Dorf al-Sireha (im Bundesstaat Gezira) haben die RSF bei mehreren Angriffen zusammen mindestens 124 Zivilisten (großenteils Frauen) ermordet, denen sie vorwerfen, auf Seite der Armee zu stehen. Bericht von Hiba Morgan mit Videos von dort, teilweise von den Tätern selbst gefilmt, u.a. von Männern kurz vor der Erschießung und von aufgereihten Leichen. - Im ZDF eine Larifari-Meldung, in der das Massaker in einem Nebensatz erwähnt wird. Man spricht von "humanitärer Krise", aber nicht vom Völkermord. ¤ |
A,hj | zus.3 |
29.10.24 |
Laut UN sind inzwischen landesweit 14 Millionen Menschen auf der Flucht. In der letzten Woche sind vor allem in Gezira mehrere hunderttausend dazugekommen. Infos aus Khartum von Hiba Morgan. |
A |
2 |
30.10.24 |
Infos von Amy Pope (Int. Org. for Migration) über die Massenvertreibung (14 Millionen Menschen auf der Flucht). "Inside Story: What’s the impact of Sudan’s war on its people and the region?" - Hashem Ahelbarra spricht mit Alex de Waal (World Peace Foundation) und Elbashir Idris (Experte und Aktivist). (NNA)* |
A
A |
2 27 |
3.11.24 |
Meldung: In Gezira sind bei einem weiteren Angriff der RSF mindestens 13 Menschen getötet worden. |
A | 1/2 |
5.11.24 |
Meldung: Bei einem weiteren Massaker haben die RSF in Hilaliya (Gezira) mindestens 13 Dorfbewohner ermordet. |
A | 1/2 |
9.11.24 |
Hiba Morgan berichtet aus Omdurman über die Probleme von Viehhändlern durch den Krieg. Vor dem Krieg hat der Export von lebenden Tieren (Kamele, Rinder, Ziegen) ein Viertel der sudanischen Exporte ausgemacht. |
A |
3 |
13.11.24 |
Wegen der Massaker der RSF in Gezira flüchten tausende Zivilisten in den nördlichen Bundesstaat River Nile. Hiba Morgan berichtet aus Shendi. |
A |
3 |
14.11.24 |
Immer mehr Infos über die Massaker der RSF in Gezira. Innerhalb eines Monats haben sie dort mindestens 1200 Zivilisten ermordet und massenhaft Frauen vergewaltigt. Infos aus Khartum von Hiba Morgan, Gespräch mit Justin Lynch (Experte). Er redet über die unfassbaren Gräueltaten der RSF (u.a. haben sie Lebensmittel vergiftet und hunderte Frauen in den Selbstmord getrieben.) Trotzdem fordert Lynch ein Waffenembargo gegen beide Kriegsparteien und wünscht sich absurderweise erneute "Waffenstillstandsgespräche". Niemand traut sich, eine internationale Intervention gemäß Völkermordkonvention anzusprechen. ¤ |
A |
7 |
16.11.24 |
Beim Ajyal-Filmfestival in Doha wird u.a. der Dokumentarfilm "Sudan Remember Us" gezeigt, über die Massenproteste, die zum Sturz des Bashir-Regimes und zur friedlichen Revolution führten, die dann durch den Putschversuch der RSF und den anschließenden Krieg wieder zerstört wurde. |
A |
3 |
17.11.24 |
"Inside Story: Is there any way to stop the war in Sudan?" - Bernard Smith spricht mit Kholood Khair, Nathaniel Raymond und Alex de Waal. (NNA)* |
A |
27 |
18.11.24 |
Erneut flüchten zehntausende Menschen vor dem Krieg und den Massakern der RSF nach Äthiopien. Dort leben bereits 60.000 Geflüchtete aus dem Sudan, deren Versorgung sehr schwierig ist. Bericht von Catherine Soi. - Im UN-Sicherheitsrat ist eine Resolution zur Gewalt in Sudan am Veto Russlands gescheitert. Bei BBC-FoA Infos und Einschätzungen von Hamid Khalafalla zu Russlands Verbindungen mit den RSF, mit dem Ziel, Sudans Goldschätze weiter zu plündern. - Bei arte ein weiterer oberflächlicher Bericht über die schreckliche humanitäre Krise und den Terror, den angeblich beide Kriegsparteien gleichermaßen verbreiten. ¤ |
A,B,arj |
zus.11 |
19.11.24 |
Catherine Soi berichtet über den Schulunterricht in einem Flüchtlingslager in Äthiopien. |
A |
2 |
20.11.24 |
Meldung: die RSF haben bei einem weiteren Massaker in der Ortschaft Wad Oshaib in Gezira mindestens 40 Zivilisten ermordet. |
A | 1/2 |
23.11.24 |
Im letzten Monat sind im Krieg mehr als 2500 Menschen getötet worden, 250.000 wurden vertrieben, zusätzlich zu den bereits 14 Millionen Geflüchteten. Jan Egeland warnt vor einem völligen Zusammenbruch des Landes. |
A |
4 |
24.11.24 |
Wegen des Krieges können 17 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen. Hiba Morgan berichtet aus Khartum. |
A |
3 |
27.11.24 |
Der neue Chef der UN für humanitäre Angelegenheiten, Tom Fletcher, ist erstmals in den Norden des Sudan gereist und besucht dort einige Flüchtlingslager. Lyse Doucet begleitet ihn und spricht mit ihm und einigen Geflüchteten. |
B | 4 |
29.11.24 |
Ein allgemeiner Bericht, der für die katastrophale Lage und diverse Kriegsverbrechen vor allem die RSF verantwortlich macht. |
A |
3 |
2.12.24 |
Lyse Doucet berichtet "exklusiv aus Darfur", tatsächlich allerdings vor allem aus einem Flüchtlingslager in Tschad. Geflüchtete erzählen von den Massenmorden der RSF. Nur eine kurze Szene aus dem Fenster eines UN-Fahrzeugs in El Geneina (West-Darfur), man sieht ausgebrannte und leerstehende Häuser. Tom Fletcher (UN) meint, nur ein "Friedensprozess zwischen den Parteien" könne helfen. (Er meint damit die Regierungsarmee und die RSF-Terrormiliz.) |
B |
4 |