rauskuck vom Freitag, 23.12.2011           

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Beitrag

Syrien

In Damaskus gibt es erstmals zwei schwere Autobombenanschläge, angeblich von Selbstmordattentätern, beide auf Einrichtungen des Geheimdienstes. Mindestens 44 Menschen werden getötet, überwiegend Zivilisten, zahlreiche Schwerverletzte. Die Regierung beschuldigt Al Kaida, die Opposition beschuldigt die Regierung. Für beides gibt es keine Belege. Man könnte genausogut den Mossad beschuldigen. - Ziemlich vernünftige, zweifelnde Einschätzungen vom Auslandschef bei Sky News, Tim Marshall.  ¤

Angeblich (laut CNN) wurden Freitag bei Kämpfen (bzw. bei "Protesten") über 20 Menschen getötet.

A,B,C,P,Sky
ht,TS,E,NC

In Kairo gibt es zwei entgegengesetzte Demos mit jeweils Tausenden Teilnehmern. Auf dem Tahrir-Platz protestieren die Demokraten gegen die Militärregierung (Berichte von Sherine Tadros und Karim Gamal el-Deen), auf dem Abbasiya-Platz zeigen sich Unterstützer des Militärs (Bericht von Jamal Elshayyal).

Weitere große Demos in Sanaa und anderen Städten gegen Immernoch-Präsident Saleh. Mohammed al-Attab berichtet aus Sanaa, mit einigen Stimmen von Demonstranten.

Tshisekedi läßt sich zuhause als Präsident vereidigen. Eigentlich sollte das im Sportstadium stattfinden, aber das ist von der Polizei abgesperrt worden, die dort einige seiner protestierenden Anhänger festnimmt. BBC-Bericht von Thomas Fessey.

B,JA

Senegal

Präsident Wade will zur Wahl im Februar wieder antreten, zum dritten Mal, was eigentlich nicht geht. Die Opposition protestiert lautstark bei einer Kundgebung in Dakar. Bericht.

JA

Terror / "Krieg gegen den Terror" 

Seltsame Story über einen angeblichen Hintermann von Al Kaida, auf den das Pentagon jetzt eine Belohnung ausgesetzt hat. Yasin al-Suri soll Millionen Dollar aus dem Iran zur Al Kaida in Afghanistan gebracht haben. Infos von Barbara Starr aus dem Pentagon. (Seltsam, weil das kaum zu belegen sein würde, und weil auf einmal der Iran als Unterstützer der Terroristen dargestellt wird.)

Israel / Palästina

Jon Donnison berichtet aus Bethlehem. Der letzte christliche Schäfer beklagt sich darüber, daß die israelischen Siedler in der Gegend ihm kaum noch Weideland und Trinkwasser für seine Herde übriglassen.

Völkermord , "Crimes against Humanity" , Weltjustiz    

Mit dem Genozidleugnungsgesetz hat Sarkozy die Beziehungen zur Türkei vergiftet. Premier Erdogan beschuldigt ihn des rassistischen Hasses auf die Türkei und alle Muslime und behauptet, Frankreich habe in Algerien 15 Prozent der Menschen ermordet, deshalb sei das ein Völkermord. Türkische Demonstranten in Paris weisen auf weitere Verbrechen Frankreichs im kolonisierten Afrika hin (Gabun, Benin, Guinea, Burkina, ...)

arj,A

Bremerhaven

Der Nervenkrieg zwischen der SWB (Wasser- und Stromversorger) und einem Immobilienhai geht weiter, auf dem Rücken von Mietern, denen die SWB das Wasser abgestellt hat. Der Bürgermeister faselt etwas von einer nahen Lösung, will sich aber nicht einmischen. Die betroffenen Mieter haben den Ärger und leiden teilweise gesundheitlich unter der Situation. Ziemlich erschütternder Bericht.  ¤  - Es gibt ein Menschenrecht auf gesundes Trinkwasser. Wenn die Politik dieses nicht durchsetzt, müssen die Opfer die SWB verklagen, z.B. wegen Körperverletzung. Wie der Konzern an sein Geld kommt, ist allein sein Problem. Richtig wäre, das Versorgungsunternehmen wieder zu verstaatlichen und durch Steuern zu finanzieren, so wie die Piraten es für den öffentlichen Verkehr fordern. Mißbrauch und Verschwendung verhindert man nicht durch Gebühren (denn so ist die Verschwendung eine Frage des Geldbeutels), sondern besser durch Gesetze. 

b&b