rauskuck vom Dienstag, 22.2.2011           

  (Ausgabe von Montag ist komplettiert.)

¤¤¤

Beitrag

Libyen      Die letzte Rede des Psychopathen   ¤¤

Im Osten des Landes, der jetzt offenbar von den Regimegegnern kontrolliert wird, kommen die ersten Korrespondenten an, Ian Pannell (BBC) und Ben Wedeman (CNN, in Tobruk). Sie bringen Bilder von ausgebrannten Polizeigebäuden und demonstrierenden Rebellen. (Inzwischen ist auch AJE dort.)

Aus Tripoli kommen nur vereinzelte Angaben über Kämpfe und keine neuen Bilder. Spekulationen über die Zahl der Getöteten zwischen 200 und 1000. 

Dann diese surreale Rede von Gaddafi, etwa 75 Minuten live übertragen bei AJE und CNN, jeweils OT mit Übersetzung. (Im Moment hier noch komplett vorliegend, auf der DVD ist aber nur eine zufällige Auswahl von 23 Minuten.) Er entwickelt wüste Verschwörungstheorien und droht dem eigenen Volk mit Krieg bis zum Ende. (Interessant, daß einige Kommentatoren die Bilder gerne von Psychiatern begutachten lassen möchten. Dies hatte ich für Guttenbergs Rede am Montag ja auch empfohlen. Beide wollen nicht zurücktreten, beide beziehen sich auf ein seltsames Buch, beide lügen sich die Realität zurecht. Remix folgt.)

Etliche Einschätzungen von Experten und Oppositionellen zu dieser Rede.

Am Abend die Stellungnahme von Hillary Clinton (OT), dann Berichte über die Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Der fordert dann ein Ende der Gewalt, verhängt aber keine Sanktionen. - 

Weitere Berichte, u.a. über internationale Reaktionen, speziell zu denen der Lateinamerikanischen Länder. Nicaragua ist wohl das einzige, das noch zu Gaddafi hält. Kuba und Venezuela schweigen, die anderen fordern deutlich seinen Sturz. - Und etliche Stellungnahmen dazu, u.a. auch von Marwan Bishara. 

In den Berichten der deutschen Sender geht es etwa zur Hälfte um die Sorge über ein Ansteigen des Ölpreises. Bei arte eine Stellungnahme zu Gaddhafis Rede von Souhayr Belhassen (Menschenrechtlerin). Bei Euronews (Mittwoch früh) Bilder von einem Massengrab. Hier wird die Zahl von bisher mindestens 560 Toten genannt, davon 400 in Benghazi.

Bei kulturzeit ein Gespräch mit der Journalistin Gabriele Riedle ("Geo"), die bis vor ein paar Tagen in Tripoli war. Interessant.

   (alles zusammen auf einer Extra-DVD.)

A

A (live)

B,C,Press

R,ht,TS

arj,E

hj,TT

ktzt

23

zus.20

zus.18

zus.18

zus.22

6

Proteste von Exil-Libyern, an der Botschaft in Stockholm, in Wien, in Berlin, Lausanne, Genf, Paris, Istanbul, Belgrad, in den Emiraten. Meist ist dabei die Fahne der früheren Monarchie zu sehen.

Wieder Zusammenstöße von Gegnern und Anhängern der Regierung, mindestens zwei Tote. (Insgesamt bisher 25.)

Jordanien

Ein Bericht über "den Sonderfall Jordanien", wo die Wirtschaft boomt und die Opposition die Monarchie respektiert und umgekehrt. Es gibt aber Spaltungen entlang ethnischer Linien, vor allem Palästinenser beklagen Diskriminierung.

arj

Bahrain 

In Manama gibt es die bisher größte Demo der schiitischen Opposition, mit mehreren Zehntausend Teilnehmern. Völlig friedlich. Beeindruckende Bilder und O-Töne bei Press-TV und No Comment. ¤ (AJE hat auch drüber berichtet, aber kein deutscher Sender, nur ganz kurz in den Tagsthemen, s.u.) - Bei Euronews Meldung, daß der König 25 politische Gefangene / angebliche Verschwörer begnadigt hat.

Press,E,NC

Arabien div. 

arte über die Besuche der verkommenen EU-Außenpolitiker (Aston, Cameron, Fillon) in Tunesien und Ägypten, wo sie sich plötzlich als Demokraten geben. Gespräch darüber mit Souhayr Belhassen (Menschenrechtlerin).   ¤

Meldungen zusammengefaßt aus Jemen und Bahrain.

arj

TT

1

Auf der gekaperten Yacht haben Piraten die vier US-Segler getötet, als sich ein US-Kriegsschiff genähert hat.

B

2

Cote D'Ivoire  

Telefonbericht von Ange Herman Gnanih über Verhandlungen. (NNA)*

JA

2

Israel / Palästina

Infos von Sherine Tadros über die Durchfahrt von zwei iranischen Kriegsschiffen durch den Suezkanal, über die es in Israel viel künstliche Aufregung gibt.

Bericht von Carl Perry über die Dauerkampagne in Israel wegen des von der Hamas gefangenen Soldaten Shalit. Einen Austausch gegen gefangene Palästinenser hat es immer noch nicht gegeben.

A

3

Demonstrationen

Das BVG hat klargestellt, daß das Demonstrationsrecht weiterhin gilt, auch wenn der Staat versucht, sich die Leute durch Privatisierung öffentlichen Raums vom Halse zu halten.

TS

2

Satire, Parodie, Kabarett

"Neues aus der Anstalt"   (teilweise gesehen, sehr lustig, aber noch unbearbeitet)   ¤

ZDF

nn