Mehr Infos von Bernard Smith zur Freilassung einiger afghanischer Taliban-Führer in Pakistan. Gespräch darüber mit Regierungssprecher Siddiq Siddiqi.

Die USA haben in Kunduz mehrere Personen mit einer Drohne getötet. Allgemeiner Bericht über weltweite Drohnentötungen.

Not und Winterkälte in den Flüchtlingslagern rund um Kabul.

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Bernard Smith berichtet aus der Provinz Kandahar über eine weiterhin angespannte Sicherheitslage, mit regelmäßigen Anschlägen der Taliban auf die US-Besatzer, bei denen ebenso regelmäßig die afghanischen Bewohner getroffen werden.

Meldungen: In Spin Boldak (Kandahar) greifen zwei Selbstmordattentäter ein Treffen von Stammesältesten an und töten mindestens 5 (bzw. mehr als 10) Menschen.

In Helmand haben Regierungssoldaten zur Abschreckung die Leichen von zwei getöteten Talibankämpfern mit Militärfahrzeugen durchs Dorf geschleift. Video von dem Vorfall im Bericht von Bernard Smith.

Aus dem Gefängnis von Bagram sind über 100 Gefangene freigelassen worden, denen man keine Beteiligung an Gewaltakten nachweisen konnte. Insgesamt sind schon über 1000 Gefangene aus Bagram entlassen worden. Infos aus Kabul von Fayez Khorshid.

Präsident Karzai ist bei Präsident Obama zu Besuch. Hauptthema der Abzug der US-Truppen.

In Kabul greifen sechs Selbstmordattentäter der Taliban eine Zentrale des Geheimdienstes an, werden aber alle am Eingang erschossen. Berichte von Bernard Smith und Amin Alemi.

"Afghanistan: My Enemy's Enemy" - Reportage von Najibullah Quraishi und Mike Healy über eine Rebellion der Bevölkerung gegen die Taliban im Distrikt Andar (Provinz Ghazni).    (P+P)  (NNA)*   ¤

"Dr. Sarmast's Music School" - Film von Polly Watkins und Bet Frey über das afghanische Jugendorchester. Ahmad Sarmast führt seit 2009 das neugegründete "National Institute of Music" (ANIM), das sich nach dem antimusikalischen Terror der Taliban um die Wiederbelebung der traditionellen Musikkultur bemüht und Jugendlichen eine musikalische Ausbildung anbietet. Anrührende Aufnahmen von jungen Leuten bei Proben und Auftritten, mit traditioneller afghanischer und klassischer westlicher Musik und Einblicke in ganz alltägliche Probleme (wie die Frage, welches Kopftuch beim Geigespielen am wenigsten stört). -  Mal ganz was Anderes. Beglückend.  ¤¤

In Kabul greifen mehrere Selbstmordattentäter ein Gebäude der Polizei an. Es gibt stundenlange Feuergefechte, insgesamt 8 Tote. Bericht von Jennifer Glasse. 

In einem Propagandavideo der Taliban sind deren Kämpfer beim militärischen Training zu sehen, anscheinend in Afghanistan gedreht. Bericht von Kamal Hyder.

In Wardak demonstrieren Dorfbewohner gegen die US-Truppen, denen sie Folterungen, Entführungen und Morde vorwerfen. Die US-Armee weiß angeblich nichts davon. Sue Turton berichtet aus Wardak und spricht mit Augenzeuginnen der Vorfälle.

Diverse Anschläge, insgesamt 18 Tote. In Kabul mehrere Tote bei einem Selbstmordanschlag vor dem Verteidigungsministerium während des Besuchs von Chuck Hagel (Bericht von Sue Turton). In Khost werden bei einem Bombenanschlag auf eine gemeinsame US-afghanische Patrouille 8 Zivilisten und ein Soldat getötet.

Streit US-Truppe vs. Karzai.  - Bericht von Sue Turton über neue Taktiken der Taliban, mit einigen Anschlagsvideos.. (NNA)*

Als einziger Sender berichtet Euronews von der Gerichtsverhandlung in Bonn, bei der über den Schadensersatz für die Hinterbliebenen des Massakers von Kunduz verhandelt wird.

In Ghazni im Süden des Landes tötet ein Nato-Hubschrauber 9 angebliche Talibankämpfer und mindestens ein Kind.

In Farah im Westen des Landes greift eine Gruppe von Taliban ein Gerichtsgebäude an. Zunächst mehrere Autobomben, dann versuchen sie, Gefangene zu befreien und nehmen im Gericht Geiseln. Stundenlange Feuergefechte. Insgesamt über 50 Tote, vor allem unbeteiligte Zivilisten, sowie etwa 9 Taliban, einige Soldaten und zwei Richter.

Bei einem Nato-Luftangriff in Shegal (Provinz Kunar) werden 11 Kinder (bzw. 10 Kinder und zwei Frauen) getötet. Bilder der Opfer. Die Nato bestätigt Kämpfe in der Gegend, aber nicht die zivilen Toten.

Hauptthema der deutschen Sender: in Baghlan ist ein deutscher KSK-Soldat getötet worden (außerdem noch 7 US-Soldaten). Im heute-journal recht sachliche Infos von Claus Kleber, Bericht von Uli Gack und Gespräch mit diesem.

In der Provinz Helmand gibt es schwere Kämpfe zwischen etwa 1000 Taliban-Kämpfern und afghanischen Soldaten. Viele Zivilisten fliehen aus der Gegend. Bericht von Jennifer Glasse.

In Kabul greift ein Taliban-Kommando ein Behördengebäude und ein Gästehaus von ausländischen Arbeitern (laut Taliban CIA-Leute) an. Es gibt ein stundenlanges Feuergefecht, die meisten Angreifer werden getötet. Bericht von David Loyn.

Erste Berichte über den Angriff eines Taliban-Kommandos auf den Flughafen in Kabul.

Berichte über den Angriff einer Gruppe schwer bewaffneter Talibankämpfer auf den Flughafen von Kabul. Die Angreifer (mindestens sieben) wurden alle getötet bzw. haben sich selber in die Luft gesprengt. Außer ihnen keine Todesopfer.

Meldungen: in Kandahar haben die Taliban angeblich zwei Jungen enthauptet, weil sie bei einem Checkpoint gebettelt hatten. - In Zabu sind bei einem Selbstmordanschlag auf eine Geheimdienststelle 18 Menschen getötet worden.

In Kabul sprengt ein Selbstmordattentäter einen Bus mit Justizbeamten in die Luft, etwa 20 Tote, alles Zivilisten. Berichte von Jennifer Glasse und David Loyne.

Die Taliban eröffnen ein "politisches Büro" in Katar. In den nächsten Tagen soll es hier erstmals Gespräche zwischen Vertretern der Taliban und der US-Regierung geben. Bericht aus Doha von Omar al Saleh. Berichte über Reaktionen aus Kabul von Jane Ferguson und Reza Sayah.

Die Eröffnung eines Taliban-Büros in Doha (unter dem Namen "Islamisches Kalifat Afghanistan") und die Ankündigung von direkten Verhandlungen mit den USA führt zu lautstarken Protesten von Präsident Karzai. Die Verhandlungen werden erstmal wieder abgesagt. Bericht aus Kabul von Jane Ferguson.

Mehr über den Streit zwischen Karzai und der US-Regierung um die von den Taliban in Doha eröffnete "Botschaft des Islamischen Kalifats Afghanistan". Berichte aus Washington und Kabul. 

In Kabul greifen vier Taliban-Kämpfer das Regierungsviertel an. Sie gelangen mit einem Auto auf das Gelände des Präsidentenpalastes, es gibt ein längeres Feuergefecht, bei dem die Angreifer und drei Soldaten getötet werden. Bericht bei AJE von Jennifer Glasse.

Über den Spielfilm "Eine mörderische Entscheidung" von Raymond Ley, in dem die Ereignisse um das Massaker des Oberst Klein in Kunduz nachgespielt werden.

"Rückkehr aus dem Krieg - 11 Jahre Bundeswehr in Afghanistan" - Film von Sabine Rau, Christian Thiels und Jürgen Osterhage.   (NNA)*

Nur bei PressTV eine Meldung über US-Luftangriffe in Paktia mit über 20 Toten.

Jennifer Glasse berichtet über islamische Geistliche, die von den Taliban Morddrohungen bekommen, weil sie sich gegen Gewalt und speziell gegen Selbstmordattentate aussprechen.

Fünf Selbstmordattentäter greifen  das indische Konsulat in Jalalabad an (bzw. vielleicht auch die benachbarte Moschee. Die Aussage eines Augenzeugen bei AJE deutet darauf hin.) Etwa10 Menschen werden getötet, vor allem Kinder, die in der Moschee gebetet hatten. Die Taliban erklären, daß sie nicht für den Anschlag verantwortlich sind.

Meldungen: in Nangahar explodiert auf einem Friedhof eine ferngezündete Bombe und tötet 14 Mitglieder einer Familie. - Im Westen des Landes werden drei US-Soldaten durch eine Straßenbombe getötet.

"Kopflos rein in den Krieg und kopflos wieder raus!" - Jürgen Osterhage zieht eine düstere Bilanz der westlichen Intervention in Afghanistan. Korruption, sinnlose Aufbauprojekte. 

Der US-Soldat Robert Bates, der im März 2012 auf eigene Faust 16 afghanische Zivilisten ermordet hatte, ist in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Karen Allen berichtet aus Jalalabad, über gelegentliche Anschläge der Taliban auf Soldaten, bei denen vor allem Zivilisten und Kinder getötet werden.

Präsident Karzai bittet Premier Sharif um Hilfe bei den Verhandlungen mit den Taliban. Ein Bericht aus Karachi über den Terror der Taliban gegen Paschtunen, Schiiten, Christen und Liberale (MQM), und über den Kampf der Armee gegen die Taliban

"Eine mörderische Entscheidung" - Filmische Rekonstruktion des Massakers von Kunduz (Ermordung von 140 Zivilisten am 3.9.09 durch den deutschen Oberst Klein, der dafür zum General befördert wurde).  Film von Raymond und Hannah Ley.   (NNA)*   ¤¤

Film und Diskussion zusammen als "Afg./Pak.71")

Meldung: die Taliban haben in Wardak einen Konvoi von Nato-Tanklastern angegriffen und 16 Fahrzeuge zerstört.

Erneut zerstören die Taliban etwa 40 Nato-LKW, diesmal in Nangarhar, an der pakistanischen Grenze. Die Fahrzeuge waren auf dem Weg, wieder aus dem Land gebracht zu werden. Berichte und Infos.

Meldungen: in Wardak greifen Talibankämpfer ein Büro des afghanischen Geheimdienstes an, vier Agenten und sechs Kämpfer werden getötet. - In Kunar werden bei einem Nato-Drohnenangriff mindestens16 Menschen getötet, angeblich alles Zivilisten. Laut Nato gab es nur 10 Tote, alles Taliban. - In Kunduz greift ein US-Bomber auf deutschen Befehl Taliban an, mindestens drei Tote, angeblich alles Taliban, angeblich keine zivilen Toten.

In Herat greifen fünf Taliban-Kämpfer bzw. Selbstmordattentäter das US-Konsulat an. In den Berichten heißt es noch, es sei außer den Angreifern nur ein afghanischer Soldat getötet worden. Später ist von insgesamt 19 Toten die Rede.

Die BRD zieht allmählich ihre Besatzungssoldaten ab und räumt jetzt den Posten in Kunduz. Besuch von Außen-und Kriegsminister bei ihren Soldaten.

Ein Selbstmordattentäter tötet in Jalalabad drei Polizisten. - Kerry verhandelt mit Karzai über ein Abkommen zur Straffreiheit für US-Soldaten. 

Bei "Monitor" eine Reportage von Marc Thörner aus Kunduz über irreguläre Milizen und Söldnerbanden, die offenbar von westlichen Ländern, u.a. Deutschland, mit Geld und Waffen unterstützt werden, im Rahmen des sog. "Partnering". Bundeswehroffiziere sprechen darüber ganz offen, Minister Maizaire streitet es ab und lügt und schweigt.

Infos erstmal nur bei PressTV: in Kabul haben die Taliban bei einem Autobombenanschlag auf einen Nato-Stützpunkt großen Schaden angerichtet und angeblich mehrere Amerikaner getötet. Infos von Fayez Khorshid.

In Bonn wird vor Gericht über die Schadensersatzklagen von Hinterbliebenen des Massakers von Kunduz verhandelt.

In Kabul fährt ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto voll Sprengstoff in eine Polizeisperre, ein Polizist und neun Zivilisten werden getötet. Das Attentat passiert 100 Meter entfernt von dem Ort, wo nächste Woche die große Loya Djirga stattfinden soll.

Gespräche in Kabul über ein "Sicherheitsabkommen" mit den USA nach dem Abzug der Besatzungstruppen. Susan Rice lehnt ausdrücklich eine Entschuldigung für Kriegsverbrechen der USA ab (OT bei CNN). Bei AJE Bericht von Jane Ferguson über Bedenken von afghanischen Parlamentariern und Stammesführern.

Beginn der "großen Ratsversammlung" Loya Jirga mit 2500 Stammesführern in einem Zelt in Kabul. Hauptthema ist das Abkommen mit den USA, das heftig kritisiert wird, weil damit US-Soldaten vor Strafverfolgung geschützt werden sollen. Diverse Berichte, bei PressTV von Fayez Khorshid. - Bei arte außerdem ein Bericht aus Kapiza, wo nach dem Abzug der Franzosen die Taliban zurückgekehrt sind und die Bevölkerung terrorisieren.

Das Bonner Landgericht weist die Schadensersatzklagen von Hinterbliebenen des Kunduz-Massakers ab. Der Oberst Klein habe bei der Bombardierung und Ermordung von über 100 Zivilisten seine "Amtspflichten nicht schuldhaft verletzt".

In Helmand hat sich ein 10-jähriges Mädchen der Polizei gestellt und angegeben, daß sie von ihrem Bruder, einem Kommandanten der Taliban, mit einer Sprengstoffweste losgeschickt worden war. Bei CNN Aussagen des Mädchens.

Bei einem US-Luftangriff sind in Parwan sieben Kinder und eine Frau getötet worden. Präsident Karzai verurteilt den Angriff. Bei PressTV Infos von Fayez Khorshid, bei RT Bewertung von Robert Naiman. Bei den anderen Sendern bisher nichts dazu. 

In Kabul greifen Taliban ein Café an, in dem ausländische Diplomaten und Helfer verkehren. Ein Selbstmordattentäter sprengt die gesicherte Eingangstür auf, die beiden anderen Angreifer schießen ins Publikum. Mindestens 16 Menschen werden getötet, wohl alles Zivilisten. Berichte und Infos.   ¤

Nach dem Terroranschlag der Taliban auf ein Café in Kabul, weitere Details. Es gab 21 Opfer, 13 Ausländer und 8 Afghanen, alles Zivilisten, außerdem starben die 3 Angreifer. Bericht bei AJE von Jane Ferguson.

Präsident Karzai hat 65 gefangene Taliban aus dem Gefängnis von Bagram entlassen. Die US-Regierung protestiert, weil die Männer an Terroranschlägen beteiligt waren und weiter gefährlich seien. Karzai weist die "Einmischung" der USA zurück.

Der dänische Reporter Nagieb Khaja hat im Oktober 2013 einige Tage lang eine Gruppe von Taliban-Kämpfern in Logar begleitet und sie u.a. bei einem Angriff auf eine Kaserne der afghanischen Armee gefilmt. Der Krieg einmal von der anderen Seite aus gesehen. Bei AJE Khajas Reportage (bei "Faultlines", Titel und Link folgen) und eine Kurzfassung.  ¤¤

In Kunar greifen über 100 Talibankämpfer eine Basis der afghanischen Armee an, töten 21 Soldaten und entführen einige weitere. Bei AJE Infos von Bernard Smith.

In Logar sind bei einem US-Luftangriff 5 afghanische Soldaten getötet worden. Bei PressTV Infos von Fayez Khorshid. 

In Maymana (in Faryab im Norden des Landes) sprengt sich ein Selbstmordattentäter auf einem Marktplatz in die Luft und tötet mindestens 16 Zivilisten. Nur bei Euronews eine Meldung.

Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl gibt es in Kabul fast täglich Anschläge der Taliban. Heute haben sie das Zentralbüro der Wahlkommission angegriffen. Vier bewaffnete Männer in Frauenkleidung stürmen das Gebäude, werden aber von Wachen erschossen.

Ein Selbstmordattentäter in Polizeiuniform gelangt ins Innenministerium in Kabul und tötet sechs Polizisten. Infos von Bernard Smith. - Am 5.4. beginnt die Präsidentenwahl, die Taliban drohen, die Wahl mit Anschlägen zu stören.

Vor der Präsidentschaftswahl. Berichte über Kandidaten und Wahlkampf. Bei AJE Bericht von Bernard Smith, bei CNN von Anna Coren.

Bernard Smith berichtet über letzte Vorbereitungen zur Wahl, Leute stehen noch Schlange, um sich registrieren zu lassen. Im Osten des Landes werden an einem Checkpoint zwei Reporterinnen von einem Polizisten erschossen. Weil eine von ihnen Deutsche ist, berichtet die TS ausführlich darüber. (Gut wäre, wenn man drüber berichten würde, weil beide Journalisten waren.) - Ausführliche, vielseitige, informative Berichte bei Euronews.

Tag der Präsidentenwahl. Unerwartet hohe Beteiligung von 58 Prozent. Bericht bei AJE von Bernard Smith. Wieder diverse interessante Berichte bei Euronews.

Laut dem vorläufigen offiziellen Wahlergebnis kommen Abdullah Abdullah (45 Prozent) und Ashraf Ghani (31,5 Prozent) in die Stichwahl, die im Juni stattfinden soll. - Bei schweren Regenfällen und Überschwemmungen sind 180 Menschen getötet worden.

In Argo (Provinz Badakhshan im Nordosten) ist bei einem Erdrutsch ein ganzes Dorf verschüttet worden, möglicherweise über 2000 Tote.

Berichte über die Rettungsbemühungen nach dem katastrophalen Erdrutsch in Argo mit vermutlich über 2000 Toten.

Präsident Obama besucht seine Soldaten in Bagram.

Die Taliban lassen einen US-Soldaten (Bowe Bergdahl) frei, den sie fünf Jahre gefangengehalten hatten. Im Austausch lassen die USA fünf Gefangene aus Guantanamo frei, angeblich frühere Talibankämpfer. 

Die Taliban haben ein Video veröffentlicht, das die Übergabe des Gefangenen Bowe Bergdahl an US-Soldaten zeigt. In den USA wird Bergdahl von seinen früheren Kameraden vorgeworfen, er habe sich vor seiner Gefangennahme von seiner Einheit entfernt, er sei also ein Deserteur.

Eine Woche vor der Stichwahl werden in Kabul bei zwei Bombenanschlägen (Straßenbomben bzw. Selbstmordattentäter, unklar) auf den Konvoi von Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah sieben Menschen getötet.

Vorbericht zur Stichwahl um das Präsidentenamt zwischen Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani. Die Taliban haben zum Wahlboykott aufgefordert und Anschläge angekündigt.

Tag der Stichwahl um das Präsidentenamt. Es gibt zahlreiche (etwa 150) Anschläge der Taliban auf Wahllokale mit mindestens 46 Toten, angeblich haben die Taliban an mehreren Orten Wählern ihre mit Farbe markierten Finger abgeschnitten. Trotzdem ist die Wahlbeteiligung hoch, angeblich über 60 Prozent, wohl die höchste bisher bei einer Wahl. Ein Ergebnis wird erst im Juli verkündet.

Taliban schneiden Wählern die Finger ab.  (NNA)*   ¤

An einem Grenzübergang nach Pakistan greifen vier Talibankämpfer einen NATO-Posten an. Bei einer längeren Schießerei werden drei getötet, der Vierte sprengt sich in die Luft,  etwa 40 LKW auf dem Parkplatz werden zerstört.

In Kabul demonstrieren Anhänger von Präsidentenkandidat Abdullah gegen einen vermuteten Wahlbetrug.

In Kabul demonstrieren Tausende Anhänger von Abdullah Abdullah gegen eine vermutete Wahlfälschung. 

Schon seit zwei Wochen gibt es eine Großoffensive der Taliban in Helmand. Etwa 800 Kämpfer greifen Polizeiwachen und Armeeposten an. 28 Polizisten und Soldaten wurden dabei bisher getötet. Angeblich hat die Armee den Angriff zurückgeschlagen. Bericht aus Kabul von Jennifer Glasse.

Bei Kabul haben Taliban auf einem Parkplatz etwa 400 Tanklaster in Brand gesteckt.

Die Wahlkommission verkündet ein vorläufiges Wahlergebnis der Stichwahl, obwohl erst 56 Prozent der Stimmen ausgezählt sind und obwohl noch Wahlbetrugsvorwürfe geprüft werden sollen. Angeblich habe Ashraf Ghani 56 Prozent der Stimmen bekommen. Bericht bei AJE von Jennifer Glasse.

Abdullah Abdullah erklärt vor einer Versammlung seiner Anhänger, er sei der legitime gewählte Präsident.

In Urgun (Provinz Paktika im Südosten des Landes) explodiert eine Autobombe auf einem belebten Marktplatz, mindestens 90 Menschen werden getötet. Die Taliban distanzieren sich von dem Anschlag und verurteilen die Tat.

Jennifer Glasse berichtet aus Urgun nach dem Bombenanschlag mit über 90 Toten. Weiter Spekulationen über die Täter.

Talibankämpfer greifen den militärischen Teil des Flughafens von Kabul an. Bei stundenlangen Schießereien werden alle Angreifer getötet bzw. sprengen sich selber in die Luft. 

Meldung: bei einem US-Drohnenangriff in Logar (?) wurden 15 Menschen getötet, angeblich Taliban-Kämpfer. 

Ein afghanischer Soldat erschießt bei einem Treffen in einer Militärakademie in Kabul einen US-General und verletzt 15 andere Offiziere. Die deutschen Sender interessiert vor allem, daß auch ein deutscher General verletzt wurde.

Bei "BBC-Reporters" ein Bericht von John Simpson. Simpson trifft sich im Norden des Landes mit einem Kommandanten der Hezb-e-Islami. Der äußert seine Bewunderung für die ISIS-Kämpfer und will sich irgendwann deren "Kalifat" anschließen.

Die beiden Präsidentschaftskandidaten haben sich auf eine Machtteilung geeinigt. Ashraf Ghani wird Präsident, Abdullah Abdullah bekommt einen neuen Posten ähnlich einem Premierminister.  

Ashraf Ghani ist feierlich als neuer Präsident vereidigt worden. Bericht von Jennifer Glasse. 

In Paktika sprengt sich ein Selbstmordattentäter im Publikum bei einem Volleyballspiel in die Luft und tötet über 50 Menschen, sehr viele werden schwer verletzt. Die meisten Opfer sind Zivilisten, darunter viele Kinder, außerdem 10 Polizisten. Infos bei AJE von Charles Stratford, Meldung bei Euronews. - Euronews berichtet über die Zustimmung des Parlaments zum "Sicherheitsabkommen" mit den USA und der Nato.

Charles Stratford berichtet über die Beerdigung der mehr als 60 Opfer des Terroranschlags auf das Publikum eines Volleyballspiels in einem Dorf in Paktika. Außerdem noch ein Bericht bei Euronews. Sonst hat sich dafür niemand mehr interessiert.   ¤

In Kabul gibt es zwei Angriffe der Taliban auf westliche Botschaften bzw. deren Personal, jeweils Selbstmordanschläge, jeweils mehrere zivile Todesopfer. Bei AJE Infos und Bericht von Charles Stratford, einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Weitere Angriffe von Taliban-Selbstmordattentätern in Kabul, auf Mitarbeiter westlicher Hilfsorganisationen. Bericht von Charles Stratford.

Die Taliban bekennen sich zu einem Selbstmordanschlag in Kabul. Bei dem Anschlag während einer Theateraufführung in einer Schule wird ein deutscher Zivilist getötet. Bei AJE Bericht von Jennifer Glasse. (Seltsamerweise bei AJE die Top-Meldung,  bei der Tagesschau nur eine kleine Meldung.)

Serie von Terroranschlägen der Taliban in Kabul und Helmand, insgesamt über 20 Tote. Bericht bei AJE von Jennifer Glasse.

Allgemeiner Bericht von Jennifer Glasse über die andauernde Gewalt, vor allem durch die Taliban, unter der vor allem Zivilisten leiden. 

Bei Kämpfen zwischen afghanischen Soldaten und Taliban in Helmand ist eine Rakete in einer Hochzeitsfeier eingeschlagen. Mindestens 26 Zivilisten wurden getötet. Wer die Rakete abgeschossen hat, ist unklar. Kurzbericht.

Nachtrag vom 30.12.:Es sind neue Belege für etwas aufgetaucht, das seit Jahren bekannt war: daß Bundeswehrsoldaten in Afghanistan sich aktiv an der Ermordung ("gezielten Tötung") von angeblichen oder echten Terroristen durch Nato-Truppen beteiligt haben. Die Linke fordert, die Beteiligten wegen Mordes vor Gericht zu stellen.

Bei Euronews mehr über den Raketeneinschlag bei einer Hochzeit in Helmand, für den afghanische Soldaten verantwortlich sein sollen.

Bei AJE berichtet Jennifer Glasse über Sharia-Dorfgerichte der Taliban in Kunar.  (NNA)*

In Logar greifen Taliban eine Polizeiwache an und töten mindestens 20 Polizisten. Infos aus Kabul von Nicole Johnston.  - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

In Kabul demonstrieren einige Männer in Burkas gegen die Diskriminierung von Frauen. 

Letzte Woche hat in Kabul ein Mob eine Frau totgeschlagen und verbrannt, weil ein korrupter Imam sie nach einem Streit beschuldigt hatte, sie habe Seiten aus einem Koran verbrannt. Jetzt protestieren Hunderte Frauen (und Männer) lautstark gegen die andauernde Gewalt gegen Frauen. Im Bericht von David Loyn (BBC) der wahre Hergang des Vorfalls, die anderen Berichte handeln vor allem von den Protesten und allgemeiner vom Kampf der Frauen um ihre Rechte.

In Mazar i-Sharif stürmen Taliban ein Gerichtgebäude und schießen um sich. Mindestens 10 Personen werden getötet, über 60 verletzt. 

An einer Schule in Herat sind über 100 Schüler vergiftet worden. Es wird vermutet, daß die Taliban dahinterstecken.

In Jalalabad sprengt sich ein Selbstmordattentäter vor einer Bank in die Luft und tötet über 35 Menschen, die dort auf ihre Lohnauszahlung warteten. Erstmals bekennt sich ISIS zu einem Anschlag in Afghanistan, die Taliban verurteilen ihn. 

Bericht von Jennifer Glasse über Folgerungen aus dem Terroranschlag von Jalalabad, für den angeblich ISIS verantwortlich war.

Bei einem Prozeß in Kabul sind vier Männer zum Tode und acht weitere zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten im März gemeinsam öffentlich eine Frau gefoltert und ermordet, die sie der "Blasphemie" bezichtigten. Der Fall hatte zu einer Welle von Protesten von Frauen geführt. Diverse Berichte. Bei CNN Ausschnitte aus Videos von der Tat. Einziger Bericht auf deutsch bei arte.   ¤

Bei Kabul werden mehrere Zivilisten bei einem Selbstmordanschlag getötet. Der Anschlag galt einem Konvoi der EU-Polizeimission. - Jennifer Glasse berichtet aus Kunduz. Die Taliban haben dort zahlreiche Dörfer besetzt, wegen der Kämpfe sind Zehntausende Zivilisten auf der Flucht. 

Bericht über Kämpfe zwischen Taliban und Dorfmilizen in Kunduz. (NNA)*

In der Provinz Badakhshan haben Talibankämpfer nach massiven Angriffen einen ganzen Bezirk eingenommen. Infos von Nicole Johnston (telefonisch, dazu martialische Bilder aus Propagandavideos der Taliban).

Blutige Frühjahrsoffensive der Taliban in Kunduz, Tausende Zivilisten auf der Flucht. 

Taliban-Kämpfer bzw. Selbstmordattentäter greifen das Parlament in Kabul während einer Sitzung an. Live-Bilder von den Erschütterungen durch eine Explosion. Die Angreifer werden von Wachleuten zurückgeschlagen, angeblich sechs Taliban getötet.

ISIS breitet sich in mehreren Provinzen immer mehr aus. Taliban, die sich ihnen nicht anschließen, werden mit dem Tod bedroht und manchmal tatsächlich ermordet. Bericht von David Loyn.

Erstmals offizielle Verhandlungen zwischen Regierungsvertretern und Taliban in Pakistan. 

Meldung: bei einem US-Luftangriff sind 30 ISIS-Männer getötet worden, darunter der Anführer Hafez Said.

Serie von Bombenanschlägen, über 30 Tote.

Vor etwa einer Woche gab es Meldungen über einen Angriff der US-Luftwaffe auf afghanische Soldaten, bei dem acht Soldaten "versehentlich" getötet wurden. Jetzt ein Bericht dazu von Fayez Khorshid. Ein Sprecher der US-Armee erklärt sein "tiefes Bedauern" über den Fall von "Friendly Fire". 

Nach Angaben der afghanischen Regierung ist Taliban-Chef Mullah Omar schon vor zwei Jahren in einem Krankenhaus in Pakistan gestorben.

Die Taliban haben den Tod von Mullah Omar bestätigt und Akhtar Mansoor als neuen Anführer bestimmt. Die Friedensgespräche mit der Regierung sollen demnächst weitergehen. Bei AJE Infos von Jennifer Glasse und ein Portrait des schon vor zwei Jahren gestorbenen Anführers.

Der neue Taliban-Chef Mullah Akhtar Mansoor erklärt in einer Audiobotschaft seine Ablehnung von Verhandlungen. Der "Jihad" solle weitergehen, bis ein islamischer Staat aufgebaut worden sei. Korrespondentin Shaimaa Khalil berichtet aus Islamabad über Spekulationen über eine Spaltung der afghanischen Taliban.

Neue Zahlen der UN: in den ersten sechs Monaten des Jahres wurden bei Kämpfen und Anschlägen 1592 Zivilisten getötet und über 3300 verletzt. Jennifer Glasse berichtet über einen Anschlag in Kabul und dessen Opfer.

In Kabul werden bei einer Serie von Bombenanschlägen über 40 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Einer der Anschläge galt einer Polizeiakademie, dabei wurden über 20 Polizeikadetten getötet. Die Opfer der anderen Anschläge waren vor allem Zivilisten.

Am Freitag gab es noch weitere Anschläge auf Militäreinrichtungen, bei denen aber vor allem Zivilisten getötet wurden, insgesamt etwa 60 Tote. 

Am Flughafen von Kabul werden durch eine Autobombe der Taliban fünf Zivilisten getötet.

In Kabul werden bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi 12 Menschen getötet, größtenteils Zivilisten. Die Taliban erklären, daß sie nicht verantwortlich sind. Bericht von Jennifer Glasse.

In Herat haben die Taliban (angeblich) eine Mädchenschule mit Giftgas angegriffen. 300 Mädchen sind ins Krankenhaus gebracht worden. 

In Andar (Provinz Ghazni) haben Talibankämpfer ein Gefängnis gestürmt und mindestens 150 (nach eigenen Angaben 430) Häftlinge befreit, darunter etliche Taliban. Mehrere Polizisten wurden getötet. Infos bei AJE von Jennifer Glasse, bei Sky News von Sune Engel Rasmussen (Journalist).

Die Taliban nehmen in einer schnellen Offensive die Stadt Kunduz ein. Sie lassen über 800 Gefangene aus dem Gefängnis frei und brennen ein Gerichtsgebäude und den TV-Sender nieder. Die afghanische Armee zieht sich zum Flugplatz zurück und kündigt an, die Stadt bald (in wenigen Stunden) zurückzuerobern.  ¤

Die Armee hat vom Flughafen aus eine Gegenoffensive in Kunduz begonnen. Angeblich ist ein Teil der Stadt bereits zurückerobert worden. Zur Unterstützung führen die USA Luftangriffe auf die Stadt durch. Dabei werden laut RT mindestens fünf Zivilisten getötet. Andere Berichte erwähnen, daß die Taliban die "Zivilisten als Schutzschilde" benutzen. (Warum hört man diesen Spruch eigentlich nie, wenn es um Luftangriffe Syriens auf Terroristenstädte und die dabei getöteten Unschuldigen geht?) In den deutschen Berichten geht es natürlich vor allem um die deutschen Soldaten in Afghanistan.  ¤

Die afghanische Armee versucht mit US-Luftunterstützung, Kunduz zurückzuerobern. Viele Zivilisten flüchten aus der Stadt. Am frühen Morgen wird gemeldet, die Armee habe das Stadtzentrum von Kunduz eingenommen. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Weiter heftige Gefechte in Kunduz. Die Armee hat aber angeblich einen Großteil der Stadt wieder unter Kontrolle. 

Weiter Kämpfe und unklare Situation in Kunduz. Bei AJE Infos von Qais Azimy, bei der BBC berichtet Justin Rowlatt aus Kunduz.

Bei einem US-Luftangriff in Kunduz wird das Krankenhaus der MSF getroffen. Mindestens 19 Menschen werden getötet, davon 12 Mitarbeiter von MSF. Das Bombardement soll 90 Minuten angedauert haben mit sieben einzelnen Abwürfen, obwohl die Mitarbeiter sich sofort telefonisch bei den US-Truppen gemeldet haben. Die afghanische Regierung verbreitet (offensichtlich erlogene) Gerüchte, wonach sich Talibankämpfer auf dem Krankenhausgelände versteckt hätten. Die US-Armee spricht von "Kollateralschaden", die US-Regierung von einem "tragischen Versehen", die UN von einem möglichen Kriegsverbrechen.   ¤

Die Kämpfe in Kunduz dauern an. Am Abend heißt es, die Taliban hätten erneut die Kontrolle in einem Großteil der Stadt übernommen. - Die MSF geben nach der Zerstörung ihres Krankenhauses ihre Arbeit in Kunduz auf. Sie erklären, daß die Behauptung der afghanischen Regierung, in dem Krankenhaus hätten sich Talibankämpfer aufgehalten, bedeutet, daß sie zugibt, daß die Armee und die US-Truppen das Krankenhaus bewußt angegriffen haben, daß sie also ein Kriegsverbrechen begangen haben. - Bei AJE ein Gespräch mit Phyllis Bennis. Sie meint, der Vorfall zeigt erneut, daß der Konflikt nicht militärisch zu lösen ist. - Die Tagesschau meldet ohne jede Ironie: "Das US-Militär schließt nicht aus, die Klinik getroffen zu haben." Wow.   ¤

Die US-Armee gibt nun eindeutig zu, das MSF-Krankenhaus in Kunduz bombardiert zu haben. Angeblich hatten afghanische Truppen die Bomber angefordert und behauptet, es seien Talibankämpfer auf dem Gelände. (Die gleiche Taktik hat sich ja auch beim Massaker des Oberst Klein, ebenfalls in Kunduz, bewährt.) Bei CNN Bewertungen von Meinie Nicolai (Vorsitzende von MSF): es gibt keine Entschuldigung für einen Angriff auf ein Krankenhaus. - In Vororten von Kunduz dauern die Kämpfe an, aber anscheinend hat die Armee die Stadt größtenteils wieder unter Kontrolle.   ¤

Der kommandierende General der US-Truppen in Afghanistan, John Campbell, gibt zu, daß es Amerikaner waren, die die Entscheidung getroffen haben, das MSF-Krankenhaus in Kunduz zu bombardieren, allerdings hätten sie das nicht absichtlich getan. - In Kunduz anhaltend schwere Kämpfe. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.  

Obama ruft bei MSF an und "entschuldigt" sich für das Bombardement des Krankenhauses in Kunduz. Die Ärzte ohne Grenzen verlangen aber weiterhin eine unabhängige Untersuchung des möglichen Kriegsverbrechens. (Berichte bei allen internationalen Sendern, auch bei CNN. Auf deutsch nur bei arte und Euronews.

Selbstmordanschlag in Kabul. Ziel war ein NATO-Konvoi. Keine Todesopfer.

Die USA bieten den Opfern des Luftangriffs auf das Krankenhaus in Kunduz finanzielle Entschädigung an.

Fareed Zakaria ("GPS") stellt fest, daß die anhaltenden Probleme mit den Taliban in Afghanistan an deren Rückhalt bei Militär, Geheimdiensten und wohl auch Regierungen in Pakistan liegen.

Obama verkündet, daß der Abzug der US-Truppen in Afghanistan verschoben wird.

Recherche von "Monitor" zu dem US-Luftangriff auf das MSF-Krankenhaus in Kunduz, bei dem es sich wahrscheinlich um ein absichtliches Kriegsverbrechen handelt. Ziel des Angriffs waren anscheinend Talibankämpfer, die dort behandelt wurden.   ¤

Jennifer Glasse berichtet über die anhaltende Suche nach den Gründen für die Bombardierung des MSF-Hospitals in Kunduz.  - Die jW berichtet über Insideraussagen, wonach die US-Truppen den Angriff vorher tagelang geplant haben. Er soll Taliban gegolten haben, die sich angeblich im Krankenhaus aufhielten. Es hätte sich demnach nicht um ein "Versehen" sondern ein geplantes vorsätzliches Kriegsverbrechen gehandelt.)

Gabor Halasz berichtet aus Kunduz. Die Taliban sind wieder vertrieben, aber nicht besiegt: sie haben sich in die Vororte zurückgezogen. Die Leute haben Angst, daß sie wiederkommen. Das zerstörte MSF-Krankenhaus, Aussagen über die Bombardierung. Sie galt wohl verletzten und unbewaffneten Talibankämpfern, die hier behandelt wurden.

MSF hat einen detaillierten Report über die Bombardierung des Krankenhauses in Kunduz veröffentlicht. Bisher einziger Bericht dazu bei RT.

In Kabul demonstrieren Tausende Leute gegen die Gewalt der Islamisten. Diese (ISIS oder Taliban) haben sieben Angehörige der Hazara-Minderheit (darunter Frauen und ein Kind) ermordet, die sie vor Monaten entführt hatten.  ¤

Neueste Version der US-Armee zum Luftangriff auf das MSF-Krankenhaus in Kunduz: er soll die Folge eines "menschlichen Versagens", eines "tragischen Fehlers" gewesen sein, sagt General John Campbell. US-Soldaten würden "niemals absichtlich ein Krankenhaus angreifen". Damit ist dann wohl alles vergessen, was man vorher über Afghanen erzählt hat, die vom Boden den Luftangriff angefordert hätten.

Beim Angriff einer Gruppe von Taliban-Kämpfern auf den Militärflughafen von Kandahar werden über 70 Menschen getötet. Die Angreifer verschanzen sich und werden bei einem längeren Gefecht alle getötet. Sie sollen Armeeuniformen getragen haben. AJE zeigt einen Ausschnitt aus einem Bekennervideo der Gruppe.  - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

In Kabul greifen Taliban ein Gästehaus der UN an. Bei stundenlangen Gefechten werden mindestens 10 Menschen getötet, darunter die drei Angreifer.

Die Taliban haben im Distrikt Sangin in der Provinz Helmand die Kontrolle übernommen, es wird befürchtet, daß sie die ganze Provinz einnehmen könnten. - In der Nähe der US-Luftwaffenbasis in Bagram sind bei einem Selbstmordanschlag sechs US-Soldaten getötet worden. - Drei Berichte, und bei AJE Hintergrundinfos von Jamie McIntyre (Washington).

Schwere Kämpfe in Helmand, die Armee versucht, Sangin zurückzuerobern, sie bekommt Unterstützung von britischen und US-Spezialtruppen. - In der Tagesschau ein Bericht über die Ausbildung afghanischer Soldaten durch die Bundeswehr. 

The Killing of Farkhunda" - Film von Zarghuna Kargar. Am 19.3.15 wurde in Kabul eine junge Frau fälschlich beschuldigt, einen Koran verbrannt zu haben, und dann von einem Mob von wütenden Männern (unter lautem "Allahu-akhbar!-Geschrei) totgeschlagen. Das Verbrechen führte zu einer breiten Protestbewegung gegen die Gewalt gegen Frauen. Einige der Täter wurden zum Tode verurteilt, aber später begnadigt, teilweise schon wieder freigelassen. Der Film schildert im Detail das Verbrechen (das auf Video festgehalten wurde), dokumentiert die Proteste (an denen sich auch viele Männer beteiligten) und berichtet über die juristische Aufarbeitung. Erschütternd, sehenswert. - (our world) - (siehe auch Einträge am 23.3.15 und 6.5.15)  ¤¤¤

Meldung: bei einem Anschlag in Helmand ist ein US-Soldat getötet worden. CNN-Nachrichtenmann Wolf Blitzer hält es für angemessen, den Namen des Mannes zu erwähnen, ein Bild von ihm in Uniform zu zeigen, seine Frau und Familie zu erwähnen und seine "deepest, deepest condolances" auszudrücken. Gegenüber den Angehörigen der von US-Soldaten getöteten Soldaten und Zivilisten aus anderen Ländern sind solche Respektbezeugungen eher unüblich.

In Jalalabad verbarrikadieren sich zwei Terroristen in einem Gästehaus, ein dritter sprengt sich neben einem Polizeiwagen in die Luft. Die beiden werden nach stundenlanger Schießerei getötet, außerdem sterben sieben Polizisten und ein Zivilist. Angeblich hat ISIS die Verantwortung für den Anschlag übernommen. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

In Jalalabad sprengt sich ein Mann bei einem Treffen von Stammesführern in die Luft und tötet mindestens 13 Menschen. Es wird vermutet. daß ISIS dahintersteckt. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

In Kabul rammt ein Selbstmordattentäter mit seinem Bombenauto den Bus eines lokalen TV-Senders und tötet damit sechs Menschen, offenbar Mitarbeiter des Senders. - Meldung bei AJE, Bericht bei Euronews.

In Kabul sprengt sich ein Taliban-Selbstmordattentäter in einer Warteschlange vor einer Polizeiwache in die Luft und tötet mindestens 20 Menschen. 

Im letzten Jahr sind bei Gewaltaktionen über 3500 Zivilisten getötet worden, bei Gefechten, Selbstmordanschlägen und gezielten Morden. 60 Prozent der Opfer sollen auf das Konto der Taliban gehen.

Verletzte und Angehörige von Getöteten des US-Luftangriffs auf ein Krankenhaus in Kunduz (3.10.15, 19 Tote) beschweren sich über eine zu geringe Entschädigung, die nicht mal reicht, die Behandlungskosten zu decken. Bericht von Tony Birtley aus Kabul.

Die EU und die Bundesregierung schicken Flüchtlinge zurück nach Afghanistan, das zum "sicheren Herkunftsland" erklärt wurde. Nikolaus Steiner beleuchtet die Wirklichkeit. Kriegsflüchtlinge aus dem ganzen Land in den Slums von Kabul, Terroranschläge während Politikerbesuchen.  ¤

Bei Jalalabad (Provinz Nangarhar) werden bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bus der Armee 12 Soldaten getötet. - Bei CNN zwei Berichte von Nick Paton Walsh aus Helmand, wo die Taliban mal wieder auf dem Vormarsch sind. Er trifft Ex-Soldaten, die desertiert und zu den Taliban übergelaufen sind. Kurzes Interview mit Kriegsminister Masoom Stanekzai, der sich optimistisch zeigt. - Im zweiten Bericht trifft Walsh eine Gruppe von Männern, die erst bei den Taliban, dann bei ISIS waren. Jetzt sind sie ganz ausgestiegen und freuen sich über US-Luftangriffe.

In Kabul explodiert ein LKW voll Sprengstoff vor dem Hauptquartier des Sicherheitsdienstes. Mindestens 28 Menschen werden getötet, über 300 verletzt. Anschließend versuchen mehrere Talibankämpfer, auf das Gelände zu kommen, es gibt eine längere Schießerei. (Die Angreifer wurden offenbar getötet, keine Details dazu.) - Diverse Berichte.

Das Pentagon erklärt, der Luftangriff auf das MSF-Krankenhaus in Kunduz (3.10.15, 42 Tote) sei kein Kriegsverbrechen gewesen, sondern Folge von technischen und menschlichen Fehlern. 16 Soldaten wurden diszipliniert, Strafverfahren wird es aber nicht geben.

Noch ein Bericht auf deutsch zu: Pentagon erklärt, der Luftangriff auf das MSF-Krankenhaus in Kunduz sei kein Kriegsverbrechen gewesen.

Auf der Straße von Kabul nach Kandahar stoßen zwei Busse mit einem Tanklaster zusammen. Bei der Explosion werden mindestens 73 Menschen getötet, es gibt sehr viele Schwerverletzte. 

In Kabul sind sechs wegen Terrorismus zum Tode verurteilte Taliban hingerichtet worden (durch Erhängen). 

In Kabul demonstrieren über 10.000 Angehörige der Minderheit der schiitischen Hazara aus Bamian. Sie protestieren dagegen, daß eine geplante Stromtrasse nun doch nicht durch ihr Gebiet verlaufen soll, worin sie eine Diskriminierung sehen.

Laut Pentagon ist bei einem Drohnenangriff der USA in Pakistan wahrscheinlich Mullah Akhtar Mansour, der Anführer der afghanischen Taliban, getötet worden. Ausführliche Infos aus Kabul bei AJE von Mohammed Vall und bei PressTV von Fayez Khorshid. Bisher einzige Meldung auf deutsch bei Euronews.

Mehr zur Ermordung von Mullah Mansour durch eine US-Drohne in Pakistan. Bilder des brennenden Autos, in dem der Taliban-Chef unterwegs war. Die pakistanische Regierung protestiert gegen die Verletzung ihrer Souveränität. 

Die Taliban haben inzwischen den Tod von Mullah Mansour bestätigt und haben Mullah Haibatullah Akhunzada als ihren neuen Chef bestimmt. 

In Kabul rammt ein Selbstmordattentäter mit seinem Sprengstoffauto einen Polizeibus. Ein zweiter fährt in den Tatort, als dort die ersten Helfer ankommen. Mindestens 40 Menschen werden getötet, fast alle waren Polizeikadetten. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.

Das Pentagon teilt mit, daß der Talibanführer Umar Narai letzte Woche in Nangahar mit einem Drohnenangriff getötet wurde. Er soll für das Schulmassaker in Peshawar (Dezember 2014, 160 Tote) verantwortlich gewesen sein.

Bei einer friedlichen Demonstration von Hasara (Schiiten) in Kabul sprengen sich zwei Selbstmordattentäter und töten mehr als 80 Menschen. ISIS bekennt sich zu dem Terroranschlag. Die Taliban kritisieren den Anschlag als einen Versuch, einen Bürgerkrieg anzuzetteln.  - CNN zeigt ein Video vom Moment der ersten Explosion. Michael Weiss erklärt den Unterschied zwischen Taliban und ISIS: die Taliban wollen die "Besatzer" vertreiben, ISIS will möglichst viele "Ungläubige" töten, was gegenüber den Schiiten auf das Ziel eines Völkermordes hinausläuft. - Berichte auf deutsch nur bei der ARD und Euronews, Meldungen im ZDF und bei arte, sonst Schweigen.  ¤

Tag der Trauer um die 84 Opfer des Anschlags auf eine Demonstration von Hazara. Einige glauben, daß nicht ISIS, sondern die Regierung hinter dem Anschlag steckte.

Beginn der Beisetzung von Opfern des Terroranschlags auf eine Hazara-Demonstration, bei dem mehr als 80 Menschen getötet wurden.

Bericht von Gabor Halasz über die neue Bedrohung durch ISIS. Die Terrorgruppe (etwa 3000 Mann) hatte zeitweise einige Gebiete im Grenzgebiet zu Pakistan kontrolliert, wurde aber militärisch wieder zurückgedrängt. Jetzt setzt ISIS auch hier vor allem auf Terror. Bei dem Anschlag auf Schiiten (Hazara) in Kabul vor einer Woche wurden mehr als 80 Menschen getötet.

In Kabul greifen drei Talibankämpfer ein Hotel an, in dem vor allem Ausländer wohnen. Einer der Angreifer sprengt sich am Eingang in die Luft, die anderen schießen um sich und werden dabei getötet. Außerdem kommt ein Polizist ums Leben.

Infos aus Washington und diverse Stellungnahmen zur Frage des Verhältnisses zwischen Taliban und ISIS. Nachdem die Taliban sich erst von den Hardcore-Terroristen abgegrenzt hatten und diese sogar bekämpfen wollten, haben die Gruppen sich inzwischen anscheinend wieder angenähert. 

Nach Pentagon-Angaben ist bei einem Drohnenangriff im Juli der Führer von ISIS in Afghanistan und Pakistan, Hafiz Saeed Khan, getötet worden. Infos aus Washington von Rosiland Jordan. 

Die Taliban haben in Helmand (im Süden) und Baghlan (im Norden) Offensiven begonnen und dabei jeweils einige Gebiete erobert. In Helmand sind 30.000 Menschen aus der Provinzhauptstadt Lashkar Gah geflüchtet. Von dort berichtet Jennifer Glasse, die u.a. auch einige Taliban-Kämpfer getroffen hat.

Eine Splittergruppe der Taliban (Name nicht genannt) hat einen neuen Chef namens Emdadullah Mansoor. Der Kurzbericht enthält einen lustigen Versprecher.

Kämpfe in der Provinz Kunduz. Die Taliban hatten dort kurzzeitig den Distrikt Khanabad erobert, wurden aber nach zwei Tagen von der Armee wieder zurückgeschlagen. Bei AJE nur eine Kurzmeldung. Nur Euronews berichtet ausführlich.

Bei einem Angriff von Taliban auf die Amerikanische Universität in Kabul werden sieben Studenten und fünf Polizisten sowie die drei Angreifer getötet. Nachdem einer der Angreifer ein Loch in die Campusmauer gesprengt hatte, haben die beiden anderen stundenlang auf dem Gelände um sich geschossen. Zahlreiche Studenten mußten sich die ganze Nacht in Klassenräumen oder in der Moschee verstecken. Infos am Tag danach von Jennifer Glasse aus Kabul. Auf deutsch nur Kurzmeldungen.

Die USA zahlen eine Million Dollar Entschädigung an die Familie eines italienischen Entwicklungshelfers, der von Taliban entführt worden war und Anfang 2015 bei einem US-Drohnenangriff getötet wurde. 

In Tarinkot (Uruzgan) sind bei einem US-Luftangriff acht Polizisten getötet worden. - Infos bei RT, Meldungen bei AJE und PressTV. Keine Meldung bei CNN, keine Meldungen auf deutsch.

Die Regierung hat mit der Rebellengruppe Hezb-e-Islami (von Gulbuddin Hekmatyar) ein Friedensabkommen geschlossen. Die Kämpfer sollen ihre Waffen niederlegen und bekommen dafür eine Amnestie. Bericht von Jennifer Glasse.

Meldung nur bei Euronews: bei einem US-Drohnenangriff auf ein Wohnhaus im Grenzgebiet zu Pakistan sind mindestens 18 Menschen getötet worden. Ziel des Angriffs war angeblich eine Stellung von ISIS.

Präsident Ghani und Milizenchef Hekmatyar unterzeichnen ihr Friedensabkommen, Ghani öffentlich in Kabul, Hekmatyar per Video von einem unbekannten Ort. Bei AJE Bericht von Jennifer Glasse.

Wie schon mal vor einem Jahr dringen Talibankämpfer von vier Seiten in die Stadt Kunduz ein und besetzen das Stadtzentrum. Diesmal lassen sie es aber dabei bewenden, auf dem zentralen Platz ihre Flagge zu hissen, und ziehen dann wieder ab. Bei der Aktion soll es nur vereinzelte Gefechte gegeben haben. Offenbar ist die Umgebung der Stadt weitgehend in der Hand der Taliban.

In Kunduz gibt es seit vier Tagen andauernde Kämpfe mit mehreren Gruppen von Taliban, die sich teilweise in Wohnhäusern verstecken. Tausende Menschen sind wegen der Kämpfe aus der Stadt geflüchtet. Bericht von Jennifer Glasse. 

In Kabul greift ein bewaffneter Mann (vielleicht auch zwei Männer) einen schiitischen Schrein an. Er schießt auf die dort Betenden und zündet eine Handgranate. 13 Gläubige, ein Polizist und der (oder einer der) Attentäter werden getötet, dutzende Menschen verletzt. Drei kurze Berichte.  - Bei AJE außerdem ein Bericht aus Kunduz, wo es weiterhin Kämpfe mit Taliban gibt, die anscheinend doch ernsthaft versuchen, die Stadt einzunehmen. Etwa 50.000 Menschen sind aus der Stadt geflüchtet.  ¤

A,P,E

Erneut ein Terroranschlag gegen Schiiten: diesmal explodiert eine Bombe in einer Moschee in der Provinz Balkh (im Norden des Landes). Mindestens 14 Tote. Keine Bilder, nur Meldungen.  - Bei den deutschen Sendern auch am Tag danach keine Meldungen oder Berichte über den Terroranschlag gegen Schiiten in Kabul. Nur bei Euronews noch ein Bericht über Reaktionen.

A,P,E

"Living beneath the Drones" - Film von Jamie Doran und Najibullah Quraishi über den endlosen Krieg in Afghanistan und das Leid der Zivilisten unter den ständigen Drohnenangriffen, die meistens die Falschen treffen. (Lief bereits im Juli 2015.) (NNA)*   ¤

In der Provinz Ghor haben ISIS-Männer mindestens 30 Zivilisten entführt und anschließend ermordet. Schon mittags ausführliche Infos bei der BBC, später nur noch Kurzmeldungen.

Bei einem NATO-Luftangriff sind in einem Ort bei Kunduz (Kunan?) mindestens 30 Zivilisten getötet worden. Berichte und ausführliche Infos bei AJE und RT, bei AJE Infos aus dem Pentagon mit einer ersten Stellungnahme von Kriegsminister Carter, der allerdings ausschließlich um zwei ebenfalls getötete US-Soldaten trauert. Bei RT ein OT von Regierungssprecher Toner, der behauptet, es habe sich um einen Luftangriff durch die afghanische Armee gehandelt. Einschätzungen dazu von Medea Benjamin (Code Pink). Bei CNN nur eine Kurzmeldung. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.   ¤

Der Luftangriff in der Nähe von Kunduz, bei dem 32 Zivilisten getötet wurden, überwiegend Frauen und Kinder, wird außer bei AJE von keinem Sender mehr erwähnt. Es hat bei den deutschen Sendern (außer Euronews) darüber weder Meldungen noch Berichte gegeben. Bei AJE ein Bericht von der Beisetzung der Opfer. Augenzeugen sagen, daß zur Zeit des Luftangriffs keine Taliban dort waren.  ¤

Erste Meldung über einen Taliban-Angriff auf das deutsche Konsulat in Mazar-i-Sharif. Laut Taliban eine Vergeltungsaktion für den US-Luftangriff, bei dem letzte Woche in der Nähe von Kunduz 30 Zivilisten getötet wurden.

Der Talibananschlag (laut ZDF "ein furchtbarer Terrorangriff!") vor dem deutschen (!) Konsulat in Mazar-i-Sharif ist Hauptthema der deutschen (!) Nachrichtensendungen. Vier Menschen wurden dort durch eine Autobombe getötet, der Sachschaden war immens. International gibt es nur ein paar Kurzmeldungen. Nur nebenbei wird bei der ARD erwähnt, daß der Anschlag eine Vergeltung für den Luftangriff von Kunduz war. Im ZDF kein Wort darüber, obwohl man endlos über die "bedrohte Sicherheit in Afghanistan" schwadroniert. Vor einer Woche wurden bei einem NATO-Luftangriff in der Nähe von Kunduz  32 Zivilisten getötet, überwiegend Frauen und Kinder. Dieser Luftangriff selber war den deutschen Sendern keine einzige Meldung wert. Euronews hat darüber als einziger Sender auf deutsch berichtet. Jetzt erwähnt Euronews als einziger Sender, daß die Bundeswehr mit ihrer Logistik an diesem Luftangriff beteiligt war. Wer bedroht da eigentlich wessen "Sicherheit"? Und warum interessiert das niemanden?    ¤

Ein Taliban-Attentäter dringt in die US-Basis in Bagram ein, sprengt sich in die Luft und tötet vier US-Soldaten.  - Im Bericht bei RT auch noch mal Infos und Bilder zu dem NATO-Luftangriff bei Kunduz, bei dem 32 Zivilisten getötet wurden. Die deutschen TV-Nachrichten, die den Luftangriff völlig ignoriert haben, berichten aber über diesen Anschlag mit vier Toten. 

Die Chefanklägerin des ICC ist nach einer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, daß US-Soldaten in Afghanistan wahrscheinlich schwere Kriegsverbrechen begangen haben, darunter mindestens 60 Fälle der Folter von Inhaftierten. Sie erwägt, die Fälle vor dem ICC zur Anklage zu bringen. 

In Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter in einer schiitischen Moschee während eines Gottesdienstes in die Luft und tötet mindestens 32 Gläubige. ISIS bekennt sich zu dem Terroranschlag, die Taliban verurteilen ihn und erklären, sie würden keine Anschläge auf Moscheen verüben. - Auf deutsch Berichte bei "heute" und Euronews, Meldung in der Tagesschau.   ¤

"Das Märchen vom sicheren Afghanistan" - Bericht von Mac Thörner aus dem Kriegsgebiet in Mazar-i-Sharif. Die CDU behauptet, das sei eine sichere Gegend, wohin man guten Gewissens Flüchtlinge abschieben könne. Die Realität sieht etwas anders aus. Schwere Gefechte und Anschläge von Taliban, ISIS und diversen Milizen, die deutsche Bundeswehr kämpft nur noch ums eigene Überleben (und tötet dabei hunderte Zivilisten, aber das erfährt man auch in diesem Bericht nicht.)  ¤

Trotz lauter Proteste von Menschenrechtlern läßt der deutsche Innenminister eine Gruppe von 50 Flüchtlingen nach Afghanistan abschieben. Darunter auch Angehörige von religiösen Minderheiten. De Maiziere behauptet wider besseres Wissen, Afghanistan sei "sicher". Sehr deutlicher Kommentar von Georg Restle zu der populistischen Aktion. (Wobei die Gefährdung für Zivilisten in Afghanistan nicht nur von Taliban und ISIS ausgeht sondern auch von den ausländischen Besatzern, inklusive Bundeswehr. Aber deren Verbrechen dürfen offenbar im deutschen TV nicht mehr erwähnt werden.)

Auch AJE und Euronews berichten über die Zwangsdeportation von 34 Flüchtlingen aus Deutschland nach Kabul. 

Kriegsministerin Vonderleyen besucht ihre Truppen in Mazar-i-Sharif. - In Kabul besetzen drei Talibankämpfer das Haus eines Parlamentsabgeordneten. Sie und fünf weitere Personen werden bei einem Gefecht getötet.

Roland Strumpf berichtet aus Kabul über einen der letzte Woche aus Deutschland abgeschobenen Asylbewerber. Der Hindu Samir Nagang muß nun wieder in ständiger Todesangst leben.

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Bei einer Serie von Anschlägen der Taliban werden zusammen etwa 50 Menschen getötet. Bei einem Doppelanschlag in Kabul sterben mehr als 30 Zivilisten. In Kandahar werden u.a. fünf Diplomaten aus den Emiraten getötet. Der Anschlag in Lashkar Gah richtete sich angeblich gegen ein Treffen von Geheimdienstlern. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. Sonst allenfalls Kurzmeldungen.

Afghanistan / Pakistan : Pakistan schiebt täglich mehrere Tausend afghanische Flüchtlinge ab, angeblich aus Sorge vor Terroristen. In Afghanistan gibt es für die Rückkehrer weder Arbeit noch genügend Unterkünfte.

Nach Zahlen der UN wurden in Afghanistan letztes Jahr 11.400 Zivilisten verletzt oder getötet. Für die deutsche Bundesregierung ein Grund mehr, Asylbewerber dorthin zurückzuschicken.

Bei einem Selbstmordattentat vor dem Gebäude des obersten Gerichtshofs werden mehr als 20 Menschen getötet, alles Zivilisten, die meisten Mitarbeiter der Justizbehörden.

Der oberste General der US-Truppen in Afghanistan, John Nicholson, erklärt, das Land brauche zur "Stabilisierung" zusätzliche ausländische Truppen. Bei PressTV Einschätzungen dazu von Medea Benjamin (Code Pink). - Unterdessen beschließen in Deutschland Bundes- und Landesregierungen ein Programm zur Erleichterung von Abschiebungen, von dem u.a. Flüchtlinge aus Afghanistan betroffen sind.

Die Nato hat bestätigt, daß letzte Woche (9. und 10.2.) bei Luftangriffen in Helmand insgesamt 18 Zivilisten getötet wurden. Meldungen zunächst nur bei RT und PressTV.

Afghanistan / Pakistan : Pakistan hat nach dem letzten Terroranschlag die Grenze zu Afghanistan geschlossen. Hunderte LKW stauen sich an den Übergängen.

Meldungen: in Kabul werden bei zwei Selbstmordattentaten mindestens 16 Menschen getötet. 

In Kabul gelangen mehrere bewaffnete Männer als Ärzte verkleidet in ein Militärhospital. Sie schießen um sich, mindestens einer sprengt sich in die Luft. Mehr als 30 Menschen werden getötet. Die meisten Opfer sind Patienten, die im Bett erschossen wurden. Nach stundenlangen Schießereien werden alle Angreifer getötet. Angeblich gehörten sie zu ISIS.

Nur RT meldet, daß die Taliban behaupten, sie hätten die Stadt Sangin (im Süden des Landes) eingenommen. Ein Sprecher des US-Militärs dementiert das. - Ein US-General hat Rußland vorgeworfen, Waffen an die Taliban zu liefern. Das wird von Rußland heftig dementiert.

Die USA haben in der Provinz Nangarhar erstmals ihre größte nichtnukleare Bombe, die "MOAB" (10 Tonnen), eingesetzt, angeblich gegen ein Netzwerk von Höhlen und Tunnels, das von ISIS benutzt wurde. Über Schäden und Todesopfer ist noch nichts bekannt. Trump erklärt anschließend, daß er gewaltig stolz auf sein Militär ist (OT). Afghanistans Ex-Präsident Karzai verurteilt den Einsatz als "inhuman und brutal". (Zweifellos ist jeder Einsatz einer solchen Waffe ein Kriegsverbrechen, weil es völlig unmöglich ist, dabei zwischen Kämpfern und Zivilisten zu unterscheiden.)  - Infos aus dem Pentagon zuerst von Barbara Starr (CNN). Diverse weitere Berichte. Die Bilder einer explodierenden Bombe, die bei allen Sendern gezeigt werden, sind nicht aus Afghanistan, sondern von einem Bombentest. Nur bei der BBC wird das erwähnt. 

Mehr über den Einsatz einer "MOAB"-Superbombe in Afghanistan. Nach Angaben des afghanischen Militärs wurden dabei 36 ISIS-Kämpfer getötet. Das Pentagon veröffentlicht Luftbilder der Explosion. Teilweise (u.a. bei RT) wird die Explosion auch als eine Demonstration Trumps gegenüber Nordkorea angesehen.

Meldungen: laut neuen Angaben des afghanischen Militärs sind bei der Explosion der MOAB-Riesenbombe in Nangarhar wesentlich mehr ISIS-Kämpfer getötet worden, angeblich 94. Es wird auch weiterhin behauptet, es habe keine zivilen Opfer gegeben.

Bei Mazar-i-Sharif dringen Talibankämpfer in eine Basis der afghanischen Armee ein und töten mehr als 50 Soldaten. Relativ knappe Infos, bei den deutschen Sendern nur Kurzmeldungen.

Bei dem Talibanangriff in Mazar-i-Sharif sind mindestens 140 afghanische Soldaten getötet worden. Die 10 Angreifer hatten sich als Soldaten verkleidet und konnten so in das Militärlager gelangen. Nur zufällig waren zu diesem Zeitpunkt keine deutschen Soldaten dort. - Diverse Berichte, jetzt mit ausführlicheren Details über den Ablauf des Angriffs.

Nach US-Angaben sind bei einem Einsatz von Spezialtruppen in Mohmand mehrere hochrangige ISIS-Männer getötet worden, darunter wahrscheinlich auch der Anführer von ISIS in Afghanistan, Abdul Hasib. Bei dem Einsatz sind auch zwei US-Soldaten getötet worden. Infos aus Washington von Patty Culhane.

Die US-Regierung plant offenbar, wieder mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken; die Rede ist von 3000 bis 5000 Mann. Infos aus Washington von Kimberly Halkett.  

In Jalalabad greift ein ISIS-Kommando einen TV-Sender an. Bei stundenlangen Schießereien werden vier Angestellte getötet und zahlreiche Menschen verletzt, darunter viele Journalisten. Vier der Angreifer werden von Soldaten erschossen.

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban in Khost sind 18 Zivilisten getötet worden. Nur bei AJE eine Meldung mit Bildern.

Neben der deutschen Botschaft in Kabul explodiert ein mit Sprengstoff beladener LKW. Mindestens 80 Menschen werden getötet, fast 500 verletzt. Fast alle Opfer sind Zivilisten. Das Botschaftsgebäude und andere Gebäude werden schwer beschädigt. Die Taliban verurteilen den Anschlag. Wer verantwortlich ist, ist noch unklar, vermutlich entweder das Haqqani-Netzwerk oder ISIS.  - Hauptthema bei fast allen Sendern (nur bei CNN steht die Trumperei im Vordergrund.)  ¤

Bei den deutschen Sendern außerdem: die Bundesregierung verschiebt einen für den Abend geplanten Abschiebeflug von abgelehnten afghanischen Flüchtlingen. Allerdings nicht, weil man eingesehen hätte, daß Abschiebungen in dieses Land ein Verbrechen sind, sondern weil die deutsche Botschaft sich im Moment nicht um die Heimkehrer kümmern kann.  In Nürnberg verhaften Polizisten einen Berufsschüler aus dem Unterricht, der nach Afghanistan abgeschoben werden soll. Hunderte Mitschüler versuchen den jungen Mann zu schützen, und werden dafür von Polizisten zusammengeknüppelt.  ¤

Roland Strumpf berichtet aus Mazar-i-Sharif über Heimkehrer aus Deutschland. Einer wurde abgeschoben und lebt nach seiner Rückkehr ohne Perspektive und in ständiger Angst vor den Taliban. Ein Lehrer kehrte freiwillig heim, weil er in Deutschland keine Aufgabe hatte, und ist jetzt Schuldirektor. Allerdings bekommt auch er Drohungen von den Taliban.

Bei dem Terroranschlag in Kabul wurden mindestens 90 Menschen getötet. Große Trauer bei der Beerdigung der Opfer. Die Regierung macht das Haqqani-Netzwerk für den Anschlag verantwortlich.

In Kabul demonstrieren etwa 1000 Menschen gegen die Regierung, der sie vorwerfen, sie nicht ausreichend vor Terroranschlägen zu schützen. Polizisten schießen mit scharfer Munition in die Menge und töten mindestens fünf Demonstranten. Einziger ausführlicher Bericht von Secunder Kermani bei der BBC. Bei AJE nur eine Meldung, einzige Meldung auf deutsch im heute-journal.

In Kabul werden bei einer Serie von Terroranschlägen zusammen mindestens 20 Menschen getötet. Drei Explosionen allein bei der Beerdigung eines Politikers, der bei der Demonstration am Freitag von Polizisten erschossen worden war. 

In Kabul greifen Terroristen (angeblich ISIS) eine schiitische Moschee an. Sie werden von Polizisten am Eindringen gehindert und sprengen sich in die Luft. Außer den beiden Angreifern werden fünf Menschen getötet. Einziger Kurzbericht bei Euronews.

Die US-Regierung will weitere 4000 Soldaten nach Afghanistan schicken.

In Gardez (südlich von Kabul) greifen mehrere Selbstmordattentäter der Taliban ein Hauptquartier der Polizei an. Sie werden an der Einfahrt abgefangen und sprengen sich mit ihren Sprengstoffautos in die Luft. Mindestens sechs Polizisten werden getötet.    

Bei RT ein Bericht von Murad Gazdiev über eine Familie, deren Vater und zwei kleine Jungen von US-Soldaten erschossen wurden (angeblich versehentlich). Augenzeugenaussagen und Zitate aus einer Stellungnahme der US-Armee, aber keinerlei Angaben über Ort, Zeit und nähere Umstände.

In Lashkar Gah (Helmand) sprengt sich ein Selbstmordattentäter mit seinem Bombenauto vor einer Bank, wo vor allem Staatsangestellte und Soldaten anstehen um ihr Gehalt abzuholen. Mindestens 29 Menschen werden getötet. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.  - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Bei einem US-Luftangriff in Helmand sind "versehentlich" mehrere afghanische Polizisten getötet worden. Die US-Armee bestätigt den Vorfall, nennt aber keine Zahlen. Laut RT sollen mindestens 25 Polizisten getötet worden sein. Infos von Bilal Sarwary (Journalist).

Bei AJE weitere Infos von Jennifer Glasse über den US-Luftangriff in Gereishk (Helmand), bei dem mindestens 16 afghanische Polizisten getötet wurden. Die US-Piloten sollen sie mit Taliban-Kämpfern verwechselt haben. In Badakshan wurden außerdem über 30 Polizisten von den Taliban hingerichtet. - Bei CNN nur eine Kurzmeldung, bei deutschen Sendern nichts.

In Kabul fährt ein Selbstmordattentäter sein Bombenauto in einen Bus mit Regierungsangestellten. Mindestens 26 Menschen werden getötet, über 40 werden verletzt. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag. - Berichte bei den meisten Sendern. Bei CNN berichtet Nick Paton Walsh außerdem über US-Truppen, die neu in Helmand stationiert wurden. - Nur PressTV und arte melden außerdem, daß bei einem Angriff der Taliban auf ein Krankenhaus in Taywara (Provinz Ghor im Nordwesten des Landes) 35 Menschen getötet wurden.

Offizielle in Afghanistan und den USA behaupten schon seit längerem, Russland würde die Taliban mit Waffen versorgen. In einem Bericht von Nick Paton Walsh bei CNN erzählen Mitglieder einer Rebellengruppe, die sich von den Taliban getrennt hat, sie hätten ihre Waffen von den Taliban erbeutet, die sie von den Russen erhalten hätten. Russland hat die Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen. Bei RT wird der CNN-Bericht zitiert und festgestellt, daß die Bilder rein gar nichts beweisen. Es handelt sich nicht um neue Gewehre. Und man hat auch schon Taliban mit (neuen) US-Waffen gesehen.

Eine Gruppe von bewaffneten Männern und Selbstmordattentätern, angeblich ISIS-Kämpfer, greift die irakische Botschaft in Kabul an. Bei stundenlangen heftigen Kämpfen werden schließlich alle Angreifer getötet. Unter dem Personal der Botschaft gab es angeblich keine Opfer. Wie viele Wachleuten und Soldaten starben, ist unklar. - Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews.

In einer schiitischen Moschee in Herat hat sich ein Selbstmordattentäter während des Abendgebets gesprengt und mindestens 30 Gläubige getötet. Die Taliban erklären, sie seien nicht verantwortlich. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. Im ZDF immerhin eine Meldung, bei der ARD wiedermal gar nichts.

In der Provinz Sar-e-Pul (im Norden des Landes) haben Terroristen ein Dorf der schiitischen Hazara überfallen und etwa 50 Bewohner ermordet, größtenteils Frauen und Kinder. Bei den Tätern soll es sich um ISIS-Männer handeln, angeblich waren aber auch Taliban beteiligt. Infos über das Massaker nur bei AJE (von Jennifer Glasse aus Kabul). Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  ¤

Bericht von Jennifer Glasse über das Massaker im Hazaradorf Mirza Olang (Provinz Sar-e-Pul), bei dem Taliban und/oder ISIS über 50 schiitische Dorfbewohner ermordet haben. Etwa 200 hatten sie zunächst verschleppt, aber inzwischen wieder freigelassen.  ¤

Bei PressTV weitere Bilder von dem Massaker in Mirza Olang, bei dem Taliban und/oder ISIS über 50 schiitische Dorfbewohner ermordet haben.  - Bei den deutschen Sendern hat es darüber kein Wort gegeben.

Die US-Regierung berät in Camp David über ihre Strategie in Afghanistan. Bei arte ein allgemeiner Bericht über die Unsicherheit im ganzen Land. Darin auch Infos über das Massaker von Mirza Olang, bei dem Taliban und ISIS über 50 schiitische Dorfbewohner ermordet hatten und über das die deutschen TV-Sender kein einziges Wort verloren haben.

Bei RT ein Beitrag über die Wut der Afghanen über die andauernden zivilen Opfer des Krieges. Die USA haben bis heute keine Strategie für Afghanistan, auch bei dem Treffen in Camp David ist anscheinend nichts herausgekommen.

Trump hält eine Rede zur zukünftigen "Strategie" der USA in Afghanistan. Wesentlich Neues hat er nicht zu verkünden. Die USA werden ihre Truppen nicht abziehen, sie haben nicht vor, das Land wieder aufzubauen und wollen dort vor allem möglichst viele "Terroristen" töten. Und natürlich werden sie "siegen!" Erste Einschätzungen bei AJE von Patty Culhane und Jennifer Glasse.

Weitere Beiträge zu Trumps "neuer Afghanistanstrategie", die in Wahrheit nicht neu ist, sondern die alten sinnlosen Konzepte fortsetzt und auf größere militärische Stärke und das Töten von noch mehr angeblichen Terroristen setzt. Die Taliban antworten, sie würden Afghanistan zum Grab des US-Imperialismus machen. Trump hat damit ein weiteres Wahlkampfversprechen gebrochen, denn er hatte angekündigt, die US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen. In den Tagesthemen außerdem ein Bericht aus Kabul von Markus Spieker über das Klima der Unsicherheit, und ein Kommentar von Claudia Buckenmaier, die Trumps Meinungswandel im Kern lobt.

In Kabul stürmen vier bewaffnete Männer eine schiitische Moschee während des Freitagsgebets, erschießen mehr als 20 Gläubige und nehmen mehr als 300 als Geiseln. Nach mehreren Stunden beendet ein Spezialkommando der Armee die Geiselnahme und tötet die Angreifer. ISIS bekennt sich zu dem Anschlag. - Bei AJE berichtet Jennifer Glasse. Auf deutsch Meldungen bei arte und Euronews, und im heute-journal ein guter Bericht und Infos von Roland Strumpf. Bei der ARD kein Wort.

Meldung: in einem Dorf in Helmand sind bei einem Selbstmordanschlag mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter Zivilisten und Soldaten.

In Kabul greifen die Taliban einen Nato-Konvoi mit einer Autobombe an. Es ist unklar, ob es Opfer gab. Die Taliban behaupten, es seien 16 US-Soldaten getötet worden.

Bei einer Serie von Angriffen der Taliban (vor allem Selbstmordanschläge) in den Provinzen Paktia und Ghazni sind über 85 Menschen getötet worden, etwa zur Hälfte Zivilisten. - Nur kurze Meldungen und ein paar Bilder.

In Maiwand (Kandahar) haben Taliban eine Basis der Armee angegriffen und 43 afghanische Soldaten getötet. Infos aus Kabul von Jennifer Glasse. 

In zwei Moscheen sprengen sich während des Freitagsgebets Selbstmordattentäter in die Luft. Einmal in einer schiitischen Moschee in Kabul, über 40 Gläubige werden getötet, ISIS bekennt sich zu diesem Anschlag. Der andere Anschlag in einer sunnitischen Moschee in Ghor, mindestens 33 Tote. Hier hat sich noch niemand dazu bekannt. Unter den Toten ist ein "Warlord", er war vermutlich das Ziel des Anschlags. Bei deutschen Sendern allenfalls Kurzmeldungen, in der Tagesschau gar nichts.

A,B,P,hj,TT,E

Bei einem weiteren Anschlag der Taliban sind in Kabul 15 Soldaten getötet worden. - Die Zahl der Toten der beiden Anschläge auf Moscheen in Kabul und Ghor ist auf mindestens 89 gestiegen. - Vier Berichte.

Im Diplomatenviertel von Kabul sprengt sich ein 12-jähriger Selbstmordattentäter in die Luft und tötet fünf Menschen. Möglich ist auch, daß der Junge unfreiwillig für den Anschlag benutzt wurde. ISIS bekennt sich zu dem Anschlag.

Roland Strumpf berichtet aus Khwaja Ghar (bei Kunduz). Der Ort wurde mehrmals von den Taliban erobert und jedesmal von der Armee wieder befreit. Hauptangriffsziel der Taliban sind immer wieder die zivile Verwaltung und die Schulen.

In Kabul stürmen drei Selbstmordbomber ein schiitisches Kulturzentrum, wo gerade eine Podiumsdiskussion stattfindet. Die Angreifer sprengen sich nacheinander in die Luft. Mindestens 41 Menschen werden getötet, das Gebäude wird völlig verwüstet. ISIS bekennt sich zu dem Anschlag, die Taliban distanzieren sich davon.  ¤

ht,arj,TS

zus.5

Nach dem Terroranschlag auf ein schiitisches Kulturzentrum in Kabul werden die Opfer beigesetzt.

In Jalalabad tötet ein Selbstmordattentäter auf einer Beerdigung 17 Menschen. - Meldungen auf deutsch nur bei arte und Euronews (sowie bei n-tv).

In Kabul sind bei einem ISIS-Selbstmordanschlag auf einen Polizeiposten mindestens 20 Menschen getötet worden, darunter auch einige Zivilisten, die dort gerade gegen eine Drogenrazzia protestiert hatten. Bei AJE Infos aus Kabul von Abdullah Shahood, bei Euronews ein Bericht. (Einziger Bericht auf deutsch.)

In Kabul überfallen Terroristen das Hotel "Intercontinental", erschießen Leute, nehmen Geiseln. Gefechte mit Sicherheitskräften dauern mehr als 12 Stunden und dauern am Morgen noch an. Bis dahin wurden mindestens fünf Zivilisten und zwei der Angreifer getötet. Mehr als 100 Hotelgäste wurden in Sicherheit gebracht.

Nach 13 Stunden ist die Geiselnahme im "Intercontinental"-Hotel in Kabul beendet worden. Insgesamt wurden etwa 30 Menschen getötet, darunter mindestens 14 ausländische Hotelgäste und drei Attentäter. Die Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt.

In Jalalabad haben ISIS-Terroristen das Hauptquartier der Hilfsorganisation "Save the Children" angegriffen. Neun Stunden lang liefern sie sich Gefechte mit Sicherheitsleuten. Zwei Helfer, einige Sicherheitsleute und die fünf Angreifer werden getötet.

In der "Green Zone" in Kabul benutzt ein Selbstmordattentäter einen Krankenwagen als Bombenauto für einen Anschlag. Er tötet auf einer belebten Straße etwa 100 Menschen, Hunderte werden verletzt. Die Taliban erklären sich für verantwortlich und behaupten, das Ziel des Anschlags seien Polizisten gewesen. Fast alle Opfer sind aber Zivilisten.

In Kabul greift ein ISIS-Kommando eine Militärakademie an. Es gibt mehrere Explosionen und längere Schießereien. Mindestens 11 Soldaten und fünf der Angreifer werden getötet, ein Mann wird verhaftet. - Bei den meisten Sendern nur Meldungen, einziger Bericht aus Kabul von Secunder Kermani (BBC).

Nick Paton Walsh berichtet aus Kabul über das Klima der Angst nach der jüngsten Serie von schweren Anschlägen der Taliban und von ISIS. 

Bei einer Serie von Anschlägen von Taliban und ISIS sind im ganzen Land zahlreiche Sicherheitskräfte getötet worden. Allein in Bala Boluk (im Westen des Landes) haben Taliban bei einem Angriff auf einen Armeeposten mehr als 20 Soldaten getötet.

In Kabul sprengt sich direkt neben einem schiitischen Schrein ein ISIS-Selbstmordattentäter in die Luft, mitten in einer Gruppe junger Leute, die dort das persische Neujahrsfest (Newroz) feiern. Mehr als 30 Menschen werden getötet.

In Lashkar Gah (Helmand) explodiert eine Autobombe vor einem Sportstadion. Mindestens 14 Zivilisten werden getötet. Meldung und Bilder nur bei AJE.

Zwei ISIS-Selbstmordattentäter versuchen einen Anschlag auf eine schiitische Moschee in Herat. Sie werden von Sicherheitsleuten abgefangen und töten außer sich selber nur eine Person. Mehrere Verletzte. Nur bei Sky News eine Meldung und Bilder.

Es gibt seit Tagen im ganzen Land eine Serie von Terroranschlägen auf Büros zur Wählerregistrierung. In Kabul tötet ein Selbstmordattentäter dabei mindestens 57 Menschen, fast ausschließlich Frauen und Kinder. Die meisten gehören zur Minderheit der schiitischen Hazara. ISIS bekennt sich zu der Tat.

Bei einem Doppelselbstmordanschlag in Kabul werden mindestens 25 Zivilisten getötet, darunter neun Reporter, die nach der ersten Explosion zum Tatort gekommen waren. ISIS bekennt sich zu dem Anschlag.

Bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee in der Provinz Khost sind 13 Menschen getötet worden. Die Moschee diente auch als Büro zur Wählerregistrierung.  Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

In Jalalabad greifen mehrere Männer das Finanzamt an, schießen um sich und sprengen sich in die Luft. Mindestens 15 Menschen werden getötet. Nur Kurzmeldungen mit Bildern.

In Kabul greifen acht ISIS-Kämpfer bzw. Selbstmordattentäter das Gelände des Innenministeriums an. Sie werden an einem Eingangstor abgefangen, alle Angreifer und ein Polizist werden getötet. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

In Kabul nehmen 2500 islamische Geistliche an einem Treffen teil, bei dem sie sowohl den "Krieg gegen den Terror" verurteilen als auch die Gewalt der Taliban. Ausdrücklich lehnen sie Selbstmordattentate als "unislamisch" ab. An einer Eingangstür sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und tötet mindestens 14 Menschen. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Präsident Ghani verkündet eine einwöchige einseitige Waffenruhe gegenüber den Taliban vom 12. bis 19.Juni. Infos von Jennifer Glasse.

Auch die Taliban kündigen für das Ende des Ramadan (nächste Woche) eine dreitägige Waffenruhe an. Zunächst greifen sie aber in vier Provinzen Polizeiposten an, mindestens 65 Polizisten und Soldaten werden getötet. - Einschätzungen zu der Waffenruhe bei AJE von Afzal Ashraf und bei der BBC von Shoaib Sharifi.

Meldung nur bei AJE: bei weiteren Angriffen der Taliban auf Sicherheitskräfte in drei Provinzen werden zusammen etwa 20 Menschen getötet. - Bericht über einen Friedensmarsch von etwa 1000 Leuten, die zufuß 700 km von Helmand nach Kabul laufen um für eine Friedenslösung zu werben.

Die erstmal dreitägige Waffenruhe wird im ganzen Land gefeiert, es gibt Verbrüderungsszenen zwischen Taliban und Soldaten und Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden. Während in Kabul und anderen Städten Taliban-Kämpfer ohne Waffen öffentlich das Fastenbrechen feiern, werden bei einem ISIS-Anschlag in Nangahar mindestens 26 Menschen getötet, die an einem Versöhnungstreffen von Taliban und Sicherheitskräften teilgenommen hatten. Bericht bei AJE von Jennifer Glasse. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  ¤

Bei einem Selbstmordanschlag vor einem Regierungsgebäude in Kabul sind mindestens zehn Zivilisten getötet worden. - Im ersten Halbjahr 2018 sind nach UN-Angaben in Afghanistan mindestens 1692 Zivilisten getötet worden, soviele wie nie zuvor. Etwa zwei Drittel kamen bei Anschlägen von Taliban und ISIS ums Leben, aber auch 150 bei Luftangriffen.

Roland Strumpf berichtet aus einem Dorf in der Provinz Gazni, das von den Taliban kontrolliert wird. Diese haben von den US-Truppen gelernt und geben sich Mühe, einen menschenfreundlichen Eindruck zu erwecken. 

Meldung: mindestens 14 Tote bei einem Luftangriff in Kunduz. Das US-Militär weiß angeblich nichts davon. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.

Auf dem Flughafen von Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft. Ziel des Angriffs war offenbar Vizepräsident Dostum, der dort gerade ankam, nach 14 Monaten im Exil. Mindestens 14 seiner Anhänger werden getötet, er selber bleibt unverletzt. ISIS bekennt sich zu dem Anschlag. Bericht bei AJE. Einzige Meldung auf deutsch im heute-journal.

Bei RT Infos von Murad Gazdiev über den Luftangriff in Kunduz (am 20.7.), bei dem 14 Zivilisten getötet wurden. Bilder und Zeugenaussagen vom Tatort. Die USA streiten weiterhin ab, den Angriff durchgeführt zu haben. Bei deutschen Sendern hat es keinerlei Meldungen gegeben.

In Jalalabad greifen Terroristen eine Hebammenschule an. Sie gelangen auf das Gelände und schießen um sich. Es gibt ein stundenlanges Feuergefecht mit der Polizei, bei dem die beiden Angreifer getötet werden. Außer ihnen sterben drei Sicherheitsleute. Bei AJE Infos von Charlotte Bellis. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Bei einem erneuten Terrorangriff in Jalalabad sind mindestens 15 Menschen getötet worden. Zwei schwer bewaffnete Männer stürmen ein Regierungsgebäude, es gibt eine stundenlange Schießerei. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder. Bericht bei AJE von Charlotte Bellis.  Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

In einem Vorort von Kabul schießen zwei Selbstmordattentäter während des Freitagsgebets in einer schiitischen Moschee um sich und sprengen sich dann in die Luft. Mindestens 40 Gläubige werden getötet. Die Taliban distanzieren sich von dem Anschlag. Vermutlich steckt ISIS dahinter. Bei AJE Infos aus Kabul von Charlotte Bellis. Einzige Meldung auf deutsch im ZDF.

Schwerbewaffnete Taliban-Kämpfer haben die Stadt Ghazni gestürmt und Polizeiposten und Regierungsgebäude angegriffen. Bei stundenlangen Gefechten wurden mindestens 14 afghanische Soldaten getötet, nach Angaben der Taliban etwa 140. Die Taliban wurden dann in ein Wohngebiet abgedrängt. Keine Angaben zur Zahl der beteiligten Taliban und zu deren Verlusten. Infos aus Kabul von Charlotte Bellis. 

Die Kämpfe in Ghazni zwischen Soldaten und Talibankämpfern dauern an.

Die Stadt Ghazni (100 km südlich von Kabul) wird weiterhin zu großen Teilen von Taliban kontrolliert. Es gibt schwere Kämpfe mit Regierungstruppen und Luftangriffe der USA. In zwei Tagen sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Bei AJE Infos aus Kabul von Younis ait Yasin, bei CNN Kurzinfos. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

Bei den seit vier Tagen andauernden Kämpfen in Ghazni sind bisher mindestens 300 Menschen (ca. 200 Taliban, 100 Soldaten, über 30 Zivilisten) getötet worden. Die afghanische Armee schickt weitere Truppen in die strategisch wichtige Stadt, die US-Armee führt Luftangriffe durch. Ausführliche Berichte bei AJE, BBC und RT, nur kurze Infos bei CNN. Auf deutsch berichten nur arte und Euronews ausführlich, bei ARD und ZDF immerhin endlich ein paar Meldungen.

arj,TS,hj,E

zus.4

Bei den Kämpfen in Ghazni sind bisher über 400 Menschen getötet worden. Die Armee beschießt Gebiete, in denen sie die Taliban vermutet, mit Artillerie, und trifft dabei Wohnhäuser. In der Stadt mit 270.000 Einwohnern gibt es keine Lebensmittel, kein Wasser und keinen Strom mehr, viele Zivilisten versuchen zu fliehen. Die Regierung in Kabul verkündet täglich neue falsche Siegesmeldungen. Bericht bei AJE von Charlotte Bellis, bei der BBC Infos aus Kabul von Shoaib Sharifi, bei RT ausführliche Infos und Bewertungen zur "Strategie" der USA. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen, bei CNN auch nichts.  ¤

In Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter in einem Bildungszentrum in die Luft und tötet mindestens 48 Menschen, die meisten Schüler und Schülerinnen. Die Taliban verurteilen den Anschlag, vermutlich steckt ISIS dahinter. Berichte bei AJE, RT und PressTV. Bei CNN kein Wort. Bei den deutschen Sendern allenfalls kurze Meldungen.  ¤

Nur bei AJE ein Bericht über die Lage in Ghazni. Die Armee hat dort angeblich die Kontrolle zurückgewonnen. Bei den fünftägigen Kämpfen sind über 400 Menschen getötet worden, es gibt schwere Zerstörungen. Es wird geschätzt, daß über 1000 Kämpfer der Taliban versucht hatten, die Stadt zu übernehmen.   ¤

Nur bei RT Infos und im ZDF eine Kurzmeldung über einen weiteren Angriff der Taliban auf eine Kaserne in der Provinz Baghlan, bei dem mindestens 45 Soldaten getötet wurden. 

Bei PressTV ein Hintergrundbericht über den Krieg um die Vorherrschaft zwischen Taliban und Regierung und die Rolle von ISIS. 

In dieses Land läßt die Bundesregierung weiterhin ungerührt Flüchtlinge deportieren. Und die Medien interessiert es nicht: nur im ZDF und bei Euronews gibt es Meldungen über die jüngste Abschiebung von 46 abgelehnten Asylbewerbern nach Kabul. Bei der ARD kein Wort.

TS,hj,E

zus.2

In Kabul greifen Taliban ein Schulungszentrum des Geheimdienstes an. Zwei der Angreifer werden getötet, keine Angabe über Verluste der Sicherheitskräfte. Zu dem Terroranschlag auf ein Bildungszentrum in Kabul hat sich ISIS bekannt. Dabei waren mehr als 50 Menschen getötet worden, vor allem Jugendliche. Berichte bei AJE und RT, und heute ausführlich bei CNN. Hier Einschätzungen und Hintergrundinfos von Phil Black, Barbara Starr und Nick Paton Walsh über eine Woche der Gewalt, außerdem ein Beitrag von Jake Tapper über die Verwicklung der USA in Afghanistan. Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews.

Präsident Ghani bietet den Taliban eine dreimonatige Waffenruhe ab dem 20.8. an. Infos aus Kabul von Younes ait Yassin, bei Euronews ein Bericht.

Die Taliban haben bislang nicht auf das Waffenstillstandsangebot von Präsident Ghani reagiert. Stattdessen entführen sie in der Provinz Kunduz drei Busse mitsamt ca. 170 Insassen. Angeblich haben Sicherheitskräfte später 100 davon befreit. Infos aus Kabul von Younes ait Yassin,

Während Präsident Ghani in Kabul eine Zeremonie zum Opferfest leitet, beschießt ISIS den Präsidentenpalast mit Raketen. Größere Schäden entstehen nicht. Laut AJE werden anschließend ISIS-Stellungen von Flugzeugen bombardiert. Bei RT Infos von Daniel Hawkins zu den diversen Anschlägen und Kriegshandlungen der letzten Wochen. Im ZDF berichtet Roland Strumpf über das Training afghanischer Soldaten durch Ausbilder aus den USA und Deutschland.

US-General Austin S. Miller übernimmt das Oberkommando über die US-Truppen und zugleich über die NATO-Truppen in Afghanistan. Sein Vorgänger General Nicholson ruft die Taliban zu Friedensgesprächen auf. Bei CNN berichtet Sam Kiley aus Kabul, auch über Friedensangebote der Taliban. Bei der Tagesschau ein Bericht von Peter Gerhardt.

In einem schiitischen Viertel von Kabul sprengen sich kurz nacheinander zwei Selbstmordattentäter in einer Sporthalle in die Luft. Mindestens 20 Menschen werden getötet. Bei AJE Infos von Jennifer Glasse. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Meldungen nur bei PressTV und Euronews.

P,E

In Jalalabad sind mindestens 32 Menschen bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. (Die Zahl der Opfer steigt später auf 68.) Der Anschlag galt den Teilnehmern einer Protestkundgebung, die die Entlassung eines Polizisten forderten. Der Attentäter hat vermutlich im Auftrag von ISIS agiert. Bei AJE nur eine Meldung, bei RT ein paar Infos, Meldung auch bei PressTV. Nichts bei BBC und CNN, auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  

Bericht von Ashwin Raman über die schlechte Sicherheitslage und den aussichtslosen Kampf von Bundeswehr und afghanischer Armee gegen die allgegenwärtigen Taliban. (Ausschnitt aus der Reportage "Im Land der Taliban" - leider nicht aufgenommen.)

In Kunduz demonstrieren einige hundert Leute gegen Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten, bei denen in den letzten Tagen mindestens 24 Zivilisten getötet wurden. Einzelheiten von Nikki Aaron.

Vor der Bundeswehrbasis "Camp Marmal" bei Masar-e-Scharif demonstrieren seit Wochen etwa 100 frühere Angestellte der Deutschen. Sie fordern Schutz vor der Bedrohung durch Islamisten und Asyl in Deutschland. Auf ihren Transparenten verlangen sie in deutscher Sprache, daß man ihre Probleme ernstnimmt. Zeitweilig haben sie den Zugang zur Basis blockiert. Die Bundesregierung erklärt, daß es für die Leute kein spezifisches Risiko gebe. Bei deutschen TV-Sendern gab es keine Meldungen. Bericht bei RT.

Nach neuen Zahlen der UN ist die Zahl der getöteten Zivilisten dieses Jahr um 39 % gestiegen. Allein bei Luftangriffen wurden bisher 649 Zivilisten getötet, jeweils etwa zur Hälfte von US-Flugzeugen und solchen der afghanischen Armee. Bericht von Nick Paton Walsh.

Am Sonnabend finden Parlamentswahlen statt. In Kandahar ist die Wahl um eine Woche verschoben worden, nachdem dort bei einem Anschlag auf ein Treffen von hochrangigen Militärs (u.a. der Chef der NATO-Truppen) der Polizeichef und ein Geheimgeneral getötet wurden. Die Taliban drohen mit weiteren Anschlägen am Wahltag. Korrespondentenberichte über den Anschlag in Kandahar, über den Wahlkampf und über zwei Kandidatinnen.

Am Tag der Parlamentswahl gibt es zahlreiche Angriffe der Taliban auf Wahllokale. Mindestens 28 Menschen werden dabei getötet. Außerdem gibt es einige Probleme mit den neuen elektronischen Wahlgeräten. Trotzdem ist die Beteiligung sehr groß, und die Wähler warten teilweise in langen Schlangen. In einigen Regionen wird die Wahl um einen Tag verlängert. - Fünf Berichte.

In Kabul greift ein ISIS-Selbstmordattentäter eine Demonstration von etwa 1000 Angehörigen der Hazara-Minderheit an, die für besseren Schutz demonstrieren. Sechs Teilnehmer werden getötet. 

In Kabul tötet ein Selbstmordattentäter während einer religiösen Feier zum Geburtstag Mohammeds mehr als 50 Menschen.

Nur bei AJE eine Meldung: in Khost sprengt sich ein Selbstmordattentäter während des Freitagsgebets in der Moschee einer Kaserne in die Luft und tötet mindestens 26 Soldaten.

 Nur bei PressTV eine Meldung: bei US-Luftangriffen in der Provinz Helmand sind mindestens 30 Zivilisten getötet worden.

In Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter vor dem Gebäude des Bauministeriums mit seinem Bombenauto in die Luft. Mehr als 30 Menschen werden dabei getötet. Anschließend stürmen mehrere bewaffnete Männer das Gelände und verschanzen sich in einem anderen Regierungsgebäude. Sie werden nach einem achtstündigen Gefecht getötet. 

Die Zahl der Toten des Terroranschlags auf Regierungsgebäude in Kabul ist auf 43 gestiegen. Auch alle acht Angreifer wurden getötet. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Bei AJE ein aktueller Bericht, die Tagesschau berichtet mit einem Tag Verspätung.

In Maidan Shar (Provinz Wardak, westlich von Kabul) haben Kämpfer der Taliban ein Ausbildungszentrum von Polizei und Armee angegriffen und zahlreiche Soldaten getötet, mindestens 50, möglicherweise aber auch 150 (von etwa 200 Anwesenden). Ausführliche und präzise Infos nur bei AJE und RT. Weder bei BBC und CNN noch bei deutschen Sendern irgendwelche Meldungen.  ¤

Beim Angriff der Taliban auf ein Ausbildungszentrum von Polizei und Armee in Maidan Shar (Provinz Wardak) sind mindestens 65 Soldaten getötet worden, einer der schwersten Angriffe auf Sicherheitskräfte seit etlichen Jahren. Nur bei AJE ein weiterer Bericht, und bei Euronews. Keine Meldungen bei BBC und CNN, nichts bei den deutschen Sendern.

Der amtierende US-Kriegsminister Shanahan ist in Kabul eingetroffen. Er redet mit Vertretern von NATO-Truppen und Regierung über die Friedensgespräche mit den Taliban und den angekündigten Abzug der US-Truppen. Bei AJE Infos aus Kabul von Tony Birtley und ein Bericht über die wachsende Bedeutung der Terroristen von ISIS.

Nach Angaben der UN sind in Afghanistan 2018 mehr als 3800 Zivilisten getötet worden, soviele wie nie zuvor. Sowohl bei Anschlägen von ISIS als auch bei Einsätzen des Militärs sind die Opferzahlen angestiegen.

"Mit offenen Karten: Afghanistan - Ein zerklüftetes Land" - Karten über "ein Land, dessen Geschichte ebenso zerklüftet ist wie seine Landschaft". Buntes Mosaik von Volksgruppen und Konfessionen. Nur kurze Kolonialgeschichte, unabhängig schon 1919. Ansprüche der Sowjetunion, Einmarsch 1979, Aufstand der Mujahedin von USA und Pakistan unterstützt. Nach dem Abzug der SU seit 1979 Bürgerkrieg. Diverse Fraktionen, Aufstieg der Taliban, ab 1996 deren brutale und rigide islamistische Herrschaft. Sturz der Taliban durch die US-Besatzung nach dem 11.9.2001. Seitdem andauernder Kleinkrieg mit Tausenden Toten bei Anschlägen, Aufstieg des ISIS-Ablegers seit 2015. Diverse Wirtschaftsprojekte, bei denen Afghanistan aber nur Transitland wäre. Bislang boomt nur der Drogenanbau- und Handel.

In Kabul wird eine große Gedenkversammlung der Hazara (schiitische Minderheit) aus einiger Entfernung mit Raketen und Granaten beschossen. Einige Geschosse schlagen mitten in der Menschenmenge ein, acht Menschen werden getötet und zahlreiche verletzt. Hinter dem Angriff steckt offenbar der afghanische Ableger von ISIS. Bericht von Charlotte Bellis.  - Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen.  

Schon seit zwei Wochen verhandeln Unterhändler der Taliban und der USA in Katar über eine friedliche Lösung. Bericht aus Doha von James Bays. - Zugleich sind in Ghazni bei Luftangriffen der USA auf die Taliban dutzende Zivilisten getötet worden. (Die US-Armee bestreitet allerdings, daß dabei Zivilisten umkamen.) Bericht von Charlotte Bellis aus Kabul.

In Kabul haben ISIS-Terroristen Bombenanschläge auf Schiiten verübt. Bei Explosionen von drei ferngezündeten Bomben wurden mindestens sechs Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Eine der Bomben explodierte in einer Moschee, alle drei richteten sich gegen Menschen, die das schiitische Neujahrsfest Nowruz feierten. Die Salafisten haben Newruz zu einem "heidnischen" Fest erklärt. Bei AJE nur eine kurze Meldung. In der Tagesschau eine Meldung von acht Sekunden (16 Wörter!). Einziger Bericht bei Euronews.

Bei einem US-Luftangriff in Kunduz sind erneut 13 Zivilisten getötet worden, davon 10 Kinder. Bericht. - Auf deutsch keine Meldungen.   

In Kabul greifen bewaffnete Männer das Kommunikationsministerium an. Ein Selbstmordattentäter sprengt den Weg frei, die Anderen besetzen das Gebäude. Nach stundenlangen Schießereien sind alle Angreifer tot, außerdem drei Zivilisten und vier Soldaten. Bei AJE berichtet Charlotte Bellis vom Tatort. Meldungen bei den deutschen Sendern.

Nach UN-Angaben wurden seit Jahresbeginn in Afghanistan 532 Zivilisten getötet, zwei Drittel durch die Hand von US-Soldaten und Regierungssoldaten, viele davon bei Luftangriffen. Die Zahl der Opfer von Anschlägen ISIS und Taliban ist deutlich gesunken. Bei AJE ausführliche Zahlen und ein Bericht von Charlotte Bellis.

Ausschnitt aus einer Reportage, die morgen bei "arte-reportage" kommt, über die wachsende Unsicherheit beim Abzug der US-Truppen.

"Die Taliban wittern ihre Chance" - Reportage von M. Benn und S. Calligaro.  (NNA)*

Text von arte: "Wenn Präsident Trump die US-Truppen aus dem Land zurückzöge, könnten Taliban und IS die Oberhand gewinnen.
14.000 US-Soldaten sind heute, 18 Jahre nach der Intervention gegen das Taliban-Regime, in Afghanistan stationiert - zur Unterstützung der afghanischen Armee im Rahmen einer NATO-Mission gegen die Taliban und andere islamistische Terrorgruppen. 2017 noch war Afghanistan das Land in der Welt, in dem der Terror die meisten Opfer forderte – die Zahl der zivilen Opfer war seit zehn Jahren nicht mehr so hoch. So instabil war die Lage noch nie, denn die Taliban kontrollieren heute wieder große Teile des Landes, und Gruppen des afghanischen Ablegers des IS verüben regelmäßig tödliche Anschläge, auch in der Hauptstadt Kabul.
Nach Ansicht vieler Experten hat die afghanische Armee, geschwächt durch die Korruption und die in Massen desertierenden Soldaten, ohne die Schlagkraft der US-Truppen kaum eine Chance gegen den islamistischen Terror. Angesichts dieser Schwäche, greifen in vielen Dörfern Selbstverteidigungsmilizen zu den Waffen, zum Teil finanziell unterstützt durch den Staat. Allerdings wirft man ihnen häufig Machtmissbrauch, brutale Übergriffe, auch Folter und Kriegsverbrechen vor, als Folge der territorialen Konflikte zwischen den Clanchefs. Diese Konflikte könnten Taliban und IS nach einem Abzug der US-Truppen für sich nutzen."    

In Kabul explodiert in der Nähe der US-Botschaft eine große Autobombe, mindestens 16 Menschen werden getötet. Anschließend dringen einige Taliban in ein Regierungsgebäude ein und liefern sich ein stundenlanges Gefecht mit Soldaten. Bei AJE Infos aus Kabul von Akbar Shenwari. Einziger Bericht auf deutsch bei arte.

In Kabul greifen Taliban ein Bürogebäude an, in dem sich das Büro des Politikers Amrullah Saleh befindet. Erst explodiert eine Autobombe, dann stürmen drei bewaffnete Männer das Gebäude und verschanzen sich dort. Mindestens 24 Menschen werden getötet. Saleh selber entkommt leicht verletzt. Er kandidiert im September als Vizepräsident und ist ein Hardliner im Kampf gegen die Taliban. Meldung bei AJE (bereits am Vortag), Berichte bei arte, ARD und Euronews. 

Meldungen: bei einem Selbstmordanschlag mit einem LKW voll Sprengstoff neben einer Polizeiwache in Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet worden, davon sieben Zivilisten. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.

Durch Angriffe von Taliban und ISIS wurden zahlreiche Schulen zerstört. Viele Kinder sind traumatisiert, nur etwa die Hälfte der Kinder besucht eine Schule. 

In Kabul sprengt sich ein Selbstmordattentäter bei einer Hochzeitsfeier in die Luft und tötet mindestens 63 Menschen. Fast 200 werden verletzt. Die meisten Opfer gehören zur schiitischen Minderheit. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist noch unklar, die Taliban bestreiten eine Verantwortung. Erste Berichte.

Weitere Berichte zu dem Terroranschlag auf eine schiitische Hochzeitsfeier in Kabul, bei dem mindestens 63 Menschen getötet wurden. Inzwischen hat sich "ISIS" zu dem Anschlag bekannt und erklärt, er habe sich gegen "Ungläubige" gerichtet. Die Taliban verurteilen die Tat. 

In Kunduz haben die Taliban einen Großangriff gestartet. Hunderte Kämpfer greifen Stellungen der Armee an, nehmen die Zentrale der Energieversorgung ein und verschanzen sich in einem Krankenhaus und in einem Wohngebiet. Bei Kämpfen wurden angeblich vor allem Taliban getötet, angeblich mehr als 30. - Nur kurze Berichte, am ausführlichsten bei der Tagesschau.

In Kabul sind 16 Menschen durch eine Autobombe getötet worden.

In Kabul werden zwölf Menschen bei einem Selbstmordanschlag der Taliban getötet. Der Anschlag am Rand der "Grünen Zone" richtete sich gegen einen Militärkonvoi, die meisten Opfer sind aber Zivilisten. Bericht bei AJE von Tony Birtley, Meldung in der Tagesschau.

Donald Trump teilt per Twitter mit, daß er ein geplantes Gespräch mit Vertretern der Taliban in Camp David wieder abgesagt hat, weil bei einem Anschlag in Kabul (neben neun Zivilisten und einem rumänischen Soldaten) ein US-Soldat getötet worden ist. - Hauptthema aller relevanten Sender, bei AJE ausführliche Hintergrundberichte und Einschätzungen von Phyllis Bennis.

In Takhar (im Norden des Landes) haben sich 42 Taliban der Armee ergeben. Angeblich sind bei Luftangriffen in einer Woche über 2000 Menschen (angeblich Taliban-Kämpfer und ISIS-Leute) getötet worden. Infos aus Kabul von Tony Birtley.

In Kabul sind drei Männer verhaftet worden, die zu einer ISIS-Terrorzelle gehören sollen. Die Zelle soll für zahlreiche Anschläge auf Zivilisten verantwortlich sein. Tony Birtley berichtet aus Kabul.

Bei zwei Selbstmordanschlägen der Taliban werden zusammen mindestens 46 Menschen getötet. Der erste bei einer Wahlkampfveranstaltung von Präsident Ghani in Charikar (Provinz Parwan), der zweite in der Grünen Zone in Kabul. Fast alle Opfer sind Zivilisten.

In Qalat (Provinz Zabul) sprengt sich ein Taliban-Selbstmordattentäter neben einer Zentrale des Geheimdienstes in die Luft. Getroffen wird aber vor allem das nebenan liegende Krankenhaus, wo 18 Patienten getötet werden. Bei einem US-Drohnenangriff in Khogyani (Provinz Nangarhar) wird ein Camp von Wanderarbeitern getroffen, mindestens 30 Arbeiter werden getötet. Bei AJE berichtet Rob McBride über beide Vorfälle. Ansonsten nur bei der BBC eine Meldung über den Taliban-Anschlag.

Auf deutsch nur eine Meldung über den Talibananschlag in Qalat mit inzwischen 39 Toten. Keine Meldungen über den US-Luftangriff in Khogyani, bei dem mehr als 30 Landarbeiter getötet wurden.

Bei einem Angriff der Armee mit Unterstützung durch US-Luftangriffe auf Talibankämpfer in Khanashin (Provinz Helmand) werden angeblich mehrere Taliban getötet, vor allem aber mindestens 40 Teilnehmer einer Hochzeitsfeier. Infos aus Kabul von Rob McBride. Infos nur bei AJE. Auf deutsch keine Berichte, keine Meldungen. 

Bei AJE berichtet Rob McBride nochmal über den Vorfall in Khanashin (Provinz Helmand). Bei einem Gefecht zwischen Armee und Taliban wurden dort mehr als 40 Teilnehmer einer Hochzeitsfeier getötet, offenbar durch US-Luftangriffe. Infos nur bei AJE. Auf deutsch weiterhin keine Berichte, keine Meldungen. 

Vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag ein Bericht von Peter Gerhardt und Amir Akbari. Über die Angst der Leute vor den ständigen Anschlägen der Taliban, traumatisierte Kinder, den Wahlkampf, Leute, die nicht mehr zur Wahl gehen. Die Anschläge der Taliban werden mehrmals erwähnt, die Toten durch US-Luftangriffe nicht.

Tag der Präsidentschaftswahl. Es gibt mehrere Anschläge der Taliban auf Wahllokale, mehrere Todesopfer (laut ARD). Aus Angst vor Anschlägen blieben viele Wahllokale geschlossen, Angaben über weitere Unregelmäßigkeiten. Die Wahlbeteiligung ist gering. Berichte von Tony Birtley und Peter Gerhardt.

Bei einer Explosion während des Freitagsgebets in einer Moschee in Nangarhar sind mehr als 60 Gläubige getötet worden. Die Regierung beschuldigt die Taliban, die das aber zurückweisen. Sie vermuten, daß es ein Anschlag von ISIS war.

In Kabul sind durch eine Autobombe mindestens 12 Zivilisten getötet worden, darunter zwei Kinder. Nur bei Euronews ein Bericht und bei AJE eine Meldung.

Die "Washington Post" hat eine umfangreiche Dokumentensammlung zum Krieg in Afghanistan ausgewertet, die die US-Regierung nach jahrelangem Rechtsstreit freigeben mußte. Die Dokumente belegen, daß von Anfang an (2001) alle US-Regierungen die Öffentlichkeit über die Lage in Afghanistan grob belogen haben. 

Bei RT eine Meldung über einen Selbstmordanschlag der Taliban neben der US-Luftwaffenbasis in Bagram (zwei Tote). Und ein ausführlicher Beitrag von Murad Gazdiev über die Lügen der US-Regierungen über die Lage in Afghanistan, die jetzt durch die "Washington Post" aufgedeckt wurden.

Drei Monate nach der Präsidentschaftswahl gibt es endlich ein offizielles (allerdings vorläufiges) Ergebnis. Danach ist Präsident Ashraf Ghani mit einer knapp absoluten Mehrheit wiedergewählt worden. Gegenkandidat Abdullah Abdullah weist das Ergebnis zurück, es gibt einige Vorwürfe von Wahlbetrug. 

Bei Gesprächen in Doha haben Taliban und USA vereinbart, Ende Februar ein Friedensabkommen abzuschließen und bis dahin die "Gewalt zu vermindern". Bei AJE Infos von Rosiland Jordan und Einschätzungen von Hameed Hakimi.

Die US-Regierung und die Taliban haben ein vorläufiges Friedensabkommen geschlossen. Zunächst soll die eine Woche mit "reduzierter Gewalt" auf 135 Tage verlängert werden. Außerdem sollen 6000 Gefangene ausgetauscht werden. Innerhalb von 14 Monaten sollen die US-Truppen schrittweise abgezogen werden. Es soll nun auch Verhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung geben.

Am Abkommen zwischen den USA und den Taliban war die afghanische Regierung nicht beteiligt. Präsident Ghani lehnt einen Teil des Abkommens ab: über die Freilassung von 5000 inhaftierten Terroristen können nicht die USA entscheiden, sondern nur das afghanische Volk. Infos aus Kabul von Hoda Abdel-Hamid.

Der ICC hat offiziell Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen in Afghanistan aufgenommen, und zwar gegen alle Kriegsparteien, also auch die US-Besatzungstruppen und US-Geheimdienstler. Trumps Außenminister Pompeo wird selbst für seine Maßstäbe extrem ausfällig und beschimpft den ICC als "sogenanntes Gericht". Bei AJE Hintergrundinfos von Toby Cadman (Völkerrechtler), bei Euronews ein Bericht.

In Kabul greifen ISIS-Terroristen eine Gedenkveranstaltung für einen schiitischen Nationalhelden an. Drei Männer schießen von einem Hochhaus aus mit Maschinengewehren in die Menschenmenge und töten mindestens 32 Menschen. Erst nach zweistündigen Gefechten können Soldaten die Angreifer töten. Vier Berichte, und in der Tagesschau eine fehlerhafte und sinnverdrehende Kurzmeldung.

Die Taliban feiern das Friedensabkommen mit den USA als Niederlage der USA. Seit dessen Abschluß hat es zahlreiche Angriffe auf Regierungstruppen gegeben. Hoda Abdel-Hamid berichtet aus Kabul.

In Kabul wird Präsident Ashraf Ghani für die neue Amtszeit vereidigt. Zur gleichen Zeit läßt sich auch Abdullah Abdullah vereidigen, der das offizielle Ergebnis der Präsidentschaftswahl nicht anerkennt.

Präsident Ghani stimmt nun doch der Freilassung von über 1000 inhaftierten Taliban zu, die die USA mit den Taliban als Teil des Friedensabkommens vereinbart hatten. Damit können dann auch Friedensgespräche zwischen Regierung und Taliban beginnen. Zugleich hat auch der "andere" Präsident Abdullah Gespräche mit den Taliban angekündigt. Die US-Truppen beginnen bereits mit dem Abzug. Infos aus New York von Shihab Rattansi, bei arte ein Bericht.

In Kabul besetzen ISIS-Terroristen einen Sikh-Tempel und nehmen etwa 150 Gläubige als Geiseln. Schließlich stürmen Soldaten das Gebäude und töten die Terroristen. Auch mindestens 25 Geiseln wurden getötet. (Unklar. ob sie von den Terroristen ermordet wurden oder bei der Befreiungsaktion umkamen.) Berichte bei AJE und PressTV, Meldungen bei arte und ZDF. arte macht aus den Sikhs "Hindus". Bei CNN, BBC und ARD nichts. - PressTV außerdem über den Streit zwischen den beiden Präsidenten, den Pompeo mit einer Milliardenspritze beenden wollte.

A,P,arj,hj

Das Corona-Virus breitet sich in Afghanistan offenbar rasant aus. Bei einem Test von 500 zufällig ausgewählten Personen in Kabul waren etwa ein Drittel der Leute infiziert. - An der Grenze zum Iran sind mindestens 23 Wanderarbeiter in einem Fluß ertrunken, als sie in den Iran zurückkehren wollten. Angeblich wurden sie von iranischen Grenzposten ertränkt.

In Kabul greifen drei bewaffnete Männer eine Geburtsklinik an. Sie töten mindestens 14 Menschen, darunter zwei Mütter mit ihren Babys. In Nangahar sprengt sich ein Selbstmordattentäter bei einer Trauerfeier in die Luft und tötet mindestens 24 Menschen. Die Taliban distanzieren sich von den Terroranschlägen. - Auf deutsch Berichte nur bei arte und Euronews, und eine Meldung im ZDF. Bei der ARD kein Wort. Dafür haben alle deutschen Sender ausführlich über "Vettels Trennung von Ferrari" berichtet.  ¤

Nach den jüngsten Terroranschlägen (von denen die Taliban sich distanziert haben) stellt Präsident Ghani den Friedensprozess in Frage und ordnet eine Offensive gegen die Taliban an. Ein Bericht, und Einschätzungen von John Sifton (HRW).

Mit einem Tag Verspätung bei der Tagesschau eine Kurzmeldung über die Terroranschläge des Vortags und einen weiteren heute, ohne weitere Details.

In einer Moschee in Kabul explodiert während des Freitagsgebets eine Bombe. Mindestens fünf Gläubige, darunter der Imam, werden getötet. Die Taliban erklären, sie seien dafür nicht verantwortlich.  - Außer dem Bericht bei AJE gab es darüber keine Meldungen.

Donald Trump hat angeordnet (OT davon), keine Informationen über den Krieg gegen Afghanistan mehr zu veröffentlichen, weder über Terroranschläge noch über US-Luftangriffe. Der Krieg dauert an, letztes Jahr gab es laut UN 10.392 zivile Todesopfer, Tendenz steigend. Seit drei Monaten gibt es darüber nun keine offiziellen Daten des US-Militärs mehr. Stattdessen bedrohen die USA diejenigen (konkret den ICC) mit Sanktionen, die mögliche Kriegsverbrechen aufklären wollen.  ¤

Meldungen und Bilder: bei mehreren Explosionen auf einem Marktplatz in Helmand sind mindestens 22 Zivilisten getötet worden. Taliban und Armee beschuldigen sich gegenseitig.

Bei Luftangriffen in Herat (angeblich durch die afghanische Luftwaffe) sind mindestens 45 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Zivilisten. Infos aus Kabul von Habib Wardak.

In Jalalabad haben ISIS-Kämpfer und Selbstmordattentäter ein Gefängnis angegriffen und mehrere Häftlinge befreit. Infos aus Kabul von dem Journalisten Bilal Sarwary.

Bei dem ISIS-Angriff auf ein Gefängnis in Jalalabad hat es stundenlange Gefechte gegeben, bei denen mindestens 46 Menschen getötet wurden, darunter alle elf Angreifer, sowie Soldaten, Wächter, Insassen und Zivilisten. Mehr als 300 Gefangene sind entkommen, die meisten davon wohl ISIS-Männer. Berichte bei AJE, BBC und Euronews, bei AJE Einschätzungen von Hameed Hakami. 

Die Loya Jirga (große Ratsversammlung) beschließt, daß auch die letzten 400 inhaftierten Taliban freigelassen werden, wenn sie versprechen, nicht wieder zum Kampf zurückzukehren. Es handelt sich bei den 400 Männern um verurteilte Massenmörder und Terroristen. Ihre Freilassung war die letzte Bedingung der Taliban für die Aufnahme von Friedensverhandlungen. Über 5000 Taliban-Gefangene sind bereits freigelassen worden. Präsident Ghani hatte die Versammlung einberufen, weil er die Entscheidung über die Freilassung nicht allein treffen konnte und durfte.

Bei der Explosion einer großen Straßenbombe werden in Kabul mindestens zehn Menschen getötet. Der Anschlag galt offenbar Vizepräsident Saleh, der gerade mit seinem Konvoi vorbeifuhr. Er blieb aber unverletzt. Die Taliban bestreiten, hinter dem Anschlag zu stecken. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.  

In Doha (Katar) haben offizielle Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Taliban begonnen. 

Meldung bisher nur bei PressTV: bei zwei Luftangriffen der afghanischen Luftwaffe auf Taliban-Kämpfer in der Provinz Kunduz sind mehr als 20 Menschen getötet worden, darunter mindestens 12 Zivilisten. Infos aus Kabul von Amin Alemi.

Auch bei AJE eine Meldung über die Luftangriffe in Kunduz, bei denen mindestens 12 Zivilisten getötet wurden. Bei den deutschen Sendern nichts darüber.

Die Taliban versuchen, Lashkar Gah zu erobern, die Hauptstadt der Provinz Helmand. Tausende Zivilisten flüchten aus der Stadt. In der ganzen Provinz sind 35.000 Menschen auf der Flucht. Infos aus Kabul von der Journalistin Filio Kontrafouri. Außerdem Infos aus Doha zu den fortdauernden Friedensgesprächen zwischen Regierung und Taliban.

In Jalalabad sind zwölf Frauen bei einer Massenpanik zu Tode getrampelt worden. Dazu kam es, als Tausende im Sportstadion Visa für Pakistan bekommen wollten, die erstmals seit einigen Monaten (wegen Corona) wieder verteilt wurden. Infos aus Kabul von Filio Kontrafouri.  ¤

Meldung: bei Angriffen der Taliban in der Provinz Takhar sind mindestens 25 afghanische Soldaten getötet worden.

Auch diese Meldungen kamen bei den deutschen Sendern nicht vor.

Meldungen: die afghanische Luftwaffe hat bei einem Luftangriff in der Provinz Takhar eine Koranschule getroffen und dabei mindestens 12 Kinder getötet. Bei der BBC auch Infos aus Kabul von Secunder Kermani. - Bei AJE ein allgemeiner Bericht von Filio Kontrafouri über den trotz der Friedensgespräche in Doha andauernden Krieg. 

In einem schiitischen Viertel von Kabul versucht ein ISIS-Selbstmordattentäter in ein Bildungszentrum zu gelangen. Als er entdeckt wird, sprengt er sich auf der Straße in die Luft. Mindestens 18 Menschen werden getötet, die meisten davon Jugendliche. Infos und Bilder bei AJE und BBC. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews.

In Kabul stürmen mehrere bewaffnete Männer die Universität und erschießen zahlreiche Student*innen, die an der Eröffnung einer iranischen Buchmesse teilnehmen. Anschließend gibt es ein stundenlanges Gefecht zwischen den Angreifern und der Polizei. Insgesamt wurden mindestens 22 Menschen getötet, darunter drei der Angreifer. ISIS hat sich zu dem Terroranschlag bekannt. - Bei AJE berichtet Filio Kontrafouri aus Kabul, bei der BBC Secunder Kermani. Bei ZDF und ARD nur Meldungen.  ¤

Trumps neuer Kriegsminister Christopher Miller kündigt an, bis Mitte Januar, also bis zum Ende von Trumps Amtszeit, einen Großteil der US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak abzuziehen. Infos und Bericht von Alan Fisher, im ZDF Einschätzungen von Elmar Theveßen: eine Ermutigung für die Taliban.

Das australische Kriegsministerium hat die Ergebnisse einer Untersuchung über Kriegsverbrechen australischer Soldaten in Afghanistan bekanntgegeben. Mindestens 25 Soldaten von Spezialeinheiten werden wegen diverser Verbrechen beschuldigt, u.a. außergesetzliche Hinrichtungen von 39 Personen. Infos aus Canberra von Nicola Gage und Shaimaa Khalil.

Weitere Berichte über die Aufdeckung von Kriegsverbrechen australischer Soldaten in Afghanistan. Unter den mindestens 39 Ermordeten waren sowohl Gefangene als auch Zivilisten, darunter auch Kinder. Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews. (Im ZDF eine Kurzmeldung.)

In Kabul wird ein Wohngebiet mit zahlreichen Raketen beschossen. Mindestens acht Zivilisten werden getötet. ISIS bekennt sich zu dem Angriff und behauptet, das Ziel seien Regierungsgebäude gewesen. Bei AJE berichtet Filio Kontrafouri aus Kabul. Einzige Meldung auf deutsch bei arte.

Meldungen und Bilder bei AJE und Tagesschau: in Bamiyan werden bei mehreren Bombenexplosionen auf einem Marktplatz mindestens 14 Zivilisten getötet. - Die Tagesschau berichtet außerdem über eine "Geberkonferenz" in Genf. 

Meldungen: auf einer Armeebasis in der Provinz Ghazni haben zwei Selbstmordattentäter mit Sprengstoffautos mehr als 30 afghanische Soldaten getötet. - AJE berichtet über die stockenden Friedensverhandlungen mit den Taliban in Katar.

Seit 2017, also unter Trumps Regierung, hat sich die Zahl der bei US-Luftangriffen getöteten Zivilisten in Afghanistan mehr als verdreifacht. Allein 2019 wurden mehr als 700 Zivilisten getötet. Ergebnisse einer Untersuchung des "Cost of War Project" der Brown-University. Erläuterungen von dem Journalisten Wesley Morgan.

Meldung: in der Provinz Ghazni sind bei einem Bombenanschlag (vermutlich ein Selbstmordattentat) mindestens 15 Kinder getötet worden.

In den letzten 14 Jahren sind im Schnitt jeden Tag fünf Kinder verletzt oder getötet worden. Infos dazu von Christopher Nyamandi (Save the Children). - Nebenbei neue Infos zu dem Vorfall in der Provinz Ghazni, bei dem mindestens 15 Kinder getötet wurden: laut Augenzeugen sollen die Kinder eine nicht explodierte Granate gefunden haben und wollten diese an einen Straßenhändler verkaufen, als sie explodiert ist.

In Kabul sind bei einem Bombenanschlag auf den Konvoi eines Parlamentsabgeordneten mindestens neun Menschen, vor allem Zivilisten, getötet worden. Der Abgeordnete wurde verletzt. Meldungen und Bilder.

In Kabul sind fünf Ärzte und Pflegekräfte durch eine Bombe getötet worden, die an ihrem Auto angebracht worden war. Kurzbericht. - Eine kurze Auflistung von Journalisten und Politikern, die in den letzten Wochen ermordet wurden. Für die meisten Anschläge sind wohl die ISIS-Terroristen verantwortlich. Gespräch darüber mit Julie Norman (Expertin). 

Angehörige von Opfern des Bundeswehr-Massakers von Kunduz (4.9.09) haben die BRD vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt, weil die Verantwortlichen des Massenmordes nicht ermittelt und nicht bestraft wurden. Das Gericht in Straßburg hat die Klage heute abgewiesen. Die Ermordung von über 100 Zivilisten bleibt somit weiter ungesühnt, Oberst Klein darf seine Orden und seine Pension behalten.

Bei einer Serie von Bombenanschlägen sind in Kabul mindestens fünf Personen getötet worden. - In der Provinz Kandahar gibt es wieder schwere Kämpfe zwischen der Armee und den Taliban. Filio Kontrafouri berichtet aus Kabul.

"Comeback der Taliban" - Katrin Eigendorf berichtet aus der Provinz Ghazni, wie die Taliban allmählich das ganze Land zurückerobern. Wo sie die Kontrolle haben, verschwinden Frauen aus dem öffentlichen Leben, an den Schulen wird nur noch der Koran gelehrt, die Gerichte urteilen nach der Scharia.

In Herat werden mindestens acht Personen bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeiwache getötet. Bei AJE berichtet Filio Kontrafouri aus Kabul.

In Jalalabad haben bewaffnete Männer drei Frauen erschossen, die bei der Polio-Impfung mitgearbeitet haben.