"Mit offenen Karten: 11.September - 20 Jahre Krieg(e) gegen den Terrorismus" - Über die weltweiten Terroranschläge von Al Kaida, ISIS und anderen Gruppen und die Kriege gegen jihadistische Terrorgruppen in Afghanistan, Irak, Syrien, auf den Philippinen, in Somalia, Nigeria und Mali.

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Roger Waters über seine Erinnerungen an den 11.9.2001. Er hatte damals die vergebliche Hoffnung, der Terror würde als ein Weckruf für die Amerikaner verstanden, vor allem betreffend deren Unterstützung für Israel und Saudi-Arabien. Stattdessen war es der Beginn des globalen Krieges "gegen den Terror". Und dann über den anderen 11.9., den Tag des Militärputsches in Chile 1973, und über den Liedermacher Victor Jara, der damals ermordet wurde.

A,B,C,E

"Inside Story: Is a military solution in West Africa the only way out?" -  Über den Krieg gegen Jihadisten in Westafrika spricht Halla Mohieddeen mit Jacques Reland (Politologe) und Adama Gaye (Journalist, Westafrika-Experte), außerdem zugeschaltet aus Ouagadougou Aser Tiemtore (Coalition of African Patriots of Burkina Faso, Gegner der französischen Militärpräsenz).  (NNA)*

Eine Recherche der "NYT" über die Luftangriffe und Drohnenangriffe der USA im Irak, in Syrien und in Afghanistan hat ergeben, daß dabei tausende Zivilisten getötet wurden, durch "fehlerhafte Aufklärung und übereilte und ungenaue Abschüsse". Die Erzählung vom "sauberen Krieg" hat sich als Märchen erwiesen.

Die französische Armee hat bei einem Drohnenangriff im Westen von Niger drei Jihadisten getötet, darunter angeblich Soumana Boura, einen Anführer von "ISIS in der Sahara", der u.a. für den Mord an sechs französischen Entwicklungshelfern im August '20 verantwortlich gewesen sein soll.

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Dara Hassanzadeh berichtet über eine Familie im Norden Syriens, die bei einer Autofahrt von einer US-Drohne getroffen wurde. Ziel des Angriffs war ein angeblicher Al-Kaida-Kämpfer auf einem Moped. Die Drohne schlug in dem Moment ein, als das Auto der Familie das Moped überholte. Alle wurden verletzt, das Auto zerstört, der angebliche Terrorist getötet. Die USA haben dieses Jahr mehr als 300 solche Drohnenangriffe in Syrien durchgeführt; dieser eine wurde gefilmt.  ¤

US-Präsident Biden gibt bekannt, daß der ISIS-Anführer Al-Qurayshi bei einer US-Militäroperation im Nordwesten Syriens getötet wurde. Er soll seit drei Jahren der Anführer der Terrorgruppe gewesen sein. Angeblich hat er sich selbst in die Luft gesprengt, als die US-Soldaten sein Wohnhaus im Ort Atmeh (im Rebellengebiet in der Provinz Idlib) umzingelt haben. Dabei wurden insgesamt 14 Personen getötet, darunter auch mehrere (vermutlich sechs) Kinder. - Ausführliche Infos aus Washington bei AJE und CNN, Berichte bei den meisten Sendern. Daß bei der Explosion auch Kinder getötet wurden, wird bei den internationalen Sendern offen angesprochen, bei der Tagesschau aber nur ganz am Rande erwähnt. Bei RT ist dies der Hauptpunkt der Berichterstattung.

Noch ein Bericht über den Tod von ISIS-Chef Al-Qurayshi und die Kritik daran, daß bei der US-Militäraktion in Atmeh (Syrien) auch 12 Zivilisten umgekommen sind.

Im US-Senat gibt es eine Anhörung zu den Drohnenangriffen der USA und den dabei getöteten Zivilisten. Das Pentagon hat darüber bisher kaum Angaben gemacht und die Zahlen stets heruntergespielt. Demokratische Abgeordnete verlangen mehr Transparenz. In den letzten fünf Jahren gab es in Afghanistan, Syrien und dem Irak zusammen etwa 50.000 Drohnenangriffe. Dabei wurden in Afghanistan bis zu 900 Zivilisten getötet, in Syrien und im Irak zusammen etwa 1400, in Pakistan, Somalia und Jemen zusammen etwa 1300.  ¤

In Paris sind 20 Beteiligte der Terroranschläge vom 13.11.15, darunter Salah Abdeslam, zu Haftstrafen bzw. lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei dem Massaker im Bataclan, mehreren Überfällen auf Restaurants und einem Bombenanschlag waren insgesamt 130 Menschen ermordet worden.

16.7.22

Bei CNN spricht Jake Tapper mit John Bolton über Trumps Putschversuch vom 6.1.21. Dabei prahlt Bolton, er habe ja einige Erfahrung im Sturz von Regierungen - natürlich nur außerhalb der USA. Ein paar Minuten später fragt Tapper nach, und Bolton meint, er wolle da lieber nicht über Details sprechen, erwähnt dann aber doch die (erfolglosen) Bemühungen zum Sturz der demokratisch gewählten Regierung in Venezuela (die er allerdings "illegal gewählt" nennt).  ¤

Im "Listening Post" ein kurzer Beitrag darüber mit einigen Twitter-Kommentaren.

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Die USA haben mit einem Drohnenangriff in Kabul den Chef von Al Kaida, Ayman al-Zawahiri, getötet (bzw. "ausgeschaltet" bzw. ermordet). Zawahiri galt als der Chefplaner ("Mastermind") der Terroranschläge von 9/11 und soll seit dem Tod Bin Ladens die Organisation angeführt haben. Er soll seit einigen Monaten mit seiner Familie in dem Haus in Kabul gewohnt haben. Angeblich ist außer ihm niemand getötet worden. Präsident Biden gibt eine markige Erklärung ab, in der er u.a. meint, jetzt sei der Gerechtigkeit Genüge getan. (Dabei ist natürlich das Gegenteil der Fall: der Mann kann nun nicht mehr vor Gericht gestellt werden und über seine Verbrechen aussagen.)

Bei AJE ausführliche Infos aus Washington von Shihab Rattansi, Einschätzungen von Osama Bin Javaid sowie ein Rückblick auf das Leben Zawahiris. Bei CNN am Abend Hauptthema. Einige Hintergrundinfos von Robert Baer (Ex-CIA).  ¤

Weitere Einzelheiten über die Tötung von Ayman al-Zawahiri durch eine US-Drohne in Kabul. Nach Angaben von US-Militärs kam dabei eine Hellfire-Rakete zum Einsatz, die nicht mit einer Sprengladung versehen war sondern mit (rotierenden?) Messerklingen. Die Taliban verurteilen den Angriff als völkerrechtswidrig, andere verweisen darauf, daß die Taliban im Abkommen von Doha den USA zugesichert hatten, Al-Kaida-Leuten keinen Unterschlupf mehr zu gewähren - das war eine Bedingung für den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. - Bei CNN u.a. Einschätzungen von Cedric Leighton. Einige Berichte der deutschen Sender.  ¤

arj,TS,TT,E

zus.9

"Hinrichtung aus der Luft - Deutschland und der US-Drohnenkrieg" - Sonderausgabe von "Panorama" über die gezielte Ermordung angeblicher Terroristen u.a. in Afghanistan, über die dabei getöteten Zivilisten, die Rolle des Luftwaffenstützpunktes in Ramstein und die geänderte Einstellung der Grünen dazu seit ihrem Regierungseintritt. Film von Armin Ghassim und Jonas Schreijäg.  ¤

Seit der Niederschlagung von ISIS in Syrien breitet die Terrorgruppe sich vor allem in Afrika aus und mordet nun vor allem in Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria und Mosambik. Ein paar Hintergrundinfos von Mutaru Mumuni Muqthar (West African Centre for Counter-Extremism).

In den USA ist der Libyer Abu Agila Masud verhaftet worden, der beschuldigt wird, die Bombe gebaut zu haben, mit der 1988 ein Jumbojet über Lockerbie (Schottland) gesprengt wurde. Dabei waren 270 Menschen getötet worden. Angeblich wurde Masud in Libyen von einer Miliz entführt und gegen ein Lösegeld an die USA ausgeliefert. Infos aus Washington von Alan Fisher.

Die Terrorgruppe "Islamischer Staat in der Sahara" hat ein Werbevideo veröffentlicht auf dem einige hundert ihrer bewaffneten Kämpfer bei einem Treffen zu sehen sind, vermutlich irgendwo in Niger. TV5 zeigt das Video, dazu Einschätzungen von Wassim Nasr (Terrorexperte).

Gespräch mit dem Terrorismusexperten Douglas London (Ex-CIA), demzufolge sich unter dem neuen Talibanregime wieder zahlreiche islamistische Terrorgruppen in Afghanistan ausbreiten, einige mit Verbindungen zu Al Kaida. 

Erste Meldungen: in einer Synagoge auf Djerba (Tunesien) hat ein Wachmann zwei Kollegen und zwei Besucher erschossen und ist anschließend von Polizisten erschossen worden.

Das Motiv des Täters, der in einer Synagoge auf Djerba zwei Wachmänner, zwei Polizisten und zwei Gläubige ermordet und mehrere weitere Gläubige verletzt hat, ist unklar. Es wird aber ein islamistischer Terroranschlag vermutet. In derselben Synagoge haben Al-Kaida-Terroristen 2002 21 Menschen ermordet. Berichte bei AJE und arte, Meldungen bei Tagesschau und Euronews.