Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Arabien: Tunesien                                                                                                     

 

    (letzter Eintrag 18.5.24)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
  Daß ich davor keine Aufnahmen über Tunesien habe, liegt daran, daß über das Land praktisch nicht berichtet wurde, allenfalls mal bei TV5, aber meist irrelevantes Zeug. Es gab aber seit Anfang der 90er regelmäßige Stellungnahmen von Menschenrechtsorganisationen über schwere Folter an Regimegegnern, und vereinzelte Berichte in Zeitungen (vor allem in der taz) über die brutale Unterdrückung und den orwellschen Überwachungsstaat, den die pro-westliche Diktatur dort eingerichtet hatte. Die meisten Deutschen kannten das Land nur als Urlaubsparadies, bestenfalls noch wegen seiner reichen Kulturschätze und seiner angenehm liberalen muslimischen Tradition.    
18.12.10 Der Beginn der Unruhen in Sidi Bouzid nach der Selbstverbrennung von Mohamed Bouazizi wurde verschiedentlich kurz gemeldet, was ich leider nicht aufgehoben habe. Die Bilder davon sind erst später aufgetaucht und stecken zum Teil in den Berichten der folgenden Tage. --  
25.12.10

Schwere Unruhen in mehreren Orten nach tagelangen Protesten gegen die schlechte wirtschaftliche Lage. Mindestens ein Mann wird von Polizisten erschossen.

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3

29.12.10

Im Journal Afrique ein etwas ausführlicherer Bericht über die heftigen sozialen Unruhen in mehreren Städten, und Einschätzungen dazu vom Experten Slimane Zeghidour. - Dazu auch dieser Bericht bei Al Jazeera:

JA

4

     
30.12.10

Bericht über die andauernden sozialen Unruhen.   

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2

5.1.11

Ein Bericht über die anhaltenden Unruhen. Es gibt fast keine Bilder, nur telefonische Berichte von Zeugen. Einige Videos gibt es bei Al Jazeera.

JA

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7.1.11

Auch in Tunesien gehen die Unruhen und Streiks weiter, es gibt aber dank strenger Zensur kaum Bilder und Informationen.

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9.1.11

Die schweren Unruhen gehen weiter. Etwa 20 Demonstranten sollen von Polizisten getötet worden sein. Drei weitere Menschen sollen sich öffentlich selbst verbrannt haben. Die wenigen Bilder von dort kommen alle von Handy-Videos aus dem Internet. Die Tagesschau berichtet endlich mal. Bei Al Jazeera ein Telefongespräch mit einer anonymen Bloggerin in Tunis. Sie spricht von einer sehr breiten, spontanen Massenbewegung gegen die autoritäre Regierung und gegen Armut und Arbeitslosigkeit.   ¤¤

TS,E,A zus.8
     
10.1.11

Erstmals nimmt Präsident Ben Ali zu den Unruhen Stellung, verspricht neue Arbeitsplätze und droht den Demonstranten, die er "Terroristen" nennt. Die EU fordert, alle politischen Gefangenen sofort freizulassen. Die Unruhen  in mehreren Städten gehen weiter, es gibt aber keine neuen Bilder.

arj,E,A,JA zus.9
11.1.11

 

Aus den landesweiten Jugendunruhen ist längst ein allgemeiner Aufstand geworden. Auch die deutschen Nachrichten berichten endlich ausführlich und benennen das "Urlaubsparadies" dabei deutlich als folternden Polizeistaat. Die meisten Bilder kommen weiter von Videos aus dem Internet. Bei arte ein Bericht von Frédéric Toussaint aus Kasserine, wo Polizisten (Scharfschützen) etwa 30 Menschen erschossen haben. Bilder von Massenprotesten. Außerdem Stimmen von Tunesiern im Exil. In Paris protestieren Tausende vor der tunesischen Botschaft (die aber, anders als die ivorische neulich, von der Polizei abgeschirmt wird.)   ¤ ¤   Seite von Al Jazeera zu Tunesien.

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12.1.11

Ausgangssperre in Tunis, weitere Tote. Diverse Berichte über die Unruhen und die staatlichen Massaker. Ausführlich im arte-journal, dort auch ein Bericht über die seltsam neutrale Reaktion der französischen Regierung.   ¤

Bei kulturzeit ein Gespräch mit Samuel Schirmbeck, früher Nordafrika-Korrespondent der ARD.   ¤

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13.1.11

Trotz Ausgangssperre weiter Demonstrationen in Tunis gegen das Regime. Bei den Unruhen werden wieder mehrere Menschen getötet. Weiter fast nur Handy-Videos, zum Teil mit sehr grausamen Bildern. Präsident Ben Ali kündigt in mehreren TV-Ansprachen Reformen an und verbietet der Polizei, auf Demonstranten zu schießen. Das heute-journal berichtet recht ausführlich und deutlich. Gespräch mit Ralf Melzer (Fr.-Ebert-Stiftung in Tunis). Berichte von den Demonstrationen in Tunis bei arte von Frederic Toussaint und Mathieu Pansard, bei der BBC von Adam Minott. Euronews zeigt auch Bilder von ein paar Leuten, die für das Regime demonstrieren.  ¤

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14.1.11

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Revolution". Ausgerechnet CNN findet als einziger Sender das richtige Wort. Nach riesigen Massenprotesten im ganzen Land, nach Verbrüderungsszenen von Demonstranten mit Soldaten, während gleichzeitig Geheimdienstler und Polizisten brutal auf Demonstranten einprügeln, nachdem die Appelle des Diktators von niemandem ernstgenommen wurden, verläßt Ben Ali am Nachmittag das Land. Frankreich will ihn nicht haben, und so geht er nach Saudi-Arabien ins Exil. Ein Premierminister übernimmt die Macht, als letztes Aufbäumen des Regimes. Zum ersten Mal in der neueren Geschichte ist ein arabisches Regime durch einen Volksaufstand abgesetzt worden.   ¤¤¤

Die internationalen Sender berichten ausführlich, vor allem Al Jazeera fast rund um die Uhr. Es gibt endlich auch ordentliche Bilder (sowie immer mehr Handy-Videos), von den Massendemonstrationen, von üblen Prügelszenen der Polizei, von freundlichen Soldaten. Seit dem Vortag sind nochmal mindestens 8 Menschen von der Polizei getötet worden, insgesamt seit Mitte Dezember über 60. 

Außerdem Infos von Korrespondenten und diversen Experten, u.a. die Menschenrechtler Laura Stuart und Mesoud Romdhani, Politik-Experte Ian Williams, Oppositionspolitiker Moncef Marzouki (bei arte).

Sowie Hintergrundberichte zur Bedeutung des Internets für die Volksbewegung, mit etlichen Zitaten von tunesischen Bloggern und Twitterern.

Und zwei kleine Rückblicke auf die Geschichte der Diktatur. Internationale Reaktionen (Obama, Ban, Merkel). Die USA tun so, als seien sie schon immer für Demokratie im Nahen Osten gewesen. 

Die deutschen Sender sind erstmal sprachlos angesichts der "Zuspitzung der Ereignisse". Bei arte und im heute-journal wird aber (wie schon seit Tagen) interessante und kundige Information geboten (mit den gleichen Bildern wie bei Al Jazeera). Ansonsten interessiert man sich natürlich besonders für die armen deutschen Touristen, die auch völlig von den plötzlichen "Ereignissen" im Urlaubsparadies überrascht wurden. Woher hätten sie auch etwas über die Lage dort erfahren sollen  -  aus den deutschen Medien jedenfalls nicht.

Es gibt nichts Beglückenderes, als ein Volk in Aktion zu sehen, das sich seiner Kraft bewußt geworden ist und diese friedlich, aber zielstrebig einsetzt. Ein Moment der Befreiung, der Reinigung, der Hoffnung. Der Hoffnung auch darauf, daß dieser Moment bald in vielen Ländern bevorsteht (irgendwann auch in dieser verkorksten Bananenrepublik.) Das Schönste an der tunesischen Revolution ist, daß sie sich (anders als die "Blumenrevolutionen" im Ex-Ostblock) offenbar völlig unbeeinflußt von irgendwelchen imperialen Interessen entwickelt hat. Und das Werkzeug des Internets hat dabei eine wesentliche Rolle gespielt. Wir sind nicht mehr allein!

 - Zusammen etwa 47 Stücke, zusammen etwa 150 Minuten. -

Eine sehr informative und dauernd aktualisierte Sammlung von Nachrichten aus Tunesien gibt es beim "Parteibuch".

Ich habe leider kaum brauchbare Videos bei YT dazu gefunden. Ganz gut ist das Video bei diesem Euronews-Artikel.

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15.1.11

 

 

 

Sehr viele Einzelinformationen, über Gefängnisaufstände, plündernde Polizisten, den dritten "Präsidenten" in zwei Tagen. Immernoch kommen die meisten Berichte telefonisch, interessante neue TV-Bilder hat diesmal vor allem die BBC, von ihrem Korrespondenten Adam Minott (von feiernden Bürgern, zerstörten Präsidentenvillen, Panzern, Bürgerwehren.) Bei Umfang und Tiefe der Berichterstattung ist aber Al Jazeera unübertroffen, im deutschen TV hat weiter das arte-journal (mit Korrespondent Frédéric Toussaint) klar die Nase vorn.  ¤¤

Gespräche mit Experten im Lande und sonstwo, u.a. Saad Djebbar, Ahmed Bouazzi, John Entelis.

Berichte über Reaktionen von Exil-Tunesiern in Frankreich und anderswo. Mehr über die Bedeutung des Internets für die Revolution. Bei arte noch ein Rückblick auf die lange Diktatur in Tunesien und ein Beitrag über die Probleme von Frankreichs Regierung mit der tunesischen Revolution (die jetzt fast überall auch so genannt wird). 

Aus all dem habe ich diesmal 30 einzelne Stücke ausgewählt, zusammen etwa 80 Minuten. 

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16.1.11

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es herrscht Ausnahmezustand, das Militär kontrolliert die Straßen, teilweise auch selbstorganisierte Bürgermilizen. Es gibt im ganzen Land sporadische Schießereien und Plünderungen, aber auch wieder friedliche Demonstrationen. Niemand weiß genau, was eigentlich passiert, aber offenbar geht die Gewalt und das Chaos vor allem von Provokateuren (= Geheimdienstlern und Polizisten) des alten Regimes aus. Bei Kämpfen mit diesen "Sicherheitskräften" werden mehrere Menschen getötet. Bilder von einem Palast der Präsidentenfamilie, der von Bürgern besichtigt und ein wenig geplündert wird.  ¤¤

Inzwischen sind etliche Korrespondenten im Land angekommen, die versuchen, das unübersichtliche Geschehen einzufangen. Die spannendsten Bilder liefert weiter Adam Minott von der BBC, für Al Jazeera berichten James Bays, Nazanine Moshiri und Ayman Mohyeldin, für CNN Ben Wedeman.

Ein Bericht von Nick Spicer aus Montreal, wo die tunesischen Exilanten auf der Suche sind nach Privatvillen der Ex-Präsidentenfamilie. Sie wollen verhindern, daß die Bande in Kanada Asyl bekommt.

Bei den deutschen Sendern gibt es einfältige "dramatische Lage"-Berichte (n-tv und RTL), Besseres bei ARD, ZDF (die aber auch nur berichten, was sie sehen, ohne das einordnen zu können), und ausführliche und ernsthafte Berichte bei Euronews und arte. In den Tagesthemen dann ein guter aktueller Bericht von Thomas Schneider.

Im Weltspiegel wenige kluge und informative Sätze zur Einführung, und ein sehenswerter Bericht von Thomas Schneider ("Mohamed und die Revolte der Jugend") aus Sidi Bouzid. Ein Besuch bei der Familie von Mohamed Bouazizi (mit dessen Fanal der Aufstand dort begann), eine Fahrt durch die von Aufruhr noch qualmenden Straßen. Im Polizeirevier retten Bürger die Karteikästen (wie damals in der Normannenstraße!), die Leute diskutieren auf der Straße, was zu tun ist. - Dann in Tunis, am Freitag, bei der Massendemo am Innenministerium. Selbstbewußte, mutige, zornige Menschen sagen ihre Meinung. Kämpfe mit brutalen Polizeischergen. - Live-Gespräch mit Thomas Schneider in Tunis mit Einschätzungen zu den Kräfteverhältnissen. - Bisher der einzige Bericht auf deutsch, der etwas von der revolutionären Situation vermitteln kann. ¤¤

Ausführliche Berichte auch bei TV5. (NNA)*

Insgesamt etwa 25 Stücke und 65 Minuten.

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16.1.11 "Inside Story - The military's role in Tunisia" : Diskussion mit Amine Ghali (Demokratie-Zentrum, live aus Tunis), Jeremy Keenan ("Sicherheitsexperte") und Blake Houndshell (Foreign Policy). (NNA)* A 25
     
17.1.11

 

 

 

 

Übergangspremier Ghannouchi verkündet die Bildung einer "Einheits-Regierung", der neben Vertretern des alten Regimes auch drei "Oppositionelle" (von der früher schon zugelassenen Pseudo-Opposition!) angehören. Die Zensur von Presse und Internet wird aufgehoben, die politischen Gefangenen sollen freikommen, Wahlen soll es in zwei Monaten geben. Es gibt erneut Proteste gegen die selbstherrliche Regierungsbildung, aber nur noch etwa 1000 Leute, die wie gehabt mit Wasserwerfern und Tränengas vertrieben werden. In Berichten und Interviews etliche Stellungnahmen von Leuten, die über diesen Verlauf ihrer Revolution mehr oder weniger enttäuscht sind. (Bei der BBC ein Interview mit Ahmed Bouazzi von der Oppositionspartei PDR).   ¤

Meldungen: Die Präsidentengattin hat (angeblich) bei ihrer Flucht noch schnell 1,5 Tonnen Gold mitgehen lassen. - Bei Euronews ein Bericht über eine Gruppe von Schweden, die so blöd waren, mit ihren Gewehren von der Wildschweinjagd durchs Land zu fahren. Sie wurden für Söldner gehalten und  ordentlich verprügelt. - Bei arte ein Bericht über Zeitungsjournalisten, die erstmal darüber streiten, wie sie mit der neuen Freiheit umgehen, und was sie mit den Kriechern machen wollen. - Ansonsten zeigen die deutschen Sender wieder einige der BBC-Bilder vom Vortag.  ¤

Zusammen 22 Stücke, 56 Minuten.

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18.1.11

 

 

 

 

 

 

 

 

 Die "Einheitsregierung" hat nicht mal einen Tag gehalten, die drei Oppositionsvertreter wollten doch nicht mitmachen. In Tunis demonstrieren wieder kleinere und größere Gruppen lautstark und wütend gegen die Staatspartei RCD und den Verrat an der Revolution. Eine Demo von etwa 1000 Leuten wird von Polizisten zerstreut, die mit Tränengas und brutalen Knüppeleien ihre ungebrochene Macht beweisen. Ziemlich hautnahe Berichte davon von Rupert Wingfield-Hayes (BBC) und James Bays (Al Jazeera).  - Berichte von der gefeierten Rückkehr des Oppositionsführers Moncef Marzouki aus dem Exil. -   ¤

Gespräch mit Mohamed Ali Harrath, Gründer der Tunesischen Islamischen Front (gemäßigte Islamisten) über den Fortgang der Revolution. Er sagt, er hat immer gewußt, daß diese Revolution kommen würde, und einer nach dem anderen werden auch die anderen Diktatoren stürzen. Es geht nicht um eine "islamische" Revolution, sondern um eine Revolution "wie in England, in Frankreich, in Deutschland, in Russland - warum sollten wir das nicht auch hinkriegen? Eine Volksrevolution." (Hört sich sehr vernünftig an.)  ¤

Ein schöner Bericht von Nazanine Moshiri über eine Nachbarschaftsmiliz in Tunis. Für Press-TV berichtet jetzt Mark Votier aus Tunis (ohne eigene Bilder), und zwar sehr sachlich. Nochmal ein Bericht von Rupert Wingfield-Hayes aus einem inzwischen ausgeplünderten und zerstörten Präsidentenpalast.  ¤

In den Berichten der deutschen Sender dominiert die Sorge darüber, daß das Land immer noch nicht "zur Ruhe" komme, sich die Lage verschärfe usw.  Recht vernünftig dagegen die Berichte von Stephan Merseburger und Nicola Albrecht im ZDF und Tom Schneider in den Tagesthemen, bei denen die heimgekehrte Journalistin Sihem Benhedrine und andere engagierte Tunesier zu Wort kommen.  - Bei arte ein Bericht über die Kumpanei der französischen Regierung mit dem alten Regime kurz vor dessen Ende. - Euronews wie immer informativ, sachlich und ausführlich.   ¤

Bericht in den Weltbildern (NDR) (NNA)* 

  (Zus. 28 Stücke, 69 Minuten)

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Weltbilder(NDR)
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18.1.11 Inside Story: "Better Future or more instability?" -  Diskussion mit Oppositionsführer Moncef Marzouki und den Politologen Noureddine Jebnoun und Youcef Bouandel. (NNA)* A 24
     
19.1.11

 

 

 

 

 

 

In Tunis gehen die Demonstrationen einiger Tausend Menschen gegen die "Übergangsregierung" weiter, sie verlangen, daß alle Mitglieder der Staatspartei RCD abgesetzt werden. Al Jazeera, BBC und Press-TV berichten ausführlich davon, teilweise live. Die Polizei ist stark präsent, hält sich aber jetzt zurück.  - Die "Regierung" berät trotzdem und trifft erste Entscheidungen. Am Abend hält Übergangspräsident Mobazza eine kaum beachtete Rede im Fernsehen.   ¤

Eine Reihe von Mitgliedern der Ben-Ali-Familie sind wegen Diebstahls von Volkseigentum verhaftet worden, Gold und Schmuck wurden beschlagnahmt. Auch in Europa werden Guthaben der Familie gesperrt. -  Angeblich sind politische Häftlinge freigelassen worden. 

Ayman Mohyeldin berichtet aus Sidi Bousid über den jungen Mann, der mit seiner Selbstverbrennung den Aufstand auslöste, und seine Familie. Bouazizis Grab wird zur Wallfahrtsstätte. - Bei Euronews ein Bericht über die frisch auflebende freie Presse. Zeitungsredakteure erklären, wie früher die direkte Einflußnahme der Regierung funktioniert hat. - 

Im ZDF-auslandsjournal berichtet Alexander von Sobeck über die Bedeutung des Internets (speziell Facebook) für die Revolution.   ¤

Hardtalk-Interview mit Nejib Chebbi, Oppositioneller und jetzt Minister in der Übergangsregierung. (NNA)*

  (zusammen 20 Stücke, 83 Minuten)

 

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auslandsjnl.
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20.1.11

 

 

 

 

 

Einige Tausend Leute demonstrieren vor dem Hauptquartier des RCD und fordern lautstark, die Staatspartei aufzulösen. Soldaten lassen die Leute nicht aufs Gelände und schießen deshalb zeitweise in die Luft, aber sonst bleibt es friedlich. In einem symbolhaften Moment reißen Soldaten den Namenschriftzug der RCD teilweise vom Gebäude herunter. Die Berichte kommen heute fast alle von dieser Demo, viele Teilnehmer werden nach ihrer Sicht der Dinge befragt. (Von den anhaltenden Demonstrationen im ganzen Land leider keine Bilder und Berichte.) -  Bei Al Jazeera außerdem ein Bericht aus Sidi Bouzid, ebenfalls mit Stellungnahmen der siegreichen Revolutionäre.   ¤

Bei "No Comment" u.a. herzzerreißende Szenen bei der Freilassung von Gefangenen. Ob wirklich schon alle frei sind, ist unbekannt. Mehr dazu im Bericht des heute-journals.   ¤

Bei kulturzeit ein langer schöner Bericht über die Revolution und die Ansichten von tunesischen Intellektuellen dort und im Exil. - Bei TV5 u.a. ein Bericht über plötzlich ganz neue (bisher verbotene) Bücher in den Buchhandlungen.   ¤

"Inside Story: Hijacking the Tunisian revolution" - James Bays sammelt auf den Straßen von Tunis Stimmen von feiernden und weiter protestierenden Revolutionären. Dann live aus Tunis eine Diskussion mit drei jungen Aktivistinnen, Fidaa al-Hammami, Haifa Jmour und Dhouha Bokri, über die Revolution, ihren Beginn, ihren Ablauf (und die Bedeutung von sozialen Netzwerken und WikiLeaks dabei) und (teilweise kontrovers) ihre Aussichten. Und auch über die Hoffnung, daß auch die anderen arabischen Völker aufstehen werden. - Spannend, stimulierend, sehenswert!   ¤¤   

 (zusammen 21 Stücke, zus. 80 Minuten.)

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Weiter friedliche Massendemonstrationen in Tunis gegen die Übergangsregierung. Einige (Ex-)Polizisten schließen sich an, bitten die Leute um Entschuldigung für die Gewalt. - Offiziell Beginn einer dreitägigen Staatstrauer um die etwa 100 Ermordeten. -  Die etwa 1800 politischen Gefangenen werden nur nach und nach freigelassen. - Übergangspremier Ghannouichi erklärt im Fernsehen, er werde bei den Wahlen (in zwei Monaten) nicht antreten. Er erkennt in sehr emotionalen Worten ausdrücklich den Sieg der Revolution des Volkes an.  ¤

Hashem Ahelbarra berichtet über das Wiedererwachen des politischen Islam. Trotz der Amnestie sind viele der inhaftierten Islamisten noch nicht frei, aber eine verbotene Moschee öffnet erstmals wieder, viele kommen am Freitag, um über die politische Zukunft zu reden bzw. zuzuhören. Der Bericht benennt auch die Ängste, z.B. von Frauen, vor den Islamisten.

Offenbar gibt es einen gewissen Medientourismus nach Sidi Bouzid und zur Familie von Mohamed Bouazizi, auch Antonia Rados von RTL berichtet plötzlich von dort.

Ein Bericht aus Paris über tunesische Exilanten, von denen viele möglichst bald heimkehren wollen. Erstmal müssen sie neue Pässe bekommen.

"Die Regentin von Khartago" - Bei "aspekte" ein Beitrag über das Luxusleben der Präsidentengattin Leila Trabelsi, deren enormer geraubter Reichtum ein wesentlicher Grund für den Aufstand war.

Im Listening Post ein Rückblick auf die Berichterstattung über die Revolution. Die Medien stützten sich anfangs nur auf die Videos der Demonstrationen bei YouTube, die damit auch zum Hauptverstärker der Bewegung wurden. Die meisten westlichen Sender haben nur ganz allmählich begonnen, sich für Tunesien zu interessieren, im Gegensatz zu Al Jazeera (das deswegen von der Polizei abgeschaltet wurde). Jetzt richtet sich das Interesse der arabischen Medien auf die regionalen Auswirkungen. - Interessanter Beitrag.  ¤

  (zus. 18 Stücke, zus. 48 Minuten)  

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22.1.11

 

In Tunis gehen die Demonstrationen gegen die "Übergangsregierung" weiter. Bei einer eigenen Demo fordern ca. 2000 Polizisten eine eigene Gewerkschaft und die Untersuchung der Verantwortung für die Polizeigewalt der letzten Wochen. (Bei der Revolution sind etwa 100 Menschen getötet worden, davon 80 durch Polizeikugeln.)   ¤

Kurze Erläuterungen des Vorsitzenden der "Reformkommission", Ayadh Bin Ashour zu deren Aufgaben.

Bericht von Nazanine Moshiri über eine ausgeplünderte Villa der Präsidentenfamilie.

Bei TV5 ein Bericht aus einer sehr ärmlichen Vorstadt von Tunis.

Press,A,B
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23.1.11

 

Weiter große Proteste gegen die Übergangsregierung. Eine Protestkarawane ist von Sidi Bouzid hergekommen. Die Leute wollen, daß alle Vertreter des alten Regimes abgesetzt werden.   ¤

Diverse weitere Berichte, z.B. über die neue Pressefreiheit (sh. Video), und im Weltspiegel "Die Rückkehr der Opposition" und ein Bericht über Algerien, beides (?) von Tom Schneider.  (Alles NNA)*   ¤

Inside Story: Über die demokratische Revolution gegen westliche Interessen ("Stabilität" usw.) diskutieren Hall Gardner (Politologe) und Renaud Girard ("Le Figaro").   (NNA)*

 (zus. 20 Stücke, zus.73 Min.)

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24.1.11

Weiter laute Proteste in Tunis gegen die Übergangsregierung. Teilweise setzt die Polizei wieder Tränengas ein. Nazanine Moshiri berichtet teilweise live von der Kundgebung. Mehrere Tausend Leute, viele aus dem Umland angereist, verlangen die Absetzung von Vertretern des alten Regimes. (Langsam sollten sie aufhören, zu fordern, und es eben machen. Selber die Regierung übernehmen. Räte bilden...) - Später spricht Armeechef General Ammar zu den Leuten (die ihm zujubeln) und ruft sie zur Ruhe auf, aber auch zur Wachsamkeit.  ¤

A,Press,E,JA,NC zus.13
25.1.11

In Tunis gehen die Proteste von Tausenden gegen die Übergangsregierung weiter. Diese wird schon wieder umgebildet. Anhänger der neuen Regierungspartei PDP gehen auch auf die Straße, zur Unterstützung der Regierung, es gibt ein Handgemenge zwischen beiden Protestgruppen.  Eine PDP-Sprecherin warnt vor Chaos (in der Tagesschau).

arj,TS,E,A,
Press,NC
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26.1.11

Die Proteste von einigen Hundert Aktivisten in Tunis gehen weiter, jetzt geht die Polizei wieder mit Tränengas gegen sie vor. (Hashem Ahelbarra ist jetzt wohl wieder der einzige Korrespondent hier.) - Die Übergangsregierung läßt per internationalem Haftbefehl gegen Ex-Diktator Ben Ali fahnden.

Bericht von Sinje Stadtlich und Tom Schneider über die neue Pressefreiheit. (NNA)*

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Zapp

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27.1.11

Weiter Proteste gegen die Übergangsregierung. Deren Chef Ghannouchi gibt nach und entläßt die restlichen12 Minister des alten Regimes. Die Leute auf der Straße jubeln. Ausführliche Berichte nur noch bei Al Jazeera (von Hashem Ahelbarra und Nazanine Moshiri).

A,E,NC zus.9
28.1.11

Neue Übergangsregierung vereidigt, Polizisten räumen ein Camp von Protestierern vor dem Regierungssitz.

A,TS,E,NC zus.6
29.1.11

Weitere Proteste gegen die Übergangsregierung werden von der Polizei aufgelöst. Der neue Außenminister Ahmed Ounaies sichert dem ägyptischen Volk die Solidarität Tunesiens zu.

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30.1.11

Berichte über die Rückkehr des Parteiführers der (gemäßigten) Islamisten, Rachid Ghannouchi. Bei Press-TV im O-Ton mit UT, und ein älteres Interview mit ihm.

A,Press,TS,E zus.15
     
31.1.11

Bilder von prügelnden Polizisten. - Bilder von andauernden Protesten in Tunis. (NNA)*

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1.2.11

Bericht von Hashem Ahelbarra.  (NNA)*

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2.2.11

Die französische Außenministerin kommt wegen ihrer Verbindung zu Ben Ali unter Druck.

Zwei aktuelle Berichte. Das eine war ein Interview mit Rachid Ghannouchi. (NNA)*

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4.2.11 Das Musikvideo "Rayes le bled" des tunesischen Rappers El Général, eine einzige Anklage gegen das unfähige Unterdrückerregime. Beeindruckend. Mit deutschen UT.   ¤¤   (Beim YT-Video gibt's den Text auf englisch im Infokasten. ktzt 3
     
5.2.11

In dem Ort El Kef protestieren nach Polizeiübergriffen über 1000 Jugendliche, Polizisten schießen in die Menschenmenge und töten mindestens vier.

Bericht von Nazanine Moshiri über die politische Diskussion zur unvollendeten Revolution und andauernde Gewalt gegen die Opposition.

Nochmal ein Bericht über das Dorf Sidi Bouzid, wo alles anfing. (von Annekarin Lammers.)

A,E

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5.2.11

"Die Entdeckung der Freiheit" - Reportage von Thomas Dandois, Candice Baudin und Alexandra Kogan  (NNA)*

Text von der arte-Seite: "Am 14. Januar 2011 begann für Tunesien eine neue Zeit: Nach 23 Jahren eisenharter Führung verließ der Diktator Ben Ali schwer bedrängt von seinem revoltierenden Volk endlich sein Land: Endlich freie Rede auch auf der Straße, das Recht zu demonstrieren und endlich liegen auch lange verbotene Bücher in den Schaufenstern der Buchläden aus. Die Tunesier entdecken die Freiheit wieder. Die ARTE-Reporter begleiteten drei Tunesier in den ersten Tagen der neuen demokratischen Anfänge ihres Landes."

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6.2.11

Neue Unruhen und Tote in mehreren Städten. (NNA)* 

(NNA)*

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7.2.11

Bericht von Nazanine Moshiri über unbefriedigende politische Entscheidungen des Parlaments. (Nicht ganz verstanden.)

In Focus: "After Ben Ali: Where is Tunisia heading" - Wirklich gut gemachte Reportage von Amina Taylor, in der die Beteiligten der unvollendeten Revolution selber zu Wort kommen, vor allem die von der linken Partei PDP, aber auch andere Strömungen. Sehr spannend. Kann man sich unter dem Link ansehen.  (NNA)* ¤¤¤

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8.2.11

Nazanine Moshiri berichtet vom Besuch des britischen Außenministers Hague in Tunis und stellt ihm eine kritische Frage zur plötzlichen Änderung der Haltung der Europäer. Er antwortet wie immer mit Gefasel.

A 2
9.2.11

Stephan Merseburger und Nazanine Moshiri berichten über die politische Entwicklung, über immer noch nicht freigelassene politische Gefangene, über unzufriedene Bürger.   ¤

ht,A zus.5
10.2.11

Nazanine Moshiri berichtet über politische Gefangene, die immer noch nicht freigelassen wurden.   ¤

A 3
12.2.11

Die deutschen Sender berichten über den Schleimbesuch des Antidemokraten Westerwelle bei der Übergangsregierung in Tunis. Am Rande geht es auch um die neue Massenflucht von Tunesiern übers Meer nach Europa. Innerhalb von vier Tagen sind 4000 Menschen auf Lampedusa gelandet. Bei AJE (und BBC) Berichte dazu. 

n,ht,TS,A zus.9
13.2.11

Die EU und die deutschen Medien sind in heller Aufregung über ein paar Tausend Touristen in Gegenrichtung.   ¤

A,B,E,R,ht,TS,TT zus.13
     
14.2.11

 

 Flüchtlinge : Berichte über die Massenflucht von etwa 5000 Menschen nach Italien. Bei den englischen Sendern (und bei Euronews) dominiert dabei die Perspektive der Fliehenden, die Frage nach ihren Motiven.   ¤

Bei den deutschen Sendern Hauptthema des Tages: wie soll sich Europa gegen die heranströmenden Hungerleider "verteidigen"? Hektisches diplomatisches Treiben. -  Gut der Umgang damit bei den Tagesthemen: mit vernünftigen Beobachtungen zur Politik Italiens von Peter Dalheimer auf Lampedusa, und einem Kommentar von Isabel Schayani, bei dem ich jedes Wort dick unterstreichen möchte. - Ebenfalls bei den Aussagen dazu von Elias Bierdel im DLF¤¤

A,C

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14.2.11

In Tunis demonstrieren wieder Tausende gegen die Übergangsregierung. Bei Press-TV einige Stimmen von Teilnehmern (im OT mit UT).  - Besuch von EU-Ministerin Ashton in Tunis.

Press,E zus.5
15.2.11

 

 

 Weiter Hauptthema in den deutschen Sendern das "Problem" der paar Tausend Migranten auf Lampedusa. Jeder Sender hat einen eigenen Reporter dort, das Verhältnis zwischen den 3000 Einwohnern und den 5000 Touristen ist bisher entspannt. (Vermutlich machen nur die 500 Reporter Probleme.) In den Berichten kommen etliche der Tunesier zu Wort, alles nette, arbeitswillige, sprachkundige, zum Großteil ausgebildete junge Männer.  ¤

Der deutsche Innenminister sieht im Interview beim heute-journal die Migranten ausschließlich als Belastung, die unter den europäischen Ländern gerecht verteilt werden müsse. Und "Wir können nicht alle sozialen Probleme der Welt lösen." An der Stelle fehlt, wie immer, die Nachfrage: warum nicht? Sie haben die doch auch mitverursacht, mit Ihrer Unterstützung für korrupte Regime! Und Sie (wir) haben von der Armut dort profitiert.  - Bei n-tv sagen zur Frage des Tages "Soll Deutschland Flüchtlinge aus Tunesien aufnehmen?" 90 Prozent der Anrufer: "Nein." (Nicht nur Israelis sind Rassisten.)  ¤

A,B

n,ht,arj,TS,hj,TT

 

zus.5

zus.29

 

16.2.11

 Migranten : Nazanine Moshiri berichtet von der tunesischen Küste über frustrierte Küstenwächter und Arbeitsmigranten mit dem Ziel Europa. - Bei kulturzeit ein kritischer Beitrag über die europäische Ignoranz und Abschottung, und ein Gespräch darüber mit Jean Ziegler: Die Aufnahme der Flüchtlinge als Wiedergutmachung dafür, daß man vorher die Diktatur unterstützt hat.   ¤¤

A,ktzt zus.13
     
18.2.11

Die Revolution und die Kultur. Ein hoffnungsvoller Bericht über die Kulturszene in Tunis, die jetzt wunderbar auflebt. Mit dabei Taoufik Jebali (Theaterdramaturg), Bendir Man und Baziz (zwei Liedermacher) und das Künstlerkollektiv "El Teatro". "Es geht darum, diesem Land und diesem Volk eine Identität zu geben."   ¤

arj 3
19.2.11

In Tunis demonstrieren einige tausend Menschen für eine laizistische Verfassung. Muslime und Christen fordern gemeinsam die Trennung von Religion und Staat, und sie fordern Toleranz, nachdem islamistische Spinner einen katholischen Pater ermordet haben. Am Rande der Demo gibt es Diskussionen mit Islamisten, die den Laizismus als Atheismus verachten. - Toll, daß darüber endlich offen diskutiert werden kann, und daß so viele Leute ein solches Bewußtsein entwickeln. Dank an arte für diesen Bericht.   ¤¤

arj

 

3

 

20.2.11

Im Weltspiegel Annekarin Lammers über die leerstehenden Touristenhotels und die Wirtschaftskrise ("Der Kater nach der Revolution"). - Bei Euronews ein Bericht über Millionenschätze, die man in Safes im Präsidentenpalast gefunden hat und die ans Volk zurückgegeben werden sollen.

WS,E zus.8
21.2.11

Jim Muir über die andauernden Demonstrationen der Demokratiebewegung und die Wirtschaftflaute wegen ausbleibender Touristen.

Ein Portrait der Journalistin Sihem Bensedrine, die in der Diktatur eine standhafte Oppositionelle war und sich jetzt für Bildung und Demokratie einsetzt.    ¤

B,arj zus.6
24.2.11

 (NNA)*

A 3
     
25.2.11

Massendemonstration gegen die Übergangsregierung.  (NNA)*   ¤

Press,A zus.3
26.2.11

Drei Tote bei schweren Straßenschlachten zwischen Polizei und jugendlichen Demonstranten in Tunis. Bilder und ausführliche Infos von Paul Moss bei der BBC.  ¤

Press,B,TS zus.7
27.2.11

Der Premierminister der Übergangsregierung tritt nach den Protesten zurück. Weitere Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei.

A,B,Press,ht,TS,E zus.7
28.2.11

Die Demokratiebewegung fordert, daß auch der Rest der Regierung zurücktritt. Bericht von Nazanine Moshiri.

arj,A zus.4
1.3.11

Die gemäßigt islamistische Bewegung "Al Nahda" (Erweckung) ist wieder zugelassen worden. Deren Sprecherin Yusra Ghannouchi erläutert ihre Ziele, nämlich zuerst Demokratie und Gerechtigkeit. Ziemlich überzeugend.  ¤ - Infos von Said Haddadi (Amnesty International) über systematische Menschenrechtverletzungen durch Polizisten, die bis heute im Dienst sind. - Bericht von Nazanine Moshiri über einige der Opfer von Polizeigewalt. Es gab (gibt?) offenbar eine Spezialeinheit, deren Scharfschützen regelmäßig gezielte Mordanschläge auf Oppositionelle verübt haben.  ¤ - Weitere Rücktritte von Übergangsministern.

A,E zus.15
2.3.11

Nazanine Moshiri berichtet über junge linke Aktivisten und die wieder zugelassene moderate islamistische Nahda-Bewegung.

Stefan Merseburger berichtet über den andauernden Kampf der Demokratiebewegung und die beiden verschiedenen islamistischen Strömungen, Radikale und Gemäßigte.

A

auslandsjnl.

2

6

7.3.11

Nazanine Moshiri berichtet über die neugebildete Übergangsregierung. Das Innenministerium beschließt die Auflösung der politischen Geheimpolizei und der Stasi-Behörde.   ¤

A,E zus.3
9.3.11

Ein Gericht verbietet die ehemalige Staatspartei RCD. Die Demokraten jubeln. Bericht von Nazanine Moshiri.

A 2
9.3.11

"The Death of Fear" (Teil 1) - Eine Betrachtung von Rageh Omaar über die arabische Revolution, die mit der Verzweiflungstat eines Gemüseverkäufers in einem abgelegnen Kaff in Tunesien begann.  ¤¤

A

25
     
14.3.11

Teil 2 von Rageh Omaars Film über die Revolution in Tunesien: "The Death of Fear"  (NNA)*  ¤¤

A 26
       
16.3.11

Vor dem Besuch von Frau Clinton äußern Aktivisten ihr Mißtrauen gegen den früheren Verbündeten des Diktators. Bericht von Nazanine Moshiri. Und Bilder von einer Demonstration gegen den Besuch (bei AJE und Press).

A,P zus.4
20.3.11

Bericht von Nazanine Moshiri über die Feiern zum Unabhängigkeitstag, die dieses Jahr eine besondere Bedeutung bekommen haben.

A 2
25.3.11

Bericht von Amin al-Kathib über die andauernde Kritik der Demokratiebewegung an der Übergangsregierung.

P 3
26.3.11

Bericht von Amin al-Khatib über Kritik der Demokratiebewegung (darunter auch viele Juristen) am unverändert repressiven Justizsystem.

P 2
30.3.11

Nazanine Moshiri berichtet über junge Leute, die trotz guter Ausbildung keinen Arbeitsplatz finden.

A 2
1.4.11

Polizisten in Tunis gehen mit Gewalt gegen eine Demonstration der Demokratiebewegung vor.

A 1/2
12.4.11

Amin Alkhatib berichtet über die nationale Kommission zur Aufklärung von Verbrechen der Diktatur.

P 2
13.4.11

Bericht von Thomas Schneider über alte Oppositionelle mit Hoffnungen auf die Demokratie und junge Arbeitslose, die nur noch hier abhauen wollen. 

TT 3
20.4.11

Die Jugend Tunesiens, ihre politischen Forderungen, die Aufbruchstimmung. Stimmen von Journalisten (Nadia Chalet), Rappern (El Général), Menschenrechtlern (Sihem Bensedrine). Schöner Beitrag.   ¤

ktzt 8
21.4.11

Nazanine Moshiri berichtet aus Sidi Bouzid, der Stadt, wo die Revolution begann. Von den (wirtschaftlichen) Erwartungen der Revolutionäre hat sich noch nicht viel erfüllt.

A 3
6.5.11

Straßenschlacht in Tunis zwischen Polizei und Demonstranten, die den Rücktritt der Übergangsregierung fordern.

Bei kulturzeit ein Bericht über Unterstützung von deutschen "Stasi-Experten" für tunesische Menschenrechtler, die versuchen, die Verbrechen des Staates während der Revolution aufzuklären.

A,E

ktzt

zus.3

8

8.5.11

Die Regierung verhängt nach Gewalt und Plünderungen in Tunis eine nächtliche Ausgangssperre. Die Demonstrationen gegen die Regierung gehen aber weiter.

A,E zus.3
18.5.11

RTL-Reporterin Svenja Kleinschmidt macht Urlaub in Tunesien und berichtet über die Sorgen wegen der ausbleibenden Touristen aus Deutschland.

R 2
13.6.11

Nächste Woche soll dem Ex-Diktator Ben Ali der Prozeß gemacht werden. Saudi-Arabien hat ihn allerdings nicht ausgeliefert.

E 1
20.6.11

Im ersten Teil des Prozesses gegen Ex-Diktator Ben Ali ist dieser (in Abwesenheit) erstmal zu 35 Jahren Gefängnis und 69 Millionen Dollar Strafe verurteilt worden, und zwar wegen illegaler Devisen- und Drogengeschäfte. Berichte und eine Stellungnahme des Rechtsanwalts Zied Cherni.

arj,TS,E,A zus.7
29.6.11

Lautstarke Proteste von Islamisten in Tunis gegen die Verhaftung von 6 Männern, die eine Kinovorstellung angegriffen und den Saal demoliert hatten. Sie waren wütend über den säkularen Film "Ni Allah ni maitre" (Weder Gott noch Herr) von Nadia El Fani. (Den Film haben sie natürlich nicht gesehen.)   ¤

A 2
          
15.7.11

In Tunis setzt die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein.

A 1/2
16.7.11

Wieder Zusammenstöße in einem Vorort von Tunis, angeblich haben Islamisten eine Polizeistation in Brand gesteckt.

E 1
18.7.11

Weiter Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in mehreren Städten. In Sidi Bouzid wird dabei ein Junge "versehentlich" erschossen. Die Regierung behauptet, Islamisten würden Unruhen provozieren. Auf den Bildern sieht man aber eher junge Frauen, überwiegend ohne Kopftuch. Bericht von Mike Hanna.

A,E zus.3
          
20.7.11

Mike Hanna berichtet über das "Waiting for Change" der Aktivisten der Demokratiebewegung.

A 3
          
21.7.11

Mike Hanna berichtet kurz über den dritten Prozeß gegen Ex-Diktator Ben Ali (in Abwesenheit).

A 1
22.7.11

Noch ein Bericht von Mike Hanna über die Demokratiebewegung und die Auseinandersetzung zwischen Säkularisten und Religiösen.

A 3
24.7.11

Mike Hanna berichtet aus einer Kleinstadt in der Provinz über Unzufriedenheit der Leute mit der andauernden wirtschaftlichen Misere.

A 3
26.7.11

Khosro Mahmoodi berichtet über die Proteste von jungen Leuten, die eine "zweite Revolution" fordern.

P 2
15.8.11

Demonstranten in Tunis fordern laut und friedlich den Rücktritt der Übergangsregierung. Polizisten setzen Knüppel und Tränengas ein.

A,NC zus.2
9.10.11

Straßenkämpfe zwischen Polizisten und Islamisten in Tunis.

A,E zus.1
14.10.11

In Tunis demonstrieren einige Tausend Islamisten (friedlich) gegen eine Aufführung des Zeichentrickfilms "Persepolis", den sie für gotteslästerlich halten. Als die Polizei den Marsch stoppt, kommt es zu Auseinandersetzungen. (Übrigens danke: erst durch diese Proteste bin ich auf diesen schönen Film gestoßen. Der natürlich weder islamfeindlich noch eine Gotteslästerung ist.)   ¤

E 1
17.10.11

Vor den Wahlen am Sonntag, ein Bericht über den Wahlkampf, Vorstellung einiger Kandidaten, Debatten zwischen Säkularen und Islamisten.  (NNA)*

arj 3
20.10.11

Annekarin Lammers berichtet über die Stimmung vor der Parlamentswahl. Unter etwa 100 Parteien ist die gemäßigt islamistische "Ennahda" wohl die stärkste. Aber auch die Säkularen hoffen auf viele Stimmen.

TT 3
21.10.11

Zwei Berichte vor der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung (von Alexander von Sobeck und Gynai Balczi) , u.a. mit Ansichten der Bloggerin Lina Ben Mhenni und des Rappers Hamada Ben Amor ("El General").

hj,aspekte zus.8
23.10.11

 

 

Tag der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung, der ersten freien Wahl überhaupt. Ruhiger, fast fröhlicher Verlauf, Beteiligung über 90 Prozent. Berichte vom Wahltag u.a. von Nazanine Moshiri (AJE).

Bei der BBC erklären einige junge Aktivisten, die Hauptbeteiligte bei der Revolution waren, warum sie die Wahl boykottieren. Diese Art von "Parteiendemokratie" haben sie nicht gewollt.   ¤

"Operation Demokratie" - Im Weltspiegel begleitet Thomas Schneider eine Gruppe von Studenten, die mit einem Laptop unterwegs sind und die Leute über ihre Ansichten befragen (ähnlich wie der "Wahlomat"). Dabei stoßen sie auf bittere Armut und viel Hoffnung auf die Islamisten.

Bei ttt ein Beitrag über den Konflikt zwischen Säkularen und Islamisten, z.B. den Streit über den Spielfilm "Persepolis". Die Regisseurin Nadia el Fani ("Laïcité, Inch'Allah!") schildert die üblen Anfeindungen durch Islamisten, nachdem sie sich öffentlich als Atheistin bezeichnet hatte.  ¤

A,E

B

WS

ttt

zus.5

4

6

6

24.10.11

Nach ersten Auszählungen und Prognosen hat die islamistische Ennahda-Partei über 30 Prozent erreicht. Die Anhänger feiern schon mal. (Berichte NNA)*

A,ht,TS,E zus.10
25.10.11

Berichte zum Wahlausgang, von Annekarin Lammers und Nazanine Moshiri. Bei Euronews ein Hintergrundbericht über die Ennahda. (NNA)*

TT,E,A zus.10
26.10.11

Noch kein offizielles Wahlergebnis, aber die Ennahda beginnt schon Koalitionsgespräche für neue Übergangsregierung.

E 1
27.10.11

Die Ennahda hat nach dem offiziellen Ergebnis 90 von 217 Sitzen in der verfassungsgebenden Versammlung bekommen. In Sidi Bouzid kommt es zu Unruhen wegen eines sehr umstrittenen angeblichen Wahlausgangs dort. Infos von Nazanine Moshiri.

A 2
28.10.11

Reaktionen auf das Wahlergebnis, Ennahda (41 Prozent) sucht nach Koalitionspartnern. Mehr zu den Unruhen in Sidi Bouzid wegen angeblicher Wahlmanipulationen, ein Wahlbüro und die Parteizentrale der Ennahda wurden niedergebrannt. Berichte von Annekarin Lammers und Nazanine Moshiri.

A,TS,E zus.6
           
29.10.11

Bericht über die zweitägigen schweren Unruhen in Sidi Bouzid und die Pläne der Ennahda zur Regierungsbildung.

arj 2
22.11.11

Die verfassungsgebende Versammlung nimmt ihre Arbeit auf. Die neue Übergangsregierung wird aus einer breiten Koalition gebildet, Parlamentspräsident wird der Linke Mustapha Ben Jaafar.  Bericht von Annekarin Lammers. 

TS 2
27.11.11

"Die vergessenen Helden" - Thomas Schneider berichtet über junge Helden der Revolution, die immer noch auf die versprochene Entschädigung für ihre erlittenen Verletzungen warten. Die Schergen der alten Diktatur sind auch immer noch unbehelligt geblieben.

WS 6
3.12.11

In Tunis demonstrieren jeweils einige Tausend Islamisten und Laizisten.

E 1
12.12.11

Die Verfassungsgebende Versammlung wählt den linksliberalen Menschenrechtler Moncef Marzouki zum neuen Staatspräsidenten. Regierungschef soll der Parteichef der Islamistenpartei Ennahda werden.

E 1
13.12.11

Hashem Ahelbarra stellt den neuen Präsidenten Moncef Marzouki vor.  (NNA)*

A 3
17.12.11

Genau ein Jahr nach der Selbstverbrennung des Mohamed Bouazizi, die die arabische Revolution auslöste. Ein Bericht aus seinem Heimatort Sidi Bouzid, wo die Leute unzufrieden sind, weil sich bisher wenig verbessert hat. Die Revolution geht weiter, sagen Einige.

arj 3
10.1.12

Revolution through Arab Eyes: "Tunisia - The Revolt continues" - Film von Fatma Riahi   (NNA)*    ¤


A
47
12.1.12

Ein Jahr nach der Revolution beklagen sich junge Leute, daß sich bisher kaum etwas geändert hat, die Wirtschaftslage eher noch schlechter wurde.

E 1
14.1.12

Das Land feiert den Jahrestag der Revolution, in Tunis sind Zigtausende auf den Straßen. Aber alle, die gefragt werden, äußern sich skeptisch über die bisherigen Erfolge und hoffen auf weitere Reformen. Vor allem die wirtschaftliche Lage ist weiter prekär. Berichte aus Tunis von Nazanine Moshiri (AJE), Jamel Ezzedini (Euronews) und Natalie Steger (ZDF). Bei arte-reportage Stellungnahmen zur politischen Entwicklung von zwei Beteiligten der Revolution (deren Namen nicht eingeblendet wurden). 

A,E,hj,arep zus.14
           
27.1.12

Empire: "Tunisia: A revolutionary model" - A year after the Jasmine Revolution, can the country's new government fix the vast social injustices that triggered it? - Diskussion und Hintergrundbeiträge, komplett NNA)*   ¤

A 46
           
16.3.12

In Tunis demonstrieren ca. 10.000 Leute (auch verschleierte Frauen) für die Einführung der Scharia.

E 1
9.4.12

Proteste in Tunis, Tränengas.

P 1
22.4.12

"Die Salafisten wollen nicht reden" - Bericht von Stefan Schaaf über den Kulturkampf der Salafisten, die mit einer Kampagne von Gewalt und Einschüchterung Druck machen gegen freigeistige Künstler und liberale politische Ideen (z.B. die der Demokratie). Eines der Opfer ist Nabil Karoui, Eigentümer des TV-Senders, der den Spielfilm "Persepolis" ausgestrahlt hat. Ihm hat man sein Haus komplett demoliert.   ¤

WS 8
24.5.12

Demonstration von einigen Hundert arbeitslosen Akademikern in Tunis.

E 1
12.6.12

In Tunis greifen hunderte Islamisten eine Kunstausstellung an die sie für "unislamisch" halten. Sie verwüsten die Ausstellung, zerstören etliche Kunstwerke, legen Feuer in einem Gerichtsgebäude. Stundenlange schwere Straßenkämpfe zwischen Islamisten und Polizei. Die Regierung verhängt eine Ausgangssperre.  ¤

A,E,JA zus.3
           
13.6.12

Als einziger deutscher Sender (neben Euronews) berichtet arte über die Zerstörung einer Kunstausstellung durch Salafisten und die anschließenden Krawalle. 

arj 2
16.6.12

Bericht über den wachsenden Einfluß der Salafisten. Die regierenden gemäßigten Islamisten geben den Salafisten immer wieder nach, Liberale sind besorgt.

arj 3
10.8.12

In Sidi Bouzid demonstrieren seit Tagen hunderte Leute gegen den Stillstand und fordern den Sturz der Regierung. Zusammenstöße mit der Polizei.

arj,E zus.3
14.8.12

In Tunis demonstrieren 6000 Frauen (und einige Männer) gegen Vorhaben der islamistischen Regierung, die gleichen Rechte von Männern und Frauen abzuschaffen.

arj,TS,E,NC zus.4
           
29.8.12

Rim Mathlouti berichtet über Versuche der islamistischen Regierung, kritische säkulare Journalisten zum Schweigen zu bringen.

arj 3
7.9.12

In Tunis demonstrieren einige Tausend Anhänger der regierenden islamistischen Enahda-Partei für politische Reformen und gegen den Einfluß von Mitgliedern des früheren Regimes.

E 1
12.9.12 ff. Die Berichte über die Proteste gegen das antimuslimische Hetzvideo stehen unter der Rubrik "Islamprotest"    
22.9.12

Künstler und andere säkular eingestellte Leute streiten sich mit den (regierenden) Islamisten über die Freiheit von Kunst und Meinungsäußerung. Salafisten greifen Restaurants an, die Alkohol ausschenken, die Regierung will sog. "Angriffe auf das Heilige" gesetzlich verbieten. Nazanine Moshiri berichtet aus Tunis.

A 3
           
7.10.12

"Salafisten gegen Gleichberechtigung" - Bericht von Stefan Schaaf über den Kampf der tunesischen Frauen um ihre Rechte, die die Islamisten gerne einschränken wollen. Wütende Proteste, nachdem ein Staatsanwalt eine junge Frau angeklagt hat, die von Polizisten vergewaltigt worden war.   ¤

WS 7
15.10.12

Bericht bei PressTV über eine Demo (von Islamisten) in Tunis, die einen Verfassungsartikel fordern, der eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel verbieten soll.

P 2
19.10.12

In Tunis haben Salafisten das 500 Jahre alte Mausoleum der Sayyeda Aicha Manoubia gestürmt und Feuer gelegt. Das Sufiheiligtum wurde schwer beschädigt, einmalige Dokumente zerstört. Im Bericht Bilder der Schäden und Aussagen von Tatzeugen. (Außer bei TV5 wurde nirgends drüber berichtet.)  ¤¤

JA 2
22.10.12

Alexander von Sobeck berichtet über die andauernde Wirtschaftskrise und sehr allgemein über die Macht der Islamisten.

Adnen Chaouachi berichtet aus Tunis von einer großen Demo der (säkularen) Opposition, die gegen den Mord an einem Politiker protestiert.

hj

P

4

3

31.10.12

Schwere Straßenschlachten in Tunis zwischen Salafisten und der Polizei, dabei mindestens ein Toter. Auslöser war ein Versuch der Salafisten, den Verkauf von Alkohol in einigen Läden zu unterbinden.

E,JA zus.3
            
28.11.12

Unruhen und schwere Zusammenstöße mit Polizisten im Norden des Landes. Mehrere Parteibüros der regierenden Islamisten werden angezündet. - Und Unruhen von Islamisten im Süden. (Bei TV5, nicht verstanden.)

E,JA zus.4
30.11.12

Weitere Unruhen und Massendemonstrationen (schon seit 5 Tagen) in Siliana im Norden des Landes, wegen der unverändert schlechten wirtschaftlichen Lage. Infos aus dem Ort von Hashem Ahelbarra, und später ein Bericht, bei arte ein Bericht von R. Mathlouti (?, unlesbar). Bei NC Bilder von Polizeibrutalität.

TV5 berichtet weiter von einem Hungerstreik mehrerer Salafisten. (Details nicht verstanden.)

A,arj,NC

JA

zus.9

3

           
1.12.12

Bericht von Hashem Ahelbarra über anhaltende Unruhen in Siliana.

A 2
3.12.12

Andauernde Proteste in Siliana gegen die Armut und die Gewalt der Polizei. Bericht von Hashem Ahelbarra.

A 3
6.12.12

Die Regierung will einige der Luxusgüter des früheren Präsidenten Ben Ali versteigern. Bericht von Hashem Ahelbarra.  (NNA)*

A 3
           
14.12.12

Bericht von Alexander von Sobeck über die Entwicklungen seit der Revolution. Alles nichts Neues. 

auslandsjnl 4
17.12.12

Zwei Jahre nach der Selbstverbrennung von Mohammed Bouazizi in Sidi Bouzid, die den Auslöser der Arabischen Revolution bildet. Bei einer Gedenkveranstaltung in dem Ort wird Präsident Marzouki von tausenden Leuten ausgepfiffen. - Im heute-journal ein Bericht von Dara Hassanzadeh, der die tragische Geschichte des Obstverkäufers nochmal genau nacherzählt.  ¤

hj,E zus.6
2.1.13

Die Regierung läßt in Tunis Luxusgüter aus dem Besitz von Ex-Diktator Ben Ali versteigern. Zuvor kann man sich die Sachen bei einer Ausstellung ansehen, von Goldschmuck und Designermode bis zu diversen schnellen Autos.

arj 3
13.1.13

Mike Hanna berichtet aus Tunis über Feiern zum zweiten Jahrestag der Revolution und andauernde soziale Konflikte.

A 3
14.1.13

Drei Berichte zum zweiten Jahrestag der Revolution und zum andauernden Streit zwischen Islamisten und Säkularen.  (NNA)*  ¤

arj,E,ktzt zus.13
16.1.13

Mike Hanna berichtet aus Tunis über Proteste von Oppositionellen gegen die Wirtschaftslage und gegen Anmaßungen der herrschenden Islamisten. Straßenschlachten mit der Polizei.

A 3
17.1.13

Zwei politische Gefangene sind im Hungerstreik gestorben. Mike Hanna berichtet über unwürdige Zustände in den Gefängnissen und anhaltende Foltervorwürfe.

A 2
19.1.13

Mike Hanna berichtet aus Tunis über den Dauerstreit zwischen Islamisten und Säkularen um die Verfassung und die Einführung der Sharia. Bilder von einer großen Demo von Salafisten.

A 3
           
26.1.13

Im letzten Jahr haben Salafisten / Wahabiten in Tunesien etwa 30 Mausoleen (muslimische Heiligengräber) zerstört. Die Extremisten meinen, man dürfe nur den "Einen" Gott anbeten. Es ist bekannt, wer die Leute sind, aber die Polizei hat keinen einzigen Täter verhaftet. Bericht von E.Lavarene.  ¤

arj 3
27.1.13

"Diktator-Schlußverkauf" - Stefan Schaaf berichtet nochmal über die Versteigerung von Ben Alis Luxuskarossen.

WS 7
6.2.13

Chokri Belaid, Führer der linken Oppositionspartei "Demokratische Patrioten" und einer der bekanntesten Kritiker der Islamisten, ist in Tunis ermordet worden, ein gezielter Anschlag. Als Reaktion demonstrieren Zigtausende gegen die Islamisten. Sie machen Milizionäre der regierenden islamistischen Ennahda-Partei verantwortlich und fordern den Sturz der Regierung. Am Rande kommt es dabei zu Ausschreitungen. Präsident Marzouki verurteilt den Mord, Premier Jebali löst am Abend die Regierung auf und kündigt an, eine neue überparteiliche Technokratenregierung zu bilden. Es soll bald Neuwahlen geben. - Hauptthema auf allen relevanten Kanälen.   ¤

A,B,C,arj,TS,hn,E zus.29
           
7.2.13

Nach dem Mord an Belaid weiter Massenproteste im ganzen Land und teilweise gewalttätige Unruhen. In Tunis wird die Parteizentrale der Ennahda-Partei in Brand gesteckt. Die Ennahda lehnt eine Neubildung der Regierung ab. Für Morgen ruft die Opposition zum Generalstreik auf. Berichte u.a. von Hashem Ahelbarra. Dan Rivers (CNN) filmt maskierte Geheimdienstler oder Zivilpolizisten, die Jagd auf Demonstranten machen.  ¤

A,C,ht,arj,TS,E,NC zus.22
           
8.2.13

 

Zehntausende nehmen an der Beisetzung von Chokri Belaid in Tunis teil, die zu einer beeindruckenden Demonstration der Opposition wird. Am Rande liefern sich Jugendliche Scharmützel mit der Polizei, die Tränengas auf den Friedhof feuert. Zugleich wird der Generalstreik im ganzen Land durchgeführt. Diverse Berichte. Interessant (und erfreulich) ist, daß auch PressTV (Name des Reporters leider unbekannt) sehr wohlwollend über die Proteste der linken Opposition gegen die islamistische Ennahda berichtet. Der Bericht zeigt beeindruckende Massenszenen, spricht klar über die mutmaßlichen Verantwortlichen und weist extra darauf hin, daß Belaid immer ein Freund der palästinensischen Sache war. (Das ist sehr häufig zu beobachten, auch etwa zu Nigeria, daß PressTV sich im Zweifel eher links positioniert als islamistisch.)   ¤

A,B,C,P,ht,arj,TS,E zus.30
                 
9.2.13

Jetzt demonstrieren in Tunis die Islamisten, ca. Zehntausend (fast nur Männer), zur Unterstützung ihrer Regierung und gegen Frankreich. Der französische Innenminister hatte von "islamischem Faschismus in Tunesien" gesprochen. Zum Mord an Belaid hört man, daß die Islamisten die Vorwürfe gegen sie zurückweisen, aber man hört keine deutliche Verurteilung des Mordanschlags.

A,B,P,arj,TS,E zus.16
           
10.2.13

Regierungskrise. Die Säkularen von Präsident Marzouki verlassen die Regierung, die Ennahda ist gegen ein Expertenkabinett. - Jonah Hull berichtet über den Frust der Leute über die anhaltende Wirtschaftskrise.

A,E zus.5
12.2.13

Jonah Hull berichtet aus der Kleinstadt Siliana über die große Unzufriedenheit mit der Regierung. Die örtliche Parteizentrale der Ennahda ist letzte Woche niedergebrannt worden.

A 2
13.2.13

Eric de Lavarene berichtet über die "Liga zum Schutz der Revolution", eine rechtsextreme Schlägerbande mit Verbindungen zu regierenden Islamisten.

arj 3
16.2.13

In Tunis demonstrieren ca. 15.000 Islamisten (Anhänger der Ennahda und Salafisten) und fordern, daß Ennahda weiter regieren soll. (Nach den Bildern war die Beteiligung bei den Demos der Linken und Säkularen letzte Woche wesentlich größer.) Bericht bei AJE von Hashem Ahelbarra.

A,arj,E zus.5
           
17.2.13

"Eine Witwe wird zur Ikone" - Stefan Schaaf berichtet über die Reaktionen auf den Mord an Chokri Belaid.  (NNA)*

WS 7
18.2.13

Die Regierungsparteien lehnen den Plan zur Bildung einer Expertenregierung ab.

E 1
19.2.13

Regierungschef Jebali tritt zurück, nachdem sein Versuch gescheitert ist, eine neutrale Übergangsregierung zu bilden. Bei AJE Infos aus Tunis von Hashem Ahelbarra.

A,E zus.3
21.2.13

Rim Mathlouti berichtet aus Tunis über die angespannt schwebende politische Lage. 

arj 2
25.2.13

Die Polizei hat zwei Salafisten verhaftet, die den Mord an Chokri Belaid begangen haben sollen.

E 1
26.2.13

Bericht über den Mord an Chokri Belaïd. Zwei mutmaßliche Täter wurden verhaftet. Basma Belaïd, die Witwe des Ermordeten, fordert, daß auch die Auftraggeber gefunden werden müssen.

arj 2
1.3.13

Die regierenden Islamisten regen sich über den "Harlem Shake" auf und nennen es "unmoralisch", wenn Jugendliche öffentlich so tanzen. Einige Hundert treffen sich daraufhin vorm Bildungsministerium zum gemeinsamen Zappeln im Regen.

A,E zus.2
13.3.13

Neue Regierung der Ennahda. -  Selbstverbrennung eines Mannes in Tunis.  (NNA)* 

A,arj zus.5
28.3.13

Im Flüchtlingslager Choucha an der libyschen Grenze leben nur noch ein paar hundert Menschen aus Schwarzafrika, die sich selber als politische Flüchtlinge sehen. Die tunesische Regierung will sie abschieben, das UNHCR hält sich für nicht zuständig, weil die Leute "nur" Migranten seien.

arj 3
9.4.13

Bilder aus Tunis: Kundgebung einer politischen Partei (keine Ahnung, welche). Sprechchöre von Anhängern, und am Rande von Gegendemonstranten.

NC 2
12.4.13

In Hergla greifen Salafisten eine Polizeiwache an, bei Kämpfen wird eine Person getötet. Infos aus Tunis von Thibaut Cavailles (telefonisch).

JA 2
8.5.13

Im Chaambi-Gebirge (bei Kef) an der Grenze zu Algerien haben sich einige Hundert Salafisten verschanzt, darunter auch Kämpfer, die aus Mali vertrieben wurden. Präsident Marzouki sagt ihnen jetzt bei einem Besuch vor Ort den Kampf an und schickt die Armee hin. Bei TV5 Gespräch mit Korrespondent Tibaut Cavaillès.

arj,JA zus.6
11.5.13

Tunesien / Syrien : Nach Angabe des tunesischen Außenministers kämpfen 800 Männer aus Tunesien an der Seite der Rebellen in Syrien. 130 von ihnen wurden im Februar bei Kämpfen in Aleppo getötet.

P 1/2
11.5.13

 

 

 

 

"Im Namen des Dschihad" - Reportage von David Thompson, Gwenlaouen Le Gouil, Hamdi Tlili et Nicolas Baudry d’Asson (NNA)*   ¤¤

Text von der arte-Seite: "Die Revolution war ein erster Schritt hin zu einer Demokratie nach den Jahrzehnten der Diktatur – aber sie hat auch die radikalen Islamisten in Tunesien ermutigt: Die Bewegung der Salfisten und Dschihadisten gewinnt dort mehr und mehr an Einfluss. 
Zehntausende junge Leuten zählen sich heute zu den Anhängern der „Ansar al-Scharia“, das bedeutet: „Anhänger der Scharia“. Sie sympathisieren auch mit dem Dschihad, dem Heiligen Krieg. Gegründet hat den Verein eine Handvoll alter al-Quaida naher Afghanistan-Kämpfer drei Monate nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali – da waren sie gerade aus dem Gefängnis entlassen worden.
Es ist unseren Reportern gelungen, die Anführer dieser Gruppe über acht Monate hin immer wieder zu begleiten bei ihren Touren im ganzen Land. Mit Worten und Taten, vor allem auch mit finanzieller Hilfe für die Armen, die sich vom Staat allein gelassen fühlen, werben sie für ein Kalifat in Tunesien, in dem als einziges verbindliches Rechtssystem die Scharia gelten soll.
In Tunesien selber werben sie noch nicht für den Heiligen Krieg, aber einige ihrer Mitglieder kämpfen zurzeit im Namen des Islam in Mali und in Syrien. Und doch sind sie auch in Tunesien bewaffnet, die Konfrontationen zwischen Polizei und Salafisten nehmen in letzter Zeit zu, auch mit gelegentlich tödlichem Ausgang. Die neue Regierung in Tunesien fürchtet die radikalen Islamisten, sie wollen einen Heiligen Krieg im Land auf jeden Fall verhindern." 

arep

 

 

 

 

35

 

 

 

 

19.5.13

Nachdem ein Kongress der Salafistengruppe Ansar al-Sharia in Kairouan verboten wurde, demonstrieren sie in Tunis und errichten Barrikaden. Es gibt schwere Zusammenstöße mit der Polizei, mindestens ein Mensch wird getötet. Die regierende Islamistenpartei Ennahda distanziert sich immer deutlicher von den Salafisten. Diverse Berichte.

A,B,P,arj,E zus.11
           
20.5.13

Nach den schweren Krawallen in einem Vorort von Tunis verurteilt Ministerpräsident Ali Larayedh die Salifístenbewegeng "Ansar al Shariah" scharf, nennt sie "illegal" und sagt, sie habe Verbindungen zu Terroristen. In beiden Berichten weitere Bilder von den Ausschreitungen.

E,JA zus.3
29.5.13

Drei Frauen von Femen (aus Europa) protestieren fast nackt vor einem Gerichtgebäude in Tunis gegen das Gerichtverfahren gegen die tunesische Feministin Amina Tyler. Die drei werden verhaftet.

arj,JA zus.3
30.5.13

Amina Tyler steht in Kairouan vor Gericht, weil sie vor zwei Wochen friedlich gegen das verbotene Treffen der Salafisten protestiert hat und dabei angeblich das Wort "Femen" auf eine Friedhofsmauer gesprüht hat. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrieren einige hundert wütende islamistische Männer. Sie fordern, Amina zu steinigen.   ¤

arj,E,JA zus.8
1.6.13

Das Innenministerium informiert über Aktionen der Polizei gegen terroristische Gruppen (Salafisten). Bericht aus Tunis von Adnen Chaouachi.

P 3
5.6.13

Der Prozeß gegen drei Femen-Aktivistinnen ist vertagt worden. Bei arte ein Bericht über die Verschlechterung der Frauenrechte unter der islamistischen Regierung.

arj,E zus.4
12.6.13

Drei ausländische Femen-Aktivistinnen sind zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden wegen ihres Oben-Ohne-Protestes gegen den Prozeß gegen Amina Tylor.

arj,E zus.2
23.6.13

"Dschihadisten-Export nach Syrien" - Stefan Schaaf berichtet über Familien, die ihre Söhne an die salafistischen Kämpfer in Syrien verloren haben. Einige Tausend junge Männer aus Tunesien kämpfen in Syrien gegen die "Ungläubigen".   ¤

WS 8
25.6.13

In Brüssel steigen drei Femen-Aktivistinnen dem tunesischen Ministerpräsidenten aufs Auto um gegen die Haftstrafen ihrer Genossinnen in Tunesien zu protestieren.

E,NC zus.1
4.7.13

Auch in Tunesien protestiert die Opposition gegen die Herrschaft der Islamisten und sieht sich durch die neue Revolution in Ägypten bestärkt.

arj 2
9.7.13 Ein interessantes Stück zum Hören im DLF: "Die Schachspieler von Tunis - Der Islamist, der Präsident und die Zukunft der Arabellion" von Marc Thörner, über den säkularen Übergangspräsidenten Moncef Marzouki und den gemäßigten Islamistenführer Rachid Ghannouchi.    
16.7.13

In Tunis demonstrieren tausende Anhänger der regierenden islamistischen Ennahda-Partei ihre Unterstützung für den gestürzten islamistischen Präsidenten Ägyptens.

JA 2
19.7.13

Tunesien / Syrien : Bericht von Eric de Lavarene über Eltern, deren Söhne zum Djihad nach Syrien gezogen sind. Einige Hundert junge Männer aus Tunesien sollen bei Al Nusra / Al Kaida kämpfen.

arj 3
23.7.13

Die islamistische Aktivistin Yusra Ghannouchi spricht über Lehren, die die tunesischen Islamisten aus den Ereignissen in Ägypten ziehen.

Sky 3
25.7.13

Unbekannte ermorden in Tunis den Parteichef der linken säkularen Partei "Bewegung des Volkes", Mohamed Brahmi. Im ganzen Land wütende Proteste der Opposition, die die regierenden Islamisten verantwortlich macht. - Im deutschen TV allenfalls Kurzmeldungen, Berichte nur bei Euronews und arte.  ¤

A,B,Sky,P,arj,E,JA zus.16
           
26.7.13

Proteste und Generalstreik wegen des Mordes an Mohamed Brahmi. Er wurde mit der gleichen Waffe erschossen wie Chokri Belaid im Februar. Der Innenminister sagt, der Mord sei die Tat von Salafisten. Guter Bericht jetzt auch in der Tagesschau. Bei AJE Youssef Gaigi aus Tunis.  

A,P,arj,TS,E zus.14
           
27.7.13

Zehntausende tragen den ermordeten linken Oppositionspolitiker Brahmi zu Grabe, zugleich Demonstration gegen die islamistische Regierung, die die salafistischen Terroristen gewähren läßt. Ausführlichster Bericht bei PressTV von Adnen Chaouachi aus Tunis.   ¤

A,B,P,arj,TS,E zus.12
28.7.13

Nach dem Mord an Brahmi weitere Demonstrationen gegen die Islamisten und für den Rücktritt der Regierung. Bericht bei AJE von Nisreen el Shamayleh.

A,P,E zus.5
29.7.13

Berichte und Meldungen aus Tunesien nur bei Euronews und PressTV. In Tunis gehen die Proteste gegen den Terror der Islamisten weiter, teilweise Zusammenstöße mit Islamisten. In den Bergen im algerischen Grenzgebiet sind bei Gefechten mit einer Salafistengruppe mindestens  acht Soldaten getötet worden.

E,P zus.4
31.7.13

Berichte von Hashem Ahelbarra (AJE) und Ahmad Maher (BBC) über die andauernden politischen Spannungen, Proteste und Rücktrittsforderungen gegen die islamistische Regierung.

Natalie Steger berichtet über deutsche Touristen beim Kamelreiten und über die politischen Konflikte und die Morde an Oppositionellen. Vertreter der regierenden Ennahda versuchen, sich von den salafistischen Killern abzugrenzen.

A,B

auslandsjournal

zus.5

7

2.8.13

Euronews: Kämpfe mit Djihadisten im Gebirge. - arte und BBC: Aufstand gegen Ennahda in Sidi Bouzid.  (NNA)*

B,arj,E zus.6
3.8.13

In Tunis demonstrieren über 10.000 Anhänger der islamistischen Ennahda-Partei zur Unterstützung ihrer Regierung.

B,P zus.2
4.8.13

Die Armee kämpft weiter gegen salafistische Gruppen in den Bergen an der Grenze zu Algerien. In Tunis verhaftet die Polizei einige salafistische Terroristen. Und weitere Berichte über die große Kundgebung von Ennahda-Anhängern in Tunis. Berichte u.a. von Hashem Ahelbarra.

A,arj,E,JA zus.13
           
5.8.13

Bericht von Hashem Ahelbarra über das Vorgehen von Armee und Polizei gegen salafistische Terrorgruppen. Nach Regierungsangabe sind Tausende von tunesischen Jihadisten an der Ausreise nach Syrien gehindert worden.

A 3
           
6.8.13

Meldung: eine Antiterror-Einheit der Polizei tötet einen mutmaßlichen islamistischen Terroristen beim Fluchtversuch.

E 1/2
7.8.13

Bei einer Massenkundgebung der Opposition in Tunis (ca. 50.000 bis 200.000 Menschen) wird der Rücktritt der Regierung gefordert. Die Ennahda erklärt, sie sei dialogbereit. Die verfassungsgebende Versammlung unterbricht ihre Arbeit. Bei Euronews ein ausführlicher Bericht über die politische Krise. Bei PressTV Infos aus Tunis von Adnen Chaouachi.

P,arj,E,NC zus.10
12.8.13

Tunesien / Syrien : Eric de la Lavarene berichtet aus Tunis über junge Salafisten auf dem Weg in den Heiligen Krieg /Jihad / Völkermord in Syrien, und über deren Angehörige und über politische Reaktionen. Interessant, leider auf französisch.

TV5 3
13.8.13

In Tunis demonstrieren einerseits Anhänger der islamistischen Regierung, andererseits die Opposition, die die Bildung einer säkularen Regierung fordert. Bericht von Nazanine Moshiri

A 3
           
15.8.13

Die regierende Ennahda-Partei lehnt den Vorschlag der Opposition ab, eine Regierung von unabhängigen Experten zu bilden.

E 1
24.8.13

Große Demo der säkularen Opposition in Tunis, die weiter den Rücktritt der Regierung fordert. Bericht von Youssef Gaigi

A,arj zus.4
27.8.13

Die Regierung stuft die Salafistengruppe "Ansar al Sharia" als terroristisch ein. Sie soll hinter den beiden Politikermorden stecken und Verbindungen zu Al Kaida haben.

P,E,JA zus.4
28.8.13

Noch ein Bericht über die Vorwürfe der Regierung gegen die Salafistengruppe Ansar al Sharia.

JA 2
31.8.13

Menschenkette von Oppositionellen in Tunis aus Protest gegen die Islamistenregierung.

E 1
3.9.13

In Gabés sind über 50 Gefangene (vor allem Jugendliche) aus einem Gefängnis geflohen.

E,JA zus.2
8.9.13

Wieder große Protestkundgebungen der Opposition gegen die islamistische Regierung.

arj 2
19.9.13

Bericht über regierungskritische Rapper, die von der Justiz verfolgt werden. (Für den zitierten Text würden sie aber auch in Deutschland vor Gericht landen. Irgendwas mit Polizisten und Hunden.)

arj 3
5.10.13

Gemeinsame Vereinbarung von Regierung und Opposition über die Bildung einer Übergangsregierung.  (NNA)*

A,E zus.3
23.10.13

In Tunis demonstrieren Tausende Oppositionelle (Linke und Säkulare) gegen die islamistische Regierung. - Meldungen: in Sidi Bouzid gibt es heftige Gefechte zwischen Salafisten und der Armee, mit mehreren Toten, darunter mindestens 6 Soldaten. 

A,P,E zus.5
24.10.13

Große Oppositionsdemos in Tunis, Sidi Bouzid und anderen Städten. In Tunis auch eine Demo von Regierungsanhängern. Weiter Streit über eine Übergangsregierung.

A,E zus.3
30.10.13

Im Badeort Sousse zündet am Strand ein Selbstmordattentäter seine Bombe, außer ihm selber kommt dabei aber niemand zu Schaden.

A,E zus.2
2.11.13

"Im Namen des Dschihad" - Reportage von David Thomson, Gwenlaouen Le Gouil, Hamdi Tlili und Nicolas Baudry d’Asson (NNA)*  ¤   (Wiederholung vom 11.5.13)

arep 35
12.11.13

Eric de Lavareine berichtet über schwindenden Rückhalt der regierenden islamistischen Ennahda-Partei in der Bevölkerung.

arj 3
15.11.13

In Sidi Bouzid demonstrieren 500 Islamisten gegen Verhaftungen wegen angeblich falscher Terrorismusvorwürfe.

A 1/2
14.12.13

Die Regierungspartei und die Opposition haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf einen neuen Übergangspremier geeinigt, den Ingenieur und bisherigen Industrieminister Mehdi Jomaa. Infos aus Tunis von Youssef Gaigi und Adnen Chaouachi.

A,P zus.3
17.12.13

Drei Jahre nach dem Beginn der Revolution in Sidi Bouzid. Einige Tausend Menschen erinnern bei einer Kundgebung daran, es ist aber mehr Protest gegen die andauernde Krise als Gedenkfeier. Bericht bei AJE von Nadim Baba. Bei der BBC ein Bericht von Lyse Doucett, offenbar schon ein paar Tage alt.

A,B,E zus.6
           
30.12.13

Der Anführer der terroristischen Salafistengruppe Ansar al-Sharia ist angeblich in Libyen verhaftet worden.

E 1
9.1.14

Der islamistische Ministerpräsident Ali Larayedh ist zurückgetreten. Übergangsweise soll es nun eine Expertenregierung geben. Neue Demonstrationen und Unruhen.  - arte berichtet auch über Opfer der alten Ben-Ali-Diktatur, die immer noch auf Entschädigung warten.

arj,E zus.7
10.1.14

Der bisherige Industrieminister Mehdi Jomaa soll eine Übergangsregierung von unabhängigen Experten bilden.

E 1
14.1.14

Stefan Schaaf berichtet aus Tunis über die Feiern zum dritten Jahrestag der Revolution. Das Parlament berät über eine neue, moderne Verfassung, die bis Ende Januar beschlossen werden soll. 

TS 2
26.1.14

Die Nationalversammlung beschließt die neue Verfassung, die ab damit morgen in Kraft tritt. Der Text wird allgemein als fortschrittlich und liberal bewertet. Bei AJE Infos von Nazanine Moshiri. 

A,arj zus.5
4.2.14

Polizisten belagern 24 Stunden lang ein Haus in Tunis, wo sich eine Gruppe von Salafisten verschanzt hat. Beim Sturm auf das Haus werden 7 der 8 Terroristen getötet und einer verhaftet. Unter den Toten soll auch Kamel Ghadghadi sein, der für den Mord an Chokri Belaid verantwortlich gemacht wird.

A,E zus.2
9.2.14

(NNA)*

E 1
23.10.14

Drei Tage vor der Parlamentswahl. - Schießereien zwischen Armee und einer Gruppe von salafistischen Terroristen in einem Ort bei Tunis. Infos von Hashem Ahelbarra. - Theo Koll berichtet über die Rückkehr der deutschen Terro Touristen in das Land.

A,hj zus.6
24.10.14

Mehr über die Schießerei in Oued Ellil, bei der Soldaten sechs Salafisten getötet haben, davon fünf Frauen. Bei AJE Bericht von Hashem Ahelbarra.

Bei Euronews ausführliche Berichte zur Parlamentswahl am Wochenende. (NNA)*

A,E zus.8
25.10.14

Hashem Ahelbarra berichtet aus Tunis über die Ausgangslage vor der Parlamentswahl.

A 3
26.10.14

Tag der Parlamentswahl. Ruhiger Verlauf, hohe Beteiligung. Drei Berichte.

A,Sky,arj zus.7
27.10.14

Nach der Wahl zeichnet sich eine Niederlage der bisherigen Regierungspartei, der islamistischen Ennahda ab. Es heißt zunächst, die Parteiführung habe die Niederlage eingeräumt, später wird das aber dementiert. Bei AJE Infos aus Tunis von Hashem Ahelbarra und Bericht von Nazanine Moshiri.

A,TS zus.7
28.10.14

Nach ersten Ergebnissen ist die säkulare Partei Nidaa Tounes bei der Wahl stärkste Partei geworden, mit ca. 37 Prozent.

E 1
30.10.14

Zum Wahlsieg der Nidaa Tounes zwei Berichte von Nazanine Moshiri und Stefan Schaaf.

A,TS zus.5
23.11.14

Erste freie Präsidentenwahl in der Geschichte des Landes. Große Beteiligung, ruhiger Verlauf. Favorit ist Beji Caid Essebsi von der links-säkularen Partei Nidaa Tounes, die auch die letzte Parlamentswahl gewonnen hat. Ergebnisse frühestens in drei Tagen. Bericht bei AJE von Nazanine Moshiri.

"Radikalisierte Generation" - Stefan Schaaf berichtet über Familien, deren Söhne sich den Salafisten angeschlossen haben und von diesen in den Krieg nach Libyen oder Syrien geschickt wurden.  - Infos dazu auch von Volker Schwenck aus Misurata (Libyen).

A,arj

 

WS

zus.6

 

9

24.11.14

Nach Hochrechnungen kommen  Beji Caid Essebsi und der amtierende Übergangspräsident Moncef Marzouki in die Stichwahl. Euronews portraitiert beide Kandidaten.

E 3
20.12.14

Vor der Präsidenten-Stichwahl zwischen Beji Caid Essebsi und Moncef Marzouki. Bei AJE berichtet Jamal Elshayyal aus Tunis.

A,E zus.4
21.12.14

Tag der Stichwahl um das Präsidentenamt. Bis auf einen Anschlag alles ruhig und ordentlich. Bericht bei AJE von Jamal Elshayyal.

A,arj,TS,E zus.8
22.12.14

Beji Caid Essebsi hat die Präsidentenwahl mit 55,7 Prozent gewonnen. Der 88-Jährige war früher Minister unter der Ben-Ali-Diktatur. Teilweise gewalttätige Proteste gegen das Wahlergebnis.

A,arj,TS,E zus.10
18.3.15

In Tunis greifen etwa fünf schwer bewaffnete Männer zuerst das Parlamentsgebäude und dann das daneben gelegene Bardo-Nationalmuseum an. Sie schießen mit MPs auf Touristen, eine Zeitlang nehmen sie auch mehrere Geiseln. Bei einem längeren Feuergefecht mit der Polizei werden zwei Terroristen getötet, die anderen entkommen. Die Terroristen haben 17 ausländische Touristen getötet, außerdem starben zwei Polizisten. In Tunis gibt es spontane Demonstrationen gegen den Terror.  ¤

A,Sky,R,TS,E zus.16
                 
21.3.15

 

 

 

 

"Im Namen des Jihad" - Reportage von David Thomson, Gwenlaouen Le Gouil, Hamdi Tlili und Nicolas Baudry d’Asson über Salafisten und ISIS-Anhänger in Tunesien.   ¤¤

Text von arte: "Das Attentat in Tunis in dieser Woche erinnerte die Welt daran, wie zerbrechlich die Lage in diesem Land noch immer ist - 4 Jahre nach dem Arabischen Frühling haben es die demokratischen Kräfte noch immer schwer, sich gegen die Radikalen zu behaupten.Seit 2011 gewinnen die radikalen Islamisten in Tunesien immer mehr an Einfluss. Zehntausende junge Leute zählen sich inzwischen zu den Anhängern der "Ansar al-Scharia", so nennen sich die "Anhänger der Scharia". Sie sympathisieren mit dem Dschihad, dem Heiligen Krieg. Gegründet hat den Verein eine Handvoll alter al-Quaida naher Afghanistan-Kämpfer drei Monate nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali - da waren sie gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. 
Es ist unseren Reportern gelungen, die Anführer dieser Gruppe über acht Monate hin immer wieder zu begleiten bei ihren Touren im ganzen Land. Mit Worten und Taten, vor allem auch mit finanzieller Hilfe für die Armen, die sich vom Staat allein gelassen fühlen, werben sie für ein Kalifat in Tunesien, in dem als einziges verbindliches Rechtssystem die Scharia gelten soll. Zuhause werben sie noch nicht für den Heiligen Krieg, aber einige ihrer Mitglieder kämpfen im Namen des Islam in Mali und in Syrien. In Tunesien bewaffnen sie sich, die Konfrontationen zwischen Polizei und Salafisten nehmen zu. Wir haben entschieden, diese Reportage noch einmal zu zeigen, weil sie uns auf präzise Weise die Hintergründe erläutert, die zu diesem neuen Attentat in dieser Woche geführt haben."

arep

 

 

 

35

 

 

 

22.3.15

"Terror im Urlaubsland" - Bericht von Stefan Schaaf nach dem Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis, über die Suche nach den Terroristen und ihren Verbindungen zu Salafisten in Libyen und Syrien.

WS 7
29.3.15

In Tunis gibt es erst eine Gedenkfeier mit internationaler Beteiligung für die Opfer des Terroranschlags im Bardo-Museum vom 18.3., dann einen öffentlichen Protestmarsch gegen den Terror und für die Einheit des Landes, mit mehreren zigtausend Teilnehmern, offensichtlich staatlich organisiert. Bei Sky News berichtet Sherine Tadros aus Tunis.

Sky,arj,E zus.7
26.6.15

 

Am Strand eines Touristenhotels im Badeort Sousse erschießt ein einzelner Terrorist mindestens 39 Menschen, größtenteils europäische Touristen. Etwa 35 Menschen werden durch Schüsse verletzt. Der Täter wird anschließend von Polizisten gestellt und getötet. Auf Twitter erklären ISIS-Anhänger, ihre Gruppe habe den Anschlag ausgeführt. - Bei Sky News ein Video, das ein Hotelgast während des Angriffs aufgenommen hat. Darin sind auch Explosionen (Handgranaten?) zu hören. Bei den deutschen Sendern ist der Anschlag Hauptthema, mit Sondersendungen. Hauptfrage: wie viele Deutsche sind unter den Opfern?  ¤

A,Sky,P,TS,E zus.13
                 
27.6.15

Nach dem Massaker eines Einzeltäters, der am Strand 39 Touristen erschossen hat. Unklar, ob er wirklich Verbindung zu ISIS hatte. Die Regierung läßt 80 Moscheen schließen, die Verbindungen zu Extremisten haben sollen. Viele europäische Touristen verlassen panikartig das Land. - Bei Sky News berichtet Stuart Ramsay aus Sousse. Im Bericht weitere Aufnahmen vom Täter während des Anschlags und während der anschließenden Flucht. - Laut Zeugenaussagen im heute-journal hat der Täter gezielt Franzosen und Briten als Opfer ausgesucht, und er soll bei der Tat gelacht haben.  ¤

A,Sky,TS,hj,E zus.17
8.7.15

Die Regierung läßt an der Grenze zu Libyen eine 160 km lange Grenzbefestigung aus Gräben, Mauern und Zäunen bauen. Damit soll das Eindringen von Terroristen aus Libyen verhindert werden.

JA 1
14.7.15

Warum schließen sich viele junge Tunesier den Salafisten an? Extremistische Prediger in Moscheen, die Jihadistenlager in Libyen, Rekrutierung für den Krieg gegen Syrien, die andauernde Wirtschaftskrise.

ktzt 7
9.10.15

Den Friedensnobelpreis bekommen vier Verbände von Menschenrechtlern und Gewerkschaftern ("Das Quartett"), die nach der Revolution 2011 maßgeblich daran beteiligt waren, das Land zur Demokratie zu führen.

A,arj zus.5
24.11.15

In Tunis werden bei einem Bombenanschlag auf einen Bus der Präsidentengarde 13 Personenschützer getötet. Später bekennt ISIS sich zu dem Anschlag, möglicherweise ein Selbstmordattentat.

A,TS,E zus.3
14.1.16

Hashem Ahelbarra berichtet aus Tunis über die Feiern fünf Jahre nach dem Sturz der Diktatur und die andauernde Unzufriedenheit. Auch bei Euronews ein Bericht.

A,E zus.5
21.1.16

In der Stadt Kasserine gibt es seit Tagen friedliche Proteste und Streiks gegen die wirtschaftliche Misere und die Korruption. Teilweise kleine Zusammenstöße mit der Polizei. Bericht bei AJE von Hashem Ahelbarra. Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews.

A,arj,E zus.6
22.1.16

Die Proteste haben sich von Kasserine aufs ganze Land ausgeweitet. Die Regierung verkündet eine landesweite nächtliche Ausgangssperre, Präsident Essebsi ruft zur Ruhe auf. - Bei AJE Bericht aus Kasserine von Hashem Ahelbarra, ausführliche Berichte bei Tagesschau und Euronews.

A,TS,E zus.7
23.1.16

Fünf Jahre nach der Revolution hat sich an den Zuständen wenig geändert, und es gibt erneut im ganzen Land soziale Proteste und teilweise gewalttätige Krawalle. Die Polizei verhaftet ca. 150 Menschen, geht aber besonnen vor, die Regierung zeigt sich betroffen und verspricht Reformen. Die nächtliche Ausgangssperre gilt weiter.

A,arj,E zus.6
7.3.16

Libyen / Tunesien : Eine größere Gruppe von ISIS-Kämpfern greift von Libyen aus den tunesischen Grenzort Ben Guerdane an. Sie beschießen eine Armeekaserne und Einrichtungen der Polizei mit Granatenwerfern. Bei stundenlangen Gefechten werden die meisten der Angreifer getötet, sieben wurden festgenommen, einige konnten untertauchen. Insgesamt mindestens 50 Tote (nach offiziellen Angaben 33 Angreifer, 10 Sicherheitskräfte und 7 Zivilisten).   ¤

Bei AJE berichtet Nazanine Moshiri aus Ben Guerdane, bei der BBC Infos aus Tunis von Rana Jawad, bei CNN Einschätzungen von Adam Schiff (US-Kongressabgeordneter). Er fordert mehr US-Luftangriffe auch in Libyen. - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews, außerdem Meldungen im ZDF.

A,B,C,E

 

zus.14

 

           
16.3.16

Nach dem ISIS-Anschlag in Ben Guerdane suchen Soldaten immer noch nach entkommenen ISIS-Männern. An der Grenze zu Libyen wurde ein Wassergraben ausgehoben, der in Zukunft verhindern soll, daß Terroristen aus dem Nachbarland herüberkommen. Bericht von Stefan Schaaf.

TT 3
16.6.16

In Deutschland sollen Marokko, Tunesien und Algerien zu "sicheren Drittstaaten" erklärt werden, das heißt, daß Flüchtlinge von dort kaum noch eine Chance auf politisches Asyl hätten. Stefan Schaaf berichtet über die düstere Lage der Menschenrechte in den drei Ländern, speziell über die Verfolgung von Schwulen durch einen verhetzten Mob und durch den Staat. Auch im "demokratischen" Tunesien gibt es weiterhin Folter durch Polizisten, auch als Reaktion auf die Bedrohung durch Islamisten. - Deutlicher Kommentar von Tina Hassel : auch die Grünen leisten nur symbolischen Widerstand gegen die weitere Aushöhlung des Asylrechts.

TT 5
22.12.1

Stefan Schaaf berichtet über die Probleme der fragilen Demokratie mit salafistischen Extremisten. Nach den Niederlagen von ISIS in Syrien und Irak kehren immer mehr Jihadisten ins Heimatland zurück. Das Land wäre wäre froh, wenn die reichen Europäer nicht auch noch ihre Extremisten abschieben würden.  ¤

TT 3
24.12.16

In Tunesien sind drei Männer verhaftet worden, die zur Terrorzelle von Anis Amri gehören sollen. - In Tunis demonstrieren einige hundert Leute dagegen, daß die Terroristen von ISIS und Al Kaida aus Syrien ins  Land zurückkehren.

B,arj,TS,E zus.7
           
30.12.16

Mehrere Tausend Tunesier, die in Syrien und im Irak für ISIS und andere Jihadistengruppen gekämpft hatten, kehren wegen deren absehbarer Niederlage nach Hause zurück. Nun weiß niemand, wohin mit ihnen. Nötig wären Deradikalisierungsprogramme, der Staat hat aber nur (überfüllte) Gefängnisse anzubieten. Bericht von Susanne Freitag. (Und dann will Deutschland Tunesien die Entwicklungshilfe streichen, weil das Land nicht auch noch die abgeschobenen Islamisten aus Deutschland aufnehmen will.)  ¤

ht 2
8.1.17

In Tunis demonstrieren mehrere Tausend Menschen gegen die Rückkehr von salafistischen Terroristen aus Syrien und dagegen, daß Deutschland Islamisten einfach nach Tunesien abschiebt ("Angela Merkel: Tunesien ist nicht die Abfall von Deutschland!") Bericht von Stefan Schaaf.  ¤

TS 2
13.1.17

In der Stadt Bin Gadan (?, im Süden des Landes) gibt es seit Tagen gewalttätige Proteste wegen der wirtschaftlichen Misere.

Bericht von Theo Koll über die Arbeit der Wahrheitskommission, die die Folter und andere Verbrechen des Ben-Ali-Regimes untersucht. Viele der damaligen Folterschergen sind bis heute im Dienst.

A

auslandsjnl

2

6

           
22.1.17

"Aus der Provinz in den Jihad" - Stefan Schaaf berichtet aus Oueslatia, dem Heimatort von Anis Amri. Niemand kann dort verstehen, warum der junge Mann in Europa zum Terroristen wurde. Das Land streitet darüber, ob man die etwa 5000 Männer wieder aufnehmen soll, die als islamistische Extremisten nach Syrien in den Krieg gezogen waren.

WS 6
10.2.17

Im "Auslandsreport" bei n-tv berichtet Nadja Kriewald aus Tunis. Zuerst über die perspektivlosen Jugendlichen, die sich den Salafisten angeschlossen haben, nach Syrien in den Krieg gezogen sind, oder in Europa zu Terroristen wurden, und jetzt nach Hause zurückkehren, und darüber, wie die Familien mit diesen Söhnen umgehen. Dann über die Krise des Tourismus. Nach den letzten Terroranschlägen kommen kaum noch westliche Touristen.

n-AR 11
19.3.17

Stefan Schaaf berichtet über den inzwischen fertiggestellten Grenzwall an der Grenze zu Libyen, der ein Einsickern von Terroristen verhindern soll. Es geht angeblich nicht darum, Flüchtlinge aufzuhalten.

WS 6
13.5.17

Schon seit Wochen gibt es wieder im ganzen Land soziale Prosteste, gegen Armut, Korruption und Willkür der Behörden. Der Präsident hat die Armee losgeschickt, um Ölanlagen und Phosphorfabriken zu beschützen.  ¤

A 2
           
28.7.17

Im "Auslandsreport" bei n-tv berichtet Nadja Kriewald aus Tunis über junge Männer, die als Kämpfer für die Islamisten nach Syrien gegangen sind, und über den Streit in Tunesien, ob sie nun wieder zurückkehren dürfen.  (NNA)*

n-AR 6
16.9.17

In Tunis demonstrieren Tausende gegen eine geplante Amnestie für Beamte, die wegen Korruption verurteilt wurden. 

A 2
           
17.9.17

Auch bei arte ein Bericht über die Proteste gegen die geplante Amnestie für korrupte Beamte.

arj 2
9.1.18

In etlichen Städten gibt es Proteste gegen steigende Preise und Steuern. In Tunis wird dabei ein Supermarkt geplündert. Die Polizei geht mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Leute vor. Mindestens ein Demonstrant wird dabei getötet. - Bisher nur wenige kurze Berichte, obwohl es einige Bilder gibt. Bei AJE Einschätzungen von Klisman Murati. Bei RT mokiert man sich über das Desinteresse der westlichen Medien, im Vergleich zu den Protesten im Iran. Bisher einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. 

A,RT,JA,E zus.7
10.1.18

Weiter im ganzen Land Proteste gegen die Teuerung. Dabei gibt es teilweise schwere Ausschreitungen und Zusammenstöße mit der Polizei. Mindestens 230 Personen wurden verhaftet. Es gibt Berichte bei fast allen Sendern, aber im Vergleich zu den Protesten im Iran ist das Interesse weiterhin nur gering. In der Tagesschau ein Bericht von Stefan Schaaf.  ¤

A,arj,TS,E zus.8
                 
11.1.18

Die Proteste und gewalttätigen Ausschreitungen dauern in großen Teilen des Landes an. Aktuelle Bilder gibt es davon heute nicht. Bei AJE Infos aus Tunis von Hashem Ahelbarra. Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews, mit Einschätzungen von Exbotschafter Marc Pierini zu den Ursachen.

A,E zus.4
           
12.1.18

Weiter Massenproteste im ganzen Land, heute überwiegend friedlich. Die Polizei hat Anweisung bekommen, sich zurückzuhalten. Etwa 800 Leute sind bisher wegen der Unruhen verhaftet worden. Bei AJE berichtet Hashem Ahelbarra aus Tunis. Berichte auf deutsch nur bei arte und Euronews.  ¤

A,JA,arj,E zus.7
                 
14.1.18

Am siebten Jahrestag der Revolution nehmen in Tunis Tausende an einer offiziellen Kundgebung teil. Präsident Essebsi geht auf die Proteste der vergangenen Tage ein und kündigt einen Aktionsplan gegen Armut und Arbeitslosigkeit an, u.a. soll die Sozialhilfe erhöht werden. Gleichzeitig gibt es weitere Protestkundgebungen, die aber heute friedlich bleiben. Berichte heute auch bei den deutschen Sendern. Recht gut die beiden Beiträge von Stefan Schaaf bei der ARD.  ¤

A,B

arj,TS,hj,TT,E

zus.5

zus.16

                 
25.2.18

"Kaum Jobs, wenig Lichtblicke" - Stefan Schaaf berichtet über Armut und Perspektivlosigkeit und die Hoffnungen auf eine Flucht nach Europa. Und über ein deutsches Beratungszentrum in Tunis, das junge Leute überreden soll, doch lieber im Lande zu bleiben.

WS 7
27.6.19

In Tunis greifen kurz nacheinander zwei Selbstmordattentäter eine Polizeiwache und Polizisten vor der französischen Botschaft an. Ein Beamter wird getötet, mehrere verletzt. Zu den Anschlägen hat sich ISIS bekannt.

A,arj,E  zus.6
           
25.7.19

Der erste frei gewählte Präsident Tunesiens, Beji Caid Essebsi ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Der links-säkulare Politiker genoß allgemein sehr hohes Ansehen. Zwei Nachrufe.  Einziger Bericht auf deutsch bei arte.

A,arj zus.5
           
14.9.19

Am Sonntag wird ein neuer Präsident gewählt. Unter den 26 Kandidaten (fast nur Männer) gibt es keinen Favoriten. Zwei Berichte betonen vor allem die schlechte Wirtschaftslage. Bei arte außerdem ein Bericht über Projekte für eine "solidarische und soziale Ökonomie", kleine Unternehmen ohne Gewinndruck.

A,arj zus.8
16.9.19

Bei der Präsidentschaftswahl haben sich nur 45 Prozent beteiligt. Nach Wählerbefragungen zeichnet sich ab, daß zwei Kandidaten in die Stichwahl kommen: der populistische Medienunternehmer Nabil Karoui, der zur Zeit wegen des Vorwurfs der Streuerhinterziehung inhaftiert ist (ca. 15 Prozent) und der unabhängige Verfassungsjurist Kais Saied (ca. 18 Prozent).

A,arj,E zus.7
17.9.19

Das gestern vorausgesagte Wahlergebnis ist nun offiziell: der Jurist Kais Saied und der Medienunternehmer Nabil Karoui kommen in die Stichwahl. Stefanie Dekker berichtet aus Tunis.

A 3
14.10.19

Der Bürgerrechtsanwalt Kais Saied hat die Stichwahl als neuer Präsident mit 72 Prozent deutlich gegen den Populisten Nabil Karoui gewonnen. Bericht aus Tunis von Hashem Ahelbarra.

A 2
17.12.20

Heute vor zehn Jahren begann mit der Selbstverbrennung des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi in Sidi Bouzid die Revolution in Tunesien und damit der "Arabische Frühling". Tunesien ist das einzige Land, in dem dieser Aufstand zu wirklichen politischen Reformen und der Bildung einer stabilen Demokratie führte. Drei Berichte über das Gedenken und die aktuelle Lage. Diese ist allerdings von der anhaltenden Wirtschaftskrise geprägt. Viele Tunesier sagen, unter der Diktatur sei es ihnen besser gegangen. Berichte aus Sidi Bouzid und Tunis von Bernard Smith, R. Mathlouthi und Stefan Schaaf.

A,arj,nam zus.10
           
20.1.21

Schon seit mehreren Tagen gibt es im ganzen Land Protestkundgebungen und teilweise schwere Unruhen. Die Leute empören sich über Arbeitslosigkeit, Armut und Polizeigewalt. Premier Mashishi erklärt in einer TV-Ansprache, er könne die Frustration verstehen, die durch Corona verstärkt werde. - Berichte bislang nur bei TV5, und jetzt bei AJE.

3
           
23.1.21

Trotz eines Versammlungsverbots dauern die Proteste im ganzen Land an. Die Leute haben genug von Arbeitslosigkeit, Armut und Polizeiwillkür und fordern den Sturz der Regierung.  ¤

A,JA zus.5
           
6.2.21

Erneut Massenproteste in Tunis gegen die Wirtschaftskrise.

A 1
28.2.21

Bericht über die politische Krise des Landes und eine Massenkundgebung der islamistischen Ennahda-Partei. Sie fordert, einige Minister aus der Regierung zu entlassen, denen Korruption vorgeworfen wird.

arj 2
25.7.21

Seit Tagen gibt es in Tunis Massenproteste gegen die Regierung. Jetzt hat Präsident Saied Premierminister Mechichi abgesetzt und das Parlament aufgelöst. Die Demonstranten feiern. Kritiker, vor allem die Ennahda-Partei, werfen dem Präsidenten einen Staatsstreich vor. - Bei AJE Hintergrundinfos aus Tunis von den Journalistinnen Rabeb Aloui und Fadil Aliriza, weitere Einschätzungen von Mohammed Jamjoom, sowie ein Bericht. Bei der BBC ein Bericht.

A,B zus.24
           
26.7.21

 

Nachdem Präsident Kais Saied den Premierminister (Hichem Mechichi von der islamistischen Partei Ennahda) und die wichtigsten Minister abgesetzt und das Parlament aufgelöst hat, gibt es Demonstrationen sowohl von Anhängern dieser Entscheidung als auch von Gegnern. Teilweise gibt es Zusammenstöße zwischen beiden Lagern. Als Nächstes verhängt Saied eine Ausgangssperre und ein Versammlungsverbot. Das Büro von Al Jazeera in Tunis wird geschlossen und von Polizisten durchsucht. Die Ennahda-Partei ruft zum Widerstand auf.  ¤

Bei AJE Hauptthema. Diverse Berichte, Einschätzungen von Mohamed Vall, Moncef Marzouki (Ex-Präsident) und William Lawrence, eine Stellungnahme von Yusra Ghannouchi (Sprecherein von Ennahda) und ein Telefongespräch mit der Demokratie-Aktivistin Mariem L'Heni.

Bei CNN ein Bericht von Ben Wedeman (in Beirut). Auf deutsch Berichte von Stefan Schaaf (ARD), Frank Dürr (arte) und Thomas Hois (ORF).

A

C

arj,TS,ZiB,E

zus.17

4

zus.12

                 
27.7.21

Schwerste politische Krise des Landes seit der Revolution. Der Präsident feuert weitere Minister, die von der Macht verdrängte Ennahda-Partei ruft zur Ruhe auf und fordert vorgezogene Neuwahlen. Niemand weiß, ob das Vorgehen des Präsidenten verfassungsgemäß ist. Das Versammlungsverbot wird im Moment eingehalten. Bei AJE weiter Hauptthema. Ein Bericht sowie Einschätzungen von Marwan Bishara und Matthew Gardner (Nordafrika-Experte). Sonst nur noch bei arte ein Bericht.

A,arj zus.15
           
28.7.21

Präsident Saied wirft Mitgliedern der bisherigen Regierung Korruption vor und kündigt an, diese würden juristisch belangt. Die Armee überwacht die von Saied verhängte Ausgangssperre. Infos (telefonisch) aus Tunis von Mohammed Jamjoom.

A 3
31.7.21

Während Präsident Saied versichert, er werde die Menschenrechte bewahren, hat er die Immunität der Parlamentsabgeordneten pauschal aufgehoben, und mehrere bekannte Abgeordnete und Bürgerrechtler sind verhaftet worden, ein Richter wurde unter Hausarrest gesetzt.

A 3
18.9.21

In Tunis demonstrieren Tausende gegen Präsident Saied, der nach seinem Putsch im Juli das Land praktisch allein regiert.

A 2
           
26.9.21

In Tunis demonstrieren erneut Tausende gegen Präsident Saied, der seit Juli das Land allein, ohne Parlament und Regierung, nur per Dekret regiert. Gleichzeitig demonstrieren auch Tausende von Saieds Anhängern.

A 3
           
28.9.21

Vier Parteien kündigen gemeinsamen Widerstand gegen den Versuch von Präsident Saied an, alleine und gegen die Verfassung zu regieren. Bernard Smith berichtet aus Tunis. 

A 3
           
29.9.21

Präsident Saied hat die Geologieprofessorin Najla Bouden Romdhane zur neuen Premierministerin berufen. Die Wissenschaftlerin hat bisher keine politische Erfahrung und hat praktisch keine Befugnisse, sie gilt als Strohfrau. Bei AJE berichtet Bernard Smith aus Tunis, Bericht bei arte.

A,arj zus.5
           
3.10.21

In Tunis demonstrieren tausende Anhänger von Präsident Saied zu dessen Unterstützung. Bernard Smith berichtet.

A 2
           
10.10.21

In Tunis und anderen Orten demonstrieren erneut Tausende gegen Präsident Saied und seine neue Regierung.

A 2
           
11.10.21

Die neue Premierministerin Romdhane stellt ihr Kabinett vor, das letztlich Präsident Saied untersteht.

A 3
14.11.21

In Tunis demonstrieren tausende Leute gegen Präsident Saied und fordern ein Ende von dessen Alleinherrschaft. Bericht bei AJE, Kurzbericht bei arte. (AJE hatte den Tag über auch längere Zeit live aus Tunis berichtet.)

A,arj zus.3
           
13.2.22

In Tunis demonstrieren Tausende gegen Präsident Saied, der seine Alleinherrschaft immer weiter ausbaut, zuletzt hat er das oberste Gericht aufgelöst und durch von ihm selbst eingesetzte Richter ersetzt. Aus Tunis berichtet Elizia Volkmann.

A
           
25.7.22

Bei einem Referendum wird über den Plan von Präsident Saied für eine neue Verfassung abgestimmt. Der Entwurf würde Said sehr weitreichende Befugnisse geben und die Demokratie praktisch abschaffen. Die Opposition hat zum Boykott der Abstimmung aufgerufen, die Beteiligung ist dann auch sehr gering, bei etwa 25 Prozent. Bei AJE berichtet Resul Serdar aus Tunis.

A,arj zus.7
26.7.22

Von den Leuten, die am Referendum teilgenommen haben, haben fast 95 % für die Verfassungsänderung gestimmt. Es haben aber nur etwa ein Viertel der Wähler teilgenommen, und es gibt Fälschungsvorwürfe. Bei AJE berichten Resul Serdar und Elizia Volkmann aus Tunis.

A,E zus.10
           
27.7.22

Bericht von Natalia Bachmayer über das Verfassungsreferendum und die politische und wirtschaftliche Krise des Landes.

TT 3
15.10.22

Unterschiedliche Oppositionsgruppen demonstrieren in Tunis gegen das autoritäre Regime von Präsident Saied. Ein paar Stimmen von Teilnehmerinnen, und Infos aus Tunis von der freien Journalistin Elizia Volkmann.

A 4
           
10.12.22

In Tunis demonstrieren erneut Tausende gegen den diktatorisch regierenden Präsidenten Saied. Die meisten Oppositionsparteien rufen bei der Parlamentswahl nächste Woche zum Boykott auf.

A 2
           
16.12.22

Vor der Parlamentswahl berichtet Kristina Böker aus Tunis über die allgemein schlechte Lage, die Desillusionierung 12 Jahre nach der Revolution und den Unmut über den diktatorisch regierenden Präsidenten Saied.

TT 3
17.12.22

Tag der Parlamentswahl. Die meisten Oppositionsparteien haben zum Boykott aufgerufen, und die Wahlbeteiligung liegt bei  nur 9 Prozent. Bei AJE Infos und Bericht aus Tunis von Hashem Ahelbarra. Bei der ARD berichtet Kristina Böker aus Tunis.

A,arj,TS zus.10
           
18.12.22

Nachdem sich nichtmal neun Prozent an der Parlamentswahl beteiligt haben, nehmen die Forderungen zu, Präsident Saied solle zurücktreten. Infos aus Tunis von Hashem Ahelbarra.

A 2
14.1.23

Am 12. Jahrestag der Revolution demonstrieren in Tunis Tausende gegen den autoritären Präsidenten Saied.

A 3
           
11.3.23

Präsident Saied hat mit eindeutig rassistischen Aussagen über afrikanische Flüchtlinge eine Welle von Ausschreitungen gegen Migranten ausgelöst. Diese verlassen jetzt zu Tausenden das Land, entweder zurück in die Heimatländer oder übers Meer nach Italien. Hafid Mreibeh berichtet aus Tunis.

A 2
           
9.5.23

Erste Meldungen: in einer Synagoge auf Djerba hat ein Wachmann zwei Kollegen und zwei Besucher erschossen und ist anschließend von Polizisten erschossen worden.

A,B zus.1/2
10.5.23

Das Motiv des Täters, der in einer Synagoge auf Djerba zwei Wachmänner, zwei Polizisten und zwei Gläubige ermordet und mehrere weitere Gläubige verletzt hat, ist unklar. Es wird aber ein islamistischer Terroranschlag vermutet. In derselben Synagoge haben Al-Kaida-Terroristen 2002 21 Menschen ermordet. Berichte bei AJE und arte, Meldungen bei Tagesschau und Euronews.

A,arj,TS,E zus.5
           
6.7.23

Schon seit Wochen gibt es in Tunesien rassistische Ausschreitungen gegen Migranten aus Schwarzafrika. In der Kleinstadt Sfax im Osten des Landes arten diese inzwischen zu Pogromen aus. Regierung und Polizei stehen klar auf der Seite der Angreifer, hunderte Geflüchtete wurden verhaftet. Ein Bericht bei arte, und bei BBC-FoA ein Gespräch mit dem Menschenrechtsaktivisten Karim Ben-Abdallah.

B,arj zus.7
7.7.23

Nach dem rassistischen Pogrom von Sfax gegen afrikanische Flüchtlinge hat die tunesische Polizei die Angegriffenen verhaftet und etwa 150 von ihnen einfach über die libysche Grenze abgeschoben. Dort sitzen sie jetzt ohne jede Unterstützung in der Wüste. Malik Traina besucht sie dort und spricht mit den Menschen. Viele sind verletzt, unter ihnen sind auch Frauen mit Kleinkindern.  ¤

A 3
           
8.7.23

Im Niemandsland zwischen Tunesien und Libyen sind mehr als 1000 afrikanische Flüchtlinge ohne jede Versorgung und Unterstützung gestrandet, nachdem sie von Tunesien illegal dorthin abgeschoben wurden und von Libyen nicht aufgenommen werden. Bei AJE berichtet Malik Traina weiter von dort. Und die tunesische Menschenrechtsaktivistin Reem Garfi spricht über die rassistischen Angriffe auf die Flüchtlinge und auch auf Leute, die ihnen helfen. Ein Bericht auch bei TV5. Bei deutschen Sendern bislang nichts darüber.  ¤

A,JA zus.10
           
9.7.23

Die etwa 1000 aus Tunesien abgeschobenen Flüchtlinge (darunter zahlreiche Frauen mit Kleinkindern) sitzen weiter ohne jede Versorgung im libyschen Grenzgebiet fest. Tunesiens Präsident Saied behauptet, sie würden "menschlich behandelt". Weiterhin berichtet nur AJE darüber. Malik Traina spricht mit einigen Flüchtlingen über ihre Lage. Einschätzungen von Tarek Kahlaoui ¤

A 7
           
10.7.23

Offenbar hat Tunesiens Armee die etwa 1000 nach Libyen abgeschobenen Flüchtlinge wieder in der Wüste eingesammelt und mit Bussen zurücktransportiert. Mehr ist bisher nicht bekannt. Infos von Malik Traina von der Grenze.

A 2
11.7.23

Tunesiens Armee hat nur einen Teil der etwa 1000 Flüchtlinge wieder zurückgeholt, die man vorher an die Grenze zu Libyen verfrachtet hatte. Hunderte sitzen dort weiterhin fest, ohne jede Versorgung mitten in der Wüste. Malik Traina berichtet weiter von dort, und er findet einige Kilometer weiter südlich eine weitere Gruppe von Abgeschobenen, die dort in der Wüste verdursten. Außer AJE berichtet weiterhin kein Sender darüber.  ¤

A 2
           
12.7.23

Weiterhin sitzen hunderte aus Tunesien deportierte Flüchtlinge im Grenzgebiet zwischen Tunesien und Libyen ohne jede Versorgung fest. Bei AJE berichtet Malik Traina weiter von dort und spricht mit einigen der Betroffenen. Endlich berichten auch andere Sender. Bei CNN spricht Zain Asher mit dem tunesischen Journalisten Armine Snoussi über die unmenschliche Behandlung der Flüchtlinge und den offenen Rassismus in Teilen der Bevölkerung. Bei der BBC berichtet Bassam Boneni (??) aus Sfax über das dortige Pogrom und das Leid der Flüchtlinge in der Wüste.   ¤

A,B,C zus.16
           
13.7.23

Malik Traina berichtet weiter aus dem Grenzgebiet von Tunesien und Libyen über die hunderten aus Tunesien abgeschobenen Flüchtlinge, die dort nun seit einer Woche ohne Versorgung in der Wüste sitzen. Mehrere von ihnen sind inzwischen gestorben.  ¤

A 3
           
17.7.23

Libysche Grenzschützer haben jetzt etwa 200 der von Tunesien in der Wüste ausgesetzten Flüchtlinge gerettet und in ein Aufnahmelager gebracht. Laut Malik Traina (AJE) sitzen noch hunderte weitere Flüchtlinge ohne jede Versorgung im Grenzgebiet fest, bei Temperaturen über 40 Grad. Auch bei CNN und TV5 Berichte über die Not der Flüchtlinge, darunter viele Frauen und Kleinkinder. Videos von HRW. - Bei den deutschen Sendern wird das alles (auch die Pogrome in Tunesien) erstmals erwähnt, am Rand von Berichten über ein Abkommen der EU mit Tunesien. Das Land soll Millionen Euro dafür bekommen, daß es härter gegen Flüchtende und "Schlepper" vorgeht.  ¤

A,C,TS,hj,JA,NC zus.19
           
25.7.23

An der Grenze zwischen Tunesien und Libyen sitzen weiterhin hunderte Flüchtlinge fest, mitten in der Wüste und ohne jede Versorgung. Es sind schwarze Migranten, darunter viele Frauen und Kleinkinder, die von Tunesien einfach dort ausgesetzt wurden. Einige Dutzend von ihnen wurden jetzt von libyschen Grenzschützern in Sicherheit gebracht.   ¤

A 2
           
2.8.23

Bei BBC-FoA ein kurzer Bericht über die afrikanischen Flüchtlinge, die von Tunesien an der libyschen Grenze mitten in der Wüste ausgesetzt wurden. Mindestens 17 von ihnen sind inzwischen dort gestorben. Gespräch darüber mit David Yambio (Menschenrechtsorganisation "Refugees in Libya").

B 6
4.8.23

Erstmals berichtet ein deutscher Sender darüber, daß Tunesien Flüchtlinge einfach in der Wüste aussetzt, nachdem Tunesiens Innenminister dies nun zugegeben hat. Bericht von Thomas Walde.  ¤

ht 2
5.8.23

Bei TV5 und Euronews Berichte über das Aussetzen von afrikanischen Flüchtlingen (laut HRW etwa 1200 Menschen) in der Wüste durch Tunesiens Polizei. Der Bericht bei TV5 schildert das Schicksal einer Familie aus Kamerun. Die Frau und die kleine Tochter (Marie und Fati) sind in der Wüste verdurstet, der Mann (Crepin Mbengue) hat überlebt, er hat alles mit dem Handy dokumentiert.  ¤

E,JA zus.4
                 
9.8.23

Tunesien deportiert offenbar weiterhin afrikanische Flüchtlinge an die Grenze zu Libyen. Bisher sind dort mindestens 27 Menschen in der Wüste verdurstet. Im Bericht bei AJE erzählen Flüchtlinge, die von libyschen Grenzschützern gerettet wurden. Außerdem Infos aus Misrata von Malik Traina.  ¤

A

4

           
11.8.23

Hoda Abdel-Hamid berichtet von Lampedusa, wo immer mehr Flüchtlinge aus Tunesien in nicht seetauglichen Booten ankommen. Und immer mehr unterwegs ertrinken. - Euronews meldet, daß Libyen und Tunesien in Zukunft gemeinsam Flüchtlinge "in Sicherheit bringen" wollen, die im Grenzgebiet "gestrandet" sind. Mindestens 27 Menschen sind in der Wüste umgekommen, nachdem die tunesischen Behörden sie dort ausgesetzt hatten.  ¤

A,E

zus.4
           
13.8.23

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat innerhalb von zwei Tagen an 15 Stellen im Mittelmeer mehr als 600 Menschen gerettet. Fast alle Flüchtlinge, darunter viele aus Sudan, waren in Tunesien in nicht seetüchtige Boote gestiegen. - Die Behörden in Libyen haben 170 Geflüchtete, die Tunesien in der Wüste ausgesetzt hatte, nach Tripoli in ein Internierungslager gebracht. Etwa 130 Leute haben die Tunesier zurückgeholt - wo sie verblieben sind, ist unklar. Malik Traina berichtet aus Tripoli. - Bei AJE außerdem Erläuterungen von Petra Krischok (SOS Humanity) über die lebensgefährliche Flucht aus Tunesien.  ¤

A,E

zus.6
           
15.8.23

Menschenrechtler in Italien und Frankreich veranstalten ein Tribunal gegen die flüchtlingsfeindliche Politik Tunesiens und der EU. Bei TV5 ein Bericht über das Aussetzen von vermutlich tausenden Flüchtlingen in der Wüste durch die tunesischen Behörden, und Gespräch mit Salsabil Chellali (HRW).  ¤

JA 10
                 
28.8.23

Tunesische Polizisten haben in diesem Sommer mehr als 2000 Menschen ohne Wasser und Lebensmittel in die Wüste getrieben. Bisher sind 25 Tote gefunden worden, vermutlich sind es Hunderte. Einige Geflüchtete, die in einer Oase Zuflucht gefunden haben, erzählen.

arj 3
1.9.23

EU-Parlamentarier Manfred Weber (CSU) besucht Tunesiens Regierung und fordert einerseits, das Land solle weniger Flüchtlinge nach Europa durchlassen, und andererseits, es solle die Menschenrechte einhalten. Auch sonst redet er viel verfassungswidrigen Unsinn, von "Grenzkontrolle" und "illegaler Migration". Sich selbst hält er nicht für rechtsextrem. Mit Moral könne man aber keine Politik machen.

E 3
           
22.9.23

Die EU kündigt die Zahlung von 27 Millionen Euro an Tunesien an, als Lohn dafür, daß das Land tausende Flüchtlinge in der Wüste verdursten oder im Meer ersaufen läßt.  ¤

E 2
           
12.10.23

"EU-Tunesien-Deal: Abschottung um jeden Preis?" -  Beitrag von Shafagh Laghai über das Elend afrikanischer Flüchtlinge in Tunesien, die rassistische Hetze von Tunesiens Diktator Saied gegen die Flüchtlinge, die folgenden Pogrome in mehreren Städten, die Vertreibung der Menschen in die Wüste. Und über die schamlose Zusammenarbeit der EU mit diesem Regime. Für den "Kampf gegen irreguläre Migration" bekommt das Land hunderte Millionen.  ¤

Monitor 9
           
18.5.24

Proteste gegen das diktatorische Regime von Präsident Saied. In dieser Woche wurden zwei bekannte Anwältinnen verhaftet, der Sitz der Anwaltskammer durchsucht. 60 Oppositionelle wurden unter dem Vorwand verhaftet, sie hätten Desinformation verbreitet. Bericht bei arte, bei AJE ein Gespräch mit Amine Snoussi (politischer Beobachter).

A,arj zus.6
       

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