Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Afrika : Mali  #3                                                                                                       

 Zur Einführung empfele ich einen Text von Christof Wackernagel, eine Analyse der politischen Entwicklung in Mali bis zur französischen Intervention.
  Mali #1 bis 2.1.13  
  Mali #2 bis 13.12.18

 (letzter Eintrag 6.3.24)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
1.1.19

Meldung: in der Region um Mopti haben bewaffnete Männer mindestens 37 Dorfbewohner vom Volk der Fulani ermordet. In der Gegend gibt es immer wieder Gewalt zwischen Jägern, Ackerbauern und Viehhaltern.

A

1/2
2.1.19

Weitere Infos zu dem Massaker im Peul/Fulani-Dorf Koulogon (Region Mopti), wo bewaffnete Männer 37 Dorfbewohner ermordet haben. Die Peul sprechen von einem Genozid.

B,JA

zus.2

17.3.19

Meldung: islamistische Rebellen haben einen Stützpunkt der Armee bei Mopti angegriffen und mindestens 24 Soldaten getötet.

A

1/2
23.3.19

In der Nähe von Bankass (Region Mopti) haben bewaffnete Männer der Dogon (Donzo) zwei Dörfer der Fulani überfallen und mindestens 134 Menschen ermordet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Zwischen den Dogon-Bauern und den nomadischen Fulani-Viehhirten gibt es immer wieder Auseinandersetzungen um Land und Wasser, manche Fulani haben sich den Jihadisten angeschlossen. Bei AJE Erläuterungen von Paul Melly¤

A,B,JA zus.8
23.3.19

 

"Sahel - Die Front der Jihadisten" - Reportage von Y.Maldavsky und F.Boucheseiche über den Krieg von europäischen und afrikanischen Soldaten gegen Salafisten, der auch nach deren Vertreibung in Mali und den Nachbarländern weitergeht.  (NNA)*  ¤

Text von arte: "Im Norden von Mali kämpft die Armee gemeinsam mit Soldaten aus Frankreich, Niger und Burkina Faso gegen Jihadisten. Seit 2012 kontrollieren islamistische Extremisten, als sogenannte "Ableger von al-Kaida“, den Norden Malis – sie nutzten einen Aufstand der Tuareg-Separatisten und die Schwäche der Regierung in Bamako aus, um an Einfluss in der ohnehin fragilen Sahelzone zu gewinnen. Aber trotz der französischen Intervention und des gemeinsamen Einsatzes der Streitkräfte der G5-Länder kontrollieren die Terroristen immer noch einen großen Teil dieser Region. Von dort aus weiten sie ihren Einfluss in Richtung Burkina Faso und Niger aus. Die arte-Reportage berichtet über den Kampf der Franzosen und Afrikaner gegen den Terror in einem riesigen Gebiet, das nur schwer unter Kontrolle zu bekommen ist."

arep

 

26

 

24.3.19

 

Nach dem Massaker an über 130 Fulani-Dorfbewohnern durch eine Dogon-Miliz hat die Regierung den Armeechef und mehrere hohe Offiziere entlassen, weil sie die Leute nicht schützen konnten. Außerdem soll die Armee "Selbstverteidigungsgruppen" der Dogon zum Kampf gegen salafistische Banden bewaffnet haben. Es gibt ein paar Bilder aus dem Dorf Ogossagou, das von den Angreifern komplett niedergebrannt wurde. Bei wechselseitigen Angriffen zwischen Fulani und anderen Ethnien sind letztes Jahr über 500 Menschen getötet worden. Den Fulani werden Verbindungen zu den islamistischen Rebellen vorgeworfen, aber eigentlich geht es um knappes Land und Wasser.  ¤

Bei AJE Erläuterungen von Adama Gaye (Ex-Direktor der Ecowas), bei CNN von Corinne Dufka (HRW). Bei TV5 Infos aus Bamako von Kaorou Magassa und Einschätzungen von Dougokolo Ba-Konaré (Menschenrechtsorganisation KISAL). Auf deutsch ein ordentlicher kurzer Bericht bei Euronews und eine sehr schwammige Kurzmeldung im heute-journal. Bei der ARD wie üblich gar nichts.

A,C,hj,E,JA

 

zus.17

 

                 
25.3.19

Bei dem Massaker einer Dogon-Miliz in Ogossagou und einem Nachbardorf wurden 154 Menschen getötet, ausschließlich Zivilisten. Frauen und Kinder wurden erschossen oder mit Macheten zerhackt. Der ICC hat Ermittlungen wegen Völkermord aufgenommen. Präsident Keita besucht die beiden Dörfer und kritisiert das Versagen der Armee.  - Auf deutsch ein Bericht bei arte. Bei der ARD weiter kein Wort über einen Massenmord in einem Land, in dem auch Bundeswehrsoldaten für Sicherheit sorgen sollen. Ich frage mich mal wieder, was Tagesschau-Chef Gniffke eigentlich speziell gegen dieses Land und seine Bewohner hat.  ¤

B,arj,JA

zus.7

           
29.3.19

Bericht und Infos von Nicolas Haque aus Gao über die UN-Friedenstruppe und ihren Kampf gegen islamistische Rebellen, sowie über die Eskalation der "ethnischen" Auseinandersetzungen zwischen Farmern und Viehzüchtern um knappe Ressourcen. Im "Journal Afrique" ein Bericht mit Aussagen von Hamidou Angoïba (Vizechef von GINNA, der Vereinigung der Dogon) zu dem jüngsten Massaker.

A,JA

zus.10

           
3.4.19

Nicolas Haque berichtet aus Gao über das Massaker in Ogossagou, wo vermutlich eine Dogon-Miliz über 150 Fulani-Dorfbewohner ermordet hat.

A

3
           
4.4.19

Nicolas Haque berichtet aus Gao über das Bemühen von UN-Blauhelmen und malischen Polizisten um Sicherheit, im Kampf gegen islamistische Rebellen und gegen die Ausbreitung von "ethnischen" Spannungen.

A

3
           
5.4.19

In Bamako demonstrieren über 10.000 Menschen gegen "ethnische" Gewalt und fordern den Rücktritt von Präsident Keita, weil der das Massaker von Ogossagou nicht verhindert hat. 

A,JA

zus.4

           
18.4.19

Premierminister Boubeye und die ganze Regierung sind zurückgetreten, offenbar wegen der Kritik an der Verschlechterung der Sicherheitslage nach dem Massaker von Ogossagou. Erste Infos aus Dakar von Nicolas Haque.

A

3
19.4.19

Nach dem gestern gemeldeten Rücktritt der kompletten Regierung kaum Neues. Offiziell wurde noch kein Grund genannt, aber es geht offenbar um die Vorwürfe wegen des Massakers von Ogossagou. Dieses wurde von einer Dogon-Miliz verübt, die von der Regierung für den Kampf gegen Islamisten bewaffnet wurde. Infos bei AJE von Nicolas Haque (jetzt in Bamako). Bei BBC FoA ein Bericht und Erläuterungen von Jean-Hervé Jezequel (ICG). Bei TV5 ein Bericht und Infos aus Bamako von Kaourou Magassa. - Auf deutsch nur bei RTL eine Meldung.

A,B,R,JA

zus.13

21.4.19

Meldung: in Guire (an der Grenze zu Mauretanien) haben bewaffnete Männer ein Camp der Armee angegriffen und niedergebrannt. Mindestens 12 Soldaten wurden getötet. - Nicolas Haque berichtet aus Bamako über die unklare Lage nach dem Rücktritt der Regierung.

A

3
           
22.4.19

Präsident Keita hat den Politiker Boubou Cisse als neuen Premierminister berufen. Cisse gehört zur ethnischen Gruppe der Fulani, wie die 154 Leute im Dorf Ogossagou, die am 23.3. von einer Dogon-Miliz massakriert wurden. Infos aus Bamako von Nicolas Haque.

A

2
25.4.19

Nicolas Haque spricht in Bamako mit Mouhammed Ousmane ag Mahedoune, dem Chef der islamistischen Gruppe "Coalition for the people of Azawad". Der grenzt sich von den Gruppen ab, die immer noch Anschläge auf Regierungstruppen und UN-Soldaten verüben. Seit dem Abschluß eines Friedensabkommens vor vier Jahren hat sich die Zahl der bewaffneten Angriffe stetig erhöht. 

A

3
           
2.5.19

Meldung und OT: die UN-Mission Minusma hat eine Untersuchungskommission zu dem Massaker in Ogossagou (23.3.) eingesetzt. - Bericht aus Bamako über die neue Regierung von Ministerpräsident Boubou Cissé.

JA 4
2.5.19

Berichte über Merkels Besuch bei den deutschen Soldaten in Mali. Für mehr oder weniger alberne Aufsager sind Nadine Schullerus (RTL), Ariane Reimers (ARD) und Cornelia Schiemenz (ZDF) mitgeflogen. Über die aktuelle politische Entwicklung in Mali verliert kein deutscher Sender ein Wort. Der ZDF-Bericht ist etwas ausführlicher und bringt auch kritische Stimmen zur deutschen Afrika-Politik.

R,TS,hj,E zus.8
10.6.19

In der Nähe von Mopti haben bewaffnete Männer auf Motorrädern das Dogon-Dorf Sobane-Kou überfallen und mindestens 95 Bewohner ermordet sowie sämtliche Häuser niedergebrannt. Vermutlich eine Vergeltungsaktion von Extremisten aus dem Fulanivolk.  ¤

Es gibt einige Bilder aus Sobane-Kou von zerstörten Häusern. Bei AJE Infos von Nicolas Haque (in Dakar) und Einschätzungen von Adam Day (Universität der UN). Bei BBC-FoA Infos von Louise Dewast (in Dakar). Bei TV5 Erläuterungen von Giovanni Zanoletti (Experte). Bei deutschen Sendern Kurzmeldungen. RTL zeigt dazu Bilder, die eindeutig nicht aus Mali stammen.

A,B,JA

R,hj,TT,E

zus.16

zus.2

           
11.6.19

 

Nach dem Massaker im Dogon-Dorf Sobane-Kou (Sobame-Da) mit fast 100 Toten. Weiter unklar, wer die Täter sind. Etwa 100 Dorfbewohner, die bei dem Angriff geflüchtet waren, sind in einer Schule in Sicherheit. Tausende Angehöriger beider Völker, Fulani und Dogon, sind aus der Region um Mopti nach Bamako geflüchtet und leben dort in erbärmlichen Lagern.  ¤

Bei AJE berichtet Nicolas Haque aus Bamako. Bei BBC-FoA ein Bericht von Louise Dewast (aus Dakar) und ein Gespräch mit Guillaume Ngefa (Chef der UN-Mission in Mali). Im "Journal Afrique" ein Bericht aus Sobane-Kou und Einschätzungen von Kaourou Magassa (Korrespondent von TV5 in Mali). Einziger Bericht auf deutsch bei arte. Hier Einschätzungen von Morgane le Cam (Korrespondentin von "Le Monde"): es ist kein Konflikt zwischen den beiden Völkern, sondern zwischen den bewaffneten Milizen beider Völker, die aber ausschließlich Zivilisten angreifen. In den letzten drei Jahren sind dabei mehr als 2700 Menschen getötet worden. Es droht die Eskalation zu einem Bürgerkrieg.  ¤

A,B,JA,arj

zus.21

                  
12.6.19

Premier Cisse besucht das zerstörte Dogon-Dorf Sobame-Da, wo bei einem Massaker fast 100 Bewohner ermordet wurden, zeigt sein Mitgefühl und spricht von einer Tragödie der Menschheit. Es gibt unterdessen mehrere weitere Angriffe auf Dörfer sowohl von Dogon als auch von Fulani. Infos aus Bamako von Malcolm Webb. In New York berät der UN-Sicherheitsrat über die Lage. Infos von Mike Hanna.

"Inside Story: What's behind the ethnic violence in Mali?" - Martine Dennis spricht mit drei Experten, Ibrahim Yahaya Ibrahim (Project Global Health), Tor Benjaminsen (Professor für politische Ökologie) und Paul Melly (Journalist, u.a. bei "Africa Confidential"), über die politischen und sozialen Ursachen des völkermörderischen Konflikts zwischen Dogon und Fulani. Hohes Niveau, sehenswert! (Leider nur stellenweise angesehen.)  ¤ 

A

A

3

25

           
13.6.19

Malcolm Webb berichtet aus Bamako über Reaktionen auf das Massaker im Dogon-Dorf Sobane-Kou (Sobame-Da) mit fast 100 Toten.

A

2
           
14.6.19

In Bamako gibt es Proteste gegen die Verlegung des Hauptquartiers der westafrikanischen Eingreiftruppe G5 hierher. Die Polizei geht mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Malcolm Webb berichtet aus Bamako.

A

2
16.6.19

Nicolas Haque berichtet aus Bamako über Dogon und Fulani, die vor der Gewalt in die Hauptstadt geflüchtet sind, und über den Aufruf des bekannten Imams Mahmadou Dicko, zum Frieden zurückzukehren und den Kreislauf der Rache zu beenden.

A

2
           
17.6.19

Zwei Berichte. Erst von Malcolm Webb aus der Koulikoro-Region (in der Mitte des Landes) über den Konflikt zwischen Ackerbauern und nomadischen Viehzüchtern (Fulani), der durch die Erderhitzung verschärft wird und schon hunderte Menschenleben gekostet hat. Vor vier Jahren hat eine Fulani-Rebellengruppe unter dem Prediger Amadou Kufa der Regierung und den UN den Krieg erklärt, die Regierung hat darauf Dogon-Milizen bewaffnet. Beide Milizen haben nun Massaker an Zivilisten begangen.  ¤

Dann berichtet Nicolas Haque aus Bamako über eine internationale Friedenskonferenz.

A

zus.6

           
18.6.19

Meldung: in der Zentralregion haben bewaffnete Männer auf Motorrädern erneut zwei Dogon-Dörfer überfallen und mindestens 38 Bewohner ermordet. Bei TV5 Infos aus Bamako von Kaourou Magassa. - Malcolm Webb ist in Mopti und schildert nochmal die Auseinandersetzungen zwischen Ackerbauern und nomadischen Fulani-Viehzüchtern.

A,JA zus.3
19.6.19

Malcolm Webb berichtet aus der Gegend von Mopti über die Massaker von Fulani- und Dogonmilizen an den Zivilisten der jeweils anderen Seite und die Not der Menschen, die vor der Gewalt flüchten mußten. Dabei finden Fulani und Dogon in den Lagern teilweise wieder zusammen, wie sie auch früher friedlich nebeneinander gelebt haben. 

A 3
           
21.6.19

In Bamako demonstrieren Tausende Menschen (darunter sowohl Dogon als auch Peul/ Fulani) gegen Hass und Gewalt und für den Schutz der Zivilisten vor dem Terror der Milizen.

JA 2
22.6.19

Malcolm Webb berichtet aus der Gegend von Mopti. In einem Krankenhaus werden Kinder behandelt, die bei Massakern schwer verletzt wurden. Tausende Leute leben jetzt in Flüchtlingslagern.

A 4
           
23.6.19

Malcolm Webb berichtet über das Elend der Flüchtlinge. Über 50.000 Menschen haben wegen der Massaker an Fulani und Dogon ihre Dörfer verlassen und leben nun in Lagern rund um Mopti.

A 3
           
28.6.19

Bericht von Nicolas Haque über das Massaker im Fulani-Dorf Ogossagou (23.3.19, über 150 Tote). Erstmals Bilder von der Dogon-Miliz, die dafür verantwortlich sein soll. Überlebende erzählen, daß sie während des Massakers bei Armee und UN-Friedenstruppe angerufen haben. Obwohl deren Kasernen nur 20 km entfernt sind, kam die Armee erst nach sechs Stunden, die UN erst am nächsten Tag.  ¤

A 4
             
14.8.19

Ein Bericht aus Gossi (im Osten des Landes, bei Gao), über den Krieg von malischer Armee und französischem Militär ("Force Barkhane") gegen Djihadisten.

JA 3
18.8.19

Ein Bericht über die UN-Truppe Minusma, die in der Gegend um Mopti gegen islamistische Rebellen kämpft.

JA

2
25.8.19

"Talk to Al Jazeera - In the Field: The fight between the Dogon and Fulani" - Nicolas Haque geht den Ursachen des "ethnischen" Konflikts zwischen Dogon und Fulani nach. Er spricht mit Zeugen und Überlebenden der Massaker, sowie mit Mamadou Togo (oberster Repräsentant der Dogon) und mit Mahmadou Dicko (Vertreter der Fulani), außerdem mit Außenminister Tiebile Drame. Sehr spannend. Leider NNA)*  ¤¤

A 25
           
2.9.19

In Bamako ist ein dreistöckiges Wohnhaus eingestürzt. Mindestens 15 Bewohner wurden getötet, Helfer suchen in den Trümmern nach Überlebenden und weiteren Toten.

Sky,JA

zus.2

22.9.19

Im Ort Niono in der Mitte des Landes haben Dorfbewohner das Polizeirevier gestürmt und auf offener Straße einen Polizeikommissar gelyncht, dem sie Willkürakte vorwarfen. Bericht mit Handy-Aufnahmen aus dem Ort.

JA 2
1.10.19

Meldungen: bei zwei Angriffen von Terroristen mit Verbindungen zu Al Kaida auf zwei Armeestützpunkte in der Region Mopti sind mindestens 25 Soldaten getötet worden. 60 weitere werden vermisst. In der selben Region wurden in den letzten zwei Wochen bei Kämpfen etwa 30 Zivilisten getötet und 19.000 vertrieben.

A,Sky

zus.1

2.10.19

Nach dem Angriff von islamistischen Terroristen auf zwei Armeestützpunkte in der Region Mopti suchen malische und burkinische Truppen im Grenzgebiet nach 60 entführten Soldaten. Bei den Angriffen waren mindestens 25 Soldaten getötet worden. Bei BBC-FoA Infos von Lamine Konkobo (BBC Afrique). Bei TV5 ein Bericht.

B,JA

zus.7

3.10.19

In Bamako fordern Angehörige der von Terroristen entführten Soldaten Aufklärung. Die Zahl der bei den Angriffen getöteten Soldaten ist auf 38 gestiegen.

JA

2
4.10.19

Erster und wohl einziger Bericht auf deutsch über die Anschläge von Islamisten auf Armeestützpunkte, bei denen mindestens 38 Soldaten getötet wurden. Seltsam, daß der Bericht die etwa 60 entführten Soldaten nicht erwähnt.

arj

2
7.10.19

Die deutsche Kriegsministerin ist zu Besuch bei ihrer Truppe in Mali. Mitgereist sind Lothar Keller (RTL) und Andreas Huppert (ZDF).

R,hj

zus.7

8.10.19

Die zu Al Kaida gehörende Jihadistengruppe GSIM hat sich zu den Angriffen auf zwei Armeestützpunkte vor einer Woche bekannt. Dabei seien nicht 30, sondern 80 Soldaten getötet worden. Von den ca. 60 entführten Soldaten ist keine Rede mehr. Erläuterungen von Ousmane Ndiaye.

JA

5

1.11.19

Erste Meldungen: in Menaka im Osten des Landes haben islamistische Rebellen einen Armeeposten überfallen und mindestens 53 Soldaten getötet.

A,B

zus.½

2.11.19

Mehr über den Angriff von Jihadisten auf einen Militärstützpunkt in Indelimane (bei Menaka im Osten des Landes), bei dem mindestens 53 Soldaten getötet wurden. Eine ISIS-Gruppe hat sich zu dem Anschlag bekannt. Bei AJE ausführliche Infos von Mohammed Vall und Einschätzungen von Susanna Wing (Expertin). Auf deutsch ein Bericht bei arte und Kurzmeldungen bei ARD und ZDF.

A,JA,arj,TS,hj

zus.13

             
9.11.19

"Mit offenen Karten: Mali - Die Probleme der Sahelzone" - Geographie, Bevölkerung, Geschichte. Unabhängigkeit 1960, Tuaregaufstände, ab 2007 Rebellion von drei Islamistengruppen: AQMI (Al Kaida, in Tessalit), Mujao (Malischer Islamismus, in Kidal) und Ansar Dine (Salafisten, in Gao). Armut und Anfälligkeit für Fanatismus. Sturz Gaddafis 2011 überschwemmt das Land mit Waffen. Tuareg-Rebellen rufen eigenen Staat ("Azawad") im Norden aus, Bündnis der Tuareg mit den Islamisten. Zerstörungen in Timbuktu. Frankreich interveniert. Seitdem Dauerpräsenz von französischen und internationalen Truppen. Der Staat fördert die Bildung von Stammesmilizen, es kommt zu Massakern zwischen Dogon und Fulbe. Terroranschläge von Jihadisten in Mali, Niger und Burkina Faso. Zusammenhänge zwischen Malis Islamisten, Boko Haram und Al Shabab.  ¤

arte 12
16.11.19

Der Sänger Salif Keita hat ein Video veröffentlicht, in dem er Präsident Keita und Frankreich scharf kritisiert und den Rücktritt des Präsidenten und den Abzug der französischen Truppen fordert. (Soweit ich es verstanden habe.) 

JA

3
18.11.19

Meldung: in der Nähe von Gao sind malische Soldaten in einen Hinterhalt geraten, mindestens 24 wurden getötet und 29 verletzt.

A 1/2
19.11.19

Bericht über den gestern gemeldeten Anschlag in der Nähe von Gao, bei dem 24 Soldaten getötet wurden.

JA 2
26.11.19

Meldung: bei einem Kampfeinsatz sind zwei französische Hubschrauber zusammengestoßen. Alle 13 Soldaten an Bord wurden getötet.

E 1
14.12.19

In Niger Staatsbegräbnis und drei Tage Staatstrauer für die 71 Soldaten, die bei einem Angriff von Islamisten getötet wurden. In Bamako beginnt eine Konferenz des "nationalen Dialogs", um das Land wieder zusammenzubringen. Allerdings nehmen keine Vertreter der bewaffneten Rebellengruppen teil. Bei AJE berichtet Ahmed Idris aus Bamako, bei TV5 Kaourou Magassa.

A,JA zus.5
15.12.19

Wegen der Angriffe von Jihadisten sind in Mali und Niger tausende Zivilisten auf der Flucht. In Niamey findet ein Gipfeltreffen der "G5" statt, der fünf vom islamistischen Terror betroffenen Sahel-Staaten. Bei AJE ein Bericht von Ahmed Idris. Im arte-Bericht wird erstmals auf deutsch das Massaker von Inates erwähnt, bei dem Jihadisten 71 nigrische Soldaten getötet haben.

A,arj,JA zus.7
             
16.12.19

Ahmed Idris berichtet aus Bamako über das Gipfeltreffen der "G5" in Niamey zum Kampf gegen denn Terrorismus in der Sahelregion.

A 2
16.12.19

 

 

Eine sehr gute Sendung im Radio, bei WDR 5: die Reportage "Klimakrise in Mali - Über Bauern, Hirten und Islamisten" von Bettina Rühl. Die Autorin ist nach Mali gereist, um herauszufinden, warum es dort seit zwei Jahren zu beiderseitigen Massakern zwischen den Dogon (Bauern) und den Fulani (Hirten) kommt und welche Rolle die Armee dabei spielt. Die beiden Völker haben früher friedlich zusammengelebt und sich das Land zum beiderseitigen Nutzen geteilt. Durch die Klimaänderung wird das nutzbare Land weniger, das Wetter unberechenbar, zugleich wächst die Bevölkerung. Der Aufstand der Islamisten vor fünf Jahren hat das Land destabilisiert, der Staat verliert an Ansehen und Einfluß, einige wenden sich den islamistischen Heilsbringern zu, andere bewaffnen sich dagegen, die Armee ergreift Partei für letztere. Und Europa setzt mal wieder nur auf eine militärische Lösung, die hier offensichtlich nicht funktioniert.

Hervorragende verständnisfördernde Reportage. Auf der verlinkten Seite des WDR kann man die Sendung nachhören, als mp3 herunterladen, es gibt das Manuskript und eine Fotostrecke von der Reise der Autorin. Sehr zu empfehlen!  ¤¤

   
17.12.19

"Inside Story: What's behind the upsurge in violence in the Sahel?" - Folly Bah Thibault spricht mit Marie-Roger Biloa (Afrikaexpertin) und Stig Jarle Hansen (Professor für internationale Beziehungen). (NNA)* 

A 25
             
4.1.20

Bilder von Protesten gegen die UN-Blauhelme, die die Bevölkerung nicht schützen können. Dazu eine Erklärung von Marcelin Guenguere, Sprecher einer Bürgermiliz. Leider keine Details verstanden.

JA

2
13.1.20 (Sahel) : Bei einer Konferenz in Pau (Südfrankreich) trifft sich Präsident Macron mit den Präsidenten von Mali, Niger, Burkina Faso, Mauretanien und Tschad, um über den Kampf gegen den islamistischen Terror zu beraten. Er kündigt an, 220 zusätzliche Soldaten nach Mali zu schicken. Diverse Berichte. Mehrmals mit Bildern von Massenprotesten in Mali gegen die Anwesenheit der französischen Truppen.

In den Tagesthemen ein Bericht von Norbert Hahn über die ethnisch / religiösen Konflikte in Mali, und Einschätzungen von Prof. Matthias Basedau (GIGA-Institut für Afrikastudien). Bei "ZiB" (ORF/3sat) ein Hintergrundbeitrag von Margit Maximilian.

A,arj,TS,
TT,E,ZiB

zus.24

                   
25.1.20

Soll man mit den Jihadisten verhandeln? Ein Bericht über die Debatte in Mali, Einschätzungen von Bakary Sambe (Direktor Timbuktu-Institut).

JA 6
26.1.20

Meldung: bei einem Angriff von Jihadisten sind in Sokolo (an der Grenze zu Mauretanien) mindestens 19 Soldaten getötet worden.

Im "Journal Afrique" (TV5) ein Gespräch mit Choguel Maïga (Mouvement Patriotique pour le Renouveau - Autor von "Les Rébelliones au Nord du Mali"). 

E

JA

1/2

8

14.2.20

Das Fulani-Dorf Ogossagou in der Region Mopti ist erneut von einer Dogon-Miliz überfallen worden, mindestens 20 Bewohner wurden getötet und 28 entführt. Vor einem Jahr wurden dort bereits über 130 Bewohner ermordet. Meldung bei AJE, kurzer Bericht bei TV5.

A,JA

zus.2

19.3.20

Meldung: bei einem Angriff auf einen Armeeposten in Tarkint (im Osten des Landes, 120 km nördlich von Gao) sind mindestens 30 Soldaten getötet worden.

A 1/2
25.3.20

Meldung: der Oppositionsführer Soumaila Cisse ist nach einer Wahlkampfveranstaltung in Niafunke (Landesmitte) von Unbekannten entführt worden.

A 1/2
26.3.20

Es ist weiter unklar, wer den Oppositionspolitiker Soumaila Cisse entführt hat, vermutlich eine Al-Kaida-Gruppe. Präsident Keita will die am Sonntag anstehende Parlamentswahl trotzdem abhalten lassen. Bericht von Nicolas Haque. 

A

2
27.3.20

Bericht über die Vorbereitung der morgigen Parlamentswahl in der Zeit von Corona.

TV5 2
28.3.20

Der Bericht von Nicolas Haque vom 26.3. leicht aktualisiert, über die Entführung des Oppositionspolitikers Soumaïla Cissé (vermutlich durch Salafisten) und die morgige erste Runde der Parlamentswahl.

A

2
             
29.3.20

Die Beteiligung bei der Parlamentswahl ist gering, wegen der Angst vor Corona und vor Anschlägen. Bericht von Nicolas Haque, im ZDF eine Meldung.

A,hj zus.3
6.4.20

Bei einem Angriff von Rebellen auf ein Armeelager bei Bamba (Region Gao) sind mindestens 20 Soldaten getötet worden. Infos von Nicolas Haque (in Dakar).

A

2
7.4.20

Der UN-Sicherheitsrat hält eine Sitzung zu Mali als Videokonferenz ab. Es geht sowohl um die Sicherheitslage und das Mandat der Blauhelme als auch um die Corona-Epidemie. Die Blauhelm-Truppen werden weltweit erstmal bis Ende Juni nicht mehr ausgewechselt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Bericht aus New York von James Bays.

A

3
18.4.20

Sonntag findet die zweite Runde (Stichwahl) der Parlamentswahl statt. Nicolas Haque berichtet über den schwierigen Wahlkampf eines Oppositionskandidaten, wegen der Corona-Gefahr und wegen der Drohungen von Islamisten. Eine immer noch unbekannte Gruppe, die den Oppositionsführer Soumaïla Cissé entführt hat, fordert 80 Millionen Dollar als Lösegeld. Bei den Verhandlungen darüber wurde der Unterhändler ebenfalls entführt.

A 2
             
19.4.20

Auch bei der Stichwahl ist die Wahlbeteiligung sehr niedrig, wegen der Angst vor Corona und wegen der Angst vor Terroranschlägen. Bewaffnete Gruppen greifen mehrere Wahlbüros an. Berichte bei AJE von Nicolas Haque und bei Euronews.

A,E

zus.4

             
25.4.20

"Warum die Gewalt nicht aufhört" - Reportage von Ousmane Samassékou über die ethnischen Konflikte in der Region Mopti und den Krieg gegen islamistische Gruppen, und wie beides zusammenhängt.  (leider NNA)*  ¤¤ 

Text von arte: "Das Zentrum Malis und der Norden kommen seit 2012 nicht zur Ruhe. Die Konflikte der Ethnien im Land und der Terror der Dschihadisten versetzten das Volk in Angst und Schrecken. Dörfer, die früher trotz religiöser und ethnischer Unterschiede friedlich nebeneinander lebten, sind heute bis aufs Blut verfeindet. Der malische Reporter Ousmane Samassekou zeigt uns in seiner Reportage, wer da warum gegen wen kämpft. Anders als einem weißen Reporter ist es ihm gelungen, Menschen vor die Kamera zu holen, die uns den Konflikt in ihrem Land aus ihrer eigenen Sicht erzählen."

arep 25
30.4.20

Die Partei von Präsident Keita ist bei der Parlamentswahl stärkste Partei geworden, hat aber keine absolute Mehrheit. Bericht von Nicolas Haque.

A 3
           
13.5.20

Meldung: auch in Mali gibt es Proteste gegen die Corona-Ausgangssperren. Im Ort Kayes töten Polizisten drei Demonstranten.

A 1/2
14.5.20

In der Stadt Kayes (im Westen des Landes) gibt es seit Tagen Unruhen und Proteste gegen Polizeiwillkür. Viele Familien sind auf die Überweisungen der Arbeitsmigranten in Europa angewiesen. Diese entfallen jetzt wegen Corona. 

arj 3
5.6.20

Französische Truppen haben im Norden Malis den Anführer von "Al Kaida in Nordafrika", Abdelmalek Droukdel getötet.  - In Bamako demonstrieren Zehntausende gegen Präsident Boubacar, die größte Demonstration seit 30 Jahren. 

A,B

zus.4

             
6.6.20

Meldungen: bei einem erneuten Massaker sind in dem Dorf Binedama (Region Mopti) mindestens 26 Bewohner getötet worden.

Noch ein Bericht von Nicolas Haque über die Massenproteste in Bamako gegen die Regierung.

Und bei arte, Euronews und TV5 weitere Berichte über die Tötung von Abdelmalek Droukdel durch französische Soldaten in der Nähe von Tessalit (im Norden Malis).  

A,arj,E,JA

zus.9

12.6.20

Nicolas Haque berichtet am Beispiel Mali über die sich gegenseitig verstärkenden Krisen der Sahelregion: Armut, Klimawandel, ethnische Auseinandersetzungen, Terrorgruppen. schwache Regierungen. 

A

3
             
15.6.20

Meldungen: in dem Ort Bouka Weré an der Grenze zu Mauretanien haben Jihadisten einen Armeeposten überfallen und mindestens 40 Soldaten getötet. Etwa ebensoviele werden vermißt und wurden vermutlich entführt. 

A,JA

zus.1
19.6.20

In Bamako demonstrieren erneut zigtausende Menschen gegen Präsident Keita und fordern seinen Rücktritt. Bei AJE Infos von Nicolas Haque (Dakar), Berichte bei BBC und TV5. 

A,B,JA zus.7
             
20.6.20

Noch ein Bericht bei arte über die Massenproteste gegen Präsident "IBK" Keita in Bamako.

arj 2
2.7.20

Meldung: in der Region Mopti haben bewaffnete Männer auf Motorrädern drei Dogon-Dörfer überfallen und mindestens 27 Zivilisten ermordet

A 1/2
10.7.20

In Bamako protestieren erneut Zehntausende gegen Präsident Keita. Sie errichten Barrikaden auf den Hauptstraßen und greifen mehrere Regierungsgebäude und das Parlamentsgebäude an. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wird mindestens eine Person getötet. Bei AJE Infos und Bericht von Nicolas Haque, bei TV5 ein Bericht.

A,JA

zus.8

11.7.20

Die Proteste gegen Präsident Keita mit Unruhen und Straßenblockaden dauern an. Mindestens vier Personen wurden dabei getötet. Mehrere Oppositionspolitiker sowie mindestens 60 Demonstranten wurden verhaftet. Bei AJE heute leider kein neuer Bericht, nur Infos und Bilder. Bei TV5 ein Bericht aus Bamako, sowie ein Bericht aus dem Dorf Fana (im Süden des Landes?), wo Jihadisten mehrere Bewohner ermordet haben. (leider nicht alles verstanden)

A,JA

zus.6

12.7.20

 

Nach den schweren Unruhen in Bamako ruft einer der Anführer der Proteste, der Imam Mahmoud Dicko, zur Ruhe auf. Präsident Keita kündigt die Bildung einer Einheitsregierung an. Bei den Protesten wurde u.a. das Hauptquartier der Regierungspartei niedergebrannt. Bei AJE ein Bericht von Ahmed Idris, bei TV5 ein Bericht, einziger Bericht auf deutsch bei arte.

"Inside Story: Will Mali's president be forced to step down?" - Adrian Finighan bespricht die Lage mit Fatima Al Ansar (Beraterin des malischen Außenministers), Noufal Abboud (Westafrika-Experte) und Prof. William Lawrence (Ex-US-Diplomat).  (NNA)*

A,arj,JA

A

zus.11

24

                   
13.7.20

Bei den Unruhen in Bamako sind mindestens 11 Personen getötet worden. Teilweise hat die Polizei mit scharfer Munition auf Demonstranten bzw. Plünderer geschossen. Inzwischen herrscht gespannte Ruhe, Präsident Keita hat ein paar Zugeständnisse gemacht, sein korrupter Sohn ist als Chef des Verteidigungsausschusses zurückgetreten, einige Oppositionelle wurden aus dem Gefängnis freigelassen. Bei AJE Infos von Nicolas Haque (in Dakar), bei BBC-FoA ein Bericht.

A,B

zus.7

14.7.20

Beim ICC in Den Haag hat der Prozeß gegen Al Hassan Ag Abdoul Aziz begonnen. Ihm wird vorgeworfen, daß er als Chef der "Religionspolizei" der Jihadistengruppe Ansar Dine während deren Herrschaft in Timbuktu 2012 für den Terror gegen die Bevölkerung und die Zerstörungen von Weltkulturerbe verantwortlich war. Vier Berichte aus Den Haag, und ein Rückblick von Nicolas Haque auf die Terrorherrschaft der Islamisten und ihre wahnwitzige Zerstörung von heiligen Stätten und uralten Dokumenten - ein Verbrechen nicht nur gegen die Menschheit, sondern auch gegen den Islam. Zum Glück haben damals die Bürger der Stadt, vor allem Frauen, einen Großteil der alten Schriften in Sicherheit gebracht.  ¤

A,B,arj,TS

zus.11

             
17.7.20

Bei den Massenprotesten in Bamako sind diese Woche 12 Menschen von der Polizei erschossen worden. Der Premierminister entschuldigt sich jetzt dafür und verlangt eine Untersuchung. Nigerias Ex-Präsident Jonathan will im Auftrag der Ecowas vermitteln. Bericht von Nicolas Haque.

A 3
             
19.7.20 Das Verhandlungsteam der Ecowas hat vorgeschlagen, eine Koalitionsregierung zu bilden mit 50 % Anteil für Regierungspartei, 40 % für die Opposition und 10 % für die Zivilgesellschaft. Die Opposition lehnt den Vorschlag ab und verlangt weiter den Rücktritt von Präsident Keita. Infos von Nicolas Haque (in Dakar).

A

3
20.7.20

Andauernde Proteste in Bamako. Die Opposition legt die ganze Stadt mit Straßensperren lahm. Die Vermittlung der Ecowas ist anscheinend gescheitert. Bericht von Nicolas Haque.

A

3
             
23.7.20

In Bamako versuchen fünf afrikanische Präsidenten erneut, eine Einigung zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Bei AJE ein Bericht von Nicolas Haque, bei BBC-FoA ein Bericht von Lamin Kokobo und Einschätzungen von Jean-Hervé Jezequel (ICG). Auf deutsch ein Bericht bei arte.

A,B,arj

zus.13

             
27.7.20

Bei AJE ein Bericht von Nicolas Haque über die andauernde Regierungskrise und die Vermittlungsversuche der Ecowas. Die Protestkundgebungen sind wegen eines muslimischen Feiertages erstmal unterbrochen worden. Außerdem Infos von Charles Bays aus New York, wo der UN-Sicherheitsrat über die Lage in Mali spricht. - In den Tagesthemen ein Bericht von Norbert Hahn über die Massenproteste gegen Präsident Keita und über den Oppositionsführer Mahmoud Dicko ("Ajatollah von Bamako")

A,TT

zus.9

             
11.8.20

In Bamako demonstrieren erneut zigtausende Leute gegen Präsident Keita und fordern seinen Rücktritt. Bericht und Infos von Nicolas Haque (Dakar), Bericht bei TV5.

A,JA,NC

zus.10
             
18.8.20

 

 

In Bamako meutert ein Teil der Armee und nimmt Präsident Keïta und den Ministerpräsidenten fest. Größere Kämpfe hat es dabei nicht gegeben. Auf den Straßen demonstrieren Tausende zur Unterstützung der Putschisten. Dabei werden mehrere Regierungsgebäude in Brand gesteckt. Die AU, die ECOWAS  und westliche Staaten verurteilen den Putsch. In der Nacht lassen die Soldaten dann den Präsidenten wieder frei, und dieser erklärt in einer TV-Ansprache seinen sofortigen Rücktritt, "um weiteres Blutvergießen zu verhindern". Es ist unklar, wer nun die Kontrolle hat.  ¤

Bei AJE Infos von Ahmed Idris (in Abuja) und aus Bamako von dem Journalisten Mohamed ag Hamaleck. Bei BBC-FoA Infos von Nicolas Négoce (BBC Afrique), bei der BBC später ein Bericht. Das "Journal Afrique" (TV5) bringt eine ganze Sonderausgabe, mit drei aktuellen Berichten, einem Hintergrundbericht sowie Einschätzungen von drei Experten, Serge Daniel (in Bamako), Mamadou Konaté und Mamadou Cissé. In der Tagesschau eine Meldung (zu diesem Zeitpunkt nur sehr knapp), im Nachtmagazin ein Bericht von Caroline Hoffmann (der Bericht ist OK, aber es ist seltsam, daß die ARD-Afrikareporterin nicht weiß, wie man den Namen Keïta ausspricht.) Euronews braucht bis zum Morgen für einen Bericht, aber der ist dann recht gut.  

A,B

JA

TS,nam,E

 

zus.20

26

zus.4

 

                   
19.8.20

 

Nach dem Militärputsch ist die Lage in Bamako ruhig, offenbar wird die Machtübernahme des Militärs weithin begrüßt, auch von den Oppositionsparteien. Die Putschisten haben ein "Nationales Komitee zur Rettung des Volkes" eingesetzt. Dessen Sprecher, Oberst Ismaël Wagué, erklärt, man wolle nicht auf Dauer an der Macht bleiben, sondern werde für Stabilität und für baldige Neuwahlen sorgen. Die westlichen Regierungen haben von den Entwicklungen der letzten Monate offenbar nichts mitbekommen und fordern, die Armee solle die Macht sofort wieder an den gewählten Präsidenten zurückgeben. (Dieser ist soeben zurückgetreten ...)  ¤

Bei AJE ein Bericht, und Einschätzungen von Paul Melly. Bei TV5 wieder eine Sonderausgabe des "Journals Afrique", von der ich aber nur zwei Berichte aufgehoben habe. Auf deutsch brauchbare Berichte bei arte und im ZDF (von Timm Kröger) Der Bericht von Caroline Hoffmann (Tagesschau / Tagesthemen) ist dagegen dümmlich und fehlerhaft. Sie kann den Namen Keïta immer noch nicht richtig aussprechen, ebensowenig wie Jan Hofer und Annette Gerlach. Armselig.

A,B,JA

arj,TS,hj,TT

 

zus.20

zus.10

 

                   
20.8.20

 

Nach der Machtübernahme der Armee normalisiert sich die Lage. Die Armee läßt etwa 20 Oppositionspolitiker frei, die vor zwei Wochen verhaftet worden waren. Der Chef des Militärkomitees, Colonel Assimi Goïta erklärt, daß die Soldaten keinerlei politische Ambitionen haben. Es soll bald eine zivile Übergangsregierung geben und vor allem Neuwahlen. Das Komitee hält eine Sitzung gemeinsam mit Vertretern der alten Regierung und der Opposition ab. Issa Kaou Djim, der Sprecher der Oppositionskoalition, erklärt, es handele sich nicht um einen Putsch, sondern um die Machtübernahme des Volkes, und die Ecowas solle sich etwas Besseres ausdenken als Sanktionen. - Berichte bei AJE, BBC-FoA, TV5 und auf deutsch bei Euronews. Bei BBC-FoA ein Portrait von Colonel Goïta, der in Deutschland, Frankreich und Ägypten für den Kampf gegen Terroristen ausgebildet wurde.  ¤

A,B,JA,E

 

zus.10

 

           
20.8.20

"Inside Story: Will Mali's coup leaders hand over power to civilians?" - Hashem Ahelbarra spricht mit Manu Lekunze (Experte für den Sahel), Susanna Wing (Westafrika-Expertin) und Mohamed Salaha (Journalist, Experte für die Konflikte im Sahel).  (NNA)*

A 25
           
21.8.20

Während die Ecowas den Putschisten mit Sanktionen droht, demonstrieren in Bamako Zehntausende zur Unterstützung der Armee, zeigen der Ecowas, daß sie den Sturz der alten Regierung sehr begrüßen, und feiern "den Sieg des Volkes". Colonel Ismaël Wagué erntet für seine kämpferische Ansprache stürmischen Beifall. - Übereinstimmende Berichte bei AJE, BBC, TV5 und arte. Bei BBC-FoA Einschätzungen von Moses Rono (BBC Monitoring). Bei ARD und ZDF mal wieder nichts.  ¤

 - Lesenswert die jW vom Donnerstag: Titelthema: "Befreiungsschlag in Mali", und ein schöner Kommentar von Ina Sembdner: "Putsch nicht ohne Paris"  

A,B,JA,arj

zus.11

             
22.8.20

Als Vertreter der Ecowas spricht Goodluck Jonathan mit Vertretern des Militärrates in Bamako und fordert eine baldige Rückkehr zu einer zivilen Regierung. (Genau das haben die Militärs ja bereits angekündigt, aber kein Datum genannt.) Infos und Bericht von Ahmed Idris (in Abuja), Bericht bei TV5.

A,JA

zus.7

             
23.8.20

Weitere Gespräche zwischen dem "Komitee" und Vertretern der Ecowas. Diese treffen auch den gestürzten Präsidenten Keïta.

A,arj,JA

zus.7

24.8.20

In Bamako halten Vertreter des Militärrats und der Ecowas den dritten Tag Gespräche. Keine offiziellen Ergebnisse, außer daß Ex-Präsident Keïta wieder sein Haus oder auch das Land verlassen darf. Er erklärt, er sei freiwillig zurückgetreten und wolle auch nicht wieder ins Amt zurück. Angeblich strebt die Militärrat eine dreijährige Übergangsregierung mit Beteiligung der Armee an, erst dann solle es Neuwahlen geben. Ausführliche Infos und ein Bericht von Ahmed Idris (in Nigeria) bei AJE.

A,JA,E

zus.9

             
26.8.20

Interview mit dem Sprecher des Militärrats, Colonel Ismaël Wagué.

JA 11
             
27.8.20

Ungefähr zum vierten Mal wird gemeldet, daß der gestürzte Präsident Keïta aus dem Hausarrest entlassen wurde. - Bericht von Ahmed Idris über die wirtschaftlichen Probleme des Landes, die durch die Sanktionen der Ecowas wegen des Putsches (vor allem die Schließung der Grenzen) weiter verschlimmert werden.

A 3
             
30.8.20

Ulrike Dässler berichtet aus Bamako über die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen der Ecowas.

Im "Weltspiegel" ein Bericht von Caroline Hoffmann über die Machtübernahme der Armee, die von der Bevölkerung (jedenfalls in Bamako) klar begrüßt wird. (Beitrag aus verfügbarem Material; die ARD hat dort keine eigene Reporterin.) (NNA)*

arj

WS

3

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3.9.20

Ulrike Dässler berichtet aus Bamako über unterschiedliche Reaktionen in der Oppositionsbewegung "M5" auf die Machtübernahme der Armee.

arj

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5.9.20

In Bamako diskutieren bei einer großen Konferenz Vertreter der Militärregierung mit Vertretern von Parteien, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Ex-Rebellen über die Zukunft des Landes. Bericht bei TV5, Meldung bei AJE. Meldung bei arte am nächsten Tag.

A,JA,arj

zus.4
7.9.20

Die Ecowas stellt der Militärregierung ein Ultimatum, innerhalb von einer Woche eine zivile Übergangsregierung einzusetzen. Infos aus Abuja von Ahmed Idris.

A 4
12.9.20

Bei der gemeinsamen Konferenz von Militär und Zivilgesellschaft in Bamako ist ein Plan für den Übergang zu einer zivilen Regierung beschlossen worden. Das Militär soll einen zivilen Übergangspräsidenten auswählen, der den "Übergang zur zivilen Regierung beaufsichtigen" soll. Neuwahlen soll es dann innerhalb von 18 Monaten geben. Ein anderer detaillierter Plan, den Oppositionsgruppen entwickelt hatten, wurde nicht berücksichtigt. Infos und Bericht von Ahmed Idris, Einschätzungen von Marie-Roger Biloa. Bei TV5 Infos aus Bamako von Kaourou Magassa.

A,JA

zus.14

             
13.9.20

In der Tagesschau eine Kurzmeldung über den Plan zur Bildung einer zivilen Übergangsregierung. - TV5 berichtet, daß die Oppositionsbewegung "M5" diesen Plan ablehnt.

"Inside Story: Mali coup leaders' road map back to democracy suffers setback" - Sami Zeidan spricht mit Manu Lekunze (Westafrika-Experte), Marie-Roger Biloa (Expertin) und Mohamed Salaha (Experte für die Konflikte im Sahel). (NNA)*

JA,TS

A

zus.3

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15.9.20

Die Vermittler der Ecowas haben bei einem Gipfel in Accra dem Plan für eine 18-monatige Übergangsregierung zugestimmt. Wenn es innerhalb einiger Tage eine zivile Regierung gibt, sollen die Sanktionen beendet werden. Bericht von Nicolas Haque, Bericht bei arte.

A,arj

zus.5

16.9.20

Die Ecowas fordert, daß innerhalb einer Woche ein ziviler Übergangspräsident ernannt wird, und droht erneut mit einem Wirtschaftsembargo. Der Militärrat will das nicht zusagen. Infos von Nicolas Haque (in Dakar).

A 2
21.9.20

Die Militärregierung hat den zukünftigen zivilen Übergangspräsidenten benannt: Ex-Verteidigungsminister Bah N'Daou. Infos dazu aus Bamako von Kaourou Magassa. Bei AJE heute nur eine Kurzmeldung. Morgen mehr.

JA 2
22.9.20

Zur Feier des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit gibt es in Bamako eine kleine Militärparade. Panafrikanische Gruppen haben zu antifranzösischen Protestkundgebungen aufgerufen. Zur Berufung von Ex-Verteidigungsminister Bah N'Daou als Übergangspräsidenten bisher kaum Reaktionen. Er soll am Freitag vereidigt werden. - Bei AJE Infos und Bericht von Nicolas Haque (in Dakar), bei arte ein Bericht.

A,arj

zus.9

25.9.20

Ba N'Daw ist als Interimspräsident für 18 Monate vereidigt worden. Berichte von Nicolas Haque und bei TV5.

A,JA

zus.5

27.9.20

Übergangspräsident N'Daw hat den früheren Außenminister Moctar Ouane zum neuen Premierminister berufen. Infos von Nicolas Haque.

A

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6.10.20

Der im März entführte Oppositionspolitiker Soumaila Cisse ist von den Entführern freigelassen worden, ebenso eine französische Entwicklungshelferin. Im Austausch hat die Regierung mehr als 100 inhaftierte Islamisten freigelassen. Infos von Ahmed Idris.

A

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8.10.20

Eine Jihadistengruppe im Norden des Landes hat mehrere Geiseln freigelassen: den Politiker Soumaila Cisse, die französische Entwicklungshelferin Sophie Petronin, drei italienische Entwicklungshelfer und einige malische Soldaten. Petronin war fast vier Jahre in der Gewalt der Jihadisten. Alle zusammen sind heute per Flugzeug in Bamako angekommen. Im Gegenzug wurden etwa 100 inhaftierte Islamisten freigelassen. Die Vereinbarung mit den Entführern wird als großer Erfolg der Übergangsregierung angesehen. - Bei AJE Infos und Bericht von Nicolas Haque. Bei TV5 eine ganze Sondersendung des "Journal Afrique". Daraus der Anfang mit Infos aus Bamako und einem Bericht.

A,JA

zus.13

             
9.10.20

Die AU und die Ecowas haben ihre Wirtschaftssanktionen wieder aufgehoben, die sie nach dem Militärputsch verhängt hatten. Infos von Nicolas Haque. - arte berichtet als einziger deutsprachiger Sender über die Freilassung von Oppositionsführer Soumaïla Cissé und anderen und die Rückkehr von Sophie Pétronin nach Frankreich

Bei TV5 nochmal eine Sonderausgabe des "Journal Afrique" (diesmal komplett aufgehoben) über die Freilassung der Geiseln und die Reaktionen. Mit drei Berichten, sowie einem längeren Gespräch mit dem Journalisten Seidik Abba (Experte für die Jihadistengruppen im Sahel).

A,arj

JA

zus.4

26

             
3.11.20

Bei einem französischen Luftangriff im Grenzgebiet zu Niger und Burkina Faso sind angeblich etwa 50 Jihadisten getötet worden. Bei BBC-FoA Infos von Lalla Sy (in Dakar).

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19.11.20

Ein Bericht aus Bamako, über Frauen, deren Männer als Soldaten bei Anschlägen der Jihadisten getötet wurden. Dieses Jahr sollen mehrere hundert Soldaten so umgekommen sein. Mit schuld daran ist auch die Korruption vieler Kommandanten der Armee.

arj 3
21.11.20

 

 

"Mali: Kann man der Armee vertrauen?" - Reportage von Peggy Bruguiere und Marléne Rabaud über die Korruption, die den ganzen Staat vergiftet und auch die Armee erfasst hat und damit den Kampf gegen die Jihadisten beeinträchtigt. Der Universitätsprofessor Clément Dembélé hat mit seiner scharfen Kritik an Korruption und Straffreiheit viel Aufsehen erregt.  ¤

Text von arte: "Als die jungen Offiziere der malischen Armee im August den im Volk unpopulären Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta, sieben Jahre nach seinem Amtsantritt stürzten, war das für manchen Malier ein Anlass, auf eine Wende zu hoffen, auf einen Übergang zu einer Demokratie.
Allerdings sind die Verhältnisse in Mali zerrüttet: Der öffentliche Dienst dient weniger den Bürgern, als der Bereicherung korrupter Amtsträger, feindliche Ethnien bekriegen sich, und Dschihadisten terrorisieren das Land.
Die Armee hat nur wenige Erfolge gegen den islamistischen Terror vorzuweisen: Seit einigen Monaten wird sie immer wieder von Terrorkommandos angegriffen, die dabei schon dutzende Soldaten töteten. Der Armee fehlen Waffen, Munition und Fahrzeuge im Kampf gegen den Terror – auch deswegen, weil korrupte Kommandeure sich daran bereichern, zu Lasten der kämpfenden Truppe. Einige Soldaten wagen es, die Dinge beim Namen zu nennen, aber damit riskieren sie ihr Leben. Vertrauen haben in Armee und Staat, das wäre schön, in Mali."

arep

 

 

25

 

 

15.12.20

Meldung: im Grenzgebiet zu Burkina Faso hat es Kämpfe zwischen zwei Jihadistengruppen gegeben.

JA 1/2
22.12.20

Ermittler der UN haben dem UN-Sicherheitsrat eine lange Liste von Kriegsverbrechen vorgelegt, die seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts 2012 von allen Kriegsparteien: Jihadistengruppen, Armee, internationale Truppen, ethnische Milizen - begangen wurden. Infos aus New York von Kristen Saloomey.

A 4
23.12.20

"Inside Story: Will perpetrators of war crimes in Mali be held accountable?" - UN-Ermittler werfen allen Kriegsparteien - also auch der Armee und den EU-Truppen - zahlreiche Kriegsverbrechen vor. Mohammed Jamjoom spricht darüber mit Mohamed Salaha (Journalist, Experte für die Konflikte im Sahel, LeMaliMag.com), Prof. Susanna Wing (Westafrika-Expertin) und Manu Lekunze (Sahel-Experte). 

A 25
             
25.12.20

Der erst im Oktober von islamistischen Entführern freigelassene Oppositionsführer Soumaïla Cisse ist an Corona gestorben. Bei AJE und TV5 zahlreiche Stellungnahmen von Leuten, die alle große Betroffenheit äußern. Bei AJE ein Gespräch mit Ex-Außenministerin Kamissa Camara, bei TV5 ein Nachruf.

A,JA

zus.8

             
28.12.20

Meldung: in Hombori (Region Mopti) sind drei französische Soldaten durch eine Straßenbombe getötet worden.

A 1/2
29.12.20

Infos aus Bamako von Kaourou Magassa über eine Verhaftungswelle. Mehr habe ich leider nicht verstanden.

JA 2
6.1.21

Bericht über schwere Kämpfe zwischen französischen Soldaten und Jihadisten im Osten des Landes. Angaben über einen angeblichen Luftangriff auf eine Hochzeitsfeier werden dementiert.

TV5 3
27.1.21

Die beiden ethnischen Gruppen der Fulani (Hirten) und Dogon (Bauern) haben nach monatelangen Verhandlungen einen Friedensvertrag unterzeichnet. Bewaffnete Milizen der beiden Gruppen hatten seit etwa fünf Jahren Krieg gegen die jeweils andere Gruppe geführt, es kam dabei auf beiden Seiten zu Massakern, insgesamt wurden etwa 3000 Menschen getötet. Die Verhandlungen wurden von einer schweizer NGO vermittelt. Infos und Bericht von Nicolas Haque (in Dakar).

A

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12.2.21

In Kidal haben Vertreter der Regierung und von diversen Tuareg-Rebellengruppen ein Friedensabkommen unterzeichnet, das in Algier unter Vermittlung der UN und der Ecowas ausgehandelt wurde. Die Tuareg-Kämpfer sollen in die malische Armee integriert werden.

JA 2
             
30.3.21

Am 3. Januar haben französische Kampfflugzeuge bei einem Luftangriff zahlreiche Jihadisten getötet. Daß dabei auch eine Hochzeitsfeier bombardiert wurde, hat Frankreich bestritten. Eine Gruppe von Ermittlern der UN hat dies nun aber doch bestätigt: demnach wurden bei dem Luftangriff in Bounti (im Osten des Landes) 19 Teilnehmer einer Hochzeitsfeier getötet. Frankreichs Regierung bestreitet dies weiterhin. Bei AJE Infos von Natacha Butler (in Paris), Berichte bei TV5 und arte.

A,JA,arj zus.8
19.4.21

Meldung: bei "Kämpfen zwischen Jihadisten und traditionellen Jägern" sind in der Region von Soye und Femaye (Landesmitte) mindestens 40 Menschen getötet worden. - Und ein OT des linken Aktivisten Ras Bath nach einem Gerichtstermin. (Details nicht verstanden.)

JA

20.4.21

Norbert Hahn berichtet über die Militäreinsätze von Frankreich und der EU in Mali. Auch über den französischen Luftangriff vom 3.1., bei dem laut einer Untersuchung der UN mindestens 19 Gäste einer Hochzeitsfeier getötet wurden (siehe 30.3.). Frankreichs Kriegsministerin bestreitet das weiterhin. Schon lange sterben mehr Zivilisten durch die ausländischen Truppen als durch Angriffe der Jihadisten. Eine wachsende Bewegung ("VEREWOLO") fordert, alle ausländischen Truppen aus dem Land zu werfen. Morgen stimmt der Bundestag über eine Verlängerung des Bundeswehrmandats ab.

TT 4
             
24.5.21

Soldaten haben in Bamako den Präsidenten, den Premierminister und den Kriegsminister verhaftet und in eine Armeebasis gebracht. Offenbar sind die Soldaten nicht mit einer Kabinettsumbildung einverstanden, bei der zwei Militärs ihre Regierungsposten verlieren sollten. Es ist noch unklar, was das zu bedeuten hat. Infos aus Dakar von Nicolas Haque, Einschätzungen von den Expertinnen Susanna Wing und Andrew Lebovich.

A 12
25.5.21

Die Armee unter Führung von Colonel Assimi Goïta hat erneut die Macht übernommen. Goïta hatte letztes Jahr den Militärputsch angeführt und war zuletzt Vizepräsident der Übergangsregierung. Er beschuldigt die Übergangsregierung und Übergangspräsident Bah Ndaw, sie hätten sich nicht an die Abmachungen mit der Armee gehalten. International wird der erneute Putsch verurteilt. Die Lage in Bamako ist ruhig, einige Aktivisten protestieren gegen den Putsch. - Bei AJE ein Bericht von Nicolas Haque und Einschätzungen von Ornella Moderan (Expertin). Berichte bei BBC-FoA und TV5. Auf deutsch bei der Tagesschau eine Kurzmeldung, Berichte bei arte und ZDF.

A,B,arj,TS,hj,E,JA zus.22
             
26.5.21

Nach Angaben der Armee sind der Präsident und der Premierminister "zurückgetreten". Der UN-Sicherheitsrat verurteilt den erneuten Militärputsch. Vertreter der Ecowas sind erneut zu Vermittlungsgesprächen in Bamako. - Bei AJE Infos aus Bamako von Nicolas Haque. Bei BBC-FoA Einschätzungen von Mathias Hounkpe (Open Society Initiative for West Africa). Bei TV5 Infos aus Bamako von Kaourou Magassa (telefonisch).

A,B,JA

zus.11

27.5.21

Die Armee hat den abgesetzten Präsidenten und den abgesetzten Premierminister wieder freigelassen. Die Macht hat nun offenbar wieder Colonel Assimi Goïta, der auch den Putsch im letzten Jahr angeführt hatte. Bei AJE Infos und Bericht aus Bamako von Nicolas Haque.

A,JA

zus.6

             
28.5.21

Das Verfassungsgericht hat den Putschisten Colonel Assimi Goïta zum neuen Übergangspräsidenten ernannt. Während der Putsch international verurteilt wird, hat Goïta offenbar einen starken Rückhalt in der Bevölkerung. Bericht und Infos aus Bamako von Nicolas Haque

A 5
29.5.21

Der Putschist und neue Präsident Assimi Goïta stellt eine neue Regierung zusammen, an der auch die Basisbewegung "M5" beteiligt wird. Bei der Bevölkerung bekommt er offenbar Einiges an Unterstützung. Die Ecowas verurteilt den Putsch und will am Sonntag Gespräche mit Goïta führen. - Bei AJE Infos und Bericht aus Bamako von Nicolas Haque und Einschätzungen von Adama Gaye (Ex-Sprecher der Ecowas). Berichte bei TV5, arte und Euronews.

A,JA,arj,E

zus.12

             
30.5.21

Der Putschist und neue Präsident Colonel Assimi Goïta ist zu einem Gipfeltreffen der Ecowas nach Ghana gereist. Die anderen Staatschefs erkennen ihn nicht als Staatsoberhaupt an und suspendieren Malis Mitgliedschaft in der westafrikanischen Gemeinschaft. Infos und Bericht aus Bamako von Nicolas Haque. Berichte bei arte und TV5.

A,arj,JA

zus.10

             
2.6.21

Es wird befürchtet, daß bewaffnete Rebellen und Jihadisten die politische Instabilität ausnutzen. Die zivile Regierung war zu Verhandlungen mit einigen Rebellengruppen bereitgewesen, Goïta wird das wohl abbrechen. Nicolas Haque berichtet aus der Garnisonsstadt Kati (bei Bamako).

A

3
3.6.21

Frankreich stellt wegen des Militärputsches alle gemeinsamen Operationen mit der malischen Armee ein. Infos aus Bamako von Nicolas Haque.

A 4
4.6.21

In Bamako demonstrieren einige tausend Anhänger der Bewegung "M5" zur Unterstützung des neuen Präsidenten, des Putschisten Colonel Goïta, und gegen Frankreich. Bericht und Infos aus Bamako von Nicolas Haque. Bei TV 5 Berichte aus Bamako und Timbuktu.

A,E,JA

zus.14

             
7.6.21

Colonel Assimi Goïta ist vom Verfassungsgericht als neuer Übergangspräsident vereidigt worden, anschließend Choguel Maïga (ebenfalls ein Militär) als neuer Premier der Übergangsregierung. Bei AJE Infos und Bericht von Nicolas Haque, bei TV5 ein OT aus Goïtas Rede und Infos aus Bamako von Kaourou Magassa.

Daneben dauert die Krise des Landes mit ethnischen Auseinandersetzungen und Aufständen diverser Jihadistengruppen an. Ein Bericht von Nicolas Haque darüber aus einem Flüchtlingslager bei Bamako. Auch der Armee werden immer wieder Kriegsverbrechen gegen Zivilisten vorgeworfen. Im Bericht ein junger Mann, der von den Jihadisten zwangsrekrutiert wurde, aber weglaufen konnte. Seine Frau haben sie entführt, sein Vater wurde von Soldaten erschossen.  ¤

A,JA

zus.15

             
8.6.21

Nicolas Haque berichtet aus Bamako über die weitverbreitete Stimmung gegen Frankreich und das französische Militär. Viele wünschen sich, daß stattdessen Russland den Schutz gegen Jihadisten übernehmen soll. - Bei TV5 ein Bericht aus dem Ort Kati (bei Bamako) über die große Unterstützung der Bevölkerung für den neuen Präsidenten, Colonel Assimi Goïta. Und Bilder von Protesten in Paris und in Bamako, die die Freilassung des inhaftierten Journalisten Olivier Dubois fordern.

A,JA

zus.7

             
11.6.21

Präsident Colonel Goïta hat sein neues Kabinett benannt. Darin sind sowohl Minister der bisherigen Regierung als auch Vertreter der Basisbewegung "M5" und einige Militärs, u.a. erneut Colonel Sadio Camara als Kriegsminister. Dessen Absetzung war der Auslöser für den Militärputsch am 24.5. - Frankreichs Präsident hat das Ende des französischen Militäreinsatzes "Operation Barkhane" in Mali angekündigt. Die französischen Truppen in Westafrika sollen neu aufgestellt werden, Details sind noch unklar. - Bei AJE Infos aus Bamako von Nicolas Haque und ein Bericht von Charles Stratford über Frankreichs Rolle. Berichte bei arte, Euronews und TV5.

A,arj,E,JA

zus.12

             
25.6.21

Bei einem Selbstmordanschlag mit einer Autobombe sind nördlich von Gao 15 ausländische Soldaten verletzt worden, davon 12 Deutsche, drei davon schwer. Nur bei ARD und ZDF sehr ausführliche Berichte. Im heute-journal der bisher wohl dämlichste Versuch, dem deutschen Publikum zu erklären, was "Mali" ist: "Mali liegt in Westafrika. (...) Seit der Unabhängigkeit 1960 nimmt die Gewalt in der ehemaligen französischen Kolonie zu." Für solche Sätze werden deutsche Journalisten bezahlt.

hj,TT

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20.7.21

Übergangspräsident Goïta ist beim Gebet in einer Moschee von einem unbekannten Mann angegriffen worden, der versucht hat, ihn mit einem Messer niederzustechen. Goïta blieb aber unverletzt. Infos von Ahmed Idris (in Abuja), Bericht bei TV5.

A,JA zus.4
9.8.21

Im Grenzgebiet zu Burkina Faso haben Jihadisten drei Dörfer überfallen, geplündert und niedergebrannt und mehr als 50 Bewohner ermordet. Infos aus Abuja von Ahmed Idris, bei TV5 Infos aus Bamako von Serge Daniel (telefonisch).

A,JA

zus.

19.8.21

Meldung: im Grenzgebiet zu Burkina Faso ist eine Autobombe neben einem Armee-Konvoi explodiert. Mindestens 15 Soldaten wurden getötet.

A 1/2
20.8.21

Wegen des Desasters des Afghanistaneinsatzes wird auch wieder über den Sinn des Bundeswehreinsatzes in Mali diskutiert. Auch dort wird mit großem Aufwand kaum etwas erreicht. Beitrag von Norbert Hahn.

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29.8.21

"Keine Ruhe im Krisenstaat" - Norbert Hahn berichtet über den Einsatz der Bundeswehr zum Aufbau der malischen Armee, und über die Probleme des Landes: Rebellen, Jihadisten, Unsicherheit, Armut, Korruption, Perspektivlosigkeit.

WS

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14.9.21

Bericht aus Bamako über Forderungen nach einem Abzug der französischen Truppen und Verhandlungen mit der russischen Söldnerfirma Wagner, eine Schutztruppe von 1000 Mann nach Mali zu schicken. (Nicht alles verstanden.)

JA

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15.9.21

Angeblich will Malis Regierung mit der russischen Söldnerfirma Wagner zusammenarbeiten. Deutschlands Kriegministerin AKK stellt deswegen den Bundeswehreinsatz in Mali in Frage. - Im ZDF berichtet Frank Buchwald über die "sicherheitspolitischen " Debatten in Berlin. Bei arte ein Bericht über die Ausbildungsmission der Bundeswehr in Mali. Darin eine sehr kritische Stellungnahme von Aminata Traoré (Ex-Kulturministerin).

arj,hj

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16.9.21

Französische Truppen haben nach eigenen Angaben Adnan Abou Walid al Sahraoui getötet, den Anführer der Jihadistengruppe "ISIS in der Sahara". Er soll bereits im August bei einem Drohnenangriff in Zentralmali umgekommen sein. Abou Walid soll für die Tötungen von vier US-Soldaten, sechs französischen Entwicklungshelfern und mehr als 2000 Zivilisten in Mali und den Nachbarländern verantwortlich sein.

A,C,JA,E

zus.10

             
23.9.21

Der 61. Jahrestag der Unabhängigkeit wird in Bamako mit einer Militärparade gefeiert. Im Bericht geht es um Streitigkeiten zwischen der Übergangsregierung und der Ecowas. (Habe ich leider nicht verstanden.)

JA

2
             
25.9.21

Premierminister Choguel Kokalla Maiga beschuldigt in seiner Rede vor den UN Frankreich, es habe Mali im Stich gelassen, und erklärt, das Land werde sich nun woanders Hilfe suchen, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Gemeint ist offenbar die russische Söldnertruppe "Wagner". Bericht aus New York.

A

2
             
9.10.21

Am Dienstag haben Jihadisten im Norden des Landes in einem Hinterhalt 16 malische Soldaten getötet. Premierminister Maiga gibt der französischen Armee eine Mitschuld daran und behauptet, die Franzosen würden bewaffnete Gruppen trainieren bzw. hätten diese unterstützt. (Er bezieht sich dabei wohl auf den Sturz Gaddhafis durch von der EU geförderte Jihadisten. Ich bin nicht sicher, wie weit die Übersetzung von RT zuverlässig ist.) Tom Harb meint dazu, die europäischen Interventionen hätten die Konflikte immer nur verschärft.

RT

4
24.10.21

In der Region von Gao haben Jihadisten ein Camp der paramilitärischen Miliz Ganda Iso angegriffen und mindestens zehn von deren Kämpfern getötet. Infos aus Dakar von Nicolas Haque.

A

2
29.10.21

In Bamako demonstrieren tausende Leute gegen die Anwesenheit französischer Truppen.

A

1
14.11.21

Die ARD schafft anscheinend den "Weltspiegel" ab, eines der letzten relevanten Formate. Stattdessen kommt jetzt eine Wischiwaschisendung mit irgendwelchen beliebigen Politikerinterviews und ein paar Auslandsreportagen als Einsprengsel. Hier ein Bericht von Norbert Hahn über die Proteste gegen die französischen Truppen in Mali. Die Basisorganisation "Yerewolo" fordert, statt der Franzosen russische Truppen ins Land zu holen.

WS 5
4.12.21

Meldung: auf einer Landstraße in der Nähe von Mopti haben bewaffnete Männer einen LKW angegriffen, mit dem zahlreiche Zivilisten unterwegs waren, vor allem Kinder. Die Terroristen haben wahllos in die Menschen hineingefeuert und mehr als 30 von ihnen getötet.  ¤

A

1/2
5.12.21

 

 

 

Bei AJE und TV5 weitere Bilder und Infos über das Massaker von unbekannten Terroristen bei Mopti. Sie haben auf einer Landstraße einen LKW überfallen, auf dem vor allem Kinder unterwegs waren, und wahllos in die Menschen hineingefeuert und dann den LKW in Brand gesetzt. Mehr als 30 Zivilisten wurden ermordet. Regierungsvertreter besuchen den Tatort und zeigen sich entsetzt. Es gilt eine dreitägige Staatstrauer. Bei TV5 ein Gespräch mit Mohamed Maïga (Aliber Conseil).  ¤

Außerdem haben Jihadisten in Niger versucht, eine Armeebasis zu stürmen. Dabei wurden etwa 110 Menschen getötet (12 Soldaten und zahlreiche Angreifer). Bei der ARD werden beide Vorkommnisse zu einer lapidaren und komplett empathielosen Meldung zusammengebraten, die im Laufe des Tages immer noch weiter eingekürzt wurde. Daß es sich bei den meisten Opfern in Mopti um Kinder handelt wird nicht erwähnt, auch nicht, wie sie ermordet wurden, nichtmal überhaupt daß sie ermordet wurden: Nur: "Es gab 31 Tote." In der Meldung der Tagesthemen wird das Massaker in Mali gleich ganz weggelassen. Mehr als die Hälfte der insgesamt anderthalb Minuten geht für die deutschen Soldaten in der Region drauf, die aber zum Glück nicht betroffen waren. - Ich frage mich mal wieder: warum bloß hassen die Macher der Tagesschau speziell die Menschen in Mali dermaßen? - Bei anderen deutschen Sendern gar keine Meldungen.

A,JA

 

TS24,TT,TT

zus.6

 

zus.1

             
6.12.21

Vertreter der Auslandsmalier in Frankreich treffen sich in Grigny zu einer "Versammlung für den Frieden".

JA

2
8.12.21

Meldung: auf der Landstraße zwischen Sevarè und Douentza ist eine Straßenbombe gezündet worden, als ein Fahrzeug der UN vorbeifuhr. Sieben UN-Blauhelme wurden getötet.

A

1/2
14.12.21

Frankreich zieht nach und nach seine Truppen aus Mali ab. Ein Bericht über die Räumung des französischen Militärlagers in Timbuktu.

JA 2
15.12.21

Frankreich zieht nach acht Jahren schrittweise seine Truppen aus Mali ab. Jetzt wurde die französische Basis in Timbuktu aufgelöst und feierlich an die malische Armee übergeben. Die Bedrohung durch Jihadisten und andere bewaffnete Gruppen besteht weiterhin. - Einige Berichte, außerdem bei BBC-FoA ein Gespräch mit Malis Außenminister Abdoulaye Diop und Einschätzungen von Salah Mohamed (Journalist in Bamako).

A,B,JA,arj,E

zus.19

                   
22.12.21

Bericht von Norbert Hahn über die deutschen Soldaten in Gao, die dort im Auftrag der UN für "Sicherheit" sorgen sollen. Bei der Bevölkerung sind sie angeblich besser angesehen als die Franzosen.

TT 4
24.12.21

Während die französischen Truppen nach und nach aus Mali abgezogen werden, will die malische Regierung offenbar die russische Söldnertruppe "Wagner" ins Land holen. Angeblich hat deren Stationierung schon begonnen. Die Regierung in Paris protestiert.

JA 3
             
30.12.21

Im Westen des Landes sind bei einem Angriff von Jihadisten acht Soldaten getötet worden. - In Bamako findet eine Konferenz der Zivilgesellschaft statt, die den Übergang zu einer zivilen Regierung vorbereiten soll. Bericht bei AJE, bei TV5 Infos aus Bamako von Kaourou Magassa. 

A,JA

zus.5

                   
2.1.22

Die Übergangsregierung will die für Februar geplanten Wahlen um bis zu fünf Jahre verschieben. Infos von Fidelis Mbah (in Abuja).

A 2
3.1.22

Die Opposition lehnt den Plan der Übergangsregierung ab, die Wahlen um bis zu fünf Jahre zu verschieben. Bericht.

A 2
             
7.1.22

Angeblich sind in Timbuktu die ersten "Berater" der russischen Söldnerfirma Wagner eingetroffen.

JA 2
9.1.22

Weil die vom Militär eingesetzte Übergangsregierung die Wahlen um mehrere Jahre verschieben will, verhängt die Ecowas erneut Wirtschaftssanktionen gegen Mali. In Bamako demonstrieren einige hundert Leute gegen das Vorhaben, die Rückkehr zur Demokratie um fünf Jahre zu verschieben.

A,arj,TS,E

zus.7

                   
10.1.22

Die Übergangsregierung von Präsident Colonel Goïta verurteilt die neuen Sanktionen der Ecowas und zieht ihrerseits die Botschafter aus den beteiligten Nachbarländern ab. Bericht von Nicolas Haque.

A 3
           
14.1.22

In Bamako und anderen Städten gehen Zehntausende auf die Straßen um gegen die Sanktionen der Ecowas zu demonstrieren, und zur Unterstützung für die Militärregierung von  Präsident Assimi Goïta, der offenbar weiter großen Rückhalt in der Bevölkerung hat. Bei AJE Infos aus Dakar von Nicholas Haque, bei BBC-FoA Infos von Beverly Ochieng (aus Nairobi), ein Bericht bei TV5.   ¤

A,B,JA

zus.15

                 
16.1.22

Der im August 2020 vom Militär gestürzte Präsident Ibrahim Boubacar Keïta ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Ein Nachruf von Ahmed Idris, ausführliche Infos bei TV5. (Bei deutschen Sendern natürlich nichts.)

A,JA

zus.9

                   
20.1.22

Hauptthema bei TV5 ist ein Propagandavideo, das mit offensichtlich gefälschten Bildern über angebliche militärische Erfolge von russischen Truppen in Mali berichtet. (Ich verstehe leider das meiste nicht und weiß nicht, wer dieses Video zu welchem Zweck gemacht haben soll. Es soll jedenfalls große Verbreitung gefunden haben.) Ein Bericht, dann ein Gespräch mit Michael Shurkin (russischer Journalist, "Programs 14 N Strategies"), und Einschätzungen von Patrice Férus.

TV5

9
           
22.1.22

In Ouagadougou demonstrieren einige hundert Leute gegen die Regierung, die es nicht schafft, Terrorangriffe der Jihadisten zu verhindern. Die Behörden versuchen, die Proteste zu unterdrücken, alle Demonstrationen werden verboten, die Polizei feuert Tränengas. - TV5 berichtet auch über Proteste in Mali und im Tschad gegen die Einmischung der Ecowas und gegen Frankreich.

A,JA

zus.5

                 
26.1.22

In der Region zwischen Mali, Niger und Burkina sind noch etwa 1000 Soldaten der EU-Eingreiftruppe "Takuba" (soweit ich weiß, wird diese hier erstmals im deutschen TV erwähnt), die die Länder beim Kampf gegen Jihadisten helfen soll. In Mali ist die Truppe aber nicht mehr willkommen, die Regierung hat ein frisch eingetroffenes Kontingent von 100 dänischen Soldaten wieder weggeschickt. Ihren Platz sollen die russischen "Wagner"-Söldner einnehmen.

arj 3
27.1.22 Die Übergangsregierung fordert nochmal die dänische Eingreiftruppe auf, das Land wieder zu verlassen. Hintergrundinfos von Ovigwe Eguegu (Westafrika-Experte). A 5
31.1.22

Die Übergangsregierung hat den französischen Botschafter ausgewiesen. Bericht (und ausführliche Reaktionen) bei TV5.

JA 3
             
1.2.22

Euronews berichtet über den Streit zwischen Mali und Frankreich. Die meisten EU-Länder haben ihre Truppen aus Mali abgezogen, Frankreich ist dabei, nur Deutschland wartet noch ab. Angeblich hat die russische Söldnertruppe "Wagner" bereits mehrere Stützpunkte im Land und etwa 450 Söldner dort stationiert.

E 2
             
3.2.22

"Inside Story: Will European troops be forced out of Mali?": Nick Clark diskutiert mit Experten über den Abzug der europäischen Truppen aus Mali (ein Thema, das in den deutschen Medien erstaunlicherweise praktisch nicht vorkommt. Hier ist ja nichtmal allgemein bekannt, daß die Bundeswehr dort nicht nur Brunnen bohrt und Soldaten ausbildet, sondern direkt im Krieg gegen die Jihadisten mitkämpft. Auch ich habe das bis letzte Woche nicht gewusst.) Gesprächsteilnehmer: Chukwuemeka Eze (West Africa Network for Peacebuilding, Ex-Berater der UN), Noufal Abboud (The Nordic Center for Conflict Transformation) und Fabrice Pothier (Rasmussen Global, Ex-Planer bei der NATO).  (leider NNA)*  ¤

A 24
             
4.2.22

 

In Bamako demonstrieren Zehntausende gegen Frankreich und feiern den Rauswurf des französischen Botschafters. Viele schwenken dabei russische Fahnen. Bilder bei AJE.  ¤  - In Addis Abeba diskutiert ein Gipfel der AU u.a. über die Serie von Militärputschen in Westafrika. Aus Addis berichtet Mohammed Adow. - Die EU hat "Sanktionen" gegen die Übergangsregierung verhängt. Weil sich die deutsche Kriegsministerin zum Abzug der EU aus Mali geäußert hat, sieht sich die Tagesschau gezwungen, auch mal darüber zu berichten. Dabei werden zwei Mandate der Bundeswehr in Mali erwähnt, aber erneut verschweigt die Tagesschau, daß die Bundeswehr in Mali auch an der Kampftruppe "Takuba" beteiligt ist. Auch die politische Lage in Mali wird im Bericht von Stephan Stuchlik mit keinem Wort erwähnt.

Das ist schon faszinierend anzusehen, wie da über ein Land berichtet wird, in dem deutsche Soldaten Krieg führen, ohne irgendetwas über dieses Land und den Krieg auszusagen. Die Einsatztruppe "Takuba" wird von deutschen Medien gezielt und bewußt als Tabu behandelt. 

A,TS

 

zus.6

 

             
5.2.22

Bericht über die Massenkundgebung in Bamako, bei der Zehntausende gegen Frankreich demonstriert und den Rauswurf des französischen Botschafters gefeiert haben. Aufgerufen hatte der Demokratieaktivist Adama Ben Diarra, der jetzt Mitglied der Übergangsregierung ist und deshalb von der EU mit "Sanktionen" belegt wurde.  ¤

A 3
           
10.2.22

Bei der ARD erstmals seit vielen Monaten ein Bericht (von Caroline Hoffmann, durchaus sehenswert), der die politischen Entwicklungen des letzten Jahres in Mali schildert und die Gründe für den Truppenabzug der Europäer zeigt. In Deutschland wird der Abzug der Bundeswehr immer noch "diskutiert". Erläuterungen von Stephan Stuchlik (in Berlin) und ein guter Kommentar von Norbert Hahn (Nairobi). (Sein Fazit, Deutschland solle nicht "unter den ersten sein, die jetzt die Koffer packen", ist allerdings Blödsinn. Die anderen sind längst am Packen.) - Erneut werden nur zwei der drei "Missionen" der Bundeswehr in Mali erwähnt, nicht aber die dritte, der Kampfeinsatz der "Takuba-Taskforce".

TT 8
                   
16.2.22

Bei arte ein Beitrag über den Abzug der französischen Truppen aus Mali. Experte Antoine Glaser vermutet, daß sie nach ihren Rauswurf aus Mali nun in die Nachbarländer Mauretanien, Niger und Tschad verlegt werden. EU-Außenminister Borell sagt, die EU-Anti-Terror-Truppe "Takuba" werde Mali "zweifellos nicht verlassen". (Die Truppe, über die in Deutschland anscheinend niemand reden darf.)

arj

2

17.2.22

Frankreichs Regierung verkündet den Truppenabzug aus Mali. Macron erklärt, es handele sich nicht um eine Niederlage im Krieg gegen die Jihadisten, aber man können nicht gegen den Willen der Regierung dort bleiben. Der Großteil der Truppen wird in die Nachbarländer verlegt. Ausführliche Berichte und Infos bei AJE und BBC, bei TV5 eine Sonderausgabe des "Journal Afrique" (drei Berichte daraus). Bei den deutschen Sendern geht es vor allem um die Diskussion, ob nun auch Deutschland seine Soldaten abzieht. Die Beteiligung der Bundeswehr an der Spezialtruppe "Takuba" wird durchgehend verschwiegen, bei arte sogar ausdrücklich geleugnet. Bei "heute" ein Beitrag über die russischen Söldner in Mali.

A,B,JA

arj,ht,TT,nam,E

zus.29

zus.15

                   
19.2.22

In Bamako feiern Tausende den Abzug der französischen Truppen. Die Leute wie auch die Regierung fordern, daß die Franzosen sofort das Land verlassen. Macron will das noch ein paar Monate hinauszögern. Unterdessen wurden bei einem Angriff der Jihadisten im Grenzgebiet zu Burkina acht malische Soldaten (und angeblich 57 Terroristen) getötet. Bericht von Assed Baig (in Dakar).  ¤

A 2
             
20.2.22

Über die Jubelfeiern in Bamako wegen des Abzugs der Franzosen im deutschen TV nur ein Kurzbericht bei Euronews.

E

1/2
           
27.2.22

"Talk to Al Jazeera": Jalal Chahda spricht mit Malis Außenminister Abdoulaye Diop, u.a. über die Rolle der russischen Söldner in Westafrika.  (NNA)*

A 25
             
5.3.22

Meldung: bei einem Angriff von Jihadisten sind im Grenzgebiet zu Burkina mindestens 27 malische Soldaten getötet worden.

A 1/2
22.3.22

Weil der Radiosender RFI und der TV-Sender France 24 TV über ein Massaker der malischen Armee berichtet hatten, hat die malische Regierung den beiden französischen Sendern die Ausstrahlung in Mali verboten, auch mit Verweis darauf, daß die EU ja auch den russischen Propagandasender RT verboten hat.

arj 3
1.4.22

Meldung: die Armee hat nach eigenen Angaben im Ort Moura (Region Mopti, Landesmitte) mehr als 200 "Kämpfer" getötet und einige dutzend gefangengenommen. - In Bamako protestieren tausende Leute gegen die Wirtschaftssanktionen der Ecowas. Bericht bei TV5. - Bei arte ein Bericht über die prekäre Wirtschaftslage, auch eine Folge des Ukraine-Krieges.

A,arj,JA

zus.6

             
2.4.22

Unter den mehr als 300 bei einer Militäraktion in Moura Getöteten sind nach UN-Angaben auch zahlreiche Zivilisten. An der Aktion waren offenbar auch russische Söldner beteiligt. Infos von Nicolas Haque (in Dakar) und Einschätzungen von Kwaku Danso (Kofi-Annan-International-Peacekeeping-Trainingcenter).  ¤

A

8
5.4.22

Laut einer Untersuchung von HRW und Amnesty International waren die mehr als 300 Ende März in dem Ort Moura von malischen Soldaten und russischen Söldnern getöteten Personen fast alles Zivilisten. Es handelt sich also um ein Massaker. Bei AJE leider nur eine Meldung und eine kurze Aussage von Corinne Dufka (HRW), bei TV5 ein längeres Gespräch mit Ousmane Diallo (Ermittler von Amnesty).  ¤

A,JA

zus.6

             
9.4.22

Die deutsche Kriegsministerin Lambrecht besucht deutsche Soldaten in Mali. Stephan Stuchlik (ARD) und Ines Trams (ZDF) sind mitgeflogen und berichten wie üblich nichts über Mali. Der Einsatz deutscher Soldaten in der Anti-Terror-Truppe "Takuba" wird, wie ebenfalls üblich, nicht erwähnt.

TS,hj,TT

zus.8

11.4.22

Meldung: die EU beendet "vorerst" ihre Mission zur Ausbildung malischer Soldaten.

TS

1/2
12.4.22

Auch Deutschlands Außenministerin Baerbock besucht die deutschen Soldaten in Mali. (Sie trifft später aber auch Übergangspräsident Colonel Goïta.) Baerbock wirbt für eine Fortsetzung der UN-Militärmission und eine deutsche Beteiligung daran. Im ZDF berichtet Patricia Wiedemeyer aus Gao. Bei arte ein Bericht über die anti-französische und pro-russische Stimmung in Mali. Bei der ARD nur Kurzmeldungen.

arj,ht,TT

zus.6

13.4.22

Außenministerin Baerbock trifft in Bamako Übergangspräsident Colonel Goïta. Sie fordert baldige Wahlen und kritisiert die Zusammenarbeit Malis mit russischen Söldnern. Fast identische Berichte bei arte und ARD.

arj,TS

zus.4

13.4.22

Gespräch mit Wassim Nasr (Experte für jihadistische Bewegungen) über das Massaker von Moura, bei dem Ende März mutmaßlich Regierungssoldaten und russische Söldner mehr als 300 Zivilisten getötet haben.

JA

10
             
15.4.22

Ende März haben malische Soldaten und russische Söldner im Ort Moura mehr als 300 Zivilisten getötet. Bei BBC-FoA einige Zeugenaussagen darüber und ein Gespräch mit Malis Außenminister Abdoulaye Diop, der die Vorwürfe bestreitet und als "Schmutzkampagne" bezeichnet.

B 7
22.4.22

Die französische Eingreiftruppe in Mali hat Fotos veröffentlicht, die angeblich zeigen, wie die Wagner-Truppe in der Nähe des französischen Militärcamps bei Gossi Leichen in der Wüste vergraben hat. Die russische Propaganda versucht, die Tötungen den Franzosen in die Schuhe zu schieben.

JA

2
             
24.4.22

Meldung: fast gleichzeitig haben bewaffnete Gruppen eine Armeebasis im Norden von Burkina und drei Armeebasen in Mali gestürmt und jeweils mehrere Soldaten getötet. Keine Infos über Hintergründe.

A 1/2
25.4.22

Bei den gleichzeitigen Angriffen von Jihadisten auf drei Armeebasen sind sechs malische Soldaten getötet worden. An den Gefechten waren auch russische Söldner beteiligt, die dabei einen Kampfhubschrauber verloren haben. Al Kaida behauptet, mehrere russische Söldner gefangengenommen zu haben. Die Aktionen seien Vergeltung für das Massaker von Moura, bei dem Ende März etwa 300 Zivilisten ermordet wurden. Auch daran waren angeblich russische Söldner beteiligt.

A,JA

zus.5

             
26.4.22

Als die französischen Truppen Mitte April aus ihrer Basis in Gossi abzogen, haben Söldner der russischen Wagner-Truppe dort Dutzende Leichen in der Wüste vergraben. Nun werfen sich Frankreich, Mali und Russland gegenseitig die Tötung von Zivilisten vor. Wer die Opfer waren, ist unklar.

JA 2
             
27.4.22

Bei den Tagesthemen ein Beitrag von Norbert Hahn über die russische Söldnertruppe "Wagner", die sich in Afrika wie eine Terrorbande aufführt. Morde, Entführungen, Plünderungen in der ZAR, in Mali u.a. das Massaker von Moura vor einem Monat. (Hahn nennt den Ort "Moda". Es ist das erste Mal, daß das Verbrechen im deutschen TV erwähnt wird.) - Euronews meldet, daß Malis Regierung der französischen Truppe in Mali Spionage und Umsturzpläne vorwirft.  ¤

TT,E zus.5
             
28.4.22

Bei arte noch ein Bericht über die Massaker-Vorwürfe gegen die Wagner-Söldner und die malische Armee. Malis Regierung hat den beiden französischen Sendern rfi und France24 die Sendelizenz entzogen, weil diese angeblich gefälschte Videos veröffentlicht hätten und damit den Ruf der malischen Armee geschädigt hätten.

arj

2
11.5.22

Während Frankreich aus Mali abzieht, beschließt die deutsche Regierung, den Einsatz der Bundeswehr in der UN-Friedensmission MINUSMA zu verlängern und sogar noch mehr Soldaten bereitzustellen. Die EU-Ausbildungsmission soll nach Niger verlagert werden.

arj,ht,TS,E

zus.8

13.5.22

In Bamako demonstrieren erneut Zigtausende zur Unterstützung der Militärregierung, teilweise mit russischen Fahnen.

JA

2
14.5.22

Im "Listening Post" ein Beitrag über die russischen Wagner-Söldner in Mali und die Ausbreitung pro-russischer Propagandakanäle in Westafrika. Unabhängige Medien werden verfolgt, Informationen über die Kriegsverbrechen der Wagnerianer (für die tatsächlich mit Postern von Richard Wagner geworben wird) gelten als französische Propaganda und können kaum verbreitet werden. Die Russen übernehmen die Rolle des Paten, die vorher Frankreich innehatte.

A

10
           
16.5.22

Die Militärregierung sagt, es habe letzte Woche einen Putschversuch durch pro-westliche Militärs gegeben. Keine weiteren Details. Zugleich gibt die Regierung bekannt, Mali werde seine Beteiligung an der westafrikanischen Anti-Terror-Truppe "G5-Sahel" beenden. Bericht von Nicolas Haque.

A

2
             
18.5.22

"Mission Impossible?" - Susann von Lojewski berichtet über die von Adama Ben Diarra angeführte antikoloniale Massenbewegung Yéréwolo, die den Abzug der Franzosen erreicht hat, die russischen Söldner als Befreier feiert und die Massaker der Wagner-Truppe ignoriert. Und über einige der bislang wenigen Leute, die die Militärherrschaft ablehnen und sich für eine Rückkehr zur Demokratie einsetzen.  ¤

auslandsjnl

7
20.6.22

In der Region Bankass (im Zentrum des Landes) haben mutmaßliche Jihadisten mehrere Dörfer überfallen und zusammen mindestens 132 Bewohner ermordet. Angeblich haben Soldaten 12 der Angreifer getötet, andere sollen identifiziert worden sein. Berichte bei AJE und TV5.  ¤

A,JA

zus.4

                   
21.6.22

Weitere Infos von Nicolas Haque (in Dakar) zu dem Massaker, bei dem Jihadisten 132 Dorfbewohner ermordet haben. - Bei deutschen Sendern keine Meldungen.

A

2
22.6.22

Das Massaker einer Al-Kaida-Jihadistengruppe in drei Dörfern in der Region Bankass, bei dem zusammen mindestens 132 Zivilisten (vermutlich noch wesentlich mehr) ermordet wurden, hat bereits am Sonnabend begonnen und drei Tage gedauert. In dieser Zeit kam weder von der Armee noch von den internationalen Truppen Hilfe für die Dorfbewohner. Im Dorf Diallassagou wurden fast alle Bewohner getötet. Bericht von Nicolas Haque. - Auf deutsch hat es darüber keine Berichte oder Meldungen gegeben.  ¤

A 3
             
24.6.22

Bei einer Militäraktion der malischen Armee gemeinsam mit Wagner-Söldnern wurden Ende März im Ort Moura etwa 300 Zivilisten getötet. Die Armee behauptete, es habe sich um 200 Jihadisten gehandelt. Jetzt hat der Anführer der Al-Kaida-Organisation "Katiba Macina", Amadou Koufa, in einem Video nochmal die offizielle Version zurückgewiesen und bestätigt, daß es sich um ein Massaker an Zivilisten gehandelt hat.

JA

3
             
1.7.22

Frankreich löst die Anti-Terror-Spezialtruppe "Takuba" auf, an der auch andere EU-Staaten, u.a. Deutschland, beteiligt sind und über die deutsche Medien niemals berichtet haben. Bericht bei TV5.

JA 3
             
12.7.22

In Mali sind 49 ivorische Soldaten verhaftet worden, die die UN-Friedenstruppe verstärken sollten. Laut Malis Militärregierung handelt es sich um "Söldner", die sich illegal in Mali aufhalten. Infos von Nicolas Haque, Bericht bei TV5.

A,JA zus.4
12.7.22

 

 

 

 

 

 

 

"Kriegsschauplatz Sahel" (auf französisch: "Der Krieg in Mali - Kulissen einer Verkettung") - Film von Jean Crépu.  (NNA)*  ¤¤

Text von arte: "2012 fiel der Norden Malis in die Hände bewaffneter dschihadistischer Gruppen. Eine von Frankreich geführte Operation befreite das besetzte Gebiet, doch die Ursachen für die Krise Malis liegen tiefer. Es ist vor allem die Geschichte eines Scheiterns: des durch korrupte Machenschaften zerrütteten malischen Staates, aber auch der internationalen Gemeinschaft, die ihn unterstützte. Die schlechten Nachrichten aus Mali reißen nicht ab. Seitdem Anfang Mai 2022 die Verteidigungsverträge mit Frankreich und seinen europäischen Partnern von der regierenden Junta gebrochen wurde, wird in Europa mehr denn je über die Truppenpräsenz in dem Krisenstaat diskutiert. Im Jahr 2012 fiel der Norden Malis in die Hände bewaffneter dschihadistischer Gruppen. Durch die von Frankreich geführte Operation "Serval" konnte das besetzte Gebiet befreit werden, doch die Ursachen für die Krise Malis liegen tiefer. Sie begann mit dem Vordringen algerischer Dschihadisten in das Land Anfang der 2000er Jahre. Ihre Anwesenheit beunruhigte die damalige malische Regierung nicht – sie wurden stillschweigend geduldet. Der durch korrupte Machenschaften zerrüttete Staat zerfiel zunehmend. Gleichzeitig begannen die bewaffneten dschihadistischen Gruppen im wenig kontrollierten Norden des Landes zu florieren. Das Land geriet zunehmend in Turbulenzen, doch die internationale Gemeinschaft betrachtete Mali lieber als Musterbeispiel der Demokratie in Afrika. Die westliche Intervention in Libyen erschütterte die Region zusätzlich. Bewaffnete Tuareg-Kämpfer kehrten von ihren Söldnerdiensten für Gaddafi nach Mali zurück. Eine Offensive, die von einer Allianz aus Tuareg-Rebellen und Dschihadisten geführt wurde, ließ den malischen Staat vollends zusammenbrechen. Trotz der französischen Militärpräsenz wurde der islamistische Terrorismus nicht ausgemerzt. Der radikale Islam ist weiterhin auf dem Vormarsch. Denn militärische Interventionen bieten keine ausreichende Antwort auf die Krise Malis. Es müssen politische Lösungsansätze gefunden werden. Die Vereinten Nationen, die mit über 11.000 Blauhelmen eine der größten Friedensmissionen entsandten, standen vor dieser Herausforderung. Vom Norden griff die Krise auf das übrige Mali über, auch die Wahl eines neuen Präsidenten vermochte sie nicht zu lösen. Es ist eine Geschichte des Scheiterns: einerseits des von Korruption zerrütteten malischen Staates, andererseits der internationalen Gemeinschaft, die ihn unterstützte. Ein Niedergang, der die internationalen Partner mit Frankreich an der Spitze dazu veranlasste, sich auf einen nicht enden wollenden Konflikt einzulassen, der mittlerweile auch auf die Nachbarländer in der Sahelzone übergegriffen hat. Nach über einem Jahrhundert der Kolonialisierung und 60 Jahren der Unabhängigkeit steht die Region vor einem tiefgreifenden Wandel. Werden die europäischen Truppen aus der Sackgasse, die an die Situation in Afghanistan erinnern mag, herauskommen? Und welche Rolle spielt Russland, der neue Partner der Putschisten in Bamako?"

arte

 

 

 

 

 

 

 

83

 

 

 

 

 

 

 

             
15.7.22

Seit fünf Tagen sitzen in Bamako 49 Soldaten aus Cote d'Ivoire im Gefängnis, die eigentlich die UN-Friedenstruppe unterstützen sollten. Malis Militärregierung behauptet, es handele sich um Söldner, die die Regierung stürzen sollten. Infos aus Dakar von Nicolas Haque.

A

2
10.8.22

Meldungen: bei einem Angriff von Jihadisten in Tessit (an der Grenze zu Burkina und Niger) sind am Sonnabend 42 malische Soldaten getötet worden. - TV5 meldet außerdem: Russland hat der Militärregierung mehrere Kampfflugzeuge (Su-25) und Kampfhubschrauber geliefert.

A,JA

zus.2

12.8.22

Die deutsche Regierung erklärt, der Bundeswehreinsatz in Mali werde "ausgesetzt" - also noch nicht endgültig beendet. Als Grund wird angegeben, daß Mali der Bundeswehr keine Überflugrechte mehr gibt. 

TS,hj

zus.6

18.8.22

Frankreich hat inzwischen alle Soldaten aus Mali abgezogen. Deutschland verlegt nochmal 90 Soldaten dorthin, obwohl die Beteiligung an der UN-Mission eigentlich "ausgesetzt" ist. Malis Regierung beschuldigt Frankreich, Rebellen mit Waffen versorgt zu haben.

arj

2
25.8.22

Beitrag von Shafagh Laghai über die Rolle der russischen "Wagner"-Söldner in Mali. Seit kurzem sind diese auch in Gao, unmittelbar neben dem Stützpunkt der Bundeswehr stationiert. Infos über das Massaker in Moura Ende März (mehr als 300 getötete Zivilisten), das offenbar von Wagner-Söldnern verübt wurde. Die Russen helfen der Militärjunta, an der Macht zu bleiben, und erhalten im Gegenzug Zugang zu den Gold- (und vermutlich Uran-) minen.  ¤

Monitor 10
           
30.8.22

In der Wüstenstadt Kidal findet ein Kongress statt, bei dem sich einige frühere Rebellenorganisationen (darunter die MNLA) zu einer neuen politischen Organisation zusammenschließen wollen.

JA

2
           
1.9.22

Beim Massaker im Dorf Moura wurden Ende März 317 Zivilisten getötet, 73 sind seitdem "verschwunden". Die Täter waren malische Soldaten und russische Wagner-Söldner. HRW hat Augenzeugenberichte von Überlebenden gesammelt und jetzt in einem Bericht veröffentlicht. Im Bericht von TV5 einige O-Töne von Überlebenden.  ¤

JA 8
             
10.9.22

Ein Bericht aus dem Ort Talataye (im Osten des Landes) über ein Massaker, bei dem Jihadisten Dutzende Dorfbewohner ermordet haben, mit Augenzeugenaussagen von Überlebenden. (Habe leider nicht verstanden, wann das passiert ist.) - Und ein Bericht über die schwierigen Verhandlungen über die Freilassung von 46 ivorischen Blauhelmsoldaten, die in Mali seit zwei Monaten im Gefängnis sitzen.

JA

6
           
22.9.22

Bei BBC-FoA ein Bericht über die Lage in Kidal. Die Stadt im Norden wird von Milizen der Tuareg kontrolliert, Regierungssoldaten lassen sich hier trotz eine Abkommens zur Machtteilung nicht blicken.

B 3
22.10.22

 

 

"Frankreichs Soldaten ziehen ab" - Reportage von Nicola Cotto und Yuri Maldavsky über Frankreich letzten Konvoi aus Mali.  (NNA)*  ¤

Text von arte: "Nach dem Militärputsch und mit dem Abzug der französischen Truppen versinkt Mali jeden Tag ein wenig mehr im Chaos. Bewaffnete terroristische Gruppen besetzen nach und nach die Positionen, die jahrelang von der französischen Operation Barkhane gehalten wurden. Diese Militäroperation bekämpfte seit 2014 den länderübergreifenden islamistischen Terror in der afrikanischen Sahelzone: 4.500 Soldaten patrouillierten in den Ländern der so genannten G5 Sahel, in den ehemaligen französischen Kolonien Mali, Burkina Faso, Tschad, Mauretanien und Niger. Die Reportage begleitete den letzten Konvoi der französischen Armee in Mali zehn Tage durch die Wüste, 1.200 Kilometer durch Sand und Staub, stets bedroht durch dschihadistische Milizen. Der Konvoi sollte die letzten militärischen Geräte und Materialien nach Frankreich evakuieren. In Mali bleiben offensichtlich noch die Söldner der Gruppe Wagner – der geheimen Privatarmee des Kremls unter Putin – als Ordnungskräfte mit ganz eigenen Interessen."

arep

 

25

 

            
4.11.22

In Bamako demonstrieren tausende Muslime gegen ein Video, das sie für blasphemisch halten. Im Bericht ein stark verpixelter Ausschnitt aus dem Video, in dem ein Mann den Islam verspottet und auf einem Koranexemplar herumtrampelt. Manche der Demonstranten fordern, der Mann (der einer afrikanischen Sekte angehört) müsse getötet werden - was dann ja auch blasphemisch wäre.

JA

2
             
21.11.22

Die russische Söldnerbande Wagner ist seit einem Jahr in Mali. Der Report "Un an de Wagner au Mali" listet zahlreiche Verbrechern und Menschenrechtsverletzungen der Bande auf. Gespräch darüber mit dem schweizer Journalisten Dimitri Zufferey, Mitautor des Reports.

JA

zus.5

             
22.11.22

Die deutsche Regierung beschließt, die deutschen Soldaten aus Mali abzuziehen, allerdings erst nach den für Februar 2024 angesetzten Wahlen.

TS 2
23.11.22

Meldung: bei Gao haben Jihadisten ein Flüchtlingslager angegriffen und mindestens 11 Menschen getötet.

JA 1/2
15.12.22

Deutschlands Militärministerin besucht deutsche Soldaten in Mali und spricht mit Malis Regierung über den geplanten Truppenabzug. Stephan Stuchlik berichtet aus Gao.

TS 2
30.12.22

Ein Gericht in Bamako hat die 46 seit Juli inhaftierten ivorischen Soldaten zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

B,JA

zus.3

31.12.22

Noch ein Bericht über das Urteil gegen 46 Soldaten aus Cote d'Ivoire. Sie waren als Teil der UN-Friedenstruppe in Mali stationiert, wurden aber im Juli als "illegale Kämpfer" verhaftet und jetzt zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Nachbarland bemüht sich weiter um eine diplomatische Lösung.

A 2
             
6.1.23

Meldung: die 46 ivorischen Soldaten, die erst vor einer Woche zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, sind freigelassen worden.

A 1/2
7.1.23

In Cote d'Ivoire wird die Heimkehr der 46 Blauhelmsoldaten gefeiert, die gestern nach einem halben Jahr Haft in Mali "begnadigt" und freigelassen wurden.

A,JA

zus.3

8.1.23

Auch arte berichtet über die Freilassung der 46 ivorischen Blauhelmsoldaten. 

arj 2
15.1.23

Beitrag über das Scheitern der französischen Militärintervention gegen die Jihadisten in den Sahelstaaten. Die ISIS-Terroristen zeigen sich stark wie nie (Bilder eines Massenaufmarsches mit hunderten Männern mit Motorrädern) und terrorisieren die Bevölkerung der drei Staaten. In Mali und Burkina haben Militärs die Macht übernommen, die sich mit Russland verbündet haben. Die Wagner-Söldner sind gegen die Jihadisten machtlos und terrorisieren nun ebenfalls die Bevölkerung.  ¤

arj 3
20.1.23

Die malische Armee hat aus Russland neue Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber geliefert bekommen.

JA,E

zus.3

             
6.2.23

Russlands Außenminister, der Faschist Lawrow, besucht die Militärregierung in Bamako. Zuvor hat diese den französischen Botschafter, die Vertreter von UN und Ecowas und gestern den Vertreter der UN-Menschenrechtskommission ausgewiesen. Infos von Nicolas Haque.

A 2
7.2.23

Der russische Faschist Lawrow wird in Bamako von der Militärregierung sehr freundlich empfangen. Gespräche über militärische Zusammenarbeit. Berichte bei AJE (Nicolas Haque), arte und TV5.

A,arj,JA

zus.8

             
17.3.23

"Talk to Al Jazeera": Mohamed Vall spricht mit Malis Premierminister Choguel Kokalla Maiga, über die Lage im Land, die versprochene Demokratisierung, das Verhältnis zu den Nachbarn, zu Frankreich und zu Russland, die Rolle der Wagnerbande, u.a.  (NNA)*

A 25
             
22.4.23

In Sévaré (Region Mopti, Landesmitte) haben Jihadisten einen Armeestützpunkt angegriffen, mit Selbstmordbombern und Granaten. Dabei wurden auch benachbarte Wohngebäude zerstört und mindestens 9 Menschen getötet, wahrscheinlich mehr als 30. In dem Armeestützpunkt waren angeblich auch Wagner-Söldner untergebracht. Bericht von Nicolas Haque. (Meldungen auch bei CNN und TV5. Bei deutschen Sendern nichts.)

A 2
             
23.4.23

Bei dem Angriff von Jihadisten auf einen Armeestützpunkt in Sévaré sind mindestens 10 Zivilisten und drei Soldaten getötet worden. Angeblich wurden 88 Angreifer "neutralisiert" (also getötet oder gefangengenommen). 

JA,E zus.2
27.4.23

Der Chef der Wagnerbande, Prigozhin, hat in einer Stellungnahme indirekt bestätigt, daß unter Dutzenden Getöteten beim Angriff von Jihadisten auf einen Militärstutzpunkt in Sévaré auch Wagnersöldner waren.

JA 2
             
12.5.23

Die UN haben einen Untersuchungsbericht über das Massaker von Moura am 27.3.22 vorgelegt. Die Armee hatte behauptet, dort etwa 200 Jihadisten getötet zu haben. Tatsächlich waren es etwa 500 Todesopfer, und der Großteil davon waren Zivilisten. An dem Massaker waren auch Wagner-Söldner beteiligt. Ein Bericht mit zahlreichen Details, und Gespräch mit dem Chefredakteur von TV5, Ousmane Ndiaye ¤

JA 8
             
14.5.23

Die Militärregierung nimmt ausführlich Stellung zum Untersuchungsbericht der UN über das Massaker von Moura (Ende März '22, etwa 500 Tote, größtenteils Zivilisten). Sie weist die Vorwürfe zurück und bleibt bei ihrer Darstellung, die meisten Opfer seien Jihadisten gewesen.

JA 3
             
25.5.23

In Bamako demonstrieren Tausende mit russischen Fahnen gegen die UN-Friedensmission, der sie vorwerfen, sie habe Zivilisten nicht geschützt. Bericht von Nicholas Haque.

A

3

             
28.5.23

Bericht über den internationalen Waffenhandel zwischen Mali und der Wagnerbande. (Leider nicht ganz verstanden.)

JA

3
             
14.6.23

Am Sonntag findet ein Referendum über eine neue Verfassung statt. Der Entwurf stammt von der Militärregierung. Bericht aus Bamako.

JA 3
             
16.6.23

Die Militärregierung fordert die UN auf, ihre Blauhelmtruppe sofort und komplett aus Mali abzuziehen. Infos aus New York von Kristen Saloomey und aus Bamako von Nicolas Haque.

A 4
17.6.23

Nicholas Haque berichtet aus Bamako über das Referendum am Sonntag. Damit will die Militärregierung eine neue Verfassung einführen, u.a. mit dem Ziel, daß Übergangspräsident Oberst Goïta richtig Präsident werden kann. Islamische Gruppen sind gegen den rein säkularen Entwurf. - arte berichtet über die Forderung der Militärjunta nach einem sofortigen Abzug der UN-Mission. Bei der Tagesschau eine Meldung dazu.

A,arj,TS

zus.5

             
18.6.23

Nicolas Haque berichtet aus Bamako über das Verfassungsreferendum.

A

3
             
23.6.23

Beim Referendum haben angeblich 97 % den Verfassungsänderungen zugestimmt. Vor allem geht es darum, daß Militärmachthaber Goïta nächstes Jahr zur Präsidentschaftswahl antreten kann. Infos aus Dakar von Nicholas Haque, später eine Meldung bei arte.

A,arj

zus.2
27.6.23

Der UN-Sicherheitsrat entscheidet am Donnerstag über einen Vorschlag Frankreichs, die UN-Friedensmission in Mali zum Jahresende zu beenden. Die 13.000 Blauhelme sollten seit 2013 das Land stabilisieren. Die Militärregierung verlangt ihren sofortigen Abzug. Infos aus Dakar von Nicolas Haque.

A

2

28.6.23

Der UN-Sicherheitsrat diskutiert über den Abzug der Blauhelme aus Mali. Frankreichs Vorschlag, die Mission zum Jahresende zu beenden wird von Mali abgelehnt, das einen sofortigen Abzug verlangt. Eine Abstimmung darüber wurde erstmal verschoben. James Bays berichtet aus New York, Erläuterungen von Daniel Forti (ICG).

A

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30.6.23

Der UN-Sicherheitsrat hat das sofortige Ende der Friedensmission MINUSMA in Mali beschlossen. Die 13.000 Blauhelme sollen ab sofort ihre Operationen einstellen und bis zum Jahresende alle abgezogen werden. Bei AJE berichten James Bays aus New York und Nicolas Haque aus Bamako, Einschätzungen von Paul Melly (Chatham House). Bei der Tagesschau nur eine Meldung, im "heute-journal" ein Bericht, in dem es hauptsächlich um die Bundeswehr geht.

A,TS,hj

zus.17

             
2.7.23

"Afrika: Gold, Geld, Gewalt – Russlands "Wagner"-Söldner" - Zwei Berichte von Norbert Hahn über die Rolle der Wagnersöldner in Mali und der ZAR. Bei Massakern wurden neben Islamisten auch hunderte Zivilisten getötet. Hauptgrund für den Einsatz ist die Kontrolle über den Goldbergbau und andere Rohstoffe. Die Verbindung der Wagnerbande zu den RSF in Sudan wird leider nicht angesprochen.  

WS/TT 11
24.7.23

HRW hat einen neuen Report über Kriegsverbrechen der Wagnerbande und der malischen Armee vorgelegt. Darin werden dutzende Morde an Zivilisten aufgeführt. Erläuterungen von Ilaaria Allegrozzi (HRW).

A 2
7.8.23

Meldung: drei Angriffe von bewaffneten Banden (vermutlich Jihadisten). In der Mitte Malis wurde ein Dorf niedergebrannt und mindestens 17 Zivilisten ermordet. Im Osten des Landes wurden in einem Hinterhalt mehrere Soldaten getötet. Bei Noaho im Süden von Burkina wurden bei einem Überfall auf einen Bus mindestens 25 Zivilisten ermordet.

A

1/2
20.8.23

Während sich die Sicherheitslage in Mali stetig verschlechtert, beschleunigen die UN den Abzug ihrer Friedenstruppe aus dem Land. Bericht.

"Inside Story: Can Mali win its battle for stability?" - Nick Clark diskutiert mit Moussa Kondo (Ex-Berater von Präsident Goïta), Ovigwe Eguegu (Sahel-Experte bei "Afripolitika") und Fatima al-Ansar (Sahel-Expertin beim Tilwalte Peace Network).  (NNA)* 

A

A

2

27

             
22.8.23

Der Chef der russischen Terrorgruppe Wagner, Prigozhin, meldet sich mit einem Video aus Mali. Er erklärt, seine Söldner würden Afrika "freier machen" und Gerechtigkeit und Glück nach Afrika bringen. Für den Kampf gegen Al Kaida und ISIS würden in Afrika weitere Söldner rekrutiert. Bei AJE Einschätzungen dazu von Moussa Kondo (Sahel Institute, Bamako).

A,C,E

zus.9

             
25.8.23

Die 12.500 Blauhelme der UN-Friedenstruppe sollen bis Jahresende aus Mali abziehen. Kristen Saloomey berichtet (aus New York) über die Probleme dabei: fehlende Kooperation der malischen Armee, Angriffe von Jihadisten.    

A 3
             
7.9.23

Erste Meldung: bei Gao haben Jihadisten eine Fähre auf dem Niger angegriffen und mindestens 50 Zivilisten sowie 15 Soldaten getötet.

A

1/2
8.9.23

Jihadisten haben bei drei Angriffen mindestens 65 Menschen getötet. Beim Angriff auf die Fähre von Gao nach Mopti wurden in der Nähe von Timbuktu mindestens 50 Zivilisten ermordet, außerdem beim Überfall auf eine Kaserne in Bamba (Region Gao) mindestens 15 Soldaten. In der Kaserne sind auch Wagner-Söldner stationiert. Später haben zwei Selbstmordattentäter einen Armeestützpunkt in Gao angegriffen. Angeblich hat die Armee anschließend etwa 50 der Angreifer getötet. UN-Blauhelme, die noch in Gao stationiert sind, haben nicht eingegriffen - wie vom Militärregime verlangt. Infos bei AJE, BBC, CNN und TV5. Bei BBC-FoA ausführliche Infos von Chris Ewokor und Einschätzungen von Daniel Eizenga (Africa Center for Strategic Studies). Seit dem Abbruch der UN- und EU-Missionen haben sich die Angriffe der Jihadisten verdreifacht, die von ihnen kontrollierte Fläche hat sich verdoppelt. - Bei den deutschen Sendern wie gewohnt keine Meldungen, auf deutsch nur bei arte ein Bericht.  ¤

A,B,C,JA,arj

zus.22

             
17.9.23

Meldungen: in Lere (im Zentrum des Landes, nahe der Grenze zu Mauretanien) haben Tuareg-Rebellen zwei Armeebasen angegriffen und angeblich erobert. Bei AJE Einschätzungen dazu von Ulf Lässing (KAS in Bamako).

A,JA

zus.2

18.9.23

Einschätzungen von Erwan de Cherisey (Janes) zum Konflikt mit den Tuareg-Rebellen, nachdem diese in Lere zwei Basen der Armee erobert haben.

A 4
           
19.9.23

Die Armee befürchtet nach den Angriffen in Lere weitere Angriffe der Tuareg-Rebellen auch im Süden des Landes. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag wurden abgesagt. Infos aus Bamako von Mohamed Vall.

A

2

21.9.23

Mit Al Kaida verbündete Jihadisten haben alle Zufahrtstraßen nach Timbuktu abgesperrt. In der Stadt werden Lebensmittel und Brennstoff knapp. Bericht von Nicolas Haque. - Bei der ARD ein Bericht von Norbert Hahn, in dem es vor allem um den Abzug der Bundeswehr aus Mali geht, der aber auch auf die Lage im Land eingeht. Die wachsende Zahl von Terroranschlägen der Jihadisten (Bilder der brennenden Nigerfähre), die Abriegelung Timbuktus, neue Angriffe der Tuareg-Rebellen, die Wagnersöldner als neue Partner.  ¤

A,TT zus.6
                   
22.9.23

Einschätzungen von Prof. Victor Doke (Kofi Annan Peacekeeping Institute). Die Lage in Timbuktu ist kurz vor einer humanitären Katastrophe. Die Militärjunta kann auch mit der Unterstützung durch Wagner die Jihadisten nicht besiegen und braucht dazu die Hilfe der UN-Truppen. Innerhalb eines Jahres haben die Rebellen das Gebiet unter ihrer Kontrolle verdoppelt.

A 5
25.9.23

Präsident Colonel Goïta erklärt, die für Februar geplante Präsidentschaftswahl werde "aus technischen Gründen" ein Wenig verschoben. Ein neues Datum nennt er nicht. Infos aus Dakar von Nicolas Haque und weitere Erläuterungen des Abgeordneten Attay ag Abullah.

A

3
26.9.23

Durch die militärischen Konflikte und den Abzug internationaler Helfer hat sich die Versorgungslage dramatisch verschlechtert. Etwa eine Million Kinder in Mali sind unterernährt, 200.000 könnten bald verhungern. Mohamed Vall berichtet aus Bamako von notleidenden Müttern und Kindern.

A 3
             
27.9.23

Susann von Lojewski berichtet aus Bamako über die neue Liebe zu Russland und aus Gao über den Abzug der westlichen Truppen und die zunehmenden Angriffe von Jihadisten.

auslandsjnl

7
2.10.23

Bei BBC-FoA Infos über schwere Kämpfe im Norden des Landes. Tuareg-Rebellen haben angeblich die Stadt Bamba erobert und dabei mehr als 80 Regierungssoldaten getötet. Einschätzungen dazu von Paul Melly.

B

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20.10.23

Bericht über den Aufstand mehrerer Gruppen von Tuareg-Rebellen im Norden des Landes. Leidtragende des neuen Krieges wie immer die Zivilbevölkerung.

arj

3
31.10.23

Nicolas Haque berichtet über den Abzug der UN-Truppen. Diese haben bereits die Hälfte ihrer 12 Basen im Land aufgegeben, teilweise unter Beschuss durch Tuareg-Rebellen. In einem Fall haben sie dabei ihre eigene Ausrüstung verbrannt, damit sie nicht in die Hände der Rebellen fällt. In die Lücke ziehen malische Truppen und Wagnersöldner ein und verüben dabei Massaker an der Zivilbevölkerung.

A 2
             
7.11.23

In der Nähe von Kidal sind bei einem Luftangriff der Armee mindestens 10 Zivilisten getötet worden. Mehr habe ich leider nicht verstanden. Infos aus Bamako von Serge Daniel.

JA 2
             
12.11.23

Die Tuareg-Rebellen stehen anscheinend kurz vor der Einnahme der Stadt Kidal. Bericht bei TV5.

JA 2
             
13.11.23

Infos von Nicolas Haque über die schweren Kämpfe um die Stadt Kidal zwischen Tuareg-Rebellen einerseits und Armee und Wagnersöldnern andererseits. Zigtausende Zivilisten sind auf der Flucht Richtung Mauretanien.

A

1
15.11.23

Die Armee hat mit Unterstützung der Wagnerbande die Stadt Kidal zurückerobert, die zeitweise von den Tuareg-Rebellen kontrolliert wurde. In Bamako jubeln Regierungsanhänger auf der Straße. Die Rebellen erklären, sie hätten sich aus strategischen Gründen zurückgezogen. Berichte bei AJE (Nicolas Haque) und TV5.

A,JA

zus.5

             
16.11.23

Nicolas Haque berichtet über die Einnahme von Kidal durch Regierungstruppen und Wagnersöldner. Die Wagnerbanditen treten öffentlich auf und lassen sich von der Bevölkerung als Sieger feiern. Tausende Tuareg-Zivilisten sind auf der Flucht nach Mauretanien. Sie erzählen von schwersten Kriegsverbrechen sowohl der Soldaten als auch der russischen Söldner.

A 3
             
27.11.23

Nachdem die Armee mit Unterstützung der Wagnersöldner die Stadt Kidal eingenommen hat, die zeitweise von den Tuareg-Rebellen kontrolliert wurde, ruft die Regierung die Tuarag-Bevölkerung zur Rückkehr auf. Die Häuser der Geflüchteten wurden aber inzwischen von deren Nachbarn geplündert. Bericht von Nicolas Haque. - Bei den "Tagesthemen" gab es einen Bericht über den Abzug der Bundeswehr. Darin nichts über aktuelle Ereignisse, Malier kommen nicht vor - weggelassen.

A 2
             
29.11.23

Die allermeisten Goldminen im Sahel werden von Rebellengruppen betrieben. In Tessalit (im Norden Malis) unterhalten Tuareg-Rebellen und Al Kaida große Goldminen, Kinder und Geflüchtete arbeiten dort zwangsweise. Malis Regierung hat einen Vertrag mit Russland abgeschlossen, um in Bamako eine große industrielle Goldraffinerie zu errichten. Bericht von Nicolas Haque.  ¤

A

3
             
11.12.23

Die UN-Friedensmission in Mali ist nach zehn Jahren mit einer offiziellen Zeremonie in Bamako beendet worden. Emmanuel Kwesi Aning (Kofi Annan Peacekeeping Center) sagt, daß der Abzug die Glaubwürdigkeit der UN in Afrika beschädigt.

A 2
13.12.23

Seit der Machtübernahme des Militärs in Mali, Niger und Burkina Faso haben die Jihadisten von "ISIS im Sahel" das von ihnen kontrollierte Gebiet immer weiter ausgedehnt. Zu schaffen macht ihnen weniger das Militär als die Konkurrenz von Al Kaida. Bericht von Nicolas Haque.

A 3
             
31.12.23

Die UN-Friedensmission MINUSMA ist zuende. Mit 310 getöteten Blauhelmen in zehn Jahren war es der zweittödlichste Einsatz der UN. Die Ausbreitung von Jihadistengruppen konnte nicht verhindert werden. - Bei arte ein Bericht über die verstärkte Zusammenarbeit von Mali, Niger und Burkina Faso untereinander sowie mit Russland.

A,arj

zus.5

             
26.1.24

Malis Regierung hat das Friedensabkommen von Algier von 2015 mit den Tuareg-Rebellen aufgekündigt. Beim Kampf gegen Jihadistengruppen soll die Armee zusammen mit Wagnersöldnern in letzter Zeit einige Erfolge erreicht haben. Bericht von Nicolas Haque.

A 2
             
28.1.24

Mali, Burkina Faso und Niger verlassen die ECOWAS. Die Regierungschefs von Mali, Burkina Faso und Niger erklären gleichzeitig im jeweiligen Staatsfernsehen, daß sie aus der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft austreten, der sie "unmenschliche Sanktionen" vorwerfen. Die Sanktionen waren eine Reaktion auf die Militärputsche in den drei Ländern. Bei AJE Bericht von Nicolas Haque.

A,JA zus.6
             
6.3.24

Die Große Moschee in Timbuktu wird einmal im Jahr erneuert, mit frischem Lehm wettertauglich gemacht. Die Ertüchtigung des 700 Jahre alten Monuments ist jedesmal ein großes Volksfest, bei dem die Leute mithelfen, auf die Minarette klettern und sich gegenseitig mit Lehm einschmieren. Mal was Schönes!  ¤

A 2
             
       

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