rauskuck vom Mittwoch, 29.7.2009

Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen  war und von mir archiviert wurde

Beitrag

Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
Afrika
Sudan

Die Journalistin und UN-Mitarbeiterin Lubna Hussein wurde mit einigen Kolleginnen verhaftet. Sie sollen wegen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung zu einer Prügelstrafe verurteilt werden - sie hatten öffentlich Hosen getragen. Die Frauen  wehren sich aber, demonstrieren vor dem Gericht. Lubna sagt bei Al Jazeera-Arab, daß solche Verordnungen gegen die Verfassung, gegen die Menschenrechte und auch gegen die Scharia verstoßen.

 

A,B

 

zus.5

Somalia

Ein allgemeiner Bericht über den Bürgerkrieg mit den Al-Shabab-Milizen. Ahmedou Ould-Abdallah (UN-Beauftragter für Somalia) erklärt (in London), warum man dem somalischen Volk im Kampf gegen diese Rebellen beistehen muß. -  Mohamud Gure (Somali Concern) über die Schwierigkeiten, den Krieg endlich zu beenden.

 

B

 

6

Nigeria

Weiter Kämpfe in fünf Bundesstaaten zwischen Armee und den Boko-Haram-Islamisten. Die Zahl von Todesopfern wird jetzt mit "mehrere Hundert" (mindestens 300) benannt, überwiegend Sektenmitglieder, aber auch Unbeteiligte. Am schlimmsten soll es in Maiduguri sein. 3000 Menschen sollen vor den Kämpfen geflohen sein. Es gibt Vorwürfe gegen die Armee, sie habe überreagiert. Angeblich wurden auch Männer gruppenweise erschossen, die sich schon ergeben hatten.  - Weiter nur wenige Bilder, auf Fotos sieht man zerstörte Gebäude und Leichen auf den Straßen. - Informationen am ausführlichsten von Yvonne Ndege (Al Jazeera, in Abuja). -  Polizeiminister Ibrahim Yakubu Lame (telefonisch) über die aktuelle Lage. Zu den Vorwürfen sagt er, im Gegenteil sei man extrem vorsichtig vorgegangen (er ist aber offenbar auch nicht vor Ort.)  - Eric Guttschuss (HRW) verweist auf die letzten Unruhen in Jos im November 2008, wo nach HRW-Recherchen mindestens 133 Menschen von Polizisten ermordet wurden. 

Inside Story: Über die Gewalt der Islamisten diskutieren Musa Aliyu (Friedensforscher), Darren Kew (Konfliktmanager) und Malam Garba Sani (Nigeria Muslem Forum UK). (NNA)*

 

ari,TS,A,B,JA

 

 

 

A

 

zus.22

 

 

 

21

       

Guinea-Bissau 

Nach dem offiziellen Wahlergebnis ist Malam Bacai Sanha mit 63 Prozent zum Präsidenten gewählt worden.

 

JA

 

2

Zimbabwe

Die BBC darf jetzt wieder aus dem Land berichten. Andrew Harding findet in Harare Anzeichen, daß es wieder aufwärts geht, Leute haben wider Geld, im Supermarkt gibt es volle Regale.

 

B

 

3

Südafrika 

Weiter Streiks und Massendemos der Staatsbediensteten, und Unruhen in einigen Townships.

 

E,A,B,JA,NC

 

zus.9

   

Amerikas

Honduras  

Karl Penhaul berichtet aus Zelayas Zeltlager in Nicaragua an der Grenze zu Honduras, Zelaya singt für seine Leute Volkslieder, auch einige Sandinisten sind da und zeigen Solidarität.

 

C

 

3

Lateinamerika / USA

"Empire: Viva la Evolucion" - Im Strategiemagazin von Marwan Bishara geht es diesmal um die Beziehungen der Supermacht zum Hinterhof und die veränderte Politik unter Obama.

 1. Ein Beitrag von Lucia Newman über den Putsch in Honduras und die Reaktionen der USA. - 2. Gespräch mit Noam Chomsky: die geänderten wirtschaftlichen und militärischen Kräfteverhältnisse, das Desaster von Bushs Politik, die veränderte OAS, der Aufbau eines eigenständigen Finanzsystems des Südens. - 3. Ein Beitrag über die brutale Geschichte der Interventionen der USA in Lateinamerika: mit Terror und Folter wurde die Ausbeutung gesichert. - 4. Chomsky: die USA und die anderen imperialistischen Länder des Nordens sollen sich nicht nur für ihre Verbrechen entschuldigen. Sie müssen endlich Entschädigungen und Reparationen zahlen. Obama kann nicht einfach sagen: laßt uns die Vergangenheit vergessen und über die Zukunft reden. Gedanken des Sprachwissenschaftlers über die Bezeichnungen "USA" und "Lateinamerika". - 5. Ein Beitrag von Dima Khatib über Chavez und seine Politik.  - 6. Kontroverse Diskussion mit Celia Szusterman (Lateinamerika-Expertin), Roberto Mangabeira Unger (Ex-Strategie-Minister von Brasilien) und Andres Mejia Acosta (Experte für Entwicklungspolitik) über die linken Bewegungen in Lateinamerika (NNA)* - 7. Bericht von Teresa Bo über Brasiliens "dritten Weg". - 8. weiter mit der Diskussion: verschiedene Veränderungen, Change wo man hinsieht.  - 9. Bisharas Postscript: ein Wort über Clintons weiterhin gespaltene Zunge. Was bei Herrn Mousavi im Iran als Heldenmut gelobt wird, ist bei Herrn Zelaya in Honduras "Rücksichtslosigkeit". 

A

 

 

47

 

 

      

Terror / "Krieg gegen den Terror" / Nahost

Guantanamo, Folter, CIA

Menschenrechtler verklagen die britische Regierung wegen ihrer Mithilfe bei der Entführung und Verschleppung von Mohamed Saad. Bei seiner "extraordinary rendition" wurde er von der CIA im Käfig rund um die Welt geflogen, mit einer Zwischenstation auch in Diego Garcia, das unter britischer Hoheit steht. Nach 6 Jahren in Guantanamo wurde er freigelassen, ohne je angeklagt worden zu sein. Jetzt verlangt er eine Entschädigung, wenigstens aber eine Entschuldigung.  

 

A

 

3

Pakistan 

Kamal Hyder berichtet aus Swat. Dort präsentiert die Armee 200 Jungen zwischen 9 und 12 Jahren, die von den Taliban als Kriegshelfer zwangsrekrutiert worden waren. Ansonsten normalisiert sich das Leben in Swat allmählich wieder.

 

A

 

3

Irak 

Bei Zusammenstößen mit der Polizei werden 7 iranische Bewohner des Mujahedin-Flüchtlingslagers "Camp Ashraf" getötet.

Bei den Wahlen im autonomen Kurdistan wurde die Regierungskoalition mit angeblich 69 Prozent bestätigt.

 

A,B

A

 

zus.7

2

Ökologie
Klima, Erderwärmung, Energie / Entropie 

Steven Sackur spricht in Grönland mit Glaziologen und Klimaforschern. (NNA)*

 

B

 

24

Mankind & Humanity

Flüchtende, Mauern, Grenzen, Zäune 

Mehr Berichte, Infos und Bilder von der Tragödie von haitianischen Bootsflüchtlingen (vermutlich mindestens 70 sind ertrunken). Die Überlebenden werden sofort nach Haiti zurückgebracht. Der Autor Bill Blum sagt, ihr Fehler war, daß sie aus Haiti geflohen sind und nicht aus Kuba.

 

A

 

7

Kapitalismus

Ein Gedicht von Erich Kästner über die Bankiers, vorgelesen von Passanten im Frankfurter Bankenviertel.

 

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2

Hymnus auf die Bankiers 

Der kann sich freuen, der die nicht kennt!
Ihr fragt noch immer: Wen?
Sie borgen sich Geld für fünf Prozent
und leihen es weiter zu zehn.

Sie haben noch nie mit der Wimper gezuckt.
Ihr Herz stand noch niemals still.
Die Differenzen sind ihr Produkt.
(Das kann man verstehn, wie man will.)

Ihr Appetit ist bodenlos.
Sie fressen Gott und die Welt.
Sie säen nicht. Sie ernten bloß.
Sie schwängern ihr eignes Geld.

Sie sind die Hexer in Person
und zaubern aus hohler Hand.
Sie machen Geld am Telefon
und Petroleum aus Sand.

Das Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.
Sie machen das ganz nach Bedarf.
Und schneiden den anderen die Hälse ab.
Papier ist manchmal scharf.

Sie glauben den Regeln der Regeldetri
und glauben nicht recht an Gott.
Sie haben nur eine Sympathie.
Sie lieben das Geld. Und das Geld liebt sie.
(Doch einmal macht jeder Bankrott!)

Erich Kästner, 1929.
   

  *(NNA) = Noch nicht angekuckt      

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