Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Kapitalismus und Globalisierung #2                                                             

Kapitalismus: ein Gesellschaftssystem, in dem gegen die Gemeinschaft gerichtete Denkweisen und Handlungen (Egoismus, Konkurrenz, Profitgier, Rücksichtslosigkeit, Verschwendung) nicht als antisozial verurteilt und bekämpft werden, sondern gefördert, gelobt und belohnt werden. Ein politisches System, in dem die Reichen (die Besitzer der Produktionsmittel) neben der ökonomischen Entscheidungsgewalt auch die politische Macht ergriffen haben und diese mit aller Gewalt (notfalls bis hin zur faschistischen Diktatur) festhalten. Ein ökonomisches System, das durch seinen Zwang zum unendlichen Wachstum unausweichlich zur Zerstörung des Lebens auf der Erde führen wird, wenn es nicht vorher abgeschafft wird. Ein kulturelles System, das jeden Aspekt des Lebens zur Ware macht und die Menschen mit seinen Konsum- und Unterhaltungsangeboten (Brot und Spiele) korrumpiert und einlullt.

Die meiner Meinung nach zur Zeit beste Darstellung der Weltlage und des nötigen Auswegs habe ich bei der "Initiative Ökosozialismus" gefunden. Speziell in der Broschüre "Ökosozialismus oder Barbarei. Eine zeitgemäße Kapitalismuskritik" (unten auf der Seite gibt's die ganze Broschüre als .pdf)

 Kapitalismus #1         

  (letzter Eintrag 21.11.23)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
13.3.12 In den USA lassen Telefonfirmen Obdachlose als mobile WiFi-Hotspots arbeiten. Lobbyisten nehmen Obdachlose als Platzhalter, wenn sie irgendwo Schlange stehen müssen. Bericht über moderne Sklaverei, von John Terrett.  A 2
           
16.4.12 Was ist eigentlich "Fortschritt"? Antworten von Barbara Kirchner und Dietmar Dath, Autoren von "Der Implex".  (NNA)*  ¤ ktzt 8
16.4.12 "Markt oder Moral? - Deutsche Unternehmen auf dem Prüfstand" - Film von Christian Jentzsch über falsche Versprechen und die Wirklichkeit von Kinderarbeit, Niedriglöhnen und Umweltzerstörung.   (NNA)*   ¤ ARD 44
16.4.12 Der Schweizer Konzern Glencore betreibt zum Nutzen einiger Superreicher Erzminen im Kongo, in denen 10-jährige Kinder sich totarbeiten und die Umwelt komplett zerstört wird. Ausschnitt aus einem Bericht von BBC-Panorama über Gier und Verantwortung, festgemacht an einigen namentlich genannten Akteuren. (Auch diese Leute gehören dringend auf Breiviks Insel!)    ¤ B 3
17.4.12 In Bremen protestieren Leute gegen die unmoralischen Spekulationsgeschäfte der "Deutsche Bank", die sich am Landraub beteiligt und Millionen Menschen in den Hunger treibt.  Dazu ein Gespräch mit Prof. Rudolf Hickel, der kurz erklärt, wie die Spekulation mit Lebensmitteln abläuft, und die Vorwürfe ganz deutlich bestätigt.  ¤  - Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Die Mittel, die jeder Mensch dafür braucht, dürfen keine Handelsware sein. Ebenso hat jeder Mensch ein Recht auf Arbeit, folglich darf Niemand gezwungen werden, seine Arbeitsleistung zu verkaufen. Handel und Geldwirtschaft müssen also auf Luxusgüter beschränkt werden. b&b 6
28.4.12 In der Wirtschaftskrise werden (wie vorher auch) die Reichen noch reicher. In Britannien haben nach der "Rich List" die 1000 Reichsten um 5 Prozent zugelegt, auf jetzt 673 Milliarden Dollar Vermögen. Der Bericht zeigt ein paar von ihnen beim Luxusleben. A 2
18.5.12 Das "soziale" Datensammelnetz Facebook ist an die Börse gegangen. Die Firma wird krass überbewertet (der materielle Wert dürfte bei ein paar Tausend Dollar liegen) und erzielt am ersten Tag mit Aktienverkäufen über 18 Milliarden Dollar, über 100 Milliarden sollen es werden. (Die einzige Frage ist, wie lange diese Blase zum Platzen braucht. Wenn die User das wollen: nicht mehr als 3 Tage.) Im heute-journal ausführliche Infos über die Firma und die Blase und ein schöner Beitrag zur Frage: was heißt das heutzutage eigentlich: "Wert"? ht,TS,hj zus.16
20.5.12 So kann es nicht weitergehen. Die Armen können und wollen ihre Schulden bei den Reichen nicht zurückzahlen, das Finanzsystem wird zwangsläufig kollabieren bzw. durch eine soziale Erneuerung von Unten beseitigt werden. Sagt David Graeber in seinem Buch "Schulden - die ersten 5000 Jahre", und zeigt geschichtliche Vorbilder für ein besseres, sozialeres System auf.   ¤ ttt 7
24.5.12 "Den Euro retten, die Demokratie ruinieren?" - Der Staat will die lauten Prosteste z.B. in Frankfurt nicht hören (und fährt seine Bürgerkriegmaschinerie auf), die angebliche "Demokratie" erscheint als leere Hülle. Die Leute nehmen es nicht mehr hin, daß in der Wirtschaftskrise die Banken weiter abkassieren und ihre politische Macht ausspielen. Der Soziologe Ulrich Beck spricht von einer "vorrevolutionären Situation" in den westlichen Staaten.   ¤ Monitor 7
14.6.12

"Kein Ende der Gier" - Die europäischen Steuerzahler retten mal wieder die Banken, diesmal in Spanien, die angeblichen Pläne zur Regulierung des "Finanzmarkts" (z.B. Begrenzung der Boni) sind von den Regierungen nicht umgesetzt worden.

Quer

6

17.6.12

Der Dokumentarfilm "Catastroika" über die Abschaffung der Demokratie zugunsten der Herrschaft der (deutschen) Banken in Griechenland.

ttt

5

21.6.12

"Verdammt hoher Preis - Billigmode und die Selbstmordrate bei indischen Arbeiterinnen" - Die Billigkleidung in deutschen Läden kommt oft aus Indien und wird dort von Mädchen in Quasi-Skavenarbeit ("Sumangali") produziert. Der Beitrag schildert diese brutale Ausbeutung und besucht ein paar Läden, die sich nicht an ihre selbsterklärten Ethik-Standards halten.

Monitor

9

14.7.12

"The real Deal": George Galloway rantet gegen die sog. "Olympischen Spiele" in London, deren Kommerzialisierung obszöne Ausmaße ereicht hat, mit Sponsoren wie McDonalds und Union Carbide. "Dieses Festival des Kapitalismus hat rein gar nichts mit Sport zu tun. Ich interessiere mich nicht für Gewichtheben, Synchronschwimmen und Männer mit Hüten auf Pferden, die über Zäune springen. Das alles ist für mich kein Sport. Genausowenig Golf oder sonst irgendeines dieser exklusiven Spiele der Reichen." (Am Ende des Videos unter dem Link.)  ¤

P

5

           
4.8.12

Bei "Double Standards" ein Gespräch mit der britischen Menschenrechtsaktivistin Kerry Anne Mendoza über die schmutzigen Sponsoren der Olympischen Spiele in London (u.a. BP und Atos) und über eine Massenfestnahme von Demonstranten während der Eröffnungsfeier.

P

6

9.8.12

In der Schweiz treffen sich hunderte Anarchisten aus aller Welt zu einem Kongress und beraten neue Strategien zur Selbstbefreiung der Menschheit. Durchaus wohlwollender Kurzbericht. (Zwei weitere gab's beim DLF: diesen und diesen.   ¤ )

E

1

19.8.12

Die Geschichte des Privatisierungs-Raubzuges des Westens nach dem Volkseigentum der DDR mittels der kriminellen sog. "Treuhand", dokumentiert in dem sehenswerten Film "Goldrausch" von Thomas Kujus.    ¤  

ttt

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4.9.12    arte-Thema  : Kapitalismus, Öl, Krieg   4 Filme zusammen auf einer Extra-DVD    
4.9.12

 

 

 

 

 

"Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt" - Dokumentarfilm von Jérôme Fritel und Marc Roche über die US-Bank, ihre kriminellen Machenschaften, ihren korrumpierenden Einfluß auf die Politik und ihre Schuld an Finanzkrise und Staatsschulden in Europa.  (NNA)*   ¤¤

Text von der arte-Seite: "Seit fünf Jahren steht die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs für sämtliche Exzesse und Entgleisungen der Finanzspekulation. Durch hochspekulative Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit der amerikanischen Privathaushalte konnte sich die Bank an der aktuellen Finanzkrise bereichern und wurde dank ihrer politischen Verbindungen selbst vor dem Bankrott bewahrt. Als die amerikanische Krise über den Atlantik nach Europa schwappte, wurde Goldman Sachs zu einem der Protagonisten der Euro-Krise: Die Bank soll gegen die europäische Einheitswährung spekuliert und die griechische Staatsschuldenbilanz mit Hilfe komplexer und undurchsichtiger Währungsgeschäfte geschönt haben. Als die europäischen Regierungen nacheinander dem Zorn der Wähler zum Opfer fielen, nutzte Goldman Sachs die Gunst der Stunde, um ihr komplexes Einflussgeflecht auf den alten Kontinent auszuweiten.
Goldman Sachs ist mehr als eine Bank. Sie ist ein unsichtbares Imperium, dessen Vermögen mit 700 Milliarden Euro das Budget des französischen Staates um das Zweifache übersteigt. Sie ist ein Finanzimperium auf der Sonnenseite, das die Welt mit seinen wilden Spekulationen und seiner Profitgier in ein riesiges Kasino verwandelt hat. Mit weltweit einzigartigen Verflechtungen und einem Heer aus 30.000 Bankern konnte Goldman Sachs auch in den letzten fünf Krisenjahren kräftige Gewinne einstreichen, seine Finanzkraft weiter ausbauen, seinen Einfluss auf die Regierungen stärken und sich vonseiten der amerikanischen und europäischen Justiz völlige Straffreiheit zusichern.
Das Geschäftsgebaren der Bank ist überaus diskret. Ihr Einfluss reicht weit in den Alltag der Bürger hinein - vom Facebook-Börsengang über die Ernennung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank bis hin zum Lobbying gegen die Regulierung des Finanzsektors. Der Arm der Bank ist lang, und sie befindet sich stets auf der Gewinnerseite.
Der Dokumentarfilm von Jérôme Fritel und Marc Roche, Wirtschaftsjournalist bei der französischen Tageszeitung "Le Monde" und Autor des Bestsellers "La Banque", dringt in die Schaltzentrale des Imperiums vor, das weder Grenzen noch Einschränkungen kennt und die westlichen Demokratien auf gefährliche Art unterwandert. Ehemalige Mitarbeiter von Goldman Sachs, die anonym bleiben wollen, Angestellte konkurrierender Banken, Vertreter der öffentlichen Hand sowie Spitzenpolitiker, Wirtschaftswissenschaftler und Spezialisten geben erstmals Einblick in die Mechanismen der finanziellen und politischen Allmacht dieser Bank."

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4.9.12

 

 

 

 

 

 

 

"Das Öl-Zeitalter" - 1. "Eine Welt wird geteilt" - 2. "Eine Zeit für Manipulationen" - Zweiteiliger Dokumentarfilm von Patrick Barbéris  - (NNA)*  ¤¤

Texte von der arte-Seite: "Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die durch BP im Golf von Mexiko verschuldete Ölpest zeigt, wie sehr die Wirtschaften der Industriestaaten und der Schwellenländer wider aller offiziellen Erklärungen vollkommen vom Erdöl abhängen. Die zweiteilige Dokumentation lüftet in Gesprächen mit wichtigen politischen und wirtschaftlichen Akteuren einige Schleier dieser geheimnisumwobenen Geschichte. 
Der erste Teil beleuchtet die historischen Grundlagen der Aufteilung der Erdölressourcen. Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen. Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens und der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus. 1928 besiegelten die Erdölmagnaten durch ein Abkommen, dessen Inhalt bis 1952 geheim blieb, die Aufteilung der weltweiten Lagerstätten.
Der Zweite Weltkrieg wurde für die Erdölmultis zur Quelle gigantischer Profite. Aufgrund eines korrupten Preissystems mussten die alliierten Marineverbände eine horrende Summe für die dringend benötigten Erdöllieferungen zahlen. Zur gleichen Zeit arbeitete der Erdölriese Exxon eng mit dem Chemiekonzern IG Farben zusammen, der unter anderem das Zyklon B für die Gaskammern der Nazis herstellte."

Zweiter Teil: "Zeitzeugen erklären, inwiefern die Ölkrise von 1973 nur eine riesige, von den Ölfirmen veranstaltete Manipulationskampagne war, die den Ölpreis in die Höhe treiben sollte, um mit dem entstandenen Gewinn Investitionen in Alaska und der Nordsee zu finanzieren. Zum ersten Mal erläutert Roger Robinson, der diese Strategie mittrug, wie die Reagan-Regierung Mitte der 80er Jahre die saudi-arabische Ölproduktion unterstützte, um durch einen allgemeinen Kursverfall den Zusammenbruch der Sowjetunion auszulösen.
Außerdem wird offenbar, dass die offiziellen Zahlen der weltweiten Ölreserven gefälscht und tatsächlich um 300 Milliarden Barrels niedriger sind als die Ölstaaten angeben. Diese Schlüsselinformationen verdeutlichen die Rolle des Öls in der Weltpolitik - denn der Krieg um die Ressourcen ist bereits in vollem Gange. Der ehemalige CIA-Direktor James Woolsey bestätigt: "Ich fürchte, dass wir nicht nur für ein paar Jahre im Krieg sind, sondern für Jahrzehnte. Am Ende werden wir Sieger sein - aber das Öl wird über diesen Krieg entscheiden."

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4.9.12

 

 

 

 

"Das große Spiel um Macht und Öl" - Dokumentarfilm von Alexandre Trudeaux und Jonathan Pedneault.  (NNA)*  ¤¤

Text von der arte-Seite: "Am Horn von Afrika bedrohen seit Jahren Piraten die internationale Schifffahrt. Im Frühsommer 2012 hat die Bundeswehr vom Deutschen Bundestag das Mandat erhalten, Piraten künftig auch an Land zu bekämpfen. Die Dokumentation schildert die Hintergründe der geopolitischen Interessen der Weltmächte im Kampf um die Kontrolle von Land und Wasser rund ums Horn von Afrika.
Wieder einmal ist das Säbelrasseln im Nahen Osten unüberhörbar. Immer wieder fordern Stimmen in Israel und in den USA, Irans nuklearen Aufbau mit Bomben zu stoppen. Gleichzeitig muss jeder zugeben, dass die weltweite Überlegenheit des Westens besonders im Mittleren Osten an Grenzen gestoßen ist. Mehrere Kriege haben den Westen als globale Schutzmacht geschwächt. Soll nun, indem man gewaltsam gegen die Piraten am Horn von Afrika - neuerdings auch an Land - vorgeht, mit einem starken Schlag die schwindende Kontrolle über eine Region, die die westliche Seefahrt seit Jahrhunderten beherrschte, wiederhergestellt werden?
Rund um den Indischen Ozean erwachen politische Bewegungen von Einheimischen, die sich den herrschenden Regierungen entgegenstellen. Parallel dazu entstehen neue ökonomische Riesen im Fernen Osten und strömen mit übervollen Taschen und frischem Appetit nach Ressourcen in diese Region. Während das arabische Volk sich durch Aufstände Gehör verschafft, straucheln ihre Machthaber. In diesem Gemisch von Unsicherheiten bleiben wenige Konstanten: So ist einerseits sicher, dass der Westen nicht mehr allein das Ergebnis diktiert, und andererseits ist völlig ungewiss, welche Aktionen den weiteren Lauf der Dinge beeinflussen werden.
Die kanadischen Filmemacher Alexandre Trudeau und Jonathan Pedneault haben internationalen Experten und Politikern Fragen gestellt nach den Spielregeln des neuen großen Spiels rund um das Tor der Tränen, wie die Meeresenge zwischen dem Golf von Aden und dem Indischen Ozean auch genannt wird. Sie sollen unter anderem Antwort darauf geben, ob es ein Interesse an der Präsenz der Piraten in diesem Krisengebiet zwischen Asien und Afrika gibt."

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10.9.12

"Die Story: Sklavenarbeit für unseren Fortschritt" - Der Film von Tilman Achtnich untersucht die Herkunft der Rohstoffe in den Hightech-Geräten der Industrie. Z.B. Wolfram und Zink aus Bolivien, Gold und Coltan aus dem Kongo. Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung sind dort katastrophal, die Minen sind meist ohne staatliche Kontrolle, teilweise werden um sie Bürgerkriege geführt. Der Film zeigt, wie Wissenschaftler genau die Herkunft nachweisen können, wie deutsche Entwicklungshelfer die Standards in der dritten Welt anheben wollen, und er propagiert Recycling als Ausweg. Was zwar alles gut und richtig ist. Am grundsätzlichen Problem (dem Stoffumsatzhunger der kapitalistischen Maschine) aber nichts ändern kann und soll.   ¤¤

ARD

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13.9.12

"Der Preis der Ungleichheit" - Ein Interview mit Joseph Stiglitz über die Wirtschaftspolitik der USA als schlechtes Vorbild für Europa.

E

8

17.9.12

Trailer des Dokumentarfilms "Crisis of Civilization". (Nach dem Buch von Nafeez Mosaddeq Ahmed, siehe Kapitalismus, 6.9.10)   ¤¤

P

1
21.9.12

Max Keiser ("On ther Edge") spricht mit Mike Ruppert (collapsenet.com), Autor von "Crossing the Rubikon - The Decline of the American Empire and the End of the Age of Oil". Interessant (wenn auch nicht alles ganz faktengetreu). (Nur teilweise gesehen.)  ¤

P

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2.10.12

 

"Banken, Banker, Bankster" - Dokumentation von Jean-Michel Meurice und Fabrizio Calvi   ¤¤

Teil 1: "Der große Reibach" - Über die erste Weltwirtschaftskrise und ihre Folge, den 2. Weltkrieg. Die Lehren, die daraus gezogen wurden. Und der Beginn des Neoliberalismus, der diese Lehren über Bord warf und die Welt zur nächsten Krise führte.

Teil 2: "Der Tanz der Geier" - Über die kriminellen Strukturen, die die zweite Weltwirtschaftskrise auslösten, und wie es die Reichen bis heute schaffen, auch noch von der Krise zu profitieren.

Spannend, gut verständlich, lehrreich. Und geeignet, sich wirklich über das herrschende Wirtschaftssystem aufzuregen. 

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14.10.12

ttt stellt drei neue systemkritische Bücher vor: "Wir lassen sie verhungern" von Jean Ziegler, über den Massenmord in den armen Ländern (Kapitalismus ist Kannibalismus). "Der Preis der Ungleichheit", von Joseph Stiglitz, über die Zerstörung der Zivilisation durch die Aufspaltung in Arm und Reich. "0,1 %", von Hans Jürgen Krysmanski, über das Imperium der Milliardäre. (Auf der ttt-Homepage fehlt der Beitrag.)

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15.10.12

Beitrag über das Buch "Der Preis der Ungleichheit" von Joseph Stiglitz.

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17.10.12

"The Stream" : "Redefining Happiness" - Wie kann mensch den Konsumismus schlagen und das unnötige Gerümpel aus dem eigenen Leben hinauswerfen. Angeregte Debatte mit Tom Shadyac (Regisseur), Annie Leonard (Autorin des Films "The Story of Stuff") und Erik Assadourian (Worldwatch Institute). Sehr wichtige Gedanken, sehenswert!  ¤¤

A

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2.11.12

Guter Beitrag bei kulturzeit über Ayn Rand. Die Autorin von antikommunistischen Schundromanen hat in den 50ern die ideologische Grundlage der Neoliberalen geliefert, mit ihrem Roman "Atlas Shrugged" (Der Streik). Ein faschistisches Menschenbild, das den "Unternehmer" und seine totale Freiheit heroisiert, die Belange der Gemeinschaft dagegen verachtet. Diese Ideologie, die die USA und die Welt gerade zum zweiten Mal in die Wirtschaftskrise (und letztesmal in den Weltkrieg) getrieben hat, wird von Paul Ryan und der Tea Party begeistert propagiert. Bizarr und gruselig, eine "moderne", weil sich rational und wissenschaftlich gebende Form des Faschismus.   ¤¤

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4.11.12

Der Philosophie-Professor Michael Sandal stellt den Amerikanern die richtigen Fragen, nach den moralischen Grenzen des Marktes. Ob es gut ist, wenn der Markt alle Gebiete erfaßt, auch z.B. Bildung, Medizin, Umwelt? Nachzulesen in seinem Buch "Was man für Geld nicht kaufen kann".

ttt

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10.11.12

"Precht": Richard David Precht diskutiert mit dem neoliberalen Faschisten, professionellen Rhetoriker und gnadenlosen Opportunisten Christian Lindner. Über "Gerechtigkeit", "Fairness" und "Leistung". Und das ist ein Fehler. Mit solchen Leuten sollte man nicht reden. (Weil Linder ohne Zögern unhaltbares Terrain preisgibt und sich als Mensch zeigt. Er wird sich aber niemals auf etwas festnageln lassen, was er hier so dahingeredet hat. Die einzige interessante Frage stellt Precht ihm nicht: wer hat ihn gecoacht und warum?)

3sat

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17.11.12

"Menschen bei Maischberger" (vom 13.11.) : "Kasino global - wer regiert die Welt?"   Claus Kleber stellt sein Buch vor, "Spielball Erde - Machtkämpfe im Klimawandel". Im Gespräch außerdem u.a. Heiner Geißler.  (NNA)*

ZDF/3sat

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27.11.12

 

 

 

 

 

 

"Armutszeugnis" - Die Geschichte des Elends in der Welt von der Steinzeit bis heute. Film von Ben Lewis  (leider NNA)*    ¤¤

Text von der arte-Seite: "Wenn wir wollen, dass die Armut der Vergangenheit angehört, dann müssen wir zunächst die Vergangenheit der Armut begreifen", so beginnt Ben Lewis' amüsanter und zugleich düsterer Streifzug durch die Geschichte der menschlichen Armut, von der Lebensmittelnot der frühen Jäger und Sammler bis hin zur gegenwärtigen Krise des Kapitalismus.
Ist Armut unvermeidbar? Ist sie der "Motor des Systems", der dafür sorgt, dass die Reichen reich bleiben? Ist die von allen Weltreligionen gepredigte Wohltätigkeit die einzig mögliche Linderung der Not? "Was wir aus der Armut im Mittelalter lernen können, ist vor allem Folgendes", sagt der Historiker Tim Hitchcock. "Zu jeder Zeit gab es Verwaltungen und Systeme, die sich auf dem Leid anderer Menschen gründeten. Das war schon immer so, und das ist auch heute noch so."
Doch manches spricht dafür, dass die Armut nicht von vornherein ein Bestandteil aller Zivilisationen war. Warum also trat sie dann letztlich doch immer wieder zutage? "Armut ist die Konsequenz von Plünderungen", erklärt Oscar Guardiola-Rivera, ein lateinamerikanischer Publizist, und nennt den Untergang der Inkas als Beispiel. Der Historiker Emmanuel Akyeampong vertritt die gleiche Ansicht: "Die Afrikaner in vorkolonialer Zeit waren in wirtschaftlicher Hinsicht geschickt. Als die portugiesischen Seefahrer auftauchten und diese Küstensiedlungen mit ihrem regen wirtschaftlichen Treiben sahen, dachten sie sich: "Wir müssen hier die Führung übernehmen." Auch China wurde erst in seiner jüngeren Geschichte als arm betrachtet. Ein Kernsatz des Konfuzianismus besagt: "In einem gut regierten Land ist Armut eine Schande, in einem schlecht regierten Reichtum." Dieser Gedanke bewahrte China während des größten Teils seiner Geschichte vor extremer Armut.
Sind also der internationale Handel, der auf traditionellem Tauschhandel beruhende Wirtschaften verdrängte, und die Industrialisierung der Welt die Wurzel des ganzen Übels? "Die Industrielle Revolution hat dazu geführt, dass extreme Armut auf der Welt viel seltener wurde", so Jeffrey Sachs. "Das ist der menschliche Fortschritt." Doch durch den Fortschritt wohnten auch mehr Menschen in Armenhäusern und das revolutionäre Proletariat wuchs an. "Die Elite macht nicht einfach Platz", erkennt der Entwicklungsökonom Frances Stewart. "Bessere Bedingungen für die Massen entstehen meiner Ansicht nach dadurch, dass sich das Volk selbst organisiert. Die Armen befreien die Armen aus der Armut."
Nach dem Aufwachen fragt man sich, ob dieser Traum von der Armut wirklich nur ein Traum war. Aber womöglich stehen die Dinge heute, im wachen Zustand, schlimmer als je zuvor."

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6.12.12

"Tod in der Fabrik - der Preis für billige Kleidung" - Eine erneute Recherche von Christoph Lütgert und Anderen über den Textildiscounter KIK und dessen skrupellose Ausbeutung der ArbeiterInnen in den Fabriken von Bangladesh.  (NNA)*   ¤

Panorama

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8.12.12

"Masters of Money: 3. Marx" - Stephanie Flanders versucht, die Lehre von Karl Marx über das Wesen des Kapitalismus zu erklären. Mit diversen Experten. (NNA)*   ¤

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19.12.12

"Organ Traders" - Film von Claudio von Planta und Juliana Ruhfus über das illegale Geschäft mit menschlichen Organen, zwischen Monsterdoktoren in der Türkei, Albanien und Israel.  (P+P)  (NNA)*   ¤

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19.12.12

"Four Horsemen" (Teil 4) - Film von Ross Ashcroft. Krieg, Eroberung, Hunger und Tod, die ständigen Begleiter des Kapitalismus. Diverse Experten (u.a. Noam Chomsky) erklären, wie das System funktioniert. In dieser Folge geht es vor allem um den Konsumismus, der Menschen zu Konsumenten und die Erde zum Konsumobjekt macht und damit beide zerstört.  (Nur teilweise angesehen. Sehenswert.)   ¤

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21.12.12

"Four Horsemen" -  Teil 5 des Films von Ross Ashcroft setzt sich mit den Apologeten des Kapitalismus und ihren "neoklassischen" Theorien auseinander.  (NNA)*     ¤

P

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11.1.13

Zwei Beiträge über das Theaterstück "Das Himbeerreich" von Andres Veiel. Darin werden Originalzitate aus Gesprächen mit Bankern vorgetragen. Bei kulturzeit Gespräch mit dem Autor. (NNA)*

ktzt,aspekte

zus.15
13.1.13

Talk to Al Jazeera: Rosiland Jordan spricht mit Professor Noam Chomsky. (leider NNA)*  ¤¤

A

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25.1.13

Über den Dokumentarfilm "Frohes Schaffen", mit dem Konstantin Faigle zur Senkung der Arbeitsmoral auffordert und zum Zweifel an der kapitalistischen Arbeitsreligion anregt. Schön!   ¤

aspekte

 

19.2.13

Interessanter Beitrag über die Banken von Zypern, die gerade von der EU gerettet werden. Das Geld der Steuerzahler fließt dann direkt an russische Großkriminelle ("Oligarchen") weiter, die ihr Schwarzgeld u.a. aus Drogengeschäften dort in Zypern bunkern.

Frontal 21

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21.2.13

 

"Versicherungsvertreter – Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker" - Dokumentarfilm von Klaus Stern über den Aufstieg (und Fall) eines drittklassigen Hütchenspielers zum Multimillionär in der bizarren Welt der Versicherungswirtschaft. Besonders schön anzusehen die quasireligiösen Erweckungsseminare für die Gefolgschaft an der Basis des Pyramidensystems. Ansehen!  ¤¤¤

Das Geld, der Erwerb und Besitz von Geld sind längst zur Religion geworden. So könnte dieser Film ebensogut unter "Religionen" stehen, während umgekehrt der folgende Eintrag genauso hier stehen könnte: die sich so nennende "Katholische Kirche" ist nichts als eine ideologische Tarnorganisation des kriminellen Finanzkapitals.

WDR

 

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24.3.13

"Wieviel ist Genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens" - über das Buch von Robert und Edward Skidelsky. Die beiden fordern das BGE und meinen, Erziehung solle nicht für den "Wettbewerb" trainieren, sondern den Menschen vermitteln, was sie mit ihrer freien Zeit anfangen können. - Hört sich gut an.   ¤

ttt

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3.4.13

Britische Soziologen haben die Klassenstruktur dort untersucht und meinen, statt der früheren Dreiteilung (Oberschicht, Mittelschicht und Arbeiterklasse) gebe es heute sieben deutlich abgegrenzte gesellschaftliche Klassen. Eigentlich ist dabei nur die "Mittelklasse" weiter differenziert worden. (Für Deutschland dürfte die Schichtung ähnlich sein.) Recht anschaulicher Beitrag und Gespräch dazu mit Mike Savage, einem der Autoren der Studie. Auf der BBC-Seite kann man per "Class-Calculator" die persönliche Zugehörigkeit herausfinden. 

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4.4.13

Das internationale Recherchenetz ICIJ hat Daten über die kriminellen Finanzschiebereien der Superreichen aus aller Welt erhalten und veröffentlicht diese nun. Die Banken haben sich offenbar bereitwillig an der Schwarzgeldwäscherei bei "Offshore-Firmen" in "Steueroasen" beteiligt, mit der Steuerzahlungen in Billionenhöhe hinterzogen worden sind. Die deutsche und andere Regierungen haben solche Aktivitäten aktiv erleichtert.

TS,E

zus.6

3.5.13

Ein gelungener Beitrag über die Aktualität von Karl Marx' Kapitalismusanalyse. Über die regelmäßigen Krisen, den Warenfetischismus und die ökologische Ausweglosigkeit des Wachstumszwangs. U.a. mit Herfried Münkler und Michael Heinrich.   ¤

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6.6.13

  In London trifft sich wieder die Weltregierung der Bilderberger (Militärs, Banker, Wirtschaftskriminelle und korrupte Politiker) zu ihrem jährlichen Geheimgipfel. Die Gästeliste ist diesmal erstmals offiziell bekannt, die Themen nicht. Vor dem Hotel in Watford demonstrieren linke Aktivisten und verlangen, die Massenmörder und Superkriminellen zu verhaften. Berichte von Charlie Angela und Nargess Moballeghi.

A,P

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7.6.13

In Italien ist der Israeli Gedalya Tauber verhaftet, der in Brasilien wegen Organhandels zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Er und seine Helfer hatten in mindestens 19 Fällen arme Personen aus Brasilien entführt, ihnen in Südafrika Organe entnommen und diese an reiche Israelis verkauft.

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13.6.13

Die Finanzhaie sind zurück und schicken ganze Schwärme von Lobbyisten los, um Politiker dazu zu bringen, die angeblich geplante Einführung der Finanztransaktionssteuer hinauszuschieben und diese möglichst niedrig und unwirksam zu machen. Und die Politiker aller Parteien fallen reihenweise um. 

Quer

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16.6.13

Kapitalismus / Klima / Umwelt / Fracking

Beitrag über den neuen Bericht des Club of Rome ("Der geplünderte Planet" von Ugo Bardi) und über den Spielfilm "Promised Land", der vom Streit ums Fracking handelt. Über den Inhalt des Buchs erfuhr man mehr in einem nüchtern-deprimierenden Artikel in der taz.  ¤   - Kritik: der Beitrag (und vermutlich auch das Buch) fabriziert ständig ein nicht existentes "Wir". Wir sind aber bisher nicht die Handelnden, es gibt uns noch gar nicht. Das was dem "Wir" entgegensteht und es verhindert, weil dies Wir seine Existenz bedrohen würde, wird nie benannt. Der Teufel mag es nicht, wenn man seinen Namen nennt. Aber wir werden nur leben, wenn wir sein Wesen klar erkennen, ihn richtig benennen und ihn irgendwann beenden. Und das wäre eigentlich ganz einfach. Wir hätten es schon seit 150 Jahren machen sollen, weltweit an einem schönen Tag.

ttt

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16.6.13

Herr Moor benennt den Kapitalismus zwar nicht, beschreibt ihn aber sehr treffend. "Er nutzt die menschliche Arbeitskraft und alle anderen Ressourcen nicht zum Wohle Aller, sondern plündert sie aus, in einem skrupellosen System, zum Wohle Weniger."

Ein Beitrag aus Dhaka über die Modeschöpferin Bibi Russell, die in Bangladesh ein Gegenmodell zur industriellen Massenproduktion von Billigtextilien entwickelt hat. Selbstversorgung, Selbstbewußtsein, Selbstbestimmung im Zeichen des Spinnrads.

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26.6.13

"Das Geheimnis der 7 Schwestern - Die Geschichte des Weltöl-Kartells" - Die Dokumentation von Frédéric Tonolli und Arnaud Hamelin zeichnet in Form eines historischen Roadmovies die Geschichte des Öls und seiner Ausbeutung nach.  (NNA)* I ¤

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18.7.13

Christoph Süß erklärt, wem das "Freihandelsabkommen" mit den USA nützt, nämlich den Großkonzernen, und wem es schadet, nämlich den Bürgern, weil alle Vorschriften und Gesetze zum Verbraucherschutz dadurch in Frage gestellt werden und der Zwangsprivatisierung (z.B. der Trinkwasserversorgung) die Tür geöffnet wird. - Und dann ein Auftritt des EON-Rumpelstilzchens, das in Klartext die Haltung der Energiekonzerne ausspricht: uns interessiert nur unser Gewinn, eure Stromversorgung ist uns scheißegal.   ¤

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4.8.13

Fareed Zakaria (GPS) über das Buch "This Town" von Mark Leibovich, das im Detail Korruption und Lobbykratie in den USA beschreibt.

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11.8.13

Beitrag über den Dokumentarfilm "Apple Stories" von Rasmus Gerlach, über den Konzern, der für sein Hightechspielzeug Minenarbeiter im Kongo und Fabriksklaven in China sterben läßt und für seine Fans eine Religion daraus macht.

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6
12.8.13

"Miete rauf, Mieter raus! - Die fiesen Tricks der Spekulanten" - Film von Achim Reinhardt und Thomas Schneider über die Methoden, mit denen Hauseigentümer Mieter rausekeln um nach Luxussanierung mehr Profit zu machen. Mit einigen Recherchen im Milieu des lichtscheuen FDP-Gesindels, darunter dem beeindruckenden Selbstbekenntnis eines menschenverachtenden Immobilienhais der Berner Group im Gespräch mit einem vermeintlichen Käufer. Der Film kritisiert auch (zu Recht) Wohnungsprivatisierungen, die die Linkspartei in Berlin mitverantwortet. Der Name der Eigentümlerpartei FDP fällt dagegen leider nicht.  ¤   

ARD

29

18.8.13

Die US-Journalistin Chrystia Freeland beschreibt und kritisiert in ihrem Buch "Die Superreichen" ebendiese und fordert, diese zu besteuern und den Sozialstaat wiederherzustellen.   ¤

ttt

6

19.10.13

Ein schönes Sinnbild des Kapitalismus: ein Tourist, natürlich ein fetter US-Amerikaner, schubst beim Besuch in einem Naturpark in Utah mal eben einen Felsbrocken vom Sockel, wo er seit 200 Millionen Jahren gelegen hat, und freut sich wie ein Kind über seine Tat. Anders als im wirklichen Leben soll er allerdings vor Gericht gestellt werden.

C

2

3.11.13

Über den Dokumentarfilm "Master of the Universe" von Marc Bauder, in dem der ehemalige Banker Rainer Voss seine Inneneinsichten aus dem Finanzmilieu preisgibt.

ttt

6

5.12.13

"Fünf Jahre nach dem Crash: Geldregen für Deutschlands Banker" - Ein Beitrag bei "Monitor" über die ungebändigte Gewinnsucht in der Finanzbranche. Die von der Politik angekündigten Regulierungsmaßnahmen waren reine Augenwischerei.

Monitor

6

21.12.13

Mal wieder eine halbe Ausgabe des "KeiserReport". Max Keiser und Stacy Herbert u.a. über "the economics of extinction", die Jagd auf die letzten Naturschätze (Edelhölzer, Nashörner, Tunfisch), aus deren Ausrottung sich noch Profit schlagen läßt.

RT

13

30.12.13

Die Atomindustrie in Japan läßt für die lebensgefährlichen Aufräumarbeiten in Fukushima gezielt Obdachlose anwerben. Die bekommen weder eine Info über die Strahlengefahr noch vernünftige Schutzkleidung. Von dem geringen Lohn sollen sie noch die Unterkunft bezahlen, nach ein paar Tagen sitzen sie dann wieder auf der Straße.

arj,E

zus.3

30.12.13

"Culture in Decline - Episode #1: What Democracy?" Erste Lektion einer Lehrstunde von Peter Joseph. Über "Demokratie", die wirklich Mächtigen, die Rolle der (Un)bildung. Alles auf die Situation in den USA bezogen, aber durchaus zu verallgemeinern. Schön seine Schlußbemerkung: macht nur weiter damit, hier und da mit "Korruption" und Mißständen aufzuräumen. Irgendwann werdet ihr merken, daß das alles Zeitverschwendung ist, daß das ganze System korrupt ist und nur noch beendet werden kann. "Until we grow up to that level: sit back, relax and enjoy the show."   ¤¤

P

26

           
3.1.14

Über die neue Forbes-Liste der Superreichen. Die 300 reichsten Personen der Welt besitzen zusammen 3,7 Billionen Dollar, ihr Vermögen wuchs letztes Jahr dank staatlicher Bankenrettungsaktionen um 524 Milliarden.

E 1
12.1.14

Ein Beitrag über die "Freiheit" des Einzelnen und ihre Bedrohung durch einen Staat, der im Namen der "Sicherheit" die Bürger überwacht, aber sich im Namen des Neoliberalismus immer mehr zurückzieht, wo er der Macht der Konzerne entgegentreten müßte. "Freiheit gehört nicht nur den Reichen", schreibt Lisa Herzog.

ttt

6

13.1.14

Die Story im Ersten: "Geld regiert die Welt - Die Macht der Finanzkonzerne" - Film von Tilman Achtnich und Hanspeter Michel.  (NNA)*     ¤

ARD

43
27.1.14

Der US-Milliardär Tom Perkins schreibt einen Brief an das "Wall Street Journal" und beklagt darin, die "Progressiven" der USA führten einen Krieg gegen das eine Prozent der Reichen, und das sei dasselbe wie der Krieg der Nazis gegen das eine Prozent der Juden. Der Mann hat sein Vermögen mit der Kommerzialisierung des Internets verdient.

C

3

28.1.14

 

 

 

"Letzte Warnung - Die Grenzen des Wachstums" - Film von Enrico Cerasuolo  (aufgenommen am 7.2., Inhalt später. NNA)*   ¤

Text von der arte-Seite: "Für die USA ist das Jahr 1972 ein Schlüsselmoment. Das Buch " The Limits to Growth" ("Die Grenzen des Wachstums") stellte das Grundprinzip der amerikanischen Wirtschaftsideologie - den Kapitalismus mit seinem unstillbaren Streben nach Wachstum - infrage. In dem Werk wurden jedoch nicht nur aktuelle Praktiken angeprangert, sondern massiv vor den verschiedensten Konsequenzen für die gesamte Menschheit gewarnt. 
Gegen Ende der 60er Jahre hatte sich der "Club of Rome" zum Ziel gesetzt, Antworten auf brennende internationale Fragen zu finden. . Mit der Veröffentlichung von "The Limits to Growth" gelang dem Club of Rome der internationale Durchbruch. Sie erlangten weltweite Beachtung. Doch welche Kritikpunkte und Schlussfolgerungen wurden in diesem Buch genau genannt? Und wie sahen die internationalen Reaktionen aus? Auf diese Fragen geben einige der damaligen Autoren, darunter Dennis Meadows und Jay W. Forrester, eine Antwort. 
Obwohl an der Richtigkeit der Studie und der ihres Nachfolgers "Beyond the Limits" ("Die neuen Grenzen des Wachstums") aus dem Jahre 1992 kaum Zweifel bestehen, unternehmen die Regierungen weltweit nur wenig zur Lösung der großen Probleme. Themen wie Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Ressourcenverbrauch und Konsum sind zwar mittlerweile für alle ein Begriff. Doch welche Auswirkungen sie im Zusammenhang mit exponentiellem Wachstum auf die Erde und damit auf die gesamte Menschheit haben können, darüber sind sich immer noch die wenigsten im Klaren."

arte

 

 

79

 

 

30.1.14

 

"Das Märchen vom Jobmotor" - Beitrag über das geheime Freihandelsabkommen mit den USA, mit dem Demokratie und Verbraucherschutz in der EU abgewürgt werden sollen. Die Lobbyisten machen dafür Werbung mit angeblichen neuentstehenden "Arbeitsplätzen". Es stellt sich allerdings heraus, daß die Zahlen prozentual winzig sind. Schöne Reaktion von EU-Kommissar de Gucht (nachdem er sich seine eigenen Zahlen nochmal angesehen hat): "wir sollten nicht mit Prozenten argumentieren."  ¤  - Der Beitrag stellt sehr schön die Verlogenheit des Projekts heraus. Leider wird nicht hinterfragt, ob denn "mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze", wenn es sie denn gäbe, ein erstrebenswertes Ziel wären. Ich denke, ein Absinken des BSP, der Bruttoarbeitszeit, des Handelsvolumens und des Verkehrs jeweils auf die Hälfte brächte für alle Menschen einen Gewinn an Lebensqualität und könnte ein Überleben der Menschheit vielleicht möglich machen. Das ist aber beides nicht Ziel des Kapitalismus.

Monitor

9

5.3.14

"Double Standards": Die USA planen nicht nur mit der EU ein Freihandelsabkommen, auch mit den Ländern rund um den Pazifik. Auch dieses Abkommen (TPP) wird von Lobbyisten der Großkonzerne im Geheimen ausgehandelt und soll die souveränen Staaten entmachten. Einige Infos und Hintergründe.

P

6

13.3.14

In Brüssel demonstrieren einige Hundert Aktivisten und Gewerkschafter gegen das geplante Freihandelsabkommen mit den USA, das das Ende der Demokratie bedeuten würde.

E

1
8.4.14

Nach der Finanzkrise sollten angeblich die Banken besser kontrolliert werden. Tatsächlich haben die Lobbyisten der Banken sich ihre Kontrollgesetze selber geschrieben, versehen mit Schlupflöchern und Hintertüren. Die Banken kontrollieren sich weiter selber, die Steuerzahler werden auch in Zukunft für die Spekulationen der Banker haften. Aussagen von diversen Experten, u.a. Sven Giegold.

Frontal 21

11

11.5.14

Beitrag über das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA. Entmündigung, Demokratieabbau, Stärkung der Lobby-Herrschaft, Verhandlungen im Geheimen.

ttt

6

15.5.14

Die deutschen Energiekonzerne wollen gerne die abzuwrackenden Atomkraftwerke loswerden und dem Staat übermachen, weil diese nur noch Kosten, aber keinen Gewinn mehr bringen. Während die Parteien das empört zurückweisen, finden Kapitalismuskritiker die Idee prima. Und zwar sollte dann gleich der ganze Energiesektor wieder vergemeinschaftet werden. Und Bahn, Post, Telekom, Wasser und Müllabfuhr gleich mit! Alles Bereiche, die für die Grundversorgung der Menschen ("öffentliche Daseinsvorsorge") nötig sind und in denen eigentlich gar keine Marktbedingungen herrschen. Und die bis zur "Wende" bereits Staatseigentum waren, auch im Westen. Schön begründet vom Wiener Wirtschaftswissenschaftler Stephan Schulmeister. 

Quer

7
3.6.14

"Ein ehrenwerter Verein - Die zweifelhaften Geschäfte der FIFA" - Nachdem letztens das Kabarett Aufklärung über die mafiösen Machenschaften der FIFA leistete, jetzt auch ein ganz seriöser Beitrag dazu. Wie die FIFA weltweit als Quasi-Staat ihre eigenen Gesetze macht, als "Verein" keine Steuern bezahlt und die Milliardengewinne unter den korrupten Herren verteilt. Der Vergleich mit der Mafia wird im ZDF mehrfach herangezogen.   ¤

Frontal 21

11

5.6.14

Neben dem Freihandelsabkommen TTIP verhandeln EU-Lobbyisten auch klammheimlich an TISA, einem weltweiten Abkommen zur Liberalisierung des Handels mit  "Dienstleistungen", womit die öffentliche Daseinsvorsorge gemeint ist, Wasser, Strom, Verkehr, vermutlich auch Bildung und Polizei, alles was Bürger gerne dem Zugriff der Kapitalisten entziehen wollen. An den Geheimverhandlungen darf nichtmal die WTO teilnehmen, schon gar keine Volksvertreter.

Quer

6

22.6.14

Beitrag über das Buch "Capital" von Thomas Picketty.   ¤

ttt

8

4.8.14

"Der große Deal - Wie das Freihandelsabkommen uns zu Verlierern macht" - (Aufnahme gescheitert. Wird nachgeholt.)

ARD

 

5.8.14

 

 

 

 

"Bottled Life - Nestlés Geschäfte mit Wasser" - Film von Urs Schnell und Res Gehriger.  Der Konzern Nestlé verwandelt mit teilweise hinterhältigen Methoden Trinkwasser in Geld. Beobachtungen in der Schweiz, in Pakistan, Nigeria, Äthiopien, in den  USA.   ¤

Text aus dem Netz: "Das beste Marketing der Welt: Nestlé macht aus Leitungswasser ein Lifestyleprodukt. Der Dokumentarfilm "Bottled Life" zeigt, wie der Konzern agiert, wenn man ihn lässt.
Filmemacher Gehriger ist für "Bottled Life" um die Welt gereist, als Reporter ist er immer wieder selbst im Bild zu sehen. Er besucht ein Flüchtlingscamp in Äthiopien, in dem Nestlé sich angeblich in der Wasserversorgung engagiert. Zumindest wird das auf der Homepage des Unternehmens so kommuniziert. Vor Ort stellt Gehriger fest, dass das Engagement schon seit einigen Jahren beendet ist. In einem Dorf in Pakistan trifft er auf Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Währenddessen fördert Nestlé dort Wasser aus einem Tiefbrunnen und verkauft es als "Nestlé Pure Life" zu einem Preis, den sich ein großer Teil der Dorfbewohner nicht leisten kann. Seit Jahren sinkt der Grundwasserspiegel des Dorfes, der Zugang zu sauberem Wasser wird immer schwieriger. Wegen der Pumpaktivitäten von Nestlé? "Unseren Kindern zeigen wir das dreckige Wasser nicht", sagt eine Dorfbewohnerin im Film, "sie würden es dann nicht trinken". 
Nestlé Pure Life ist eine riesige Erfolgsgeschichte. Die Marke existiert seit elf Jahren: In Plastikflaschen abgefülltes Grundwasser, das künstlich mit Mineralien angereichert wird. Besonderen Absatz findet es in Ländern, wo die Wasserversorgung schlecht ist: als Produkt für mittlere und obere Einkommensschichten. Hier wird das Grundwasser abgepumpt und so das Grundrecht auf sauberes Trinkwasser verletzt, um Profit zu machen. Der Preis von einer Flasche Pure Life übersteigt das Tageseinkommen vieler Menschen in Pakistan.
Da Nestlé sich Interviews verweigerte, zeigt der Film nur verpixelte PR-Videos des Unternehmens. Der Zugang zum Wasser sei entscheidend für die Zukunft des Konzerns - und für die Zukunft der Menschheit, erklärt Verwaltungsratschef Peter Brabeck-Letmathe in solchen Videos. Sich selbst inszeniert er als globalen Kämpfer für die Wasserversorgung."

arte

 

 

 

 

90

 

 

 

 

5.8.14

"Der große Deal - Geheimakte Freihandelsabkommen" - Reportage von Kim Otto und Stephan Stuchlik über TTIP und die geplante Machtübernahme der Konzernlobbyisten.  (Leider NNA)*   ¤

ARD

30

19.8.14

"Wem gehört die Stadt?" - Dokumentation von Kristian Kähler und Andreas Wilcke über die Umwandlung von Wohnraum für Menschen in Renditeobjekte für Reiche. (Sehenswert, leider NNA)*   ¤

ARD

86
21.8.14

Wie kriminelle Heuschrecken mit Unterstützung der Regierung den Karstadt-Konzern auffressen(NNA)*   ¤

Monitor

7
8.9.14

Beim "Degrowth"-Kongress in Leipzig wurde über das Ende des Wachstumsdogmas und alternative Gesellschaftskonzepte gesprochen. Beitrag mit Aussagen von Harald Welzer und dem Fotografen Julian Röder.

ktzt

7

9.9.14

Gespräch mit Owen Jones, Autor von "The Establishment", einer Analyse der herrschenden Geldelite in Britannien und ihres verheerenden Machtmißbrauchs.

B

3

18.9.14

Die USA haben ihre strategische Helium-Reserve praktisch aufgebraucht. Sam Sacks erklärt bei "Breaking the Set" die Zusammenhänge (im Video ab 7:30). Die Neoliberalen haben die staatliche Reserve privatisiert, zum Verkauf freigegeben und verhindert, daß die Industrie für Helium reelle Preise zahlen mußte. Ein schönes Beispiel, wie der angebliche "Markt" in Wahrheit nur den Kapitalisten nützt, aber die Allgemeinheit sehr teuer zu stehen kommt. Mit praktisch allen anderen Rohstoffen läuft das Spiel genauso. Erst wenn sie zur Neige gehen wird ihr wahrer Wert sichtbar. (Sodaß wir uns nach dem Ende des Kapitalismus nichtmal mehr Fahrräder werden leisten können, weil die Metalle für blödsinnige SUVs und Getränkedosen vergeudet wurden. Es sei denn, die Revolution käme vor dem Zusammenbruch.)

RT

5

           
22.9.14

Shihab Rattansi berichtet von einer Demonstration in New Yorks Wall Street gegen den Kapitalismus. Viele der Teilnehmer waren am Vortag schon auf der Demo gegen den Klimawandel (was beides letztlich dasselbe ist, das eine die Ursache, das andere die Folge).

A

2
26.9.14

Die EU-Kommission hat das Freihandelsabkommen zwischen EU und Kanada ("CETA") vorgestellt, mit dem kanadische Konzerne die Möglichkeit bekommen sollen, europäische Gesetze auszuhebeln. Ob die europäischen Parlamente den Irrsinn unterzeichnen ist noch nicht entschieden. In der Tagesschau ein halbwegs kritischer Hintergrundbericht.

TS

3

30.11.14

Bei "BBC-Newsnight" ein Gespräch mit Prof. Noam Chomsky. Es geht um Chomskys Einschätzung, der Neoliberalismus mache aus Bürgern Konsumenten, die sich gesellschaftlich ohnmächtig fühlen. Einigen befragten Passanten in der Einkaufszone leuchtet das nicht ein. Die Unzufriedenheit scheint sich bisher eher in Fremdenfeindlichkeit zu äußern als in Systemkritik. Chomsky sieht das anders.

B

8

2.12.14


  "Crisis of Civilization" (beide Teile) Dokumentation von Nafeez Mosaddeq Ahmed.   Siehe Kapitalismus1, 6.9.10   (NNA)*  
¤¤

P

2x26
19.1.15

Das reichste Prozent der Menschheit besitzt allein fast soviel wie der Rest zusammen. Beitrag über Armut und Reichtum, und Gespräch mit Nick Bryer von Oxfam, von denen die Zahlen stammen. (Bei anderen Sendern wurden die Zahlen nur kurz erwähnt.)

B

5

20.1.15

Warum die Superreichen immer reicher werden.  (NNA)*   ¤

nano

7

7.2.15

Mal wieder eine Folge des "Keiser Report", mit Max Keiser und Stacy Herbert. Zu Gast Kerry-Anne Mendoza (@scriptonite), Autorin von "Austerity - The demolition of the welfare state and the rise of the zombie-economy". Und genau darum geht es, natürlich im Zusammenhang mit dem Ausstieg Griechenlands aus der Verarmungsfalle.  - Leider zu wenig Zeit, alles anzusehen. Was ich gehört habe, klang sehr spannend und vernünftig.   ¤

RT

26

           
8.2.15

 

"Schmutziges Geld - Geheimnisse einer Schweizer Bank" - Film von Maik Gizinski und Nils Casjens über die schmutzigen Geschäfte der HSBC.  (NNA)* -  Zusätzlich der einführende Bericht der Tagesthemen. ¤

Text vom NDR: "Zehntausende Dokumente, die NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" in Kooperation mit dem weltweiten Rechercheverbund ICIJ ausgewertet haben, zeigen es: Terrorunterstützer, korrupte Politiker, Kriminelle - sie alle haben Geld bei der HSBC in Genf deponiert. Die Bank hat mit ihnen Geschäfte gemacht und half, Vermögen zu verstecken." - Dieser Text ist leider alles, was online über die Sondersendung zu erfahren ist. Im ARD-Programmplaner taucht sie nicht auf. Seltsam auch, daß der Name der britischen Bank (HSBC) bei der ARD konsequent auf deutsch ausgesprochen wird. 

ARD

 

15+3

 

           
9.2.15

Noch zwei Berichte über die Enthüllungen über die schweizer Filiale der Bank HSBC, die jahrelang Unternehmer, Kriminelle, Politiker, und kriminelle Politiker bei der Steuerhinterziehung und Geldwäsche beraten und unterstützt hat. Einer der Rechercheure sagt, dies sei nur die Spitze des Eisbergs, die meisten Banken würden sich genauso verhalten.

B,arj

zus.5
12.2.15

Über den Dokumentarfilm "Wer rettet wen?" von Herdolor Lorenz und Leslie Franke. Der Film zeigt, wer wirklich die Profiteure und wer die Opfer der Finanzkrise sind. Es geht nicht um "Griechenland vs. Deutschland", sondern um Finanzspekulanten vs. die Bevölkerung. Bisher das einzige positive Beispiel eines demokratischen Umgangs mit der Krise ist Island. Griechenland sollte nun folgen.   ¤

ktzt

6

22.2.15

"Empire: The Rise of the Oligarchs" - Wie in den USA und anderswo die Demokratie abgeschafft und durch die direkte Herrschaft der Superreichen ersetzt wird. Marwan Bishara spricht mit Rev. Dr William J Barber II, Liza Featherstone, James Andrew Felkerson, Amin Hussain, Luisa Kroll, Branko Milanovic, Erik Prince, Nomi Prins, David Rothkopf und Avik Roy. (Wurde schon im Mai 2014 gesendet.)  ¤¤

A

48

           
5.3.15

 

 

 

Bei Quer zwei Beiträge, die die Abläufe der kapitalistischen Betrugswirtschaft prima veranschaulichen.

1. ein Bericht aus Augsburg, wo einige offenbar korrupte Politiker gegen den Widerstand der Bürger die Privatisierung der Stadtwerke forcieren. Wunderbar, wie der Begriff der "Demokratie" hier ad absurdum führt und wie der korrupte Bürgermeister sich mit seinen pseudokompetenten Worthülsen selber entlarvt.   ¤

2. informiert Christoph Süß über die unglaublichen Finanzierungswege der (eigentlich) insolventen österreichischen Bank "Hypo-Albtraum-Adria" und erklärt dann an der Schultafel das "Spar-Paradoxon" : Der Staat und die Bürger müssen solange sparen, bis der Staat kaputtgeht und die Wirtschaft wieder direkt über die Konsumenten herrscht. Und warum geht es der deutschen Wirtschaft so gut? Weil sie an die armen Länder verkauft, die den Konsum mit Krediten finanziert haben, die sie jetzt nicht mehr zurückbezahlen können, sodaß auch deren Staaten nun zum Ausverkauf stehen. Das Ganze ist aus der Sicht der Wirtschaft keine Katastrophe, sondern eine Schnäppchen-Gelegenheit. Frage am Schluß: "Das ist - Diktatur? Nein das ist die Freiheit!"  - Dringend ansehen, so klar verständlich hat das bisher noch nie jemand erklärt!   ¤¤

Quer

 

Quer

 

5

 

8

 

                 
9.3.15

 

 

"Die Spur der Troika - Macht ohne Kontrolle" - Film von Arpad Bondy und Harald Schumann über das verheerende Wirken der Vertreter der Troika aus IWF, EZB und Europäischer Kommission in Europas Krisenländern. Der Film macht deutlich, dass hier eine Wirtschaftslobby ohne demokratische Legitimation agiert. Ihre Macht ist so dabei groß, dass EU-Gesetze übergangen werden können – alles im Namen eines vornehmlich von Deutschland propagierten Diktums: sparen. Schumann erläutert ein simples Prinzip: Die Wirtschaft ist ein Kreislauf – des einen Ausgaben sind des anderen Einnahmen. Sparen beide, kommt der Kreislauf zum Erliegen. Die von Berlin betriebene sogenanne Austeritätspolitik ist nichts anderes als ein Instrument zur Durchsetzung neoliberaler Prinzipien: Aufweichung bis Beseitigung von Tariflöhnen, Herabsetzung des Mindestlohns, Ausverkauf staatlichen Eigentums etc. Durchgesetzt wird sie mit einer Kälte, die über Leichen geht. (Text aus der jW vom 26.2.15)  ¤¤

Siehe auch den Artikel: "Wer hat die Macht?" (jW 24.2.)  

ARD

 

 

43

 

 

           
15.3.15

Über das Buch "Die Entscheidung Kapitalismus vs. Klima" von Naomi Klein. Die Erderwärmung läßt sich nur stoppen, wenn "wir" endlich das Dogma des ewigen Wachstums aufgeben, die Energiewirtschaft verstaatlichen und das System demokratisieren.  ¤

ttt

7

18.3.15

In Frankfurt demonstrieren 15.000 Linke gegen die Eröffnung des neuen Palastes der EZB. Am Rande kommt es dabei zu massiven Ausschreitungen einiger Teilnehmer, die dann Hauptthema der Berichterstattung werden. Bei kulturzeit geht es dagegen um die Inhalte. Demoteilnehmer verweisen auf kriminelle Geschäfte und politische Machenschaften der Banker. Zu Wort kommen u.a. Dietmar Dath und Giorgos Chondros. Naomi Klein sagt zu den Bankern: "Ihr seid die wahren Vandalen. Die Bühne für euren Vandalismus ist der ganze Planet."  ¤

ktzt,nam,E

zus.11

19.3.15

Der CSU-Landwirtschaftsminister weigert sich, wie versprochen bundesweit gentechnische Lebensmittel zu verbieten. Gespräch mit Thilo Bode (Foodwatch) darüber, was das mit dem "Freihandelsabkommen" TTIP zu tun hat.

Quer

11

                 
22.3.15

"Goldman Sachs - The Bank that rules the World" - Englische Fassung der Doku "Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt" von Jérôme Fritel und Marc Roche (arte 4.9.12) über die US-Bank, ihre kriminellen Machenschaften, ihren korrumpierenden Einfluß auf die Politik und ihre Schuld an Finanzkrise und Staatsschulden in Europa. (NNA)*   ¤¤

A

47

           
22.3.15

"TTIP: Das Ende der Demokratie?" - Beitrag bei ttt über die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat durch die Übermacht des Kapitals und speziell durch die "Freihandelsabkommen".  ¤

ttt

8

22.3.15

Etwas Neues aus der Welt der Superreichen: "Freeports", Hochsicherheitslager für Wertgegenstände, die größtenteils aus kriminellen Geschäften stammen, Riesenschließfächer jenseits der Kontrolle von Zoll und Steuerfahndung.

ttt

5

24.3.15

 

 

 

 

Nochmal (jetzt komplett) die Dokumentation "Die Spur der Troika - Macht ohne Kontrolle" von Arpad Bondy und Harald Schumann (siehe 9.3.15)   ¤¤

Und dann Wiederholung der Doku "Staatsgeheimnis Bankenrettung", ebenfalls von Arpad Bondy und Harald Schumann. Schon vor zwei Jahren ging Schumann der Frage nach, wo die Billiarden aus der Bankenrettung eigentlich geblieben sind (in Griechenland jedenfalls nicht!) Auch dieser Film ist dringend zu empfehlen, sehr gut recherchiert, gut verständlich.  ¤¤

Text von arte: "50 Milliarden Euro in Griechenland, 70 Milliarden Euro in Irland, 40 Milliarden Euro in Spanien - ein Eurostaat nach dem anderen sieht sich gezwungen, seine Banken mit gigantischen Summen zu stützen, um damit die Verluste auszugleichen, die den Geldhäusern aus faulen Krediten entstanden sind. Aber wohin gehen die Milliarden eigentlich? Wer sind die Begünstigten? Mit dieser einfachen Frage reist der preisgekrönte Wirtschaftsjournalist und Sachbuchautor Harald Schumann quer durch Europa und bekommt verblüffende Antworten.
Die Geretteten sitzen - anders als häufig vermittelt und von vielen angenommen wird - nicht in den ärmeren Eurostaaten, sondern hauptsächlich in Deutschland und Frankreich. Ein großer Teil des Geldes landet nämlich bei den Gläubigern der Banken, die gerettet werden wollen oder müssen. Und obwohl diese Anleger offenkundig schlecht investiert haben, werden sie - entgegen aller Logik der freien Marktwirtschaft - auf Kosten der Allgemeinheit vor jeglichen Verlusten geschützt. Warum ist das so? Wer bekommt das Geld?"

RBB

 

 

 

 

44

58

 

 

 

 

           
26.3.15

 

Noch ein Beitrag über Naomi Klein und ihr neues Buch "Die Entscheidung Kapitalismus vs. Klima" (und ihren Film "This changes Everything"). Der Beitrag kritisiert, daß Klein keine Alternativen aufzeigt und keinen Weg aus dem Kapitalismus. Ich füge noch an, daß sie zwar fundiert den Kapitalismus kritisiert, aber von der Physik des Klimawandels nicht allzuviel verstanden hat. Aussagen wie "Beim Klimawandel stehen wir vor einer klar belegten Deadline am Ende dieses Jahrzehnts" und alles Gerede davon, man könne die Erwärmung bei 2 Grad stoppen, sind physikalischer Humbug. Die Erwärmung hat vor ca. 20 Jahren begonnen und läßt sich inzwischen nicht mehr stoppen. Auf welchem Niveau sich ein neues Gleichgewicht ergeben wird, weiß noch niemand. "Wir" können allenfalls eine weitere Eskalation verhindern. Wenn wir es irgendwie schaffen, den Kapitalismus loswerden.

ktzt

 

8

 

15.4.15

Über die Crowdfunding-Kampagne, mit der Russell Brand das Bankensystem erledigen will.

RT

2

16.4.15

Die Weltbank vertreibt mit ihren "Entwicklungsprojekten" Millionen von Bauern von ihrem Land und damit in Abhängigkeit, Hunger und Elend. Das ist seit vielen Jahren bekannt und nun auch vom deutschen TV erkannt worden. Immerhin gut, daß darüber berichtet wird (was aber Herrn Gniffke sicherlich nicht gefällt).

TS

2

18.4.15

Internationaler Aktionstag gegen das Freihandelsabkommen TTIP. Große Demos in vielen europäischen Städten. Bei ARD und ZDF sind die Demos in Deutschland Hauptthema des Tages. 

TS,hj,E

zus.7
18.4.15

Isabelle Kumar spricht mit Noam Chomsky (auch im englischen OT). Der drohende Untergang der Menschheit durch die Umweltkatastrophe und durch einen Atomkrieg. Das Atomabkommen mit dem Iran und die Bedrohung durch die Atomwaffenstaaten USA und Israel. Der Drohnenkrieg der USA. Die Ausdehnung der Nato und der Ukrainekonflikt. Die Zerstörung des Wohlfahrtsstaats in Europa und der wachsende Rassismus. Hoffnungen auf Griechenland und Spanien.   ¤

E

2x19

            
19.4.15

Beitrag über den britischen Komiker Russell Brand, Autor des Buches "Revolution", in dem er zu ebendieser aufruft. (Das Buch ist übrigens fürchterlich langatmig, sehr liederlich übersetzt und kaum komisch. Ob es inhaltlich weiterführt, weiß ich noch nicht.)

ttt

5

22.4.15

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit der Autorin Zoe Williams über Steuern. Warum es etwas Gutes sein sollte, sie zu bezahlen (weil damit das Zusammenleben verbessert wird), und warum die herrschende Politik dafür sorgt, daß man sie nicht bezahlen möchte.  ¤

RT

10

           
26.4.15

 

 

 

 

"Precht: Wann kommt der Kommunismus?" - Richard David Precht spricht mit Sahra Wagenknecht über die Kritik des bestehenden Wirtschaftssystems und die Utopie einer menschenwürdigen Gesellschaft. Dabei legt Precht immer wieder den Finger in eine große offene Wunde der Linken: wir haben kein Gegenmodell, kein anschauliches Bild davon, wie wir besser zusammenleben könnten. Precht bietet hier sogar eher Vorschläge an als Wagenknecht, meist abgeleitet aus den klassischen Schriften von Marx. Ganz außen vor bleibt die wirklich spannende Frage, wie der überlebensnotwendige Schritt zur weltweiten Abschaffung des Kapitalismus aussehen soll und wie wir dahinkommen. Das Wort "Revolution" fällt in der ganzen Sendung nicht ein Mal. Stellenweise ist Precht deutlicher links als Wagenknecht, so möchte er das bedingungslose Grundeinkommen einführen, sie nicht. Die Idee des Grundrechts auf Arbeit ist Frau Wagenknecht offenbar völlig fremd.   ¤¤

Um die Frage zu beantworten: er kann jeden Tag kommen. Die Welt ist schon lange überreif, den Schritt zur neuen Ordnung zu tun. Es ist gar nicht viel dafür nötig. Es muß nur in allen Ländern der Wille da sein, den Schritt (die Revolution) zu machen, und dann macht man ihn. Durch das Internet haben wir auch eine technische Möglichkeit, ihn weltweit abzustimmen und das weitere Vorgehen abzusprechen. Nur leider versteht noch Niemand, wie genau der Schritt aussehen soll. Ich glaube aber, daß es ein sehr einfacher und kurzer Schritt sein wird. Danach wird nicht alles sofort besser, aber vieles einfacher. "Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein."

ZDF

 

 

 

 

43

 

 

 

 

            
18.5.15

"Die Story im Ersten: Wohlstand für alle - Was bringen Freihandelsabkommen?" - Film von Tilman Achtnich. Bringt TTIP wirklich mehr Wohlstand für alle? Oder profitieren nur die Großkonzerne? Der Film blickt auf Länder, die schon ähnliche Abkommen abgeschlossen haben, z.B. Mexiko.   ¤¤

ARD

44

21.5.15

Christoph Süß erklärt (mal wieder als Erster im TV), warum die Herrschenden gerne das Bargeld abschaffen möchten und welche Folgen das für uns hätte.    ¤

Quer 3
           
27.5.15

In der Schweiz sind sieben hohe Funktionäre der FIFA wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Hauptthema bei allen Sendern, hier nur die recht informativen Berichte von Euronews.

E

5
3.7.15

Dominic Kane berichtet aus Berlin über die Euro-Krise, und dabei auch über das "Museum des Kapitalismus" in Berlin. 

A 3
6.7.15

 

"Die Fleisch-Mafia - Das geheime Netzwerk der Schlachthöfe" - Film von Michael Nieberg über die kriminellen Machenschaften des Scheinfirmenimperiums des Ralf Rösken. Man vermittelt osteuropäische Billigarbeiter an Schlachthöfe und nutzt dabei die Schwerfälligkeit von Staatsanwaltschaften und Steuerfahndern und die EU-Freizügigkeit, um Hygiene- und Sozialstandards zu umgehen, keine Steuern zu zahlen, Schwarzgeld zu waschen. Man hat Informanten bei den Behörden, die vor Durchsuchungen rechtzeitig warnen. Auf der Strecke bleiben die Arbeiter und letztlich auch die Konsumenten des Billigfleischs. ¤

Über einen dieser Schlachthöfe (in Düring bei Bremerhaven) und die betrogenen Sklavenarbeiter von "Meat & More" habe ich hier schon berichtet, unter "Fischtown und Umzu", im Dezember '14 und März '15.

ARD

 

29

 

14.7.15

"Pelzig hält sich". Gespräch mit Thilo Bode über TTIP.  (NNA)*

ZDF

13

30.7.15

Auch gegen das US-pazifische Freihandelsabkommen TTP gibt es Widerstand. Andrew Thomas berichtet von Protesten von Ureinwohnern gegen die Geheimverhandlungen auf Hawaii.

A

1

19.8.15

Über den neuen Kinofilm der "Yes Men": "Die Yes Men - jetzt wird's persönlich"

ktzt

4
30.8.15

Beitrag über den britischen Politologen Colin Crouch und sein Buch "Die bezifferte Welt - Wie die Logik der Finanzmärkte das Wissen bedroht". Crouch stellt u.a. fest, daß die Vorstände aller großen Banken Kriminelle sind. Die Gier nach Profit sei eine "Autoimmunkrankheit", die nach allen Lebensbereichen greift und das menschliche Wissen vernichtet. "Wollen wir denkende und mitfühlende Lebewesen sein, oder verdummte Leistungsträger eines Systems, das mitnichten unser aller Wohl anstrebt, sondern ausschließlich seine eigene Selbsterhaltung?"

ttt

7

8.9.15

Bei "Pelzig hält sich" spricht Barwasser mit dem "Transformationsdesigner" Harald Welzer über ganz konkrete Wege aus dem Kapitalismus.

ZDF

16

14.9.15

Gespräch mit Joseph Stiglitz (neues Buch: "Reich und Arm - Die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft") über die Ursachen der Flüchtlingsbewegung, zum Einen den riesigen Wohlstandsabstand zwischen Europa und Afrika, zum Anderen die Auswirkungen des Angriffs der USA auf den Irak. 

ktzt 8
17.10.15

"Noam Chomsky: Knowledge and Power" - Film über den bedeutendsten Intellektuellen unserer Zeit und seine Kritik am herrschenden System.  (Leider nur teilweise gesehen.)   ¤¤

A

47

            
30.10.15

Im "Neo Magazin Royale" klärt Jan Böhmermann ("Ich interessiere mich nicht für Fußball") über die korrupten Beziehungen des Sportartikelkonzerns Adidas und seines Chefs Herbert Hainer zu den Fußballverbänden auf. Sehr witzig, zugleich sehr erhellend.

ZDF

10

31.10.15 Richard Quest spricht mit Joseph Stiglitz über die gescheiterte neoliberale Wirtschaftspolitik, die in den USA nur mehr Ungleichheit und mehr Armut, aber nicht mehr Wohlstand gebracht hat. Stieglitz sieht sich keineswegs als Sozialisten, sondern er fordert eine Rückkehr zu einer funktionierenden Marktwirtschaft, die nicht von den Interessen der Megareichen bestimmt wird. "Ungleichheit ist nicht die Folge ökonomischer Gesetze, sondern von bewußt herbeigeführten Entscheidungen." C 3
4.12.15

Beitrag über die Thesen des Philosophen Axel Honneth ("Die Idee des Sozialismus") zu einer Erneuerung der sozialistischen Idee. Der Sozialismus sei im 20. Jahrhundert gescheitert, weil Marx mit seiner Unterbewertung der politischen Demokratie und mit seinem Geschichtsdeterminismus den Mißbrauch durch Diktatoren ermöglicht habe.

ktzt

7

8.12.15

Der BBC-Wirtschaftszampano Aaron Heslehurst spricht mit dem Experten Andrew Walker über die Weigerung der Saudis, ihre Ölförderung zu senken. Durch den niedrigen Ölpreis werden andere ölexportierende Länder (u.a. Venezuela) in den Ruin getrieben. Nötig wäre ein Preis über 120$, momentan sind es 37$, demnächst nur noch 25$.

B

5

18.1.16

Nach einer Studie von Oxfam besitzen die 62 Reichsten soviel wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Und das reichste Prozent soviel wie die restlichen 99 Prozent. Fast alle Sender melden diese Zahlen. Einschätzungen bei AJE von Duncan Exley (The Equality Trust) und bei der BBC von Max Lawson (Oxfam). Leider nennt niemand absolute Zahlen: wieviel besitzen denn nun jeweils die 62, die 70 Millionen, die 7 Milliarden, die einen 3,5 Milliarden und die anderen 3,5 Milliarden? Konkrete Zahlen nur bei Euronews, die sind allerdings offenkundig falsch oder mißverständlich (44% / 41%).

A,B,arj,E

zus.11
24.1.16 "Population Boom" - Dokumentarfilm von Werner Boote über die Ideologie der "Überbevölkerung", die uns weismacht, gerade diejenigen, die am wenigsten Ressourcen verbrauchen, seien "zuviele". Die Argumentation ist teilweise holperig, teilweise überzeugend, hier besonders die Ausführungen der indischen Aktivistin Farida Akhter. Dem Fazit kann ich mich anschließen: es kommt nicht so sehr auf die Zahl an, sondern darauf, wie wir leben. Trotzdem glaube ich, daß eine nachhaltige langlebige Zivilisation nur mit sehr viel weniger Menschen funktionieren wird - ca. 100-500 Millionen, je nachdem, was dann noch vom Lebensraum Erde übrig sein wird. Der Film ist insgesamt auf jeden Fall sehr sehenswert.  ¤¤ 3sat 89
31.1.16

Was ich immer sage: es gibt keine "Flüchtlingskrise"! Die Menschen, die da aufeinmal zu uns kommen, sind die Opfer eines Systems, das bei uns Wohlstand produziert und anderswo Armut. Sie konfrontieren uns mit den Folgen unserer Lebensweise. Auch in Europa funktioniert der Kapitalismus nicht mehr richtig. Statt über Flüchtlinge sollten wir über Arm und Reich reden, über gerechten Welthandel, über Klimapolitik. Wenn wir uns von den Rassisten das Narrativ vorschreiben lassen, ist unsere Demokratie bald am Ende.  - Kluge Gedanken des Historikers Philipp Blom und des Politologen Claus Leggewie. - Und in den Talkshows redet man mit den Nazis darüber, wie man die Ausländer loswird, statt mit den Ausländern darüber, wie man die Nazis wieder loswird.   ¤

ttt

6

4.2.16

In Auckland (Neuseeland) unterzeichnen Vertreter von 12 Pazifikstaaten das TPP-Freihandelsabkommen. Draußen demonstrieren Tausende gegen den Ausverkauf von Demokratie und Arbeiterrechten. Polizisten verhaften statt der Verbrecher im Kongresszentrum lieber einige Demonstranten.   ¤

RT,TS,E

zus.8
19.3.16

Bei "UpFront" spricht Mehdi Hasan mit Naomi Klein über ihre These, daß sich der Klimawandel nur vermeiden läßt, wenn das kapitalistische System beendet wird, das auf Verschwendung, Konkurrenz, Wegwerfen, Konsumwerbung und ewigem Wachstum basiert. - Im "Reality Check" ein paar Fakten darüber, wer (in den USA) die Leute finanziert, die den Klimawandel leugnen: Ölkonzerne und Megareiche wie die Koch-Brüder.   ¤

A

18

                
3.4.16

Ein internationaler Rechercheverbund veröffentlicht die "Panama-Papers" der Korruptionsberatungsfirma "Mossack Fonseca". Darin finden sich Details über 215.000 Tarnfirmen, bei denen der weltweite Geldadel (Politiker, Wirtschaftsbosse, Sportler und andere Kriminelle) seine meist illegal erworbenen Vermögen anlegt, um dafür keine Steuern zu bezahlen. Unter den bisher veröffentlichten Namen sind der ukrainische Präsident Poroschenko, der saudische "König" und ein Freund von Präsident Putin. - Bei AJE Infos von Luke Harding ("Guardian"), in den Tagesthemen Kommentar von Julia Stein. Morgen (Montag) eine Doku bei der ARD mit weiteren Details.

A,B,TS,TT,E

zus.21

                 
4.4.16

 

Mehr über die geleakten Daten über Tarnfirmen von Steuerhinterziehern. Die "Panama Papers" erwähnen u.a. 143 Politiker aus 50 Ländern. In Island fordern Demonstranten den Rücktritt des offenbar korrupten Premierministers. Andere Politiker erklären ihre Finanzen zur Privatsache. Fast alle Berichte erwähnen Putin, immer mit dem Zusatz, daß er selber gar nicht auf der Namensliste steht. Bei RT wird diese etwas seltsame Sicht kritisiert. Interessante Einschätzungen von Afshin Rattansi.

"Panamapapers - Im Schattenreich der Offshorefirmen" - Dokumentation von Christian Deker, Willem Konrad und Nils Casjens. Präsentiert von Christoph Lütgert. (NNA)*

A,Sky,RT,TS,TT,E

 

ARD

zus.36

 

55

                 
5.4.16

Islands Premier tritt wegen der Briefkastenfirma seiner Frau zurück (was er am nächsten Tag dementiert). - Parteien in Deutschland diskutieren über ein Verbot von Briefkastenfirmen. - Cameron weist alle Vorwürfe zurück. - Euronews berichtet über Tarnfirmen der Regime Syriens und Nordkoreas, und über Vorwürfe gegen Marine le Pen.

A,TS,E

zus.16
5.4.16

"Freihandelsabkommen TTIP – Freie Fahrt für Abzocker?" - In Rumänien sind bei einem Dammbruch einer Kupfergrube im Jahr 2000 ganze Landstriche unter giftigen Schlämmen begraben worden. Gleich daneben, in Rosia Montana, wollte der Konzern Gabriel Resources eine gigantische Goldmine anlegen. Nach Protesten und Klagen der Einwohner wurde das Projekt 2013 gestoppt. Nun klagt Gabriel Resources vor einem "Schiedsgericht" in den USA auf "Schadensersatz" wegen dieser "Verletzung des Freihandels". Mit TTIP wollen die EU und SPD-Minister Gabriel solche Klagen überall in Europa möglich machen.  ¤

frontal21

9

6.4.16

Bei "Going Underground" spricht Afshin Rattansi mit Kristinn Hrafnsson (WikiLeaks) über Hintergründe der Veröffentlichung der Panama Papers. Hinter dem Journalistenkonsortium ICIJ sollen diverse US-Milliardäre stecken, u.a. George Soros. Es fällt auf, daß kaum Amerikaner in den Listen stehen und die Namen sehr selektiv veröffentlicht werden, im Gegensatz zu den ähnlichen Veröffentlichungen durch WikiLeaks. - Entsprechende Meldung bei PressTV.

RT,P

zus.10

           
12.4.16

"Geldwäsche in Deutschland - Das Versagen von Banken und Politik" - Der "Deutsche Bankenverband" (kurz "Bankerbande") hat zu seinem Präsidenten den Chef der Hamburger "Berenberg Bank" gewählt, die laut Panama Papers "exklusiv" Waffenschieber, Drogendealer und Terroristen bei der Geldwäsche betreut. Bankenaufsicht und Finanzämter sind den Kriminellen gegenüber völlig hilflos, auch wegen lascher Gesetze.

TS,frontal21 zus.13
13.4.16

Beitrag über das Bedingungslose Grundeinkommen, das auch in der Schweiz diskutiert wird. Demnächst gibt es dazu eine Volksabstimmung. Gespräch mit Sascha Liebermann (Soziologe).

ktzt

10

13.4.16

Beitrag über die Panama Papers und die Spekulationen darüber, wer ein Interesse an deren Veröffentlichung hatte. Die beteiligten Journalisten glauben nicht an eine CIA-Verschwörung. - Etwas skurril ist die Behauptung, der prominenteste betroffene Deutsche sei ein Imkreisfahrer. Dessen Namen hat kein Mensch jemals gehört.

Zapp

8

14.4.16

Unter den Steueroasen liegt Deutschland weit vor Panama. Wirtschafts- und andere Verbrecher aus aller Welt können sich hier ihre gestohlenen Milliarden waschen lassen. Es gibt keine effektiven Kontrollen. Herr Schäuble will das so.

Monitor

4

16.4.16

Bericht und Hintergrundinfos zur bevorstehenden Konferenz in Doha (Katar), bei der die 15 Länder, die zusammen drei Viertel des Erdöls fördern, ein Einfrieren der Fördermenge (keine Drosselung) beschließen wollen. Betroffen wäre davon eigentlich nur der Iran, der jetzt nach dem Ende der Sanktionen seine Förderung wieder hochfahren will. Das Land wird darum wohl die Konferenz boykottieren.

A

4

17.4.16

Die 18 teilnehmenden Ölförderländer haben sich bei der Konferenz in Doha nicht auf eine Begrenzung der Fördermengen geeinigt. Infos aus Doha von Bernard Smith. - Gleich danach stürzt der Ölpreis noch weiter ab.

A 3
24.4.16

Beitrag über Paul Mason ("Postkapitalismus") und seine Kritik des Neoliberalismus. Zweifellos richtige Analyse: der Kapitalismus bedroht die menschliche Zivilisation. Mason glaubt aber, der Kapitalismus werde sich durch die Freiwillige Ökonomie des Internet (Wikipedia) irgendwie selber abschaffen. Ausgerechnet ttt stellt infrage, ob die Reichen ihre Privilegien freiwillig ("ohne Gewalt") aufgeben werden.

ttt

6
27.4.16

Zwei Bücher über die ökonomische Realität. Marcel Fratzscher vom DIW kritisiert in "Verteilungskampf" die wachsende Ungleichheit in Deutschland und fordert eine Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft. Robert Misik analysiert in "Kaputtalismus" ein selbstzerstörerisches System, in dem die wachsende Ungleichheit den politischen Extremismus (AfD) befeuert. Er meint, es müsse doch möglich sein. die enorme Produktivität in Wohlstand für alle umzusetzen.

ktzt

6
28.4.16

Noch ein Beitrag über die Mitverantwortung von BASF für die brutale Ausbeutung in einer Platinmine in Südafrika. (Siehe Vortag, "Zapp", unter Rassismus.)

Panorama

10

2.5.16

Mehr über die enthüllten TTIP-Unterlagen. Regierungsvertreter behaupten, das sei alles irrelevant, nur vorläufige Verhandlungsunterlagen. Auf jeden Fall kann man jetzt diskutieren über die vorher auf Wunsch der USA streng geheimgehaltenen Pläne. Leider wird nirgends thematisiert, ob nicht die Unterhändler (und zwar sowohl die von der EU als auch die aus den USA) bereits durch die Diskussion über eine Aufhebung von Demokratie und Rechtsstaat Hochverrat begangen haben.

arj,TS,E zus.7
11.5.16

 

 

 

"Ist der Kapitalismus ein Verbrechen?" - Das ist mal eine gute Frage. Bericht über das "Kapitalismustribunal" in Wien. Im Theaterraum des "brut" wurden sieben Themenblöcke verhandelt, u.a. "Planet Erde in der Zeit der kapitalistischen Produktionsweise". Zum Thema "Arbeit im Kapitalismus" heißt es in der Anklage, daß Menschen im Kapitalismus wie verwertbare Waren behandelt werden. Richter war hier Wolfgang Nescovic. Ein Urteilsspruch soll im November veröffentlicht werden. - Gespräch dazu mit Harald Welzer (allerdings nur kurz zum Thema, stattdessen geht es um sein neues Buch.) Welzer hält die Fragestellung für falsch und behauptet, der Kapitalismus habe "uns" (*) in den letzten 200 Jahren den Wohlstand gebracht. Das ist genau der Denkfehler. Das würde heißen, ohne Kapitalismus hätte es diese materielle und kulturelle Entwicklung nicht geben können. Ich behaupte das Gegenteil: ohne Kapitalismus könnte die Menschheit schon lange in Frieden untereinander und mit der Natur, in Wohlstand und in wirklicher kultureller Freiheit leben. Und wir hätten schon längst den Mars besiedelt und würden die Suche nach anderen Zivilisationen als vordringliche Menschheitsaufgabe betreiben. Letzteres verhindert zu haben wird rückblickend vielleicht das größte Verbrechen des Kapitalismus gewesen sein.  ¤

(*) Apropos "uns" - daß der Kapitalismus es unmöglich macht, die Menschheit als eine Einheit, ein "wir" zu betrachten - auch das ist ein Verbrechen des Kapitalismus. 

ktzt

 

 

 

11

 

 

 

29.5.16

Bei "Berlin direkt" ein Beitrag über das BGE (bedingungsloses Grundeinkommen). Neben den bekannten guten Argumenten dafür auch ein O-Ton von DGB-Chef Hoffmann, der das BGE für Unfug hält und meint, ein Spitzensteuersatz von 70 % sei "irre". Klar, besser wären 90 %. Hat jahrzehntelang in Skandinavien bestens funktioniert. Fragt sich nur, was so ein Mann in einer Gewerkschaft zu suchen hat.

ZDF

5

5.6.16

Bei der Volksabstimmung in der Schweiz haben die Bürger im ersten Anlauf die Einführung eines BGE abgelehnt, mit Dreiviertelmehrheit. Die Debatte soll aber weitergehen, die Befürworter wollen nächstesmal einen verbesserten Vorschlag vorlegen. Durch die Kampagne in der Schweiz ist die Debatte über das BGE weltweit in Bewegung gekommen.  - Rückblickend wird es den Menschen völlig bizarr erscheinen, daß man einmal für Arbeit bezahlt wurde und daß die Menschen dies nicht ändern wollten. Ähnlich wie es uns unvorstellbar erscheint, daß Menschen die Sklaverei akzeptiert haben. Das Recht auf Arbeit ist neben dem Recht auf Leben eines der beiden elementaren Menschenrechte.

A,Sky,TS,TT,E

zus.12

                 
14.7.16

Beitrag über die Einkommensentwicklung in Deutschland. Über die Einkommen der Superreichen waren bisher keine Daten bekannt. Jetzt zeigt eine geleakte Datenbank: je reicher, desto mehr Zuwachs. Von 1997 bis 2014: einfache Beschäftigte: 15 %, Geschäftsführer 42 %, Vorstände 59 %, DAX-Vorstände 186 %. U.a. eine Folge des von "Rot/Grün" gesenkten Spitzensteuersatzes.

Monitor

7

21.8.16

Über den Dokumentarfilm "Die Stadt als Beute" von Andreas Wilcke. "Investoren" sehen Wohnungen nicht als Lebensraum von Menschen sondern als Renditeobjekte. Sie vertreiben die Menschen aus billigen Wohnungen um die Miete per Luxussanierung zu vervielfachen. Besonders in Berlin, aber auch anderen Großstädten, verkommen die Innenstädte zu seelenlosen Luxusbunkern für die Oberschicht, während das Volk in ebenso seelenlose Betonsilos am Stadtrand verdrängt wird. Der Staat hat sich aus dem sozialen Wohnungsbau weitgehend zurückgezogen und mischt sich an das Treiben der Profiteure nicht ein. Das Grundgesetz (Sozialstaatsverpflichtung, Unverletzlichkeit der Wohnung) interessiert nicht mehr.  ¤

ttt

7

23.8.16

Am internationalen Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel fragt ein Beitrag, wieviele Sklaven heute für einen normalen Konsumenten in Deutschland arbeiten. In vielen Produkten steckt Sklavenarbeit, weil sie oder die Rohstoffe aus Ländern mit brutaler Ausbeutung kommen. Kakao und Kaffee werden in Westafrika von Kindersklaven geerntet, Kosmetika und Textilien stammen aus Fabriken in Asien, in denen für Hungerlöhne geschuftet wird. Bei Elektronik kommen die Rohstoffe aus Bürgerkriegsländern, in den Fabriken in Indien und Malaysia gibt es massive Ausbeutung von Wanderarbeitern. Auch in Europa arbeiten Zwangsarbeiter, z.B. "illegale" Immigranten auf den Tomatenfeldern in Spanien.  ¤

h+

3

8.9.16

Im Kapitalismus wird selbst das Sterben zur Ware, zum Geschäft. Da ambulante Pflegedienste umso mehr Geld von den Krankenkassen bekommen, je mehr Technik sie einsetzen, wird das Leben von Sterbenden künstlich verlängert, auch gegen deren erklärten Willen. Da werden dann auch mal Leichen noch tagelang "beatmet", um länger zu kassieren. - Bei "Monitor" eine verdeckte Recherche dazu. Bei "Markus Lanz" Gespräch mit dem Arzt Matthias Thöns (Autor von "Patient ohne Verfügung"), der auch im Beitrag zu Wort kam.  ¤

Monitor

ZDF

11

15

29.9.16

Die OPEC beschließt bei einem Treffen in Algier nach langen Verhandlungen, endlich wieder eine Höchstmenge (33 Millionen Barrel pro Tag) für die Ölförderung einzuführen, um den Preisverfall zu beenden. Möglich wurde das offenbar durch eine Einigung zwischen dem Iran und den Saudis. 

A,TS

zus.4

            
29.9.16

Im Bundesfinanzministerium hat jahrelang ein Mann im Auftrag der Banken dafür gesorgt, daß deren illegale Pläne direkt in Gesetze umgesetzt wurden, damit sich einige superreiche Gangster (Maschmeyer usw.) über die "Cum-Ex"-Geschäfte mehr als 10 Milliarden aus dem Staatshaushalt abzweigen konnten. Bericht mit unfassbaren Originalzitaten des beamteten Lobbyisten Arnold Ramackers. Minister von CDU und SPD haben von dem kriminellen Treiben gewußt und dieses offenbar gebilligt.   ¤

Monitor

8

13.10.16

Das Bundesverfassungsgericht lehnt eine Eilklage gegen das Handelsabkommen CETA ab, verfügt aber, daß das Abkommen so gestaltet werden muß, daß es bei einer Ablehnung in der Hauptverhandlung auch wieder zurückgenommen werden kann.

TS

2

16.10.16

Das Bedingungslose Grundeinkommen wird auch in den USA diskutiert. Dort heißt es "Universal basic income" (UBI). Bei Fareed Zakaria ("GPS") tauschen Chris Hughes und Eduardo Porter die Argumente aus.

C

9

21.10.16

 

Föderalismus und Demokratie in Europa funktionieren doch noch: dank der Ablehnung Walloniens (Provinz in Belgien) ist das Freihandelsabkommen CETA nun endlich doch noch gescheitert. Kanadas Handelsministerin Chrystia Freeland reist schwer enttäuscht nach Hause.  - Die Berichte erklären den Vorgang zwar völlig unberechtigt zu einer Niederlage für Europa, zeigen aber trotzdem deutlich die Gründe auf, warum die Wallonen die weitere Öffnung für die hemmungslosen Profitinteressen der Konzerne abgelehnt haben.  - Und grundsätzlich sollte man fragen, ob wir nicht statt immer mehr Handel endlich massive Beschränkungen eines völlig überdimensionierten, ökologisch und sozial zerstörerischen Welthandels brauchen, ebenso eine Rückkehr zu einer den menschlichen Bedürfnissen angemessenen Produktion. Grenzen dicht für die Konzerne, Grenzen auf für die Menschen!   ¤

hj,TT

 

zus.7

 

23.10.16

Die Journalistin Ulrike Herrmann (taz) kritisiert in "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung" den Neoliberalismus und fordert eine Wiederbelebung der "sozialen Marktwirtschaft". Die Kritik beruft sich auf Marx, Smith und Keynes und ist sehr fundiert. Der Lösungsansatz wohl etwas naiv. 

ttt

5

30.10.16

Nachdem Belgiens Regierung doch noch zugestimmt hat, unterzeichnen in Brüssel Vertreter der EU und Kanadas "liberaler" Premier Trudeau feierlich das CETA-Abkommen zur Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat zugunsten der Macht der internationalen Konzerne. Das Abkommen tritt aber erst nach Zustimmung des EU-Parlaments in Kraft und könnte noch durch ein Urteil des deutschen Verfassungsgerichts gekippt werden.

E

2

3.11.16

"Tod eines Managers. Der Fall Wauthier" - Film von Tina Soliman und Torsten Lapp über den schweizer Versicherungsmanager Pierre Wauthier, der Selbstmord beging, nachdem er den damaligen Firmenchef Josef Ackermann scharf kritisiert hatte.

HR

29
18.11.16

Beitrag über die wirklich Mächtigen, die Superreichen, "Investoren" und Oligarchen, wie den Milliardär Lawrence Fink, Chef von "Blackrock". Interessantes Buch dazu: "Wem gehört die Welt?" von Hans-Jürgen Jacobs.   ¤

aspekte

6

18.11.16

Beitrag über den Spielfilm "I, Daniel Blake" von Ken Loach, der die Opfer des Systems betrachtet. Auch in Britannien wurde der Sozialstaat zerschlagen und ein kafkaeskes System von Sanktionen gegen Arbeitslose installiert, ganz ähnlich den illegalen Hartz-Gesetzen in Deutschland.  ¤

aspekte

4

24.11.16

Während Siemens-Chef Käser sich für ein Grundeinkommen ausspricht, wird dessen Finanzierung illusorisch: nach Trump kündigen auch diverse europäische Regierungen Steuersenkungen für die Unternehmen an (USA 15 %, Britannien 15 %,  Ungarn 9 %) und starten damit einen neuen Steuerdumpingwettkampf.

Quer

3

           
30.11.16

Der Finanzbetrüger Maschmeyer muß vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuß zu den illegalen "Cum-Ex-Deals" als Zeuge aussagen und tut dort so, als sei er selber von den Banken hereingelegt worden. (Allein schon der vulgär-doppeldeutige Name der Deals deutet darauf hin, daß der Ludenkumpel eher zu deren Erfindern gehörte.)

Zapp

7
4.12.16

"Die Abstiegsgesellschaft und die Super-Reichen" - Der Soziologe Oliver Nachtwey warnt in "Die Abstiegsgesellschaft" davor, daß der ungebändigte Kapitalismus zum Erstarken der Rechtspopulisten und zur Zerstörung der Demokratie führt. Es sei dringend nötig, den Sozialstaat wiederherzustellen. - Sehr einleuchtende Bilder und korrekte Einschätzungen. Die Frage, warum niemand ein Konzept für einen Umbau des Systems hat, wird aber nicht überzeugend beantwortet. Die Antwort hat natürlich mit der Globalisierung zu tun. Mehr als je zuvor wird heute deutlich, daß eine Revolution (ob nun zum Umbau des Kapitalismus oder zu dessen Abschaffung) nur Erfolg haben kann, wenn sie weltweit stattfindet.  ¤

ttt

8

5.12.16

"Wir Sklavenhalter - Ausbeutung in Deutschland" - Film von Joanna Michna. Über die gnadenlose Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen aus Osteuropa, in norddeutschen Schlachthöfen, bei mobilen Pflegediensten und in der Sexindustrie. Die alltägliche Entrechtung der Zwangsarbeiter bei den diversen Ein-Euro-Job-Diensten der "Arbeitsagentur" wird nicht angesprochen.

ARD

44

29.1.17

"Wenn Arbeit abgeschafft wird, muß auch die Abhängigkeit vom Lohn abgeschafft werden." Durch die Digitalisierung und Roboterisierung der Wirtschaft verschwinden massenweise menschliche Arbeitsplätze. Die Gewinne der Unternehmen steigen weiter, während die Zahl der Armen wächst. Darum ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nötig (und kann durch eine Maschinensteuer finanziert werden). Wie Götz Werner richtig feststellt: dann wäre endlich Artikel 1 des Grundgesetzes erfüllt.  ¤

ttt

6

12.2.17

 

Bei "BBC-Newsnight" ein Statement des Schriftstellers Pankaj Mishra ("The Age of Anger") über den Aufstieg der Rechten als Folge der Lebenslüge des Kapitalismus. Die Ideen von Freiheit, Gleichheit und Wohlstand wurden im 18. Jahrhundert von einer kleinen Gruppe reicher weißer Männer, Sklavenhalter und Intellektuelle, entwickelt. Sie waren aber nie für die Massen der Besitzlosen gemeint. Wir hatten gehofft, der globale Kapitalismus werde allgemeinen Wohlstand bringen und die Gesellschaft egalisieren. Stattdessen ist, während immer mehr Menschen weltweit zu Wohlstand kommen (bei wachsenden Folgen für die Umwelt), die Ungleichheit massiv gewachsen. Daraus entstehen die Vorbehalte, die nun von den rechten Demagogen ausgenutzt werden. (Sehr kurzgefasst.) Kritische Nachfragen dazu von Evan Davis.  ¤

B

 

8

 

            
19.2.17

Beitrag über den Spielfilm "Der junge Karl Marx" von Raoul Peck ¤

ttt

7

12.3.17

Bei BBC-Newsnight ein "Viewsnight" des niederländischen Autors Rutger Bregman (@rcbregman): Fast alle Menschen sind wirklich nett. Werte wie Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit sind ihnen wichtiger als Geld und Macht. Die Nachrichten erzählen uns aber, die Menschen seien gewalttätig und korrupt. Politiker bauen darauf einen bürokratischen Überwachungsstaat auf. Man stelle sich vor, die Menschen würden danach behandelt, wie sie sind: freundlich, kreativ und bereit, zum Gemeinwohl beizutragen. Das würde eine Revolution auslösen, an den Arbeitsplätzen, im Sozialsystem, in der Demokratie. Es ist ein Akt der Rebellion, an das Gute im Mitmenschen zu glauben.  ¤

B

2

           
19.3.17

Beitrag über Jean Ziegler, sein neues Buch "Der schmale Grat der Hoffnung" und die Filmbiografie "Jean Ziegler - Der Optimismus des Willens".

ttt

6
11.4.17

 

"Kein Gott, kein Herr! - Eine kleine Geschichte der Anarchie" - Dokumentation von Tancrède Ramonet.  ¤

Teil 1: "Lust an der Zerstörung" (1840 bis 1914): die Entstehung des Anarchismus als Teil der Arbeiterbewegung gegen den Kapitalismus. Die Gründer der anarchistischen Philosophie, Proudhon, Bakunin. Die Rolle der Anarchisten in der Pariser Commune. Die Erste Internationale. Anarchisten in den USA, Haymarket. "Propaganda der Tat" vs. Generalstreik vs. individualistische Kolonien. Und ein viel zu kurzes Kapitel über die "Frauensektion" der anarchistischen Bewegung, nur ein Halbsatz über Emma Goldman.

Teil 2: "Erinnerung der Besiegten" (1911 bis 1939): anarchistischer Aufstand in Mexiko. Die russische Revolution, Machno, Unterdrückung durch die Bolschewiki, Kronstadt. Aufstände in aller Welt. Sacco und Vancetti. Der Aufstieg des Faschismus. Durutti. Die Hoffnungen auf das freie Spanien. Der spanische Bürgerkrieg.

arte

2x72

4.5.17

"Tödliche Supererreger aus Pharmafabriken" - Europäische Pharmaunternehmen lassen Medikamente, z.B. Antibiotika, billig in Asien produzieren. Weil Umweltauflagen dort nicht kontrolliert werden, gelangen ungereinigte Abwässer in die Umgebung, dort entstehen durch die Antibiotika neue multiresistente Keime, die durch Touristen auch wieder nach Europa gelangen. Ins Krankenhaus von Hyderabad kommen täglich Dutzende Patienten, denen man mit Antibiotika nicht mehr helfen kann.

TT

4

29.6.17

Autofahrer und Politiker freuen sich über den niedrigen Benzinpreis. Christoph Süß fragt sich, ob Blödheit ein Kollektivphänomen ist: jeder Einzelne weiß doch, daß die Ölvorräte begrenzt sind und daß die Verbrennung das Klima ruiniert. Süß spricht darüber mit einem der ausgestorbenen Bewohner der Osterinsel. 

Quer

5

           
30.6.17

Beitrag über Jean Ziegler und seine Kritik am Kapitalismus im Allgemeinen und am illegalen G-20-Treffen im Speziellen. 

aspekte

6

3.9.17

Beitrag mit Gedanken von Richard David Precht zur Zukunft der Arbeit in der Zeit der digitalen Revolution, über digitalen Kommunismus, über die Angst vor der Dystopie, die Entwicklung von Utopien und den Stillstand der Politik. (Die beginnende ökologische Katastrophe blendet er dabei aus.)

ttt

6

3.9.17

Denis Scheck spricht mit Jürgen Neffe über dessen neue Karl-Marx-Biografie "Marx - Der Unvollendete". Recht schlaue Antworten auf einige blöde Fragen. Marx hat vor 150 Jahren präzise ein System analysiert, das erst heute zur vollen Entfaltung und damit zugleich an sein Ende gelangt. "Das hat schon etwas Prophetisches."

Druckfrisch

9

15.9.17

Beitrag über die Karl-Marx-Biografie von Jürgen Neffe.  ¤

ktzt

7

9.10.17

Beitrag über den niederländischen Historiker Rutger Bregman und seinen internationalen Bestseller "Utopien für Realisten", in dem er sehr überzeugend einige Ideen für eine bessere Welt entwickelt, wie das Grundeinkommen, die 15-Stunden-Woche und die Öffnung aller Grenzen.  ¤

ktzt

8

17.10.17 Malta : Die investigative Journalistin Daphne Caruana Galizia ist bei einem gezielten Anschlag getötet worden. Sie hatte seit Jahren zur illegalen Geldwäsche internationaler Konzerne in der Steueroase Malta ermittelt ("Panama Papers") und dabei auch eine Korruptionsaffäre der maltesischen Regierung aufgedeckt. Sie wurde mit einer in ihrem Auto versteckten Bombe ermordet. Lesenswerter Kommentar in der jW: "Mafia und Monopole"

A,arj,TS,E

zus.10
           
20.10.17

Mehdi Hasan ("UpFront") spricht mit Muhammad Yunus (Ökonom und Friedensnobelpreisträger) erst über Myanmar und Aung San Suu Kyi (hier weggelassen), und dann über sein neues Buch: "A world of three zeros": Null Armut, Null Arbeitslosigkeit und Null Treibhausgasemissionen.  (Leider NNA)*  ¤

A

6

           
5.11.17

 

Mehrere Sender und Zeitungen haben unter dem Titel "Paradise Papers" mal wieder geleakte Dokumente über die legalen und illegalen Wege der Steuervermeidung von internationalen Konzernen und Reichen veröffentlicht. U.a. sollen auch die britische Queen und Tory-Parteichef Ashcroft ihr Privatvermögen an der Steuerbehörde vorbei auf Karibikinseln angelegt haben. US-Handelsminister Wilbur Ross soll Geschäftsverbindungen zu russischen Oligarchen haben. - Bei der BBC ein ausführlicher Bericht von Richard Bilton. Topthema der Tagesschau. Und "BBC Panorama : Paradise Papers - Offshore Secrets of the Rich exposed"

B,TS

B

zus.13

30

           
22.1.18

Neue Zahlen von Oxfam zur wachsenden globalen Ungleichheit: ein Prozentder Weltbevölkerung besitzt mehr als die Hälfte des Vermögens, und 2017 hat dieses "Eine Prozent" 80 Prozent der Vermögenszuwächse kassiert. 

TS

2

11.2.18

 

 

"Kampf den Umweltlügen" - Schuld an der Umweltzerstörung sollen die Konsumenten sein, nicht die Konzerne. Wenn wir nur Produkte kaufen würden, die angeblich ökologisch, sozial und "nachhaltig" hergestellt werden, wäre alles wieder gut. Der Betrug mit Ökosiegeln floriert, Unilever preist seinen Palmöl-Dreck als "nachhaltig" an, Elektroautos, die viermal so viel Rohstoffe verbrauchen wie Benzinautos, gelten als ökologische Alternative. Sehr guter Beitrag nach dem Dokumentarfilm "Die Grüne Lüge" von Werner Boote, mit klugen Aussagen von Kathrin Hartmann, Autorin des gleichnamigen Buches: "Es darf nicht unsere individuelle Entscheidung sein, zu sagen: ich kaufe das nicht mehr, damit jenes nicht mehr passiert. Ich muß mich darauf verlassen können, daß Dinge, die ich brauche, so hergestellt sind, daß Menschenrechte nicht verletzt werden und die Umwelt nicht zerstört wird. Dafür muß es doch Regeln und Gesetze geben!"  ¤ 

ttt

 

6

 

26.2.18

In der Slowakei ist der Journalist Ján Kuciak erschossen worden, offenbar von Profikillern. Kuciak hatte, u.a. im Rahmen der "Panama-Papers", über Korruption und Steuerbetrug von Politikern und Industriellen recherchiert. Nach dem Mord an Daphne Caruana Galizia auf Malta (17.10.17) der zweite Mord an einem Journalisten, der den Mächtigen zu nahe gekommen ist.

ht,E zus.3
19.4.18

"Mord auf Malta" - Nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta (am 17.10.17) setzen Kollegen unter dem Titel "Forbidden Stories" ihre Recherchen fort, über die illegalen Aktivitäten der Reichen, die - von Maltas Regierung aktiv unterstützt - Malta als Schlupfloch zur Steuerhinterziehung benutzen.  (NNA)*  ¤

Monitor

14

29.4.18

Beitrag über den Dokumentarfilm "System Error" von Florian Opitz, über den wahnwitzigen Irrglauben von Vertretern des Kapitalismus an ein ewiges Wachstum.

ttt

5

6.5.18

Beitrag über die "Münchner Initiative für ein anderes Bodenrecht", die fordert, das umzusetzen, was in der bayrischen Verfassung steht und was auch das BVerfG einmal erkannt hat: der Boden darf kein Privateigentum sein und nicht zur Spekulation benutzt werden.   ¤ 

ttt

9

6.5.18

"Capital City" - Der Fotograf Carlos Hernández dokumentiert in Städten in aller Welt, wie die Reichen mit ihren Protzbauten und Investitionsruinen die gewachsenen Städte zerstören. Parkplätze für Touristen statt Arbeitersiedlungen, Disneyland statt sozialem Wohnungsbau.   ¤ 

ttt

6

1.7.18

In den USA sterben jährlich über 60.000 Menschen an den Folgen der Sucht auf Opiate. Sie wurden von Pharmafirmen bewußt und gezielt abhängig gemacht, die jahrelang Werbung für ihre angeblich nicht süchtigmachenden "Opioide" machten. Die Firma "Purdue" hat damit 35 Milliarden Dollar Umsatz gemacht und eine symbolische Strafe von 650 Millionen gezahlt. Die Besitzer, die Familie Sackler, treten international als Wohltäter auf und sponsern großzügig diverse Kunstmuseen.  ¤

ttt

7
8.7.18

 

Beitrag über das neue Buch von Richard David Precht: "Jäger, Hirten, Kritiker". Precht sieht in der Digitalisierung einerseits die Gefahr einer "kybernetischen Diktatur" wie in China, andererseits die Chance auf einen menschlicheren Kapitalismus: "Die Produktivität der Technik steigt derart, dass die Menschen ohne lästige Arbeit selbstbestimmt und in Wohlstand leben könnten." Zur Umsetzung fordert er ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. (Er übersieht dabei leider die Spaltung der Welt in arme und reiche Länder. Sein Plan wäre erst dann vollständig, wenn alle Menschen weltweit dieselben sozialen Menschenrechte hätten, inklusive der globalen Freizügigkeit. Auch ein "menschlicher Kapitalismus" funktioniert nur als Weltsozialstaat, genau wie der Sozialismus.)

ttt

7

6.8.18

Ein Spot bei PressTV mit Zahlen zur weltweiten Verteilung von Arm und Reich, mit den Namen der acht reichsten Männer, die zusammen soviel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

P

2
18.10.18

Neue Recherchen über die Verantwortlichen beim "Cum-Ex"-Skandal, durch den Banker und andere Kriminelle die europäischen Staaten um mindestens 55 Milliarden Euro betrogen haben, mit wohlwollender Unterstützung der Finanzminister. Obwohl die Gesetze inzwischen geändert wurden, geht der Betrug bis heute weiter. - Berichte bei arte und Tagesschau, und eine komplette Schwerpunktsendung von "Panorama" (NNA)*

arj,TS

Panorama

zus.6

29

11.11.18

Die wachsende soziale Ungleichheit und die Prekarisierung der Mittelschicht sind nicht gottgegeben, sondern werden politisch gemacht und von den Herrschenden gewollt, entsprechend der Ideologie des Neoliberalismus und entgegen dem Auftrag des Grundgesetzes. Diese Entwicklung wird zur Gefahr für die Demokratie. Beitrag mit Erläuterungen von Christoph Butterwegge (Politologe), Joseph Vogl (Philosoph) und Cornelia Koppetsch (Soziologin). 

ttt

7

18.11.18

Beitrag über Noam Chomsky, der sich mit 90 immer noch als politischer Prophet übt und sich gegen Krieg, Imperialismus und Ausbeutung einsetzt. Sein neues Buch: "Kampf oder Untergang!"

ttt

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12.12.18

Von den Wirtschaftskriminellen, die mit "Cum-Ex"-Betrug europäische Staaten um mindestens 55 Milliarden Euro betrogen haben, ist bisher noch keiner vor Gericht gekommen. Die Politiker, die diesen Betrug ermöglicht haben (und weiter ermöglichen), sind immer noch in Amt und Würden (u.a. das zweithöchste Staatsamt in der BRD). Dafür führt die Hamburger Staatanwaltschaft Ermittlungen gegen Oliver Schröm, den Leiter des Recherchebüros "Correctiv", der zusammen mit anderen Journalisten den Skandal aufgedeckt hatte. Der Vorwurf: "Anstiftung zum Geheimnisverrat". Und die Bundesregierung plant ein neues Gesetz, das die Geschäftsgeheimnisse der Mafia zukünftig noch besser schützen soll. (Man sollte meinen, das wäre Hauptthema in allen deutschen Nachrichtensendungen. Aber der Beitrag bei "Zapp" ist bisher alles.)  ¤

Zapp

4

           
22.12.18

Sonderausgabe des "Listening Post": vor 30 Jahren erschien das Buch "Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media" von Noam Chomsky und Edward Herman. Es erklärt die Rolle der Massenmedien im Kapitalismus und als Teil des kapitalistischen Herrschaftssystems (der sog. "Demokratie") und hatte prägenden Einfluß auf kritische Journalisten in aller Welt. Bis heute ist es mancherorts nicht erhältlich. Erläutungen zu Chomskys Thesen und Einschätzungen der unabhängigen Journalisten Matt Taibbi, Amira Hass und Aman Sethi. Und Richard Gizbert spricht mit Noam Chomsky über die Wirkungsgeschichte des Buches und seine ungebrochene Aktualität. Höchst lehrreich.  ¤¤

A

26

           
7.1.19

"Up to the last Drop - The secret Water War in Europe" - Dokumentarfilm von Yorgos Avgeropoulos über den Widerstand gegen die Privatisierung der Trinkwasserversorgung in Europa.  (NNA)*   ¤¤

Der Film lief auf deutsch bei arte im Dezember '17, "Bis zum letzten Tropfen". Das Video der englischen Fassung unter dem AJE-Link.  

A

47

           
19.1.19

"Precht: Frißt der Kapitalismus die Demokratie?" -  R.D.Precht spricht mit Robert Habeck. Später vielleicht mehr.

3sat

43

25.1.19

"Growing Pains" - Film von Florian Opitz über die kapitalistische Ideologie des "unendlichen Wachstums". Weil die ständig wachsende kapitalistische Maschine längst an die materiellen Grenzen des Planeten stößt und dabei die Grundlagen des Lebens zerstört, zieht der Autor als Fazit: der Kapitalismus paßt nicht mehr zu der Welt, in der wir leben. Sein Ende ist näher als wir denken.  - Mit zahlreichen aufschlußreichen Zitaten und O-Tönen, von Marx über Reagan bis Scaramucci. Sehenswert!  ¤¤

Die längere deutsche Fassung "System Error" am 17.9.19 bei arte.

A

47
17.2.19

Harald Welzer bleibt ein unverbesserlicher Optimist. In seinem neuen Buch "Alles könnte anders sein" träumt er von einem Kapitalismus ohne Wachstum und Ausbeutung, und davon, die Errungenschaften der Moderne weiterzuentwickeln, die zerstörte Natur wiederherzustellen, und mit demokratischem Protest radikale Reformen umzusetzen, z.B. die nationalen Grenzen und entfremdete Arbeit abzuschaffen oder autofreie Städte zu verwirklichen.  - Vielleicht etwas blauäugig gegenüber dem bereits erreichten Grad der Zerstörung (in der Natur und in den Köpfen) und vor allem gegenüber den ökonomischen Zwängen des kapitalistischen Systems, aber als Handlungsaufruf brauchbar.  ¤

ttt 7
11.3.19

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Jason Hickel (Mitglied einer Arbeitsgruppe der Labour-Party über Entwicklungspolitik) über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, Werbung und extremem Reichtum einerseits und Ressourcenverbrauch, Erderwärmung und Armut andererseits. Er unterstützt die Forderung, Labour solle nach der Regierungsübernahme den "Klimanotstand" ausrufen.

RT

8

           
11.3.19

 

 

 

 

 

Zum zweiten Mal ist eine Maschine des Typs "Boeing 737-Max8" kurz nach dem Start abgestürzt. Beim Absturz im Oktober '18 in Indonesien starben alle 189 Insassen, jetzt in Äthiopien alle 157. Beide Maschinen waren fast neu und gut gewartet, die Piloten erfahren, das Wetter bestens. Beide sind während des Steigflugs in ein wildes Auf-und-Ab geraten und dann spitz ins Meer bzw. in den Boden gerast. Die Ursache des ersten Absturzes steht inzwischen fest: eine elektronische Automatik (MCAS) greift bei einer Fehlfunktion eines bestimmten Sensors selbsttätig in die Höhensteuerung ein und macht die Maschine dadurch unbeherrschbar. Boeing hat darauf mit einer Erweiterung des Flight Manuals reagiert, in dem zuvor diese bekannte Fehlfunktion nicht erwähnt wurde. Nun wurden die Piloten informiert, daß man in so einem Fall die Automatik auch abstellen kann. Beim gestrigen Absturz muß trotzdem etwas sehr Ähnliches passiert sein. Boeing behauptet, die 737-8 sei weiterhin sicher, die US-Luftfahrtbehörde FAA weigert sich, ein Startverbot zu erlassen. Diverse Airlines (vor allem in Asien) haben aber das einzig Vernünftige getan und auf eigene Rechnung ihre Maschinen vom Typ 737-8 stillgelegt. (Die technischen Zusammenhänge sind sehr gut bei Wikipedia nachzulesen.) Weltweit sind 350 Stück der 737-8 im Einsatz.

Bei BBC und CNN erklären gleich eine ganze Reihe von Luftfahrtexpertinnen, was da passiert ist und warum die Behörden sofort ein weltweites Startverbot für die 737-8 verhängen sollten. Michael Goldfarb (Ex-Chef der FAA), Richard Quest (Experte von CNN), Mary Schiavo (Ex-Inspektorin beim US-Verkehrsministerium) und David Soucie (noch ein Experte von CNN). Auf deutsch gibt es bei RTL und bei "heute" Berichte, die den technischen Zusammenhang kurz, verständlich und (mehr oder weniger) korrekt darstellen. Der Bericht bei den "Tagesthemen" erklärt dagegen gar nichts, zitiert aber ausschließlich abwiegelnde und teilweise eindeutig falsche Stellungnahmen. Der Veranstalter TUI erklärt, daß man bei 6500 Flügen auf 15 Maschinen noch nie Probleme hatte.  ¤

TUI, die FAA und Boeing wollen also ernsthaft den dritten Absturz abwarten. Das ist nichts anderes als fahrlässige Tötung in Hunderten Fällen, und das war es auch schon nach dem ersten Absturz. Für den Konzern Boeing würde aber das Eingeständnis, daß die 737-8 eine Fehlkonstruktion ist, Milliardenverluste bedeuten. 

B,C,R,ht,TT

 

 

 

 

 

zus.43

 

 

 

 

 

           
12.3.19

In Europa haben nun fast alle Regierungen ein Flugverbot für die "Boeing 737-Max 8" verhängt. Nur der Boeing-Konzern und die US-Luftfahrtbehörde halten weiter daran fest, die Maschine sei sicher, aber auch in den USA fordern zahlreiche Politiker ein Startverbot. Berichte bei AJE, CNN und ARD, bei CNN weitere Erläuterungen von Richard Quest. Und ein Zitat von Donald Trump, der auf Twitter seinen Senf dazugegeben hat und wie üblich rein gar nichts kapiert hat. Er meint, die Flugzeuge seien heute einfach zu kompliziert für einen normalen Piloten. Das Problem bei der "737-Max 8" ist aber, daß man versucht hat, hypersensible moderne Elektronik in ein (ursprünglich sehr robustes) altes Flugzeugmodell zu implantieren.

A,C,TS zus.15
                  
13.3.19

Nachdem der Boeing-Konzern selbst ein vorläufiges Flugverbot für die Boeing 737-Max 8 und die 737-Max 9 empfohlen hat, wird dieses von Donald Trump verkündet. Die US-Luftfahrtbehörde war von sich aus nicht dazu bereit. Laut CNN haben sich schon vor dem Absturz in Indonesien wiederholt Piloten über Probleme mit der Höhensteuerung der 737-8 beschwert. Das könnte der Auslöser für Trumps Entscheidung gewesen sein. Bei CNN weitere Erläuterungen von Mary Schiavo und Richard Quest. Kurz vor Trumps Entscheidung meinte Schiavo noch: "die spielen mit dem Leben von hunderten Passagieren." Und von ihr auch ein interessantes Detail: es gibt eine akustische Warnung für den Piloten, wenn die Automatik die Höhensteuerung übernimmt. Dieses Warnsignal ist aber optional, d.h. die Airlines können es als Extra dazukaufen. (Man darf nun vermuten, daß die beiden abgestürzten Maschinen dieses "Extra" nicht hatten.) Auf deutsch ein aufschlußreicher (aber sehr knapper) Bericht bei RTL, und ein Bericht bei Euronews.

A,C,R,E

 

zus.24

 

                
14.3.19

Der Mord an dem Journalisten Jan Kuciak vor einem Jahr in Slowakien ist offenbar aufgeklärt. Ein Unternehmer hat den Mord in Auftrag gegeben, weil Kuziak immer wieder über seine kriminellen Geschäfte berichtet hatte. Er wird nun angeklagt. Die vier Auftragskiller wurden schon letztes Jahr verhaftet.

E

1
           
14.3.19

Bei nano ein Beitrag, der die technischen Probleme der Boeing 737-Max 8 recht gut erklärt und darauf hinweist, daß die fehlerhafte MCAS-Software ursprünglich im Pilotenhandbuch nichtmal erwähnt wurde.

nano 4
18.3.19

Die Auswertung des Flugschreibers der in Äthiopien abgestürzten Boeing 737-8 bestätigt nach einem vorläufigen Report, daß die Absturzursache wie beim Absturz in Indonesien im fehlerhaften Eingreifen der automatischen Höhensteuerung (MCAS) gelegen hat. In beiden Fällen wußten die Piloten offenbar nicht, daß man diese Automatik abschalten kann. Sie konnten es nicht wissen, weil es weder im Boeing-Flughandbuch noch bei der Pilotenschulung erwähnt wurde. Das US-Justizministerium ermittelt jetzt gegen Boeing und die US-Luftfahrtbehörde FAA, warum das fehlerhafte Flugzeug vorzeitig zugelassen wurde. Berichte bei AJE und CNN, und im heute-journal der erste deutliche Beitrag auf deutsch, von Elmar Theveßen: "Hat Boeing getrickst, um Profit zu machen?"  ¤

A,C,hj zus.8
           
19.3.19

Bericht über die Drahtzieher des "Brexit". Ein paar Milliardäre und Steuerbetrüger haben während des Referendumswahlkampfs Millionen in eine versteckte Lügenkampagne in den Social Media investiert. Über die kanadische Firma "Aggregate IQ" wurden potentielle Wähler mit Lügenmeldungen eingedeckt, die offiziell nie sichtbar waren und deren Auftraggeber nicht erkennbar war. 

frontal21

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20.3.19

Noch ein Bericht über die bisherigen Erkenntnisse zu den beiden Abstürzen von Maschinen des Typs Boeing 737-8 und deren offenbar gemeinsamer Ursache, der automatischen Höhensteuerung (MCAS), die erstens manchmal fehlerhaft arbeitet und von deren Existenz den Piloten zweitens nichts bekannt war. Die Justiz in den USA führt strafrechtliche Ermittlungen gegen Boeing und gegen die Luftaufsichtsbehörde FAA, die beide offenbar gemeinsam voreilig die Zulassung des Flugzeugtyps durchgesetzt haben, aus rein finanziellen Interessen des Konzerns und mit tödlichen Folgen für 346 Menschen. Erläuterungen und Einschätzungen dazu von Mary Schiavo (CNN-Luftfahrtexpertin).   ¤

C 10
26.3.19

Während von den Milliardenbetrügern der Cum-Ex-Masche bisher kein einziger vor Gericht gestanden hat und sie wohl wegen Verjährung straffrei ausgehen, verfolgt die Justiz in der Schweiz und in Deutschland diejenigen, die das Verbrechen aufgedeckt haben, den Rechtsanwalt Eckart Seith und den Journalisten Oliver Schröm ("Correctiv"). Sie werden des "Verrats von Geschäftsgeheimnissen" beschuldigt. Ernsthaft.  ¤

frontal21

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26.3.19

"Piloten im Blindflug" - Beitrag über die Abstürze der Boeing 737-8, die offenbar ihren Grund haben in fehlerhafter Flugsoftware des Herstellers und einer vorschnellen Fluggenehmigung durch die FAA. Es geht im Beitrag nicht um die technischen Details, sondern um die Frage: wer trägt die Verantwortung, der Pilot oder das Konzernmanagement und die Aufsichtsbehörde? Auch beim Absturz eines Airbus über dem Atlantik im Juni 2009 (228 Tote) waren fehlerhafte Sensoren die Ursache, aber Airbus weigert sich, die Verantwortung zu übernehmen und beschuldigt die Piloten.   ¤

frontal21 7
4.4.19

Die äthiopische Verkehrsministerin informiert über die Ergebnisse des vorläufigen Untersuchungsbericht zum Absturz einer Boeing 737-8. Nach der Auswertung der Black Boxes hat der Pilot alles richtig gemacht und versucht, das fehlerhafte automatische Höhensteuerungssystem MCAS auszuschalten. Dieses war aber anscheinend nicht möglich, der Pilot konnte die Kontrolle nicht übernehmen. Inzwischen gibt es erste Schadensersatzklagen von Angehörigen der Opfer gegen den Boeing-Konzern. - Ausführliche Infos vor allem bei CNN. Aufbewahrt Beiträge bei AJE und BBC und Erläuterungen von Michael Goldfarb (Ex-Chef der FAA) zur Rolle der FAA bei der Zulassung des gemeingefährlichen Flugzeugs. Bei ARD und ZDF diverse Beiträge, die sich alle auf den Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt berufen.  ¤

A,B,Brisant,
ht,TS,h+
zus.27
                 
5.4.19

Telefongespräch mit Ralph Nader. Der Verbraucheranwalt hat beim Absturz der Boeing 737-8 in Äthiopien eine Nichte verloren. Er setzt sich dafür ein, daß Boeing nicht nur Schadensersatz an die Angehörigen der Opfer zahlt, sondern daß die Verantwortlichen bei Boeing und FAA wegen krimineller Fahrlässigkeit strafrechtlich belangt werden. Die Boeing 737-8 ist eine Fehlkonstruktion und sollte nie wieder fliegen, auch nicht mit Softwareupdate.

C 7
           
27.4.19

Im "Listening Post" das Musikvideo "Soundtrack to the struggle 2" von Lowkey. Der Rapper hat darin O-Töne von Noam Chomsky über den Kapitalismus verarbeitet. "Kurzsichtiger Profit und Macht ohne Rücksicht auf die Folgen für die Welt - das nennt man Kapitalismus, und das können wir nicht überleben." Alles sehr schnell, aber zum Mitlesen.   ¤

A

2

            
29.4.19

Beim Jahrestreffen der Boeing-Aktionäre erklärt Boeing-Chef Dennis Muilenburg, an dem Absturz einer Boeing 737 Max in Äthiopien sei auch ein Fehler des Piloten schuld gewesen. Bei dem Konzern habe Sicherheit immer an erster Stelle gestanden und er würde nicht an Rücktritt denken. Diverse Berichte, bei CNN eine Beurteilung von David Soucie (Verkehrssicherheitsexperte).

A,C,Sky,E zus.16
           
30.4.19

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Die Erdzerstörer" ("L'Homme a mangé la Terre") - Film von Jean-Robert Viallet über das neue Erdzeitalter des "Anthropozän", in dem die Menschheit mit ihrer kapitalistischen Produktionsweise den Planeten Erde massiv verändert und das Leben hier ausrottet. Sehr klare historische Analyse. Reihenweise spannende Details der Geschichte.  ¤¤

Die letzten 200 Jahre in Stichpunkten: Beginn des Industriezeitalters im 18. Jhd. in England. Der Ölrausch in den USA. Der 1. WK und die Entwicklung der Chemie. Die "Killermaschine" Auto erobert die Städte. US-Autokonzerne zerstören das Straßenbahnnetz. Hitlers Autobahn, die Verbindung von Krieg und Öl, der 2. WK als radikaler Entwicklungssprung. Die Atombombe und das Projekt Plowshare. Im Kalten Krieg Konsumideologie und Wohnungsbau. Die Ölkonzerne verhindern den Bau von Solarhäusern in den USA. Erste Warnungen vor der Überausbeutung der Erde. Auch in den USA Autobahnen für den Krieg. Die weltweite Industrialisierung der Landwirtschaft. Carter und der Bericht des Club of Rome. Beginn des Turbokapitalismus mit Reagan und Thatcher. Konsum als Mittel gegen sozialen Aufruhr. Auch Computer und Solaranlagen verschlingen Rohstoffe. Kein Ausweg aus dem Anthropozän. 

Text von arte: "Mit der Erfindung der Dampfmaschine fing es an. Mit revolutionärer Rasanz machte sich der Mensch die Erde Untertan. Eine Erfindung jagte die nächste, eine Technologie toppte die andere. Für mehr Komfort. Mehr Konsum. Mehr Wohlstand. Und die Erde? Wie lange hält sie den Menschen noch aus? Kompromissloser Blick auf die vergangenen 200 Jahre des Industriekapitalismus.
Der Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen der Polkappen stehen symptomatisch für einen Prozess, der unaufhaltsam scheint. Regierungen und multinationale Konzerne werden immer öfter als Verantwortliche ausgemacht: Umweltorganisationen reichen Petitionen ein und berühmte Persönlichkeiten rufen zum Handeln auf. Forscher veröffentlichen erschreckende Zahlen: Seit Beginn des Industriezeitalters wurden über 1.400 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepumpt. Die biologische Vielfalt ging rapide zurück, und Prognosen sprechen von 250 Millionen bis eine Milliarde Klimaflüchtlingen – hochgerechnet bis ins Jahr 2050. Bis 2100 werden auf knapp 40 Prozent der Erdoberfläche Bedingungen herrschen, mit denen kein lebender Organismus des blauen Planeten je konfrontiert wurde. Würde man die Lebensdauer der Erde auf 24 Stunden herunterbrechen, so entwickelte sich der Homo habilis in der allerletzten Minute; das Holozän – die letzten 10.000 Jahre – entspräche der letzten Viertelsekunde und das Industriezeitalter den zwei letzten Tausendstelsekunden. In dieser kurzen Zeit hat der Mensch eine so immense Kraft entwickelt, dass er die Macht über das System Erde übernehmen konnte.
„Die Erdzerstörer“ entstand in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftshistorikern Christophe Bonneuil und Jean-Baptiste Fressoz. Die Autoren werfen einen kompromisslosen Blick auf die letzten 200 Jahre des Industriekapitalismus: Sie erzählen vom Abbau der fossilen Brennstoffe, der Erfindung des Automobils, der Kernkraft und dem Massenkonsum; vom Imperialismus, von Kriegen, vom Wachstum der Städte, von industrieller Landwirtschaft und von Globalisierung. Die Sendung möchte auch zeigen, wer für all das verantwortlich ist. Denn die Schuld an der Umweltkrise trägt nicht die Menschheit an sich – historisch gesehen trifft sie nur eine kleine Minderheit, als erstes Nordamerikaner und Europäer. Die reichsten 20 Prozent der Erdenbürger sind die schlimmsten CO2-Sünder, und ein Fünftel der Weltbevölkerung pflegt heute die verschwenderische Lebensweise, die sich bereits ab dem frühen 19. Jahrhundert im Bürgertum von Industrieländern und Kolonialmächten entwickelte."

arte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

100

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

           
4.5.19

"Brazil dam collapse: A disaster waiting to happen?" - Bei "BBC-Newsnight" eine Reportage von Gabriel Gatehouse über das katastrophale Minenunglück von Brumadinho, wo im Januar der Staudamm des Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine gebrochen war und über 250 Menschen durch die Schlammfluten getötet wurden. (Über 50 werden immer noch vermisst.) Erstmals Bilder vom Moment des Dammbruchs. Eindrücke der enormen Zerstörungen. Die Reaktionen der Überlebenden, von denen viele die Systemfrage stellen, ob ein Wirtschaftssystem nachhaltig ist, das zu solchen Verheerungen führt. Der Bürgermeister, der angeblich selber im Dienst des Minenkonzerns "Vale" steht, behauptet, ohne die Mine könne der Ort nicht überleben ("Arbeitsplätze", Geld für Krankenhaus und Schule usw.), Vale sei ein notwendiges Übel.   ¤¤

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5.5.19

"Eine Insel und zwei Milliardäre" - Seit 12 Jahren kaufen zwei Milliardäre (die Barcley-Brüder) nach und nach die britische Kanalinsel Sark auf. Sie planen offenbar, die idyllische Ökoinsel in eine weitere Steueroase für Superreiche zu verwandeln. Mit Lügenpropaganda und gezielter Korruption hetzen sie die Bewohner gegeneinander auf, sähen Mißtrauen und Streit zwischen denen, die ihr Land nicht verkaufen wollen. Die Regisseurin Bettina Borgfeld hat darüber den Film "Was kostet die Welt" gemacht, eine Parabel auf das, was in der globalen Ökonomie läuft: die Errichtung einer Plutokratie, die Machtübernahme der Besitzenden.  ¤¤

ttt

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7.5.19

Weiterhin erbeuten superreiche Finanzverbrecher mit einem Karussellbetrug ähnlich "Cum Ex" in Europa jedes Jahr über 50 Milliarden Euro. Nur bei arte ein Bericht über die europaweiter Recherche "Grand Theft Europe"

arj 3
7.5.19

"Der große Betrug - Wie Kriminelle und Terroristen Europa plündern" - Eine Recherche von "frontal21" und "Correctiv" über die bis heute andauernden kriminellen Geschäfte der Finanzverbrecher nach dem Muster von "Cum Ex". Neu ist, daß die Superreichen dabei zum gegenseitigen Nutzen auch mit Al-Kaida-Terroristen zusammenarbeiten.  ¤

ZDF 44
           
7.5.19

Christiane Amanpour spricht mit Jared Diamond über sein neues Buch: "Upheaval - Turning Points for Nations in Crisis".

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9.5.19

Im "Neo Magazin Royale" erklärt Jan Böhmermann anschaulich den Karussellbetrug, mit dem Kriminelle jährlich 50 Milliarden Euro Steuergeld abkassieren.  ¤

ZDFneo

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15.5.19

CNN dokumentiert einen OT eines Piloten, der im Dezember '18 Boeing auf das Problem mit MCAS bei der Boeing 737 Max8 hingewiesen hat und von einem Boeing-Vertreter zu hören bekam, daß es ja nur ganz selten zu Problemen komme und es deshalb nicht nötig sei, die Piloten darüber zu informieren. Zwei Monate später folgte dann der zweite Absturz, an dem das Boeing-Management ganz offenbar die Schuld trägt. Erläuterungen von Richard Quest.  ¤

C 4
29.5.19 Bei den Tagesthemen ein sehr guter Kommentar von Jeanne Rubner zu den müden Vorhaben des "Klimakabinetts" und darüber, was endlich nötig wäre, sich aber niemand traut: sofort aus der Kohle aussteigen, keine Billigflieger mehr, keine intensive Tierhaltung. "Die GroKo hofft noch immer, daß es reicht, an ein paar kleinen Schrauben zu drehen, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Dabei geht es um das Ende eines Wirtschaftssystems, das fossile Ressourcen verfeuert." Kann man kaum besser ausdrücken.  ¤

Ausgerechnet dieses Video ist anscheinend von der Tagesschau-Seite verschwunden. Man kann es noch ansehen auf Twitter, oder den Text nachlesen beim BR.

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2.6.19

Beitrag über den Dokumentarfilm "Push" von Fredrik Gertten, der zeigt, wie internationale Konzerne Wohnen zur Handelsware machen. In den Innenstädten der Metropolen werden Unmengen Wohnungen leerstehen gelassen, um die Preise hochzutreiben und um damit zu spekulieren.

ttt

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13.6.19

Eine Zuckerpillenfirma hat eine Ärztin verklagt und will ihr verbieten zu sagen, daß homöopathische Mittel außer dem Placebo-Effekt keine Wirkung haben. Im "Neo Magazin Royale" nimmt Jan Böhmermann diese Vorlage auf und erklärt in aller Ausführlichkeit und journalistisch präzise, daß homöopathische Mittel keine Medikamente sind, daß sie keinerlei Wirkstoffe enthalten und darum eben außer dem Placebo-Effekt auch keinerlei Wirkung haben. Homöopathie ist keine Naturheilkunde sondern reiner Betrug und Scharlatanerie. Wunderbar engagierter Aufklärungsbeitrag, und am Ende ein genialer Song: "Homöopathika wirken nicht über den Placebo-Effekt hinaus". Nun sollen ihm die Quacksalberfirmen mal ihre Unterlassungserklärungen schicken.  ¤¤

ZDFneo 24
           
16.6.19

"Utopien für Realisten" - Beitrag über den niederländischen Historiker Rutger Bregman und seine guten Ideen für eine bessere Welt und eine radikale Änderung des Wirtschaftsystems.

ttt

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25.6.19

In der Wochenserie bei "buten un binnen" zum Thema "Gegen den Strom" ein Beitrag über den Oldenburger Wirtschaftsprofessor Niko Paech, der ein Wirtschaftssystem ohne Wachstum fordert und zum Konsumverzicht auffordert. Er lebt das selber vor, und zeigt, daß man auch ohne Auto, Flugreisen, Rasenmäher und Handy gut leben kann. "Wir leiden unter Konsumverstopfung. Wir können uns inzwischen mehr Dinge kaufen, als wir Zeit haben, um diese Dinge stressfrei zu genießen. Konsum macht nicht mehr glücklich sondern wird zum Stressfaktor."  ¤

b&b 4
8.8.19

Beitrag über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten in Südamerika, das dort die Zerstörung der Regenwälder und die Versuchung mit Pestiziden und Genpflanzen weiter vorantreiben wird, ebenso wie die Verseuchung der Wassers mit Gülle in Europa. Den Nutzen haben nur ein paar Großkonzerne. 

Monitor

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8.9.19

Beitrag über den Spielfilm "The Laundromat" von Steven Soderbergh, eine bitterböse Komödie über das System der Briefkastenfirmen in Steueroasen, das durch die Veröffentlichung der "Panama Papers" aufgedeckt wurde.

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17.9.19

 

 

 

 

"BlackRock - Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns" - Film von Tom Ockers über den mächtigsten Finanzkonzern der Welt.  (NNA)*  ¤¤

Text von arte: "Keiner verfügt über mehr Geld als der amerikanische Finanzinvestor BlackRock. Über sechs Billionen Dollar verwaltet der Konzern. Wer über so viel Geld verfügt, hat großen Einfluss. Doch was genau bedeutet das für uns alle? Längst gibt es Experten, die in der unfassbaren Größe von BlackRock eine Bedrohung für den freien Wettbewerb und die Stabilität der Finanzmärkte sehen.
Es ist das geliehene Geld der Kunden, das BlackRock immense Macht verleiht. Denn BlackRock entscheidet darüber, was mit den Billionen Dollar geschieht. Mit ihnen hat sich der Finanzinvestor bei führenden Weltkonzernen eingekauft. Derzeit ist BlackRock Großaktionär bei Apple, Microsoft, Facebook, McDonald's, Siemens, BASF, Bayer und vielen, vielen mehr. BlackRocks Einfluss geht jedoch weit über Unternehmensbeteiligungen hinaus. Der Investor berät Notenbanken und Finanzminister, hat Zugang zu Staatschefs. Kein anderer Konzern und keine Behörde der Welt besitzt heute einen so umfassenden Einblick in die globale Finanzwelt wie BlackRock. In diesem Zusammenhang warnen Experten auch vor "Aladdin", dem computergestützten Analyseprogramm des Konzerns. Dessen Algorithmen sind längst nicht mehr nur für das Risikomanagement bei BlackRock verantwortlich, sondern auch für das anderer Investoren. Dadurch wird der Markt mehr und mehr gleichgeschaltet – und anfälliger für Krisen. Finanzexperten fragen sich: Wie groß darf der Einfluss von BlackRock noch werden? Sie treibt die Sorge um, dass die wachsende Dominanz des amerikanischen Finanzinvestors bei einer zukünftigen Börsenkrise zu einem gefürchteten "Run for the Exit" führen könnte, zu einer Panik, bei der alle ihre Aktien nur noch verkaufen wollen."

arte

 

 

 

 

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17.9.19

 

 

 

 

 

"System Error" - Film von Florian Opitz über die kapitalistische Ideologie des "unendlichen Wachstums". Die ständig wachsende kapitalistische Maschine stößt längst an die materiellen Grenzen des Planeten und zerstört die Grundlagen des Lebens. "Der Kapitalismus ist in eine neue Eskalationsstufe eingetreten. Doch er passt nicht mehr in diese Welt. Sein Ende ist näher als wir denken."  ¤¤  (Der Film lief in der kürzeren englischen Fassung ("Growing Pains") am 25.1.19 bei AJE.

Text von arte: "Warum ist alle Welt besessen vom Wirtschaftswachstum, obwohl man seit über 40 Jahren weiß, dass man auf einem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann? Auf der Suche nach der Antwort auf diesen großen Widerspruch der Gegenwart ist der zweifache Grimme-Preisträger Florian Opitz tief in die Welt des real existierenden Kapitalismus eingetaucht.
Warum sind die Menschen so besessen vom Wirtschaftswachstum? Warum treiben sie es immer weiter voran, obwohl seit über 40 Jahren bekannt ist, dass man auf einem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann und dass unendliches Wachstum am Ende tödlich ist? Auf der Suche nach der Antwort auf diesen großen Widerspruch der Gegenwart taucht der zweifache Grimme-Preisträger Florian Opitz tief in die Welt des real existierenden Kapitalismus ein, zeigt bisher verborgen gebliebene Zusammenhänge auf und legt die pathologischen Zwänge des Systems offen. Dem Regisseur ist es in jahrelanger akribischer Recherche gelungen, die Welt des Wachstumssystems zu durchleuchten und hochkarätige, sonst sehr zurückhaltende und diskrete Vertreter dieses System zum Reden zu bringen und so ihr Denken und die Wirkungsmacht der Wachstumsideologie besser zu verstehen. Es ist dieser unverdeckte Blick, der die Absurdität des Wachstumssystems und dessen kalte Logik auf ebenso eindrucksvolle wie beklemmende Weise spürbar macht und den Menschen den Spiegel vorhält. Alle sind Teil dieses Systems und zumindest diejenigen, die in den wohlhabenden Industrieländern leben, haben es sich in diesem System gemütlich gemacht. Im Verlauf des Films mischen sich selbst bei den glühendsten Vertretern der Wachstumsideologie leise Zweifel und Fragen. Selbst sie ahnen, dass der Kapitalismus sich verändert hat. Stößt er an seine Grenzen? Der Film erzählt, woher der Zwang zu wachsen kommt und wohin er die Menschheit führt. Und er macht eines deutlich: Handeln ist notwendig!"

arte

 

 

 

 

 

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18.9.19

"Boeings Todesmaschinen - Der Skandal um die 737 Max" - Film von Jonathan Coffey und Richard Bilton. Teilweise gesehen. Sehr gut recherchiert, sehr präzise, sehr kritisch. Sehenswert!  ¤¤

ZDF 28
19.9.19

Bei "Monitor" ein Beitrag von Petra Blum und Herbert Kordes über das Steuerparadies auf den Bermuda-Inseln, wo die internationalen Konzerne keine Steuern bezahlen, die verarmten Einwohner dafür umso mehr. 

Monitor

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20.9.19

Gespräch mit dem Wachstumskritiker Prof. Niko Paech. Technischer Fortschritt reicht nicht, wir müssen die Nachfrage reduzieren, also unsere Wohlstandsansprüche. Man muß zwischen essentiellen Bedürfnissen und Luxus unterscheiden. Das "Klimapaket" ist reine Kosmetik. Die Zeit des Wachstums wird sowieso bald vorbei sein, weil die Ressourcen nicht vorhanden sind. Die ökologische Krise wird zwangsweise zu einer Reduktion der Wirtschaft führen, Besser wäre, jetzt freiwillig den Lebensstil zu ändern. Eine echte Energiewende besteht zu 80 % aus Einsparung, der Rest aus Wind, Solar usw.  ¤

ktzt

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27.9.19

 

 

Ein Zufallstreffer: die Debatte bei "Infrarouge" (TSR/ Schweiz) zum Thema: "La Mondalisation - Peut-elle s'écrire en vert?" (Kann es eine grüne Globalisierung geben?) Alexis Favre diskutiert mit Bertrand Piccard (Psychiater, Gründer von "Solar Impulse, Ur-Ur-Ur-Urgroßvater von Captain Jean-Luc Picard), Prof. Dominique Bourg (Geowissenschaftler und Philosoph), Olivier Feller (Abgeordneter der PLR) und Lisa Mazzone (Abgeordnete der Grünen). Sehr spannende, kompetente und produktive Debatte, völlig anderes als deutsche Talkshows. (Wobei auch hier wie zu erwarten vom marktliberalen Politiker vor allem Worthülsen und hohle Ideologie kommen. Leider wird das auch hier zu wenig hinterfragt.) Es geht allgemein darum, ob weiteres quantitatives Wachstum noch sinnvoll ist oder eher schadet, wie qualitatives Wachstum aussehen könnte, welche Rolle eine gerechte Verteilung spielt. Teilweise auch sehr konkret um das Freihandelsabkommen mit Brasilien (über das die Grünen das Volk abstimmen lassen wollen) oder die katastrophalen Folgen des Palmöl-Booms. Das kapitalistische Wirtschaftssystem wird mehrfach als eigentliche Ursache der ökologischen Probleme benannt, allerdings wird nicht besprochen, wie man es abschaffen könnte. Man bleibt etwas ratlos zurück, vor einer scheinbar ausweglosen Situation.  - Alles in Untertiteln perfekt übersetzt. (Leider fehlen in der Mitte etwa 5 Minuten.)  ¤

TV5

 

48

 

29.10.19

Bei einer Anhörung vor dem US-Senat gibt der Chef von Boeing, Dennis Muilenberg, zu, daß die Abstürze der Boeing 737-Max8 durch die fehlerhafte Software verursacht wurden, und er entschuldigt sich theatralisch bei den Hinterbliebenen für Fehler, die der Konzern gemacht habe.

A,E zus.4
31.10.19

 

Beitrag bei "Panorama" über das Unwesen der Heilpraktiker und "Alternativmediziner", die im besten Fall mit wirkungslosem Hokuspokus den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, im schlimmeren Fall aber mit irrealen Heilsversprechen ihre Patienten vom Arztbesuch abhalten und sie mit gesundheitsschädlichen Mitteln erst richtig krankmachen oder umbringen. Und damit praktisch nie vor Gericht kommen. Die Scharlatane haben ihre Lobbys in allen Parteien, und leider besonders bei den Grünen. Manche fragen nun, warum man beim Klimaschutz verlangt, daß die Wissenschaft ernstgenommen wird, in der Medizin aber nicht. (Es gibt natürlich auch verantwortungsbewußte und fachkundige Heilpraktiker. Die ihre Grenzen kennen und wissen, wann sie jemanden zum Arzt schicken müssen. Und es gibt Krankheiten, vor allem psychosomatische, die beim Geistheiler besser zu behandeln sind als beim Apparatedoktor. Warzen und Gürtelrose lassen sich z.B. durch "Besprechen" heilen. Allerdings wird hier der Heilerfolg vielleicht sogar verschlechtert, wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Und es gibt auch gute Ärzte, die Placebos und Akupunktur sinnvoll einzusetzen wissen.)

Panorama

 

12

 

14.11.19

 

 

 

 

"The Green Lie" - Dokumentarfilm von Werner Boote und Kathrin Hartmann über die Lüge, die Bürger ("Konsumenten") könnten durch den Kauf der richtigen ("nachhaltigen", "fairen", "ökologischen") Produkte die Welt retten. Boote und Hartmann besuchen Sumatra und lassen sich von Feri Irawan erklären, warum es kein "nachhaltiges" Palmöl gibt und wie die Lebensmittelkonzerne dort einen neuen Kolonialismus errichten. Entsetzliche Bilder aus einem frisch niedergebrannten Regenwald. In Texas treffen sie Prof. Raj Patel. Er sagt: warum müssen die Konsumenten Experten für alles mögliche werden, wenn sie nicht mitschuldig an der Zerstörung sein wollen? Warum werden verantwortliche ökologische und soziale Standards nicht gesetzlich vorgeschrieben? Am texanischen Strand finden sie haufenweise giftige Ölklumpen des Konzerns BP, der seit 15 Jahren Werbung mit seinem ökologischen Image ("Beyond Petrol") macht. Auch die angeblich umweltfreundlichen Elektroautos von Tesla sind nur eine grüne Lüge. Man sieht den Dreck nicht mehr, weil er weit weg produziert wird. Passend dazu Bilder aus den gigantischen Braunkohlegruben im Rheinland und ein grüner Werbefilm von RWE. Noam Chomsky erklärt, woher die Macht der Konzerne kommt und wie wir sie wieder beschränken können. Und daß sie, wenn wir das nicht schaffen, die Möglichkeit von zivilisiertem Leben auf diesem Planeten in nicht so ferner Zukunft auslöschen werden. In Mato Grosso (Brasilien) zeigen sich die Konflikte der Globalisierung komprimiert: gegen den Widerstand der indigenen Bevölkerung zerstören die Rinderbarone den Regenwald, mit Unterstützung durch einen korrupten Staat, und die Konzerne verkaufen das Fleisch und das Soja mit allen möglichen grünen Labels. Weltweit werden im Namen des Profits die Menschen und die Umwelt beseitigt.  - Hervorragender Film. Starke Bilder, gut belegte Fakten, überzeugende Experten, und immer wieder Menschen, die sich den Irrsinn nicht gefallenlassen und dagegen Widerstand leisten. Boote und Hartmann bringen ihre Aussagen nicht mit dem Holzhammer, sondern in einer sehr ansprechenden Dialogform, die den Zuschauer mitnimmt. Fassung auf englisch, die deutschen Dialoge mit englischen UT.  ¤¤

RT

 

 

 

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20.11.19

Die Polizei von Malta hat einen prominenten Geschäftsmann festgenommen, der möglicherweise den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hat. In Valletta fordern hunderte wütende Demonstranten den Rücktritt des korrupten Premierministers, der die Hintermänner des Mordes lange gedeckt hat. 

B,arj,ht,E

zus.4
26.11.19

In Malta sind zwei Minister und der wichtigste Berater des Premierministers zurückgetreten, nachdem ein vor einer Woche verhafteter Geschäftsmann angekündigt hat, er werde über die Auftraggeber des Mordes an der Journalistin Daphne Caruana Galizia aussagen. Demonstranten fordern den Rücktritt auch des korrupten Ministerpräsidenten Muscat.

A,B,E

zus.4
           
27.11.19

Malta: noch zwei Berichte über die Rücktritte von zwei Ministern und den wachsenden Druck auf die komplette korrupte Regierung, die offenbar in den Auftragsmord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia verwickelt war. Bei ARD und ZDF bisher nichts dazu, aber ein guter Bericht beim DLF.

B,arj

zus.4
29.11.19

Weitere Berichte über die Regierungskrise in Malta infolge der Ermittlungen zum Mord an Daphne Caruana Galizia und wegen deren Ermittlungen über die Korruption der Regierung. Inzwischen will angeblich auch Premier Muscat zurücktreten.

A,TS,E

zus.7
                 
30.11.19

Malta: der reichste Mann des Landes, der Geschäftsmann Yorgen Fenech, ist als Mittäter des Mordes an Daphne Caruana Galizia angeklagt worden. Es wird erwartet, daß Premier Muscat am Montag zurücktritt. Bei AJE Erläuterungen vom Journalisten Albert Galea. Berichte bei BBC und arte.

A,B,arj

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30.11.19

 

 

 

 

"Mord auf Malta - Der Fall Daphne Caruana Galizia" - Film von Tim Röhn und Gelareh Kiazand. (NNA)* ¤  

Text von arte: "Am 16. Oktober 2017 wurde die bekannteste Journalistin Maltas mit einer Autobombe getötet. Es war ein Verbrechen mit Ansage. Über Jahre war Galizia bedroht und attackiert worden – ohne dass die Sicherheitsbehörden eingeschritten wären, um die Reporterin zu schützen. Galizia wurde angegriffen, weil sie mit ihren Enthüllungen zu korrupten Praktiken in der Elite des kleinsten EU-Mitgliedslandes ein verbrecherisches System ins Wanken brachte. Sie gehörte zu den Enthüllerinnen der „Panama Papers“, deckte auf, dass Regierungsbeamte Offshore-Firmen besaßen.
Weil sich Galizia durch den Hass nicht einschüchtern ließ, gab es nur ein Mittel, sie zu stoppen: ihre Ermordung. Ihre Söhne, Freunde und Politiker berichten von einer sich immer schneller drehenden Spirale der Eskalation.
Die Dokumentation gibt Einblicke in eine tief gespaltene Gesellschaft. Ein Mahnmal, mit dem Aktivisten Gerechtigkeit fordern, wird täglich im Regierungsauftrag zerstört. Es gibt scharfe Kritik aus dem Ausland und eine Resolution des Europarats, die Malta zum Handeln auffordert – aber all das perlt an Premierminister Joseph Muscat ab.
Erst Ende November 2019 kommt Bewegung in den Fall. Ein Unternehmer wird unter Mordverdacht festgenommen – und nennt weitere Namen. Mit Keith Schembri tritt kurz darauf Muscats Stabschef zurück – einer der einflussreichsten Politiker des Landes. Gibt es am Ende doch noch Gerechtigkeit für Daphne Caruana Galizia?"

arte

 

 

 

 

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1.12.19

Malta: Premier Muscat kündigt an, zurückzutreten, allerdings erst im Januar. In Valletta demonstrieren seit Tagen Tausende gegen Muscat und werfen ihm eine Beteiligung an dem Mordkomplott gegen Daphne Caruana Galizia vor. Bei AJE Erläuterungen des Journalisten Herman Grech. Bei arte eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse über die Beteiligten.

A,B,arj,hj,E

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1.12.19

"In the Absence" - Film von Seung-Jun Yi und Gary Byung-Seok Kam über den Untergang der Passagierfähre "Sewol" vor der koreanischen Küste im April 2014. Der kriminelle Kapitän ging als erster von Bord, die Passagiere wurden aufgefordert, zu bleiben, wo sie sind. Alle, die sich daran hielten, ertranken, 302 von 476 Menschen. Eine Allegorie der kapitalistischen Situation.  - Der Film dokumentiert Originalaufnahmen des Untergangs, darunter Handyaufnahmen der Überlebenden, den Sprechfunkverkehr zwischen dem Schiff und den Rettungsdiensten, und die Bemühungen von Angehörigen der Opfer, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.  ¤¤

  (Ein Kommentar mit derselben Stoßrichtung, ausgerechnet in der FAZ: "Das Schiff sind wir alle" )

A

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11.12.19

Bei "Zapp" ein Bericht über die Proteste auf Malta. Die Leute verlangen, den Mord an Daphne Caruana Galizia endlich komplett aufzuklären und die Hintermänner zur Verantwortung zu ziehen, darunter wohl auch der Ministerpräsident, der immer noch im Amt ist und vermutlich Spuren vernichtet. Einige unabhängige Journalisten sind in Daphnes Fußstapfen getreten, haben ihre Recherchen über die Korruption fortgeführt und auf eigene Faust die Hintergründe des Mordes ermittelt. Dabei wurden sie von den Mächtigen und ihren Medien behindert, verleumdet, bedroht.  ¤

Zapp

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23.12.19

Wegen der Krise durch die Boeing 737-Max 8 tritt Konzernchef Dennis Muilenburg zurück. Die Max 8 hat weiterhin weltweit Startverbot, erst kürzlich hat Boeing die Produktion der Maschine "vorerst" eingestellt.

B,E zus.4
10.1.20

Einige interne Emails von Boeing-Angestellten sind geleakt worden. Diese zeigen deutlich, daß im Konzern schon vor den beiden Abstürzen der Boeing 737 Max 8 bekannt war, daß die Maschine eine Fehlkonstruktion ist, "konstruiert von Clowns, die von Affen beaufsichtigt werden" - womit die Kontrolleure der US-Luftfahrtbehörde FAA gemeint sind.

A,B,C zus.7
         
15.3.20

"Precht: Ökonomie und Ökologie - ein Widerspruch?" - Richard David Precht spricht mit der Politökonomin Prof. Maja Göpel. - Interessant.  ¤

ZDF 42
17.3.20

Beitrag über das neue Buch von Thomas Piketty: "Kapital und Ideologie". Gegen den Rechtsruck in Europa hilft nur eine einschneidende Umverteilung des Kapitalbesitzes. Privateigentum ist nicht unbedingt abzulehnen, es muß nur gerecht verteilt werden.

ktzt

7

22.3.20

Wie wird die weltweite Corona-Krise das kapitalistische System verändern? Welche Lehren müssen wir ziehen? Überlegungen dazu von Slavoj Žižek und Bernd Ulrich. Žižek vergleicht die Situation mit der Szene in "Kill Bill Vol. 2", wo Uma Thurman David Carradine einen tödlichen Schlag versetzt, dieser aber noch fünf Schritte gehen kann, bevor er zusammenbricht. Ulrich fordert ein gezieltes Abbremsen der Globalisierung. Weniger Austausch von Waren, mehr Austausch von Wissen und Werten. Sogar Macron erklärt, man dürfe nicht mehr alles dem Markt überlassen.  ¤

ttt

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24.3.20

"Geschäfte mit der Angst" - Die Corona-Pandemie zeigt die hässliche Fratze der Marktwirtschaft. Skrupellose Geschäftemacher kaufen oder stehlen lebenswichtige Dinge um sie mit großem Profit zu verkaufen. Nicht nur Klopapier, auch Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sind kaum noch zu bekommen und werden zu Wucherpreisen gehandelt. Dasselbe passiert sogar mit Beatmungsgeräten für Krankenhäuser. Lebensrettende Technik wird zur Spekulationsware. Arndt Ginzel macht sich auf die Suche nach den Profiteuren und stellt einige zur Rede. Schlechtes Gewissen? "Nö, wenn eine Ware rar ist, muß sie eben entsprechend bezahlt werden."   ¤

frontal21 7
26.3.20

Den Neoliberalen kommt Corona eigentlich ganz recht, um Arme, Rentner und andere unnütze Esser loszuwerden (Stichwort "sozialverträgliches Frühableben"). Aussprechen wird das natürlich Keiner. Außer Trump, der recht deutlich erklärt, daß ihm die Wirtschaft wichtiger ist als Menschenleben. Ein paar Wirtschaftsbosse sehen das wohl genauso, wie Christoph Süß mit ein paar Zitaten belegt. Und er legt satirisch noch einen drauf, als "Präsidentenberater Dr. Merkwürdig", der Corona als Lösung der Finanzprobleme anpreist, als göttliche Gerechtigkeit des Marktes. Grandios Kubricks "Dr. Seltsam" nachempfunden und diesen aktualisierend.  ¤¤

Quer 5
            
2.4.20

In der durch Corona ausgelösten Börsenflaute machen kriminelle Hedgefonds mit Verlustwetten Milliardengewinne und nutzen dabei Insiderwissen. In der Folge verschärft sich der Kurssturz. Ein Mittel dagegen wäre ein sofortiges Verbot von sog. "Leerverkäufen", aber Finanzminister Scholz (SPD!) lehnt das ab und verhindert mal wieder eine europäische Lösung. Er wird wohl wissen, warum.

Monitor

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10.4.20

Wegen der Knappheit von Schutzausrüstungen blühen kriminelle Geschäftmodelle. Masken, Desinfektionsmittel etc. werden nicht nur zu Wucherpreisen verkauft, oft werden auch nicht vorhandene Partien verscherbelt. Oder angebliche Schnelltests, die es noch gar nicht gibt. Und natürlich alle Arten von angeblichen Wundermitteln. Bericht von Angus Crawford.

B 3
           
26.4.20

 

 

 

Wie soll es weitergehen nach der Corona-Krise? Kann die Krise zu radikalen Änderungen führen? Der Philosoph Markus Gabriel glaubt an eine Revolution, der Soziologe Wilhelm Heitmeyer hält es für naiv, zu glauben, die Strukturen würden sich "einfach so" ändern. Der Autor Rudger Bregman meint, die Zukunft sei völlig offen. Corona ist nur ein Symptom einer zerstörerischen Wirtschaftsordnung. Im Moment profitieren die Superreichen von der Krise. Es könnte auch einen Absturz in Abschottung und Nationalismus geben.  ¤

Gespräch (Ausschnitt) über diese Fragen mit Arundhati Roy. Die "Normalität" war eine Weltuntergangsmaschine. Und genau dahin wollen die Mächtigen zurück, sie wollen die Überwachung verschärfen und die Ungleichheit vergrößern. Diese Respektlosigkeít ist psychotisch.  ¤¤

Maja Göpel fragt in ihrem Buch "Unsere Welt neu denken", wie wir zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft kommen können. Dabei kritisiert sie den neoliberalen Feudalismus sehr deutlich. Der Stillstand der Wirtschaft bietet die Chance, zu überlegen, was wir wirklich brauchen. Die Zukunft wird aber nicht einfach vom Himmel fallen.  ¤

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28.4.20

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"»Nicht länger nichts« - Geschichte der Arbeiterbewegung" - Dokumentation von Stan Neumann über die Arbeiterbewegungen seit dem 18. Jahrhundert bis heute. Vier Teile. (Leider NNA)*  ¤¤

Die Texte alle von arte:

Teil 1: "Fabrik": "Die Herausbildung eines neuen industriellen und kommerziellen Textilgewerbes bewirkte im England des beginnenden 18. Jahrhunderts die Landflucht von Kleinbauern und selbstständigen Webern. Um ihr Überleben zu sichern, bedienten sie fortan zusammen mit Tausenden anderen Lohnempfängern die mechanischen Webstühle in den riesigen Fabriken der Textilgroßhändler. Es war die Geburtsstunde der englischen Arbeiterklasse. Das profitorientierte Fabriksystem zwang die Arbeiter dazu, sich einer neuen Disziplin und Zeiteinteilung unterzuordnen. Im Zuge der industriellen Revolution im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts verschlimmerten sich die bereits ohnehin unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Durch den Einsatz von neuen Maschinen wurden die Arbeiter zu bloßen Rädchen in der Produktionskette. Das war ein radikaler Umbruch. Doch mit Ausnahme einiger sporadischer und spontaner Aufstände ergaben sich die Arbeiter in ihr Schicksal und erduldeten die Ausbeutung. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis sich organisierte Arbeiterbewegungen herausbildeten, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpften. Dabei ging die Arbeiterbewegung im Geiste der Französischen Revolution von 1789 auch ein – teilweise schwieriges – Bündnis mit den britischen Liberalen ein. Ihre Forderungen waren sozialer und politischer Natur: die Regelung von Kinderarbeit, korrekte Löhne und Arbeitszeiten, gewerkschaftliche Freiheit, Streikrecht und allgemeines Wahlrecht. In den 1820er Jahren, nach jahrzehntelangen Niederlagen, war die britische Arbeiterklasse für den Aufstand gewappnet."

Teil 2: "Barrikade": "Anders als in England vollzog sich die industrielle Revolution in Frankreich behutsamer. Es gab keine großen Fabriken wie im britischen „Factory System“, keine starke Landflucht und keine wesentliche Veränderung alter Lebensgewohnheiten. Die französische Arbeiterklasse war heterogen und setzte sich aus Angestellten von Werkstätten und kleineren Fabriken zusammen. Dazu gehörten Schneider, Schuhmacher, Hutmacher, Weber, Schlosser, Tischler, Zimmerer oder Maurer. In Frankreich entstanden die radikalsten sozialistischen und revolutionären Theorien des 19. Jahrhunderts, entwickelt von Charles Fourier, Pierre-Joseph Proudhon, Louis-Auguste Blanqui oder Etienne Cabet. Karl Marx als Vertreter eines wissenschaftlich geprägten Sozialismus hielt viele von diesen Theorien aus Frankreich für utopisch. Zwischen 1830 und 1871 rief die Arbeiterklasse immer wieder zur Revolte auf – doch alle Versuche, etwas an den Zuständen zu verändern, scheiterten. Den letzten Anlauf startete die Pariser Kommune: Arbeiter riefen die „universelle Republik“ aus, hissten die rote Fahne, gründeten Kooperativen und etablierten ein kostenloses, laizistisches Schulwesen. Das Experiment dauerte genau 72 Tage und wurde dann blutig niedergeschlagen. Damit endeten die großen Arbeiteraufstände des 19. Jahrhunderts. Zur gleichen Zeit begann in den beiden frisch geeinten Nationen Italien und Deutschland das Zeitalter der Industrialisierung. Der Dreh- und Angelpunkt der europäischen Arbeiterbewegung verlagerte sich von Frankreich nach Deutschland. Dort erhob die SPD als erste Arbeiterpartei mit massenhaftem Zuspruch den Marxismus zur offiziellen Doktrin – allerdings in Form eines demokratischen Sozialismus. Arbeits- und Lebensbedingungen verbesserten sich allmählich, Gewerkschaften gewannen an Einfluss, politische Rechte wurden gewährt. Das Bild der Arbeiterklasse wandelte sich."

Teil 3: "Fließband": "Ende des 19. Jahrhunderts erkannten aufgeklärte Arbeitgeber, dass die Belegschaft genauso zum Betriebskapital eines Unternehmens zählt wie der Maschinenpark. Damit dieses „Humankapital“ gute Leistung erbringen konnte, musste es gut genährt werden. So wurden die zur Wiederherstellung der Arbeitskraft erforderlichen Kalorien errechnet, die Muskelermüdung ermittelt und die Arbeitsabläufe optimiert, um mehr Rendite zu erzielen. Es war die Geburtsstunde der Ernährungswissenschaft, der Ergonomie und der Gymnastik im Betrieb – im Dienste der Moderne und des Fortschritts. Die Fließbandarbeit, die schon 1871 in den Schlachthöfen von Chicago Einzug gehalten hatte, setzte sich zunächst nicht durch, fand aber nach dem Ersten Weltkrieg neuen Zuspruch. Auch die Rationalisierung der Produktion und die Grundsätze der wissenschaftlichen Betriebsführung standen hoch im Kurs, obwohl sich die Arbeiter vehement dagegen zur Wehr setzten. Der Sturz des Zarenregimes 1917 weckte die Hoffnung auf eine sozialistische Weltrevolution, doch die Linke war alles andere als eine geschlossene Bewegung. Als die Arbeiter in Deutschland 1919 und 1920 zu den Waffen griffen, wurden ihre Aufstände von der Reichswehr und rechten Freikorps im Auftrag der regierenden Sozialdemokraten blutig niedergeschlagen. Angesichts fortdauernder Krisen und steigender Arbeitslosigkeit gewannen in Italien schließlich ab 1922 der Faschismus und in Deutschland ab 1933 der Nationalsozialismus die Oberhand. Die neuen Ideologien gaben vor, Sozialismus und Nationalismus zum Wohle des Arbeiters miteinander zu versöhnen. In Wirklichkeit jedoch zerschlugen sie die Arbeiterbewegung und verkündeten ein „Ende des Klassenkampfs“."

Teil 4: "Auflösung": "In den 30er Jahren schien die Arbeiterklasse so viel Macht zu besitzen wie nie zuvor. In Frankreich bestätigte dies der Erfolg der Volksfront-Regierung, doch europaweit erlebten die Arbeiter einen Rückschlag nach dem anderen. Mit Unterstützung von Hitler und Mussolini entschied General Franco 1939 den Bürgerkrieg in Spanien zu seinen Gunsten und errichtete eine Militärdiktatur. Schließlich wurden die Arbeiter in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten zu Sklaven degradiert: Zwangsarbeit für die sogenannten Untermenschen in Osteuropa, „Vernichtung durch Zwangsarbeit“ für Juden, Sinti, Roma sowie für die sowjetischen Kriegsgefangenen, die sich in Konzentrationslagern zu Tode schuften mussten. Auf das Ende des Zweiten Weltkriegs folgte der Kalte Krieg, der Ost und West entzweite. Im Westen wurde der soziale Frieden erkauft, indem die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter geringfügig verbessert wurden, etwa nach dem Vorbild von Henry Ford. Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs übernahmen kommunistische Einheitsparteien die Macht, die vorgeblich für alle Arbeiter sprachen und ihnen gleichzeitig mit Unterstützung sowjetischer Panzer sämtliche gewerkschaftliche Freiheiten und das Streikrecht nahmen. In den 70er Jahren keimte neue Hoffnung für die Arbeiterklasse auf: Sie schien erneut Mittelpunkt einer Gesellschaft zu sein, in der sich revolutionäre Utopien entfalten konnten wie 100 Jahre zuvor. Heute befindet sich Europa mitten in der Deindustrialisierung – mit negativen Begleiterscheinungen wie Arbeitslosigkeit und Armut. Noch nie war der Anteil der Arbeiterschaft an der Bevölkerung höher, doch der wirtschaftliche Strukturwandel könnte schon bald ihr Schicksal besiegeln. Befinden wir uns heute tatsächlich am Ende der Arbeiterbewegung? Oder wird sie nur in anderer Form wieder auf den Plan treten?"

arte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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28.4.20

"Square Idee - Hat das Kapital gewonnen?" - Film von arte mit Gedanken von Branko Milanovic und Aurélie Trouvé (beides progressive Wirtschaftswissenschaftler*innen).    (NNA)*  ¤

Text von arte: "Von Lima bis Peking regiert trotz der Unterschiede zwischen den Regierungen nur ein einziges Wirtschaftssystem den Globus: der Kapitalismus. Eine ungeteilte Herrschaft, die eine historische Premiere ist. Das Proletariat ist nicht gekommen, um dieses Regime zu stürzen, wie es der Marxismus geplant hat. Heute gibt es keine Alternative. Die Gesetze des Marktes haben gesiegt. Nun, da sich der kapitalistische Geist überall niedergelassen hat, stellen sich aber weiterhin die Fragen nach einer gerechteren Welt: Wie kann man gegen Ungleichheit intervenieren? Ist das Klagen über die Globalisierung überholt?"

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"Rosa Luxemburg - Der Preis der Freiheit" - Film von Inga Wolfram über Erinnerungen an Leben und Werk der Revolutionärin und ihre heutige Bedeutung.  (NNA)*  ¤

Text von arte: "Rosa Luxemburg gilt neben Karl Liebknecht als wichtigste Repräsentantin internationalistischer und antimilitaristischer Positionen in der SPD. Anfang des 20. Jahrhunderts, als kaum Frauen studierten, gehörte sie zu den wenigen promovierten Akademikerinnen in Deutschland und war zugleich eine der wenigen Frauen in der aktiven Politik. Ihre leidenschaftliche und überzeugende Kapitalismuskritik war der Motor ihres revolutionären Tuns. Hundert Jahre nach dem grausamen Mord an Rosa Luxemburg erzählt die Dokumentation von dem Leben und den Idealen der großen Sozialistin. Ihre berühmte Aussage "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" hat schon die Proteste der Bürgerbewegung der DDR inspiriert und bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Der Film führt an die wichtigsten Lebensorte von Rosa Luxemburg, zeigt im animierten Graphic-Novel-Stil Zeichnungen der jungen britischen Künstlerin Kate Evans unterschiedliche Lebensphasen der Revolutionärin. Erzählungen zahlreicher Persönlichkeiten wie der Regisseurin Margarethe von Trotta, der Historiker Jörn Schütrumpf und Holger Politt, der polnischen Kunsthistorikerin Dorota Sajewska, der brasilianischen Biografin Isabel Loureiro und der Politiker Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi liefern einen detaillierten Einblick in das facettenreiche Leben der mutigen großen Dame der sozialistischen Bewegung. In Zeiten, in denen Populisten in Europa und der ganzen Welt ihre nationalistischen Ansichten immer lauter kundtun, sind Luxemburgs Bestrebungen von großem Interesse und erinnern an die humanistischen Wurzeln der europäischen Kultur."

arte

 

 

 

 

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30.4.20

"Staatshilfen für Steuervermeider?" - Die Bundesregierung will Unternehmen in der Corona-Krise mit Milliardensubventionen helfen. Dabei sahnen auch solche Konzerne ab, die bisher gute Gewinne machen und diese auch weiterhin als Boni und ´Dividenden an die Besitzenden verteilen wollen, und auch solche, die alles tun, um möglichst wenig Steuern zu bezahlen, und dafür ihr Vermögen in internationalen Steueroasen parken. Praktisch alle DAX-Unternehmen haben Beteiligungen in Panama, Cayman oder Delaware, um in Deutschland Steuern zu sparen.

Monitor

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3.5.20

 

Beitrag über das Theater des Milo Rau. Er will mit Theater die Welt verändern, indem er die Welt zum Theater macht. Nach seinen Projekten "Hate Radio" zum Völkermord in Ruanda, dem "Kongo-Tribunal", den "Moskauer Prozessen", dem "Neuen Evangelium" mit Geflüchteten in Italien, wollte er in Amazonien mit indigenen Darstellern das Stück "Antigone im Amazonas" (nach Sophokles) inszenieren und dabei die Ursachen der Zerstörung des Lebensraums Regenwald verdeutlichen. Es geht um den Kampf von Präsident Bolsonaro gegen die indigenen Stämme, des globalen Agrobusiness gegen die Landlosen. Wegen Corona konnte das Projekt dort nicht stattfinden. Rau: Bolsonaro sieht in Corona eine Chance, die störenden Regenwaldbewohner auszulöschen. In der Corona-Krise gab es einige Momente, in denen wir plötzlich "die Goldene Stadt auf dem Hügel" aufleuchten sehen konnten, die mögliche bessere Welt ohne Umweltverschmutzung und Konsumwahn. Es ist wie im Theater: man sieht plötzlich, was möglich ist.  ¤¤

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4.5.20

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Vandana Shiva. Es wird nichts nutzen, einen "Krieg" gegen Corona zu führen. Corona und andere Seuchen sind ein Resultat der industriellen Landwirtschaft und des neoliberalen Kapitalismus. Mit Monokulturen, Genmanipulation und Pestiziden wird die Natur zerstört, durch das Verschwinden der Artenvielfalt die Gesundheit geschwächt.  - Ich denke, daß Vandana Shiva fast immer recht hat, aber ihre Thesen sind teilweise schwer nachvollziehbar und kaum belegbar. Auf skeptische Nachfragen von Rattansi hat sie wenig an konkreten Fakten zu bieten. Trotzdem hörenswert!  ¤

RT 28
           
15.5.20

In den Niederlanden haben 170 Wissenschaftler über die Veränderung der Wirtschaft nach der Corona-Krise beraten und ein Manifest veröffentlicht. Darin stellen sie fest, daß es in einigen Sektoren (fossile Energien, Bergbau, Werbung) eine Schrumpfung geben muß. Sie fordern u.a. ein allgemeines Grundeinkommen und die Besinnung auf nachhaltige regionale Landwirtschaft. Gespräch darüber mit einer der Beteiligten, Prof. Marja Spierenburg.

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28.5.20

Judith Butler erklärt, was Corona über die Entfremdung im Kapitalismus zeigt. Speziell in den USA, wo die meisten Leute nicht krankenversichert sind, steht die Rettung der "Wirtschaft" über der Rettung von Menschenleben, und viele riskieren lieber ihr Leben als ihren "Arbeitsplatz" zu verlieren, der ihnen das Leben ermöglichen soll.

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29.6.20

"Boeing - das tödliche System" - Film von Michael Houben und Thomas Becker über die Abstürze der Boeing 737-8 und eklatante Mängel auch bei anderen Flugzeugtypen des Konzerns. Lausig recherchiert, schlecht redigiert, dämliche Zeugenauswahl, eine unbegabte Sprecherin, und das im Titel erwähnte "System" wird kaum weiter angegangen. Immerhin ein paar neue Details. Gab schon erheblich bessere Beiträge.

ARD 29
15.8.20

 

 

"The corporate Coup d'Etat" - Dokumentation von Fred Peabody über die Machtübernahme der Konzerne in den USA, nicht erst unter Präsident Trump.  (NNA)*  ¤¤

"This investigative documentary exposes how corporations and billionaires have taken control of the political process, bringing economic hardship and ruin to vast swaths of America. Combining insights from political thinkers, journalists, and citizens from the sacrifice zones, the film reveals how factory closures and outsourcing have created a grim landscape of desolation and human suffering." (Geklautes Zitat.)

Text von RT: "In the words of the Pulitzer prize-winning journalist and author Chris Hedges: “Donald Trump is not an anomaly. He is the grotesque visage of a collapsed democracy. The creeping corporate take-over that began 45 years ago is complete. It has destroyed the lives of tens of millions of Americans no longer able to find work that provides a living wage, cursed to live in chronic poverty.” Following widely shown films such as ‘All Governments Lie’, ‘Manufacturing Consent’, and ‘The Corporation’ — The Corporate Coup D’Etat examines what we’ve become, how we got here, and why some call it ‘a corporate coup d’état’ in which corporations have taken over control of the US political system."

RT

 

 

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15.8.20

 

"Business at any Cost - When Corporate Law rules the World" - Dokumentation von Laure Delesalle über die Macht der internationalen Konzerne, die sich ihr eigenes Recht schaffen. (NNA)*  ¤¤    

Text von RT: "In a world of free trade regulated by international corporate interests, a multinational company can sue a state and seek financial compensation when it feels business interests are harmed by new environmental or health related domestic regulations. International Arbitration Courts are where these multi-million-dollar claims are being debated and judged, behind closed doors. Welcome to a world of big money, where national state sovereignty is threatened and taxpayers’ money is at stake. A two-year-long investigation, which took place across Europe – taking in Belgium, Germany, and France – and North and South America, documents and deciphers the growing power of international arbitration courts, a ticking time bomb for our democracies."

Lief bereits am 27.3.20 bei RT.  - Beide Filme zusammen auf DVD "Kapitalismus #41"

RT

 

 

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23.8.20

"The Cyprus Papers", eine Recherche von Al Jazeera. Die Regierung von Zypern (Südteil) hat mindestens acht Milliarden Dollar damit verdient, Kriminellen zyprische Pässe auszustellen, für 2,5 Millionen Dollar das Stück, mit denen sie frei in der EU reisen können. Genutzt haben das vor allem Wirtschaftskriminelle, 1400 Fälle sind bestätigt. Ein Bericht und Erläuterungen von Sara Farolfi (EU-Antikorruptionsprojekt).

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5.9.20

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Prof. Noam Chomsky u.a. über den "Global Green New Deal". (NNA)*  ¤

RT

28

           
5.9.20 "Redacted Tonight": Lee Camp über Anzeichen, daß der Zusammenbruch des globalen Marktkapitalismus begonnen hat. Während (wegen Corona) die Wirtschaft schrumpft, steigen die Aktienkurse. Das Verhalten der Börsen hat nichts mehr mit der Realität zu tun. Die superreichen Diebe raffen nochmal zusammen, was sie kriegen können, sie werden von keiner Regierung, keiner Justiz, keinen Medien dabei gestört (weil die ihnen längst alle gehören). Sie wissen, daß das System nur noch solange funktioniert, wie für die normalen Leute genug Brotkrümel zum Überleben abfallen. Und das wird bald nicht mehr der Fall sein.  ¤ RT 18
           
8.9.20

Der Dokumentarfilm "Die Epoche des Menschen" zeigt die hässlichen Wunden, die der Kapitalismus ins Antlitz der Erde frisst. Viele schön schaurige Bilder, viel Gerede von "Menschheit" und "Zivilisation", keine Frage nach Ursache und Verantwortung. (Da war schon "Koyaanisqatsi" ein Stück weiter.)

ktzt

6

13.9.20

Der Finanzkonzern "BlackRock" gilt als mächtigste Firma der Welt. Er ist an praktisch allen großen Firmen beteiligt und hat seine Agenten in allen Regierungen, Leute wie Friedrich Merz. Am beworbenen ökologischen und sozialen Image des Konzern ist nicht viel dran (Greenwashing). Erläuterungen von Heike Buchter (Buch: Black Rock - Eine heimliche Weltmacht greift nach unserem Geld).

ttt

7

           
16.9.20

Ein Untersuchungsausschuß des US-Parlaments ist zu dem Ergebnis gekommen, daß die beiden Abstürze der Boeing 737-8 Max eine Folge von falschen technischen Annahmen der Boeing-Ingenieure, eines intransparenten Managements des Konzerns und eines Versagens der Aufsichtsbehörde FAA waren. Berichte von Shihab Rattansi und Richard Quest, und bei AJE Einschätzungen des Luftsicherheitsexperten David Gleave.

A,C zus.11
           
20.9.20

 

 

Ein Medienverbund hat geleakte Dokumente von internationalen Banken veröffentlicht, die "FinCEN-Files". Daraus geht hervor, daß die Banken kräftig an der Geldwäsche beim Drogenhandel, beim illegalen Waffenhandel und anderen Mafia-Strukturen mitverdienen und offenbar kein Interesse daran haben, solche kriminellen Geschäfte zu stoppen oder an die Behörden zu melden. Betroffen sind vor allem diverse Londoner Banken sowie die "Deutschebank". Es geht um Gesamtsummen von ca. 2 Billionen Dollar. Bei der BBC zwei interessante Berichte, zwei bei der ARD.  ¤

Die Tagesschau beginnt mit dem Satz: "Bei der globalen Bekämpfung von Geldwäsche gibt es gravierende Probleme." Das ist putzig - es sei denn, die Tagesschau meint damit, daß Privatbanken ein Problem sind und verstaatlicht gehören. Tatsächlich ist die Geldwäsche eben kein Problem für die Banken, sondern Grundlage ihres Geschäftsmodells: Kriminelle und Kapitalisten mit frischem Kapital zu versorgen. Dabei gibt es zwischen Kriminellen und Kapitalisten weder moralisch einen Unterschied noch aus Sicht der Banken. 

B,TS,TT

 

zus.12

 

           
27.9.20

"Banking Secrets of the Rich and Powerful" - Doku von BBC-"Panorama" über die Erkenntnisse aus den "FinCEN-Files". Kapitel: Murder in the Vineyard - The Leak - Putin's Pals - Financing Terror - The Man with no Names - From Russia with Love - The secret Football Deals.  Leider NNA)*  ¤

B 58
28.9.20

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Bradley Garrett (Autor von "Bunker - Building for the Endtimes") darüber, wie die reichen "Eliten" sich in unterirdischen Zitadellen und regelrechten unterirdischen Städten durch die kommenden Katastrophen retten wollen. 

RT

17

           
6.11.20

Jan Böhmermann stellt im "ZDF-Magazin Royale" ein paar von Deutschland Milliardären vor. Das Vermögen der Superreichen wird nicht versteuert. Die meisten haben ihr Vermögen auf der Grundlage von Sklavenarbeit und der Enteignung der Juden in der Nazizeit gemacht. Heute setzen sie es zur Korruption der Politik ein. Bis dahin, daß der Kriegsverbrecher Max Brose in Coburg seine eigene Straße bekommt. "Wenn Reiche so easy Politik und Gesellschaft gestalten können, wozu braucht man dann eigentlich noch ausgedachte Verschwörungstheorien?"   ¤

ZDF 13
           
15.11.20 Drei kluge Leute machen sich Gedanken über die Zukunft des Kapitalismus. Der Ökonom Mathias Binswanger meint, es reiche, an den Stellschrauben zu drehen, hier und da weniger und effizienter zu produzieren und gerechter zu verteilen, und das sei bereits revolutionär. Die Wirtschaftsjournalistin (taz) Ulrike Herrmann stellt fest, daß das nicht reichen wird um die Klimakatastrophe abzuwenden. Das System von Profit und Wachstum muß beendet werden, und wir müssen uns überlegen, wie wir den Verzicht organisieren. Die Philosophin Eva von Redecker ("Revolution für das Leben") sagt: wir müssen gar nicht verzichten. Wir tauschen nur den viel zu teuer erkauften Glasperlentand gegen die echten Juwelen des Lebens. Den Reichtum der Natur können wir genießen ohne zu besitzen. Wollen wir darauf verzichten, daß Vögel im Wald sind? - Dazu Bilder von abgestorbenen Wäldern. Und ein sehr störender Klangteppich. Teilweise akustisch kaum zu verstehen.  ¤ ttt

 

9

 

           
17.11.20

 

nano-spezial: "Krise? Endlich!" über Wege aus dem Kapitalismus. - Ingolf Baur besucht eine Landkommune in England, eine genossenschaftliche Fabrik in Hamburg und eine Biogärtnerei in Eichstätten. Er spricht mit Pedro Brace (Tinkers Bubble), Uwe Lübbermann (Premium Cola), Jannis Zentier (Querbeet), außerdem mit Prof. Lisa Herzog (Uni Groningen) und Klaus Töpfer. Und er stellt gute Fragen: Muß die Wirtschaft brummen, und wozu? Kann man die Profitgier des Menschen zähmen? Wann kollabiert der Kapitalismus? Ist Wohlstand für Alle eine Lüge? Einige klare und gute Antworten, vor allem von Uwe Lübbermann und Lisa Herzog.  - Wie immer zu viel Gerede von "Wir", wobei damit teilweise sehr verschiedene Gruppen gemeint sind. Der Weg zur Abschaffung des Kapitalismus führt über die Erkenntnis, daß es im Kapitalismus kein "Wir" gibt. Dieses Wir zu schaffen ("die Menschheit") wäre ja gerade das Ziel. Die Frage, wie der Weg dorthin (weltweit!) gefunden werden kann, spielt in der Sendung kaum eine Rolle. Ansonsten aber durchaus anregend und sehenswert.  ¤

3sat

 

29

 

27.11.20

Im "ZDF Magazin Royale" erklärt Jan Böhmermann den Wirecard-Skandal und die Rolle des Haupttäters Jan Marsalek. Der hat mit Unterstützung von und zu Guttenbergs und der Finanzaufsichtsbehörde Bafin einige hundert Millionen ergaunert und ist nun ebenso verschwunden wie das Geld. Außerdem hat er wohl gute Drähte zu österreichischen Nazis und russischen Geheimdienstlern. - Mal wieder bestes Aufklärungsfernsehen mit satirischer Note.  ¤

ZDF

24

            
12.12.20

Im "Listening Post" ein Video von Vinny Thomas: "Galactic Federation Interview Earth": der Aufnahmeantrag der Erde in die galaktische Föderation wird abgelehnt, als sich herausstellt, daß es hier keine Gesundheitsversorgung für alle gibt, daß Leute verhungern, obwohl genug Lebensmittel vorhanden sind und daß es immer noch Kämpfe um Ressourcen gibt. Gefängnisse gibt es auch noch, und keine fliegenden Autos.  ¤

A

2
           
25.12.20

"Lord of Water - Episode 1: UK & Australia" - Film von Jerome Fritel über die Versuche der Reichen, aus der Wasserknappheit ein lohnendes Geschäft zu machen. Unter dem Titel "Wasser - Im Visier der Finanzhaie" vor einem Jahr auf deutsch bei arte.  ¤¤

A

52

31.12.20

"Lord of Water - Episode 2: America" - Film von Jerome Fritel über die Versuche der Reichen, aus der Wasserknappheit ein lohnendes Geschäft zu machen, und den weltweiten Kampf für das Menschenrecht auf Wasser. Unter dem Titel "Wasser - Im Visier der Finanzhaie" vor einem Jahr auf deutsch bei arte.  ¤¤

A 45
7.1.21

Das US-Justizministerium hat den Boeing-Konzern zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar verurteilt. Das Geld geht u.a. an die Familien der Opfer der beiden Abstürze von Maschinen des Typs 737-8-Max. Die Entscheidung besagt, daß der Konzern Profit über die Sicherheit gestellt hat und versucht hat, die Ursache der Abstürze zu verdecken. Hintergrundinfos von Todd Curtis (airsafe.com).

A 3
           
8.1.21

Noch ein Bericht bei arte über die Entscheidung, daß Boeing 2,5 Milliarden Dollar Schadensersatz an die Familien der Opfer der beiden Abstürze zahlen muß.

arj 2
29.1.21

 

 

Die Handelskette "GameStop", bei der man Computerspiele kaufen kann, stand infolge von Corona kurz vor der Pleite. Die Spekulanten der Hedgefonds haben auf einen Kurssturz der Firma gewettet. Diese Woche haben sich einige hunderttausend Kleinanleger über soziale Medien verabredet und über die Plattform "Robinhood" massenhaft GameStop-Aktien gekauft. Deren Kurs stieg dadurch um das 25-fache, und die Hedgefonds haben etliche Milliarden Dollar verloren. Da wir aber im Kapitalismus leben, hat "Robinhood" einfach den weiteren Kauf von Aktien unterbunden. Der Fall läßt einige Schlüsse darüber zu, wer hier die Regeln bestimmt. Er zeigt aber auch, daß wir nicht wehrlos sind. Die Namen "GameStop" und "Robinhood" sind natürlich Programm, ebenso der bei Trump geklaute Hashtag #StopTheSteal.

Gute Berichte bei AJE, BBC, CNN, arte, ARD und ZDF. Erbärmlicher Quatsch bei ntv und "Welt", ein nichtssagender Bericht bei Euronews. Erläuterungen und Einschätzungen bei der BBC von Andrew Ross Sorkin (NYT), bei CNN u.a. von AJ Vanover, einem der Kleininvestoren, bei RT von Dmitry Pauk und Max Keiser¤

A,B,C,RT,
arj,hj,TT

zus.30
                 
31.1.21

Nachdem der Kauf von "GameStop"-Aktien wieder freigegeben wurde, steigt deren Kurs weiter steil an, was für die Hedgefonds weitere Milliardenverluste bedeutet. Elizabeth Warren sagt, der Fall mache deutlich, was an der Börse schon seit vielen Jahren falsch läuft. Aus einem Ort zur Finanzierung von Geschäften ist ein Spielcasino geworden, mit absurden Marktmanipulationen (OT). Gespräch darüber mit Matt Stoller (Autor von "Goliath - The 100-Year War between Monopoly Power and Democracy"). Der Finanzmarkt ist seit mindestens 15 Jahren systemisch korrupt und völlig manipulativ. Es wird Zeit, die Gesetze wieder anzuwenden. Da beginnt jetzt eine Art Revolution.  ¤

C

6

2.2.21

 

 

 

 

"Boom und Crash - Wie Spekulation ins Chaos führt" - Film von Rupert Russel über die Folgen der Spekulation mit lebenswichtigen Rohstoffen. Beobachtungen u.a. in Syrien, Britannien, Venezuela und Kenia.  (NNA)*  ¤¤

Text von arte: "Brot, Wasser, Öl, Wohnraum: Die für unser Leben wesentlichen Güter sind oft überteuert. Die hohen Preise haben unterschiedliche Ursachen, sie sind häufig der Spekulationen mit Rohstoffen geschuldet. Weltweit profitieren Finanzspekulanten davon, die Preise der wichtigsten Güter immer weiter nach oben zu treiben. Die Folgen: Wirtschaftscrashs, Revolten und sogar Kriege.
Überall auf der Welt, wo Menschen um die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse oder gar ums nackte Überleben kämpfen, brechen Konflikte, Revolten und Preiskriege aus. Die Tatsache, dass viele Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika nicht mehr das Nötigste zum Überleben erwirtschaften können, ist neben der Klimakrise einer der Hauptgründe für die weltweite Migration, bei der Millionen Menschen auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben ihrer Heimat den Rücken kehren. Der Filmemacher Rupert Russell führt die Zuschauerinnen und Zuschauer an einige wichtige Schauplätze solcher Preiskonflikte: Venezuela, Irak, Kenia, Guatemala und ins Herz der Finanzmärkte, an die Wall Street, wo Finanzspekulanten die Preise für lebensnotwendige Rohstoffe in die Höhe treiben – mit zum Teil katastrophalen Folgen. Mit Hilfe der Metapher des sogenannten Schmetterlingseffekts erläutert der Dokumentarfilm, wie sich kleine Veränderungen auf den Rohstoffmärkten und Preismanipulationen auf die Lebensverhältnisse der Menschen weltweit auswirken können. Führende Wirtschaftsexperten wie Jeffrey Sachs und der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz erläutern, warum zahlreiche internationale Konflikte in den Rohstoffmärkten und den dort stattfindenden Spekulationen wurzeln. ARTE zeigt die Ursachen und Gründe für die weltweite Krise auf, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wird."

arte

 

 

 

 

81

 

 

 

 

14.3.21

Bei "Karambolage" ein Stück über die Geschichte der Pariser Commune (1871), des ersten Versuchs, eine bessere Gesellschaftsordnung aufzubauen, der von den Herrschenden in Blut ertränkt wurde.

arte

5

23.3.21

"Die Verdammten der Pariser Kommune" - Geschichtsdoku von Raphaël Meyssan  (NNA)*  ¤¤

Text von arte: "Vom 18. März bis zum 28. Mai 1871 kämpfte die Pariser Kommune für die Verwirklichung einer Republik nach sozialistischen Vorstellungen. Das Experiment war von kurzer Dauer und endete in deren blutigen Niederschlagung. Der Dokumentarfilm schildert diesen entscheidenden Augenblick der französischen Geschichte aus der Perspektive derer, die ihn erlebten.
Die Pariser Kommune war ein politisches Experiment während des Deutsch-Französischen Krieges, der im Sommer 1870 als Französisch-Preußischer Krieg begonnen hatte. Der neu gewählte revolutionäre Pariser Stadtrat versuchte zum Ende des Krieges, vom 18. März bis zum 28. Mai 1871, gegen den Willen der konservativen Zentralregierung Paris nach sozialistischen Vorstellungen umzugestalten und zu verwalten. Eine führende Revolutionärin war die Kommunardin Victorine. Aus ihrer Perspektive schildert der Dokumentarfilm die dramatischen historischen Geschehnisse. Die Ereignisse jener Tage nehmen durch ihre Berichte Gestalt an. Schwarz-weiße Graphiken und Zeichnungen, im Stil der damaligen Zeit gezeichnet und modern animiert, führen dem Zuschauer die Geschehnisse vor Augen. Er zittert mit Victorine vor den Soldaten, die an jenem 18. März 1871 im Begriff sind, auf die auf dem Montmartre versammelte Menge zu schießen. Der Beobachter jubelt mit Victorine inmitten der Menschen, die am 28. März 1971 auf dem Platz vor dem Rathaus die Kommune ausrufen.
Die Pariser sind empört über die Regierung, die sich in Versailles verschanzt hat und sich weigert, die Wahlen anzuerkennen. Stattdessen wird Paris unter Beschuss genommen. Die Frauen von Paris begeistern sich, sie treffen sich abends in den besetzten Kirchen und zur Verteidigung der Stadt. Und sie rufen zur Revolution auf. Die in Versailles von der französischen Regierung angeordneten systematischen Massaker der sogenannten Blutwoche machen fassungslos. Dagegen steht die Selbstlosigkeit jener Frauen und Männer, die im Namen eines höheren Ideals bis zum Ende Widerstand leisten. Zehntausende waren am Ende tot, erschossen, exekutiert, massakriert. Auf beiden Seiten.
Der Dokumentarfilm schildert den leidenschaftlichen Kampf der Kommunarden, die 72 Tage lang alles daransetzten, der Geschichte einen neuen Verlauf zu geben. Doch am Ende wurden sie von ihr mitgerissen. Die Revolution hatte ihre Kinder gefressen. Der Dokumentarfilm bietet reiches Archivmaterial und stützt sich auf Berichte, Bilder und Kupferstiche jener Zeit." 

arte

 

 

 

 

 

 

88

 

 

 

 

 

 

           
26.3.21

Seit einigen Tagen ist der Suezkanal blockiert, weil sich ein 400 m langer Containerfrachter bei einem Sandsturm quergelegt hat und nun so an beiden Ufern verkeilt liegt, daß er sich nicht mehr bewegen läßt. In beiden Richtungen stauen sich hunderte Schiffe, und es werden ernste Schäden für die Weltwirtschaft befürchtet, wenn der Kanal nicht bald wieder frei wird.

A,E

zus.4
7.4.21

Bidens Finanzministerin Janet Yellen setzt sich für eine globale Mindeststeuer von 21 % für internationale Konzerne ein. Da auch die EU, die Weltbank und der IWF dies unterstützen, könnte die Steuer im Juni beschlossen werden.

arj 3
7.4.21

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Fabian Scheidler, Autor von "The End of the Megamachine - A brief History of a failing Civilisation". -  Sehr präzise, sehr erhellend, sehr engagiert. Das Buch könnte sich lohnen.  ¤

RT 14
           
13.4.21 Nach der Studie "Polluting Elite" tragen die Reichen erheblich zur Erderhitzung bei. Die reichsten 10 Prozent sind für die Hälfte der Zunahme von Treibhausgasemissionen verantwortlich, und das reichste Eine Prozent produziert weltweit doppelt soviel CO2 wie die ärmsten 50 Prozent zusammen. Erläuterungen von einem der an der Studie beteiligten Wissenschaftler, Prof. Peter Newell (Cambridge), und Reaktion von dem "konservativen" Publizisten Sam Hall. B 7
18.4.21

"The Price of Progress" - Film von Victor Luengo über Fragen rund um die Lebensmittelindustrie. (Ich habe beim Quersehen nicht verstanden, worum es geht. Der verlinkte Text ist auch eher rätselhaft.)  (NNA)* (nicht gebrannt.)

RT 45
20.5.21

"Terra X: Wem gehört die Welt? Eine Geschichte des Reichtums" - Dreiteiliger Film von Dirk Steffens über die Geschichte von Arm und Reich. Teil 1: "Vom Acker zum Imperium", über die Entstehung des Privateigentums und der Klassengesellschaft in der Antike - Teil 2: "Von Fürsten und Kaufleuten", über die Entstehung des Kapitalismus im Mittelalter - Teil 3: "Von der Macht des Marktes", über den globalen Siegeszug des Kapitalismus  ¤

Dazu der "3sat-Thema-Talk": Gert Scobel diskutiert mit Luisa Neubauer (Klimaschutzaktivistin) und Stefan Brunnhuber (Wirtschaftssoziologe).

3sat

3x43

2x16

7.6.21

 

 

"Der Milliardenraub - Eine Staatsanwältin jagt die Steuer-Mafia" - Dokumentarfilm von Michael Wech, Massimo Bognanni und Petra Nagel über die Aufklärung des Cum-Ex-Betrugsskandals durch die Kölner Staatsanwältin Anne Brorhilker und ihr Team. Spannend wie ein Krimi, und besonders gut: die Beteiligung von Bundesbehörden (BaFin!) und Regierungspolitikern (Scholz!) an dem jahrelangen (und andauernden!) Milliardenbetrug wird klar benannt, und die Beteiligten werden deutlich als das benannt, was sie sind: üble Kriminelle, die sich auf Kosten der ganzen Gesellschaft hinterlistig bereichert haben. OT Stefan Weismann (Richter am Landgericht Bonn): "Was dort passiert, ist organisierte Kriminalität. Die unterscheidet sich vom Kriminalitätsgehalt in nichts von Rauschgiftbanden, Kleinkriminalität, Sprengung von Geldautomaten. Es ist nur eine andere Art der Tat." Und Fabio di Masi (Die Linke): "Es geht nicht nur um einen Finanzskandal. Es geht um ein Grundproblem in einer Demokratie, daß hier offenbar nicht alle gleich sind, weil bestimmte Personen und Institutionen trotz des Begehens von Straftaten denken, sie könnten ungeschoren davonkommen. Deshalb geht es hier nicht nur um Finanzen, es geht um die Demokratie."  ¤¤

ARD

 

44

 

8.6.21

Der Rechercheverbund "ProPublica" hat einen großen Datensatz von geleakten US-Steuerinformationen ausgewertet und die Ergebnisse veröffentlicht. Danach haben 25 der reichsten Leute der USA, wie Jeff Bezos, Elon Musk und George Soros, jahrelang gar keine oder sehr geringe Einkommenssteuern bezahlt. Erläuterungen von Prof. Laurence Kotlikoff.

A

6

18.6.21

In Rouen (Nordfrankreich) ist vor einem Jahr eine Papierfabrik stillgelegt worden, die bis dahin 40 % des französischen Altpapiers zu neuem Zeitungspapier verarbeitet hatte. Der Firmeninhaber läßt das Papier nun stattdessen in Uruguay aus frisch gefällten Eukalyptusbäumen herstellen, weil sich damit mehr "Gewinn" erzielen läßt. Die Belegschaft hat erreicht, daß ein Jahr lang nach einem neuen Betreiber gesucht wurde, aber diese Frist ist nun bald vorbei, und die ökologisch vorbildliche Fabrik wird dann wohl abgerissen.  ¤

arj

6

12.7.21

"Geld. Macht. Politik. - Die Volksvertreter und der Druck der Lobbys" - Film von Tobias Seeger und Julia Lehmann über die Strukturen, die der Korrumpierbarkeit von Parlamentariern durch Wirtschaftsinteressen buchstäblich Tür und Tor öffnen. Mit diversen Beispielen, naheliegenderweise vor allem von den "C"-Parteien (C wie corrupt).  ¤

ARD

45

30.7.21

Alle Enthüllungen der vor vier Jahren ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia über die Kumpanei zwischen Regierung und Mafia haben sich bewahrheitet. Bisher ist erst einer der Mörder verurteilt, die Prozesse gegen die Auftraggeber stehen noch aus. Ein Bericht von Andrew Simmons und Gespräch mit Daphnes Sohn Andrew Caruana Galizia¤

A

8

           
9.8.21

"Was kostet die Welt? - Monopoly um eine Insel" - Film von Bettina Borgfeld. Seit 12 Jahren kaufen zwei Milliardäre (die Barcley-Brüder) nach und nach die britische Kanalinsel Sark auf. Sie planen offenbar, die idyllische Ökoinsel in eine weitere Steueroase für Superreiche zu verwandeln. Mit Lügenpropaganda und gezielter Korruption hetzen sie die Bewohner gegeneinander auf, sähen Mißtrauen und Streit zwischen denen, die ihr Land nicht verkaufen wollen. Die Regisseurin Bettina Borgfeld hat darüber den Film "Was kostet die Welt" gemacht, eine Parabel auf das, was in der globalen Ökonomie läuft: die Errichtung einer Plutokratie, die Machtübernahme der Besitzenden.  ¤¤  (leider NNA* - Der Text ist meine Besprechung des Beitrags bei ttt am 5.5.19)

3sat 89
14.8.21

"All hail the Lockdown: Connect it - The Wake-up call that can't be ignored" - Feature über die Lehren, die aus der Corona-Krise zu ziehen sind für die tausendmal gravierendere Klimakrise. Mit den Aktivisten / Expertinnen George Monbiot, Eliane Brum und William Rees, die alle auch deutlich das zugrundeliegende Problem ansprechen, es beim Namen nennen und sich Gedanken zu seiner Überwindung machen.   ¤¤

A

25

      (Video unterm Link)    
9.9.21

 

Alle Parteien, auch die Grünen, versprechen uns, die Erderwärmung könne mit "grünem Wachstum" gestoppt werden. In der Realität werden aber nur die umweltschädlichsten Industrien nach Asien verlagert, weltweit nehmen CO2-Ausstoß und Ressourcenverbrauch immer weiter zu. Selbst wenn weltweit auf erneuerbare Energien umgestellt wird, dauert das viel zu lange, wenn gleichzeitig die Wirtschaft immer weiter wächst. Leute, die etwas weiter blicken, wie Niko Paech (Umweltökonom) und Harald Welzer (Soziologe), stellen fest, daß der Glaube an rein technologische Lösungen und ewiges Wachstum magisches Denken ist, ein moderner religiöser Irrglaube. Die extreme Überproduktion und Verschwendung müssen aufhören, die Wirtschaft muß wieder auf ein sinnvolles Maß schrumpfen. - Sehr guter und unbedingt sehenswerter Beitrag. Anzumerken wäre noch gewesen, daß die Verschwendung nicht nur weltweit ungleich verteilt ist, sondern auch hier die Superreichen einen Großteil des Problems markieren. (Das sind zugleich die, die ein wesentliches Interesse am andauernden Konsumwahn haben.) Und Insider geben dem religiösen Irrglauben gern einen Namen, den ein deutscher Philosoph schon vor 160 Jahren geprägt hat.  ¤¤

Monitor

10

           
19.9.21

"Precht: Kapitalismus - Gefahr für die Natur?" - Richard David Precht spricht mit der Philosophin Eva von Redecker. Die Titelfrage ist natürlich längst beantwortet. Die eigentliche Frage ist, ob eine Welt ohne Kapitalismus und ein Überleben der menschlichen Zivilisation überhaupt möglich ist. Und: wie könnte das erreicht werden? Die Antworten darauf fallen pessimistisch aus. (Ausführliche Besprechung vielleicht später mal.)  ¤¤

ZDF

43

20.9.21

"Die Nachhaltigkeitslüge" -  "Nachhaltigkeit" ist eines dieser Modeworte. Alle reden davon, alle Politiker versprechen sie - nur wächst in Wahrheit der Ressourcenverbrauch immer weiter, werden weiter Bahnlinien dichtgemacht, fahren immer mehr Autos auf den Straßen. Der Geograph Prof. Klaus-Dieter Hupke meint deshalb, daß der Appell zum persönlichen Konsumverzicht völlig sinnlos ist. Es helfen nur politische Entscheidungen. Harald Welzer glaubt, daß es auch einen Kapitalismus ohne Wachstum geben kann.  ¤

ktzt

7

30.9.21

 

Tom Burgis "Kleptopia" - In seinem Buch "Kleptopia - Wie Geheimdienste, Banken und Konzerne mit schmutzigem Geld die Welt erobern" deckt der britische Wirtschaftsjournalist Tom Burgis auf, wie beispielsweise Kasachstans korrupter Ex-Diktator Nasarbajew sich mit kriminellen Mitteln um Milliarden bereichert, und westliche Banken und korrupte Politiker (z.B. Donald Trump, aber auch Tony Blair und Gerhard Schröder und die noch amtierende Bundesregierung) mithelfen, das schmutzige Geld solcher Leute zu waschen, und wie sie auch mithelfen, jede Opposition z.B. in Kasachstan zu zerschlagen. "Die Herren dieses kleptokratischen Kapitalismus haben einen phantastischen Job gemacht: sie haben Andere davon überzeugt, daß sie die Motoren der Wirtschaft seien. Das ist natürlich Quatsch." (Man hätte im Beitrag vielleicht erwähnen können, daß Nasarbajew inzwischen nicht mehr Präsident seines Landes ist.)   ¤

ktzt

6

3.10.21

 

 

Unter dem Titel "Pandora-Papers" ist erneut ein umfangreicher Datensatz über die Finanzgeschäfte von Politikern, Oligarchen und anderen Reichen geleakt worden und von einem internationalen Journalistenteam ausgewertet worden. Um das Zahlen von Steuern zu vermeiden oder zur Geldwäsche legen sie ihr Geld bei Briefkastenfirmen in Steueroasen an. Es gibt Enthüllungen u.a. über Jordaniens König Abdullah, Azerbaijans Staatschef Aliyev, Tony Blair, den Präsidenten der Ukraine und den tschechischen Regierungschef. Es wird deutlich, daß bisher alle versprochenen Maßnahmen gegen diese teilweise illegalen Tricks nicht wirken. Hauptthema bei AJE und BBC, Berichte auf deutsch bei ARD und Euronews.

"Pandora-Papers - Geld, Gier, Geheimnisse" - Film von NDR und WDR über die Recherchen und einige der Ergebnisse. Fazit: "Das Geschäft mit den Briefkastenfirmen geht immer weiter. Eine Einladung an Kriminelle, Superreiche und Mächtige, sie zu nutzen. Vielleicht ändert sich auch deswegen so wenig, weil Politiker selbst profitieren."  ¤

A,B,TS,E

 

ARD

zus.13

 

15

                 
6.10.21

 

 

Bei "Markus Lanz" erklärt Harald Welzer (neues Buch: "Nachruf auf mich selbst"), warum es für die Klimakrise und die Aussterbekrise keine technischen Lösungen gibt. Benötigt wird eine "Kultur des Aufhörens", ein Ende des permanenten Wirtschaftswachstums. Es ist unsere kollektive Lebenslüge, daß dieses Modell ewig fortsetzbar sei. Die Natur zeigt uns jetzt schon, daß das nicht geht. Auch nicht mit "grünem Wasserstoff". Wachstum bedeutet immer steigenden Verbrauch, mehr Stoffumsatz. Reduktion bedeutet gar nicht unbedingt Verzicht. Niemand redet z.B. darüber, wie viel Platz parkende Autos uns wegnehmen. Mehr oder weniger schlaue Gegenrede von Diana Kinnert (CDU) und Johannes Vogel (FDP), und reihenweise kluge Sätze von Welzer fürs Poesiealbum - ohne dabei ein einziges Mal das böse K-Wort zu bemühen.   ¤  - Zu Vogels Argument, Flugreisen für alle sollten weiter möglich sein, hätte man einwerfen müssen, daß dieser Luxus auch jetzt schon global einer winzigen Minderheit vorbehalten ist. Es geht also nicht nur um Verzicht auf Mobilität, sondern auch um Gleichberechtigung. Also etwa so: jeder Mensch hat das Recht, einmal im Leben eine Weltreise zu machen - aber mehr nicht.  

ZDF

 

23

 

13.10.21

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Tim Jackson (Autor von "Post Growth - Life after Capitalism"). Kritik an der Fixierung auf das BSP, das als Maßstab für das Glück der Menschen nicht taugt, weil auch jede Zerstörung von Mensch, Gesellschaft und Planet darin als positiv verrechnet wird, aber nichts von dem, was im Leben wirklich zählt. Im Gegensatz zur Wachstumsideologie wünscht sich Jackson, daß man langsamer arbeitet und eher auf Qualität achtet denn auf Quantität. Während zwei Milliarden Menschen unterernährt sind, sterben mehr Menschen an Übergewicht als am Hunger. Der körperlichen und geistigen Gesundheit ist mit Diäthalten mehr gedient als mit "immer noch mehr".  ¤

RT

14

           
16.10.21

"Inside Story: Is colonialism to blame for dire situation with climate change?" - Über die Erderwärmung als ein Erbe des Kolonialismus spricht Adrian Finnegan mit Ekow Eshun (Kurator der Kunstausstellung "We are History" in London), Prof. Jürgen Zimmerer (Historiker, Kolonialismus-Experte) und Stephan Singer (Klima-Experte).

Zimmerer: Wir müssen unser ganzes Wirtschaftssystem und unsere Art zu leben dekolonisieren. Die Leute im globalen Norden haben 600 Jahre von diesem System profitiert und begreifen nicht, warum es inzwischen auch für sie nicht mehr funktioniert, weil bisher immer die im Süden die Last der Naturzerstörung getragen haben. Die Wachstumsideologie hat zu diesem Desaster geführt, und ohne einen Abschied von dieser Ideologie gibt es keine Lösung.  ¤

A

24

     
21.10.21

 

"Steuerräuber ohne Schuldgefühl" - Auch nachdem der CumEx-Betrug öffentlich wurde, nachdem die Masche durch Gerichte für illegal erklärt wurde, und nachdem die Regierungen neue Vorschriften erlassen haben, die die Steuerabzocke angeblich verhindern sollen - geht das kriminelle Spiel weiter. Ein Teil der Milliardenbeute wurde immerhin beschlagnahmt, aber die Steuerräuber leben irgendwo in den Emiraten, in Sicherheit vor der Justiz, und planen die nächsten Raubzüge. Einer von ihnen, Sanjay Shah, der ca. 1,4 Milliarden Euro erbeutet hat, sagt, man solle nicht ihm Vorwürfe machen, sondern den Regierungen, die die Gesetzeslücken geschaffen haben und sie nicht schließen. Die wenigen ermittelnden Staatsanwälte stehen allein einer ganzen Betrugsindustrie gegenüber, die immer neue Gesetzeslücken sucht und ausprobiert. Sanjay Shah: "Das ist ein ungleicher Wettlauf, bei dem die Banken dem Staat immer ein Stück voraus sind." Die aktuelle Masche heißt "CumCum". Damit sind bereits etwa 140 Milliarden Euro Schaden entstanden. Das Bundesfinanzministerium (Olaf Scholz) hat dagegen noch nichts unternommen und behauptet, es wisse nichts davon.  ¤

Panorama

 

19

 

           
25.10.21

Zu Weihnachten droht ein Fest ohne Konsum und bei Kerzenschein (klingt doch romantisch), weil die globalen Lieferketten versagen und der Strom teuerer wird - Rohstoffmangel, Energiekrise. Irgendwie funktioniert der Kapitalismus nicht mehr, aber wir haben kein Rezept fürs Aufhören. Beitrag, Gespräch mit Harald Welzer.   ¤

ktzt

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5.11.21

Ausgerechnet bei "Welt" ein Beitrag darüber, welche Bevölkerungsgruppe weltweit das Klima am stärksten ruiniert. Die "Öko-Vandalen" der Welt sind die Superreichen mit ihren Yachten und Privatjets. Das reichste eine Prozent ist allein für 16 Prozent der Treibhausgase verantwortlich, mehr als die ärmere Hälfte der Menschheit.

W

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11.11.21

"Nike vernichtet Neuware" - Die Textilindustrie hat ihren Umsatz in zehn Jahren verdoppelt. Zugleich wird dort zunehmend nur noch zum Wegwerfen produziert. Ständig kommen neue Kollektionen in den Handel, und was nicht verkauft wurde, wird entsorgt. Am deutlichsten wird das bei Turnschuhen, wo es inzwischen jede Woche eine neue Kollektion gibt. Der Hersteller Nike sammelt die Restbestände und Retouren ein und läßt die völlig neuen und unbenutzten Schuhe in einer Fabrik in Holland vernichten. Zynischerweise preist er das auch noch als "Recycling" an, weil dort auch ein paar alte, gebrauchte Schuhe mit verarbeitet werden, zu irgendwelchen giftigen Bodenbelägen.  ¤

Panorama

11

16.11.21

Ein Blick hinter die Kulissen des Finanzvertriebs "Deutsche Vermögensberatung" (DVAG). Ein sektenartiger Verein, der nach dem Prinzip des Pyramidenspiels funktioniert: die kleinen Vertreter bekommen Provisionen, wenn sie bestimmte Geldanlagen verkaufen, wer weiter aufsteigen will, muß skrupellos möglichst viele neue Werber anheuern, die für ihn Neukunden auftreiben. Das Besondere an der  Sekte: sie bekommt Unterstützung von zahlreichen Prominenten, von Fußballtrainern bis zur Bundeskanzlerin. Die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit: die DVAG ist einer der größten Parteispender des Landes.

frontal

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8.12.21

Afshin Rattansi ("Going Underground") spricht mit Michael Albert (Autor von "No Bosses - A new Economy for a better World") über den Übergang zu einem besseren Wirtschaftssystem. (Leider NNA)*

RT

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15.1.22

"Expose it! - Privilege & Poverty during a Crisis" - In der Serie "All Hail the Lockdown" ein Film von Ali Rae über die in der Pandemie noch deutlicher sichtbar werdenden Ungleichheiten, u.a. mit Bezug auf das Buch "The Great Leveler" des Historikers Walter Scheidel, und mit Erläuterungen von Arundhati Roy zur Lage in Indien. (Wurde bereits im Dezember '19 ausgestrahlt.) (Leider NNA)*  ¤¤

A

24

           
17.1.22

Während der Pandemie haben die Superreichen ihr Vermögen verdoppelt, zugleich sind weltweit 160 Millionen Menschen in extreme Armut abgestürzt. Täglich sterben 21.000 Menschen an den Folgen der Armut. Feststellungen aus dem "Ungleichheitsbericht" von Oxfam.

arj,E zus.4
           
5.2.22

Jeff Bezos hat sich in Rotterdam eine Luxusyacht bauen lassen (für etwa 500 Millionen Euro), und nun passt das Segelschiff nicht unter einer Brücke an der Hafenausfahrt durch. Die Stadt will das historische Bauwerk deshalb vorübergehend abbauen lassen, die Bevölkerung ist aber dagegen, dem Supermilliardär, der nur so reich wurde, weil er praktisch nie Steuern bezahlt hat, solche Opfer zu bringen.  - Das Schiff ist ein wunderschönes Segelschiff. Man sollte es dem Betrüger Bezos wegnehmen (enteignen) und es in Gemeineigentum überführen, und es dann als emissionsfreies Passagierschiff einsetzen. Z.B. um damit Flüchtlinge in Sicherheit zu bringen.

C

2

21.3.22

Im Süden Chinas ist eine Boeing 737-800 mit 132 Menschen an Bord abgestürzt. An der Absturzstelle wurde ein Waldbrand ausgelöst. Die Maschine war aus großer Höhe fast senkrecht in den Boden gerast, irgendeine äußere Ursache ist nicht erkennbar. Der Flugzeugtyp galt bisher als äußerst zuverlässig, es ist nicht die gleiche Bauart wie die beiden durch Softwarefehler abgestürzten Boeing Max 8.

A,C,hj zus.7
           
26.5.22

Bei "Markus Lanz" erklärt Ulrike Herrmann den anderen (Mojib Latif, Sascha Lobo und einem FDPler), warum es zum Überleben der Menschheit unumgänglich ist, den Kapitalismus zu beenden. Dies so deutlich und unbestreitbar, daß sogar Herr Lanz das "interessant" findet. Eine kurze Sternstunde des deutschen Fernsehens.  (Im YT-Video ab 11:30)  ¤¤

ZDF

15

           
12.6.22

Beitrag über das Buch "Wachstum", in dem die Thesen der Kapitalismus-Apologetin Katja Gentinetta und des Wachstums-Kritikers Prof. Niko Paech gegeneinandergestellt werden. Ein Dialog findet zwischen beiden nicht statt, wozu auch? Auf den realitätsblinden Irrsinn der Einen einzugehen ist müßig, während der Andere zwar mit seinem Urteil über den Kapitalismus recht hat, aber naiv daran glaubt, eine friedliche und gerechte Welt ließe sich noch erreichen. Wie das gehen soll, sagt er aber nicht. Das sind Träume aus den Sechziger-Jahren. Damals ("Club of Rome") wäre das vielleicht noch möglich und umsetzbar gewesen. Jetzt warten wir alle gemeinsam darauf, daß sich das System selbst zerlegt, und hoffen, daß danach noch irgendwas Lebendiges übrig ist, um von Vorne anzufangen.

ttt

8

           
16.8.22

Bei "HARDtalk" spricht Stephen Sackur mit dem Autor und Aktivisten George Monbiot über die existentiellen Bedrohungen der Menschheit und das korrupte System, welches uns daran hindert, mit der Zerstörung des Planeten aufzuhören. Ganz deutlich: "Ja, wir müssen eine Revolution machen, wir brauchen revolutionäre Änderungen des politischen Systems, des Industriesystems, des Landwirtschaftssystems, wenn wir überleben wollen."  ¤¤

B

25
8.9.22

 

Bei "Markus Lanz" erklärt Ulrike Herrmann, warum alle Windräder und Solaranlagen nicht ausreichen werden, den gewohnten Luxus-Lebensstil weiterzuführen, und warum das "Grüne Wachstum" nur eine Sackgasse ist. Die "Wirtschaft" wird schrumpfen müssen, die reichen Länder werden zu einem Lebensstandard etwa wie 1978 zurückkehren müssen. Elektroautos sind keine Lösung, wenn das Problem "zuviel Verkehr" heißt. Goldene Worte, die weder die "Grüne" Steffi Lemke noch der "Liberale" Frank Thelen hören möchten, die beide an "technische Lösungen" glauben. (Und da kein Politiker es wagen kann, diese Wahrheiten in ein Programm zu packen, wird eben weitergewurstelt und weitervergeudet, bis die Klimakatastrophe nicht nur das bisherige System beenden sondern auch jeden früher mal möglichen Ausweg versperren wird. Wir werden froh sein können, wenn wir überlebt haben, mit einem Lebensstil wie 1278. Irgendeine neue Zivilisation wird es für viele Jahrtausende in einem zerstörten Ökosystem sehr schwer haben.)  ¤¤

ZDF

 

16

 

           
16.9.22

In einer ansonsten leidlich interessanten "aspekte"-Sendung zum Thema "Der Mensch und sein Planet - Den Klimawandel neu erzählen" das Gespräch mit Ulrike Herrmann, die die Illusion eines "Grünen Wachstums" ablehnt und als einzigen Ausweg die Abschaffung des Kapitalismus erkennt. Sie erinnert an die britische Kriegswirtschaft ab 1939, als die gesamte zivile Produktion eingeschränkt und die knappen Güter rationiert, also gerecht verteilt wurden - werden mußten.   ¤

aspekte 9
11.10.22

Vor vier Jahren hat "frontal" aufgedeckt, daß der Großhändler Amazon tonnenweise fabrikneue Waren (meist Retouren) zerstört. Die Bundesregierung hat daraufhin ein "Kreislaufwirtschaftsgesetz" eingeführt, das diese Praxis beenden sollte. Leider sieht das Gesetz keine Sanktionen vor, sodaß Amazon sich nicht darum kümmert und weiterhin kaum verdeckt tonnenweise fabrikneue Waren zerstört. In einem funktionierenden Staat würde die Regierung nun den Laden einfach dichtmachen.

frontal

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23.10.22

Gespräch mit Greta Thunberg über die Klimakrise und ihr Buch "Das Klima Buch". Ein System des ständigen Wachstums macht auf einem endlichen Planeten keinen Sinn. "Wir" brauchen eine anderes System als diesen Hyperkapitalismus. "Grünes Wachstum" ist Selbstbetrug oder Greenwashing. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.   ¤

ttt

6

           
27.10.22

Ein Beitrag über die Raupe Nimmersatt des ewigen Wachstums als Ideologie des Kapitalismus, und ein Gespräch mit Ulrike Herrmann über Alternativen zum Wachstumszwang. (NNA)*   ¤

Quer

10

           
10.11.22

Bei "Markus Lanz" erklärt Maja Göpel, warum wir (d.h. auch "die Wirtschaft") uns einen Verzicht auf ernsthaften Klimaschutz nicht mehr leisten können, und fordert von den Verantwortlichen (d.h. auch den Konzernchefs) ökologische Ehrlichkeit ein. Göpel, eine der weltweit bedeutendsten Expertinnen für Transformation, wird dabei buchstäblich in jedem Halbsatz von einem rüpeligen knochentief korrupten und verlogenen Autokonzernmanager unterbrochen, der, als er dann endlich drankommt, nichts Wichtigeres zu sagen weiß als: "Ich glaube daran, daß wir es schaffen, den Klimawandel zu stoppen." Kapitalismus als Religion.

ZDF

5

6.12.22

Ein Beitrag über albernes Geschwätz eines "Konsumforschers" über "freiwilligen Konsumverzicht". Und Widerspruch vom Wirtschaftswissenschaftler Niko Paech: Verbote sind sinnvoll, wenn sie demokratisch beschlossen werden und sich gegen gemeinschädliches Verhalten richten. Noch besser aber ist es, Alternativen zu entwickeln, z.B. Repairshops: zeigen, wie ein sinnvolles Leben möglich ist, die Post-Wachstumsökonomie bereits einüben.

ktzt

7

23.12.22

Bei "UpFront" spricht Marc Lamont-Hill mit Thomas Piketty über sein neues Buch "Eine kurze Geschichte der Gleichheit". (NNA)*  ¤

A

25

           
2.2.23

Die Ölkonzerne haben durch die gestiegenen Ölpreise (Folge des Ukraine-Krieges) im letzten Jahr Rekordgewinne eingefahren: Exxon 58 Milliarden Dollar, Chevron 36 Milliarden, Shell 39 Milliarden. Shell hat seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Weltweit wachsen die Forderungen, die Konzerne entsprechend zu besteuern. Bericht aus London von Andrew Simmons. - Aus Protest gegen die Ölförderung haben Greenpeace-Aktivisten in der Nordsee eine neue, noch nicht verankerte Bohrinsel von Shell besetzt.

A

4

5.2.23

Auf der honduranischen Insel Roatan wollen ein paar reiche neoliberale Extremisten sich eine eigene Privatstadt bauen lassen, in der wirklich alles privatwirtschaftlich organisiert wäre, Schulen, Polizei, Justiz, alles. Der demokratische Staat (oder gar die arbeitende Bevölkerung) hätte in "Prospera" nichts mehr zu sagen. Im Moment ruhen die Bauarbeiten allerdings, weil bei der Genehmigung des Projekts durch die rechte Vorgängerregierung massiv Korruption im Spiel war. Bericht von Marie-Kristin Boese.  ¤

WS 7
24.4.23

"The Stream: The Future of Universal Basic Income" - Josh Rushing spricht mit Elinor O’Donovan (Künstlerin in Irland, eine von 2000 Kulturschaffenden, die testweise ein Grundeinkommen bekommen), Sam Soko (Regisseur in Kenia, Autor des Dokumentarfilms "Free Money") und Guy Standing (Gründer des Basic Income Earth Network und Autor von "The Precariat - The new dangerous Class").  (NNA)*  ¤

A

25

           
5.9.23

Bei "Markus Lanz" versucht Harald Welzer einem Klimaleugner von der FDP und zwei "Wirtschaftsexpertinnen" zu erklären, daß das kapitalistische Wachstum in Wirklichkeit das Leben auf der Erde zerstört und daß man das mal überdenken sollte. Er erntet Schulterzucken, ungläubiges Kopfschütteln und marktreligiöse Bekenntnisse. Vielleicht später mehr dazu.  ¤

ZDF 27
15.10.23

Über den Dokumentarfilm "Breaking Social" von Fredrik Gertten, der die Strukturen der globalen Korruption und Ausbeutung untersucht und dem Zorn der Betrogenen nachgeht. Angesichts der Zerstörung des Planeten können wir uns die Reichen nicht mehr leisten.  ¤

ttt

5

17.10.23

Sandra Maischberger spricht mit Bernie Sanders über sein neues Buch "Es ist OK, wütend auf den Kapitalismus zu sein".  (NNA)*  ¤

ARD

20

           
21.11.23

Ingolf Baur spricht mit Prof. Julia Steinberger (Professorin für ökologische Ökonomie, siehe 9.11.22) darüber, wie die Menschen die Macht über die Wirtschaft zurückgewinnen können. Als sie erklärt, daß dies möglich ist, meint Baur, sie sei aber sehr optimistisch. "Nein, im Gegenteil. Ich bin extrem pessimistisch. Ich glaube nicht, daß wir es rechtzeitig schaffen. Es wird extrem viele Tote geben, Zerstörung, Verwüstung. Wir sehen das ja schon, und ich vermute, es wird noch viel schlimmer. Aber das liegt nicht an der Natur des Menschen. Der Fehler liegt in den ökonomischen Strukturen. Aber wir können auch anders, wir waren anders, wir sind anders, und wir können die Strukturen ändern."  ¤¤

nano 8
21.11.23

 

 

 

 

 

"Klima - Im Würgegriff der Ölkonzerne" (The Power of Big Oil) - Dokumentarfilm von Jane McMullen und Dan Edge, in zwei Teilen: "Die Leugnung" und "Der Zweifel", über die Bemühungen der Ölkonzerne, speziell Exxon, die Auswirkungen der Verbrennung fossiler Stoffe auf das Klima erst zu leugnen und dann kleinzureden, um weiter an der Ölförderung zu verdienen. Inzwischen gibt man die Auswirkungen zu und verspricht Abhilfe mit neuen Technologien (Fracking, CO2-Abscheidung), die in Wahrheit alles nur schlimmer machen. Frappierend die Einblicke in die direkte Einflussnahme der Konzerne auf politische Entscheidungen, hier speziell in den USA. Höchst spannend und lehrreich, auch wenn man das alles irgendwie schon wusste. Dringend ansehen!  ¤¤

Text von arte: "Die zweiteilige Dokumentation entstand über einen Zeitraum von über 40 Jahren und wurde unter wechselnden Regierungen gedreht. Sie beginnt in den 80er Jahren, als die Ölkonzerne anfingen, den Klimawandel und seine weltweiten Auswirkungen zu erforschen. In jener Zeit stieg die Nachfrage, und die Welt wurde vom Öl immer abhängiger. Seitdem setzt die Branche alles daran, Zweifel an den wissenschaftlichen Grundlagen zu säen, die Meinung der Öffentlichkeit zu beeinflussen und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu blockieren, bis heute.
Die Recherche basiert auf unlängst veröffentlichten Dokumenten sowie Hunderten Interviews mit Wissenschaftlern - manche von ihnen im Dienst der Mineralölindustrie -, Politikern, Managern und Lobbyisten. Einige von ihnen hatten sich nie zuvor geäußert, manche plagt ein schlechtes Gewissen.
Paul Bernstein etwa, ehemaliger Wirtschaftsberater beim Unternehmen Charles River Associates, das für den Interessenverband American Petroleum Institute arbeitet, blickt auf seine damalige Skrupellosigkeit und die jahrelangen Verschleppungstakten mit Scham und Reue zurück. Aufschlussreich auch die Aussagen des ehemaligen NASA-Physikers Martin Hoffert, der in den 80er Jahren zudem als Berater für ExxonMobil arbeitete. Schon damals hatten er und seine Kollegen die Katastrophenszenarien vorausgesehen. Heute sieht sich Hoffert als Wissenschaftler bestätigt. Doch als Mensch und Erdbewohner ist er über die allgemeine Tatenlosigkeit zutiefst empört."

arte

 

 

 

 

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