Was gestern im Fernsehen Wichtiges zu sehen war und von mir archiviert wurde. Täglich im rauskuck.

Amerikas : Honduras                                                                                           

   (letzter Eintrag 27.6.23)

Datum Beitrag Sender (Schlüssel) Länge (Min.)
4.8.08

Meldung: in einem Streit um Landrechte stürmen in Silin hunderte Slumbewohner ein Anwesen und töten10 Personen.

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27.6.09

Machtkampf zwischen dem (linksgeschwenkten) Präsidenten Zelaya und Gegnern in Armee und Parlament, der Streit geht um die Abhaltung einer Volksabstimmung über die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung. Bericht und Informationen von Mariana Sanchez.

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28.6.09

 

 

Militärputsch. Einige Hundert Soldaten besetzen den Präsidentenpalast, setzen den linken Präsidenten Zelaya ab und fliegen ihn nach Costa Rica aus. Es gibt heftige Proteste der Bevölkerung, mutige Bürger beschimpfen die Soldaten. Diese sind davon offensichtlich verunsichert, sie verhalten sich zunächst diszipliniert, jedenfalls solange die Kameras da sind.  Überwiegend scharfe internationale Kritik am Vorgehen des Militärs, Obama hält sich dagegen in seiner Stellungnahme deutlich zurück. Am Abend wird Parlamentssprecher Roberto Micheletti als "Übergangspräsident" vereidigt. Er sagt, dies sei kein Coup, sondern das Militär habe die Anordnungen der Justiz befolgt, um die Verfassung gegen Zelayas angeblichen Amtsmißbrauch zu schützen.

Zu den Hintergründen, zur Vorgeschichte und zum Einfluß der USA gibt es bei Al Jazeera eine Reihe von Gesprächen, u.a. mit Colin Harding (Lateinamerika-Experte), Oscar Hendrix (Führer der honduranischen Jugendbewegung), Mariana Sanchez (Korrespondentin in Tegucigalpa), Roberto Lovato (Autor).

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29.6.09

 

 

In Tegucigalpa gibt es trotz Ausgangssperre weiter Proteste der Bevölkerung gegen den Militärputsch, teilweise werden Barrikaden errichtet. Am Abend gehen die Soldaten mit Wasserwerfern und brutalem Knüppeleinsatz gegen die Protestierenden vor. Auch Journalisten werden angegriffen. 

Die Reaktionen des Auslands sind selten einhellig: sowohl US-Regierung und EU als auch die linken Führer Lateinamerikas stellen sich hinter Präsident Zelaya, der weiter als einziger legitimer Präsident angesehen wird.  - Auch die deutschen Sender sprechen durchweg korrekt von einem "Militärputsch", lassen sich also von der Propaganda der Rechten nicht irritieren. Im Land selber erfahren die Leute von all dem nichts, alle Sender sind gleichgeschaltet.

Sehr ausführliche Informationen bei Al Jazeera, mit der Korrespondentin Mariana Sanchez, die teilweise live aus Tegucigalpa berichtet.  - Hugh O'Shaughnessy (Journalist, Lateinamerika-Experte) sagt, nach seinen Erfahrungen seien diese Putschisten "eine Mischung aus Inkompetenz, Terroristen und Clowns", diese Leute würden sich nicht viele Tage halten können.

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30.6.09

 

In Tegucigalpa demonstrieren einige Tausend Leute zur Unterstützung der Putschisten. Sie nennen Zelaya einen "Diktator" und sprechen nicht von "Putsch" sondern von "Wiederherstellung der Demokratie". 

Präsident Zelaya spricht vor der UN-Vollversammlung und kündigt an, am Donnerstag nach Honduras zurückzukehren, in Begleitung mehrerer anderer Präsidenten. Die UN verurteilen einstimmig den Putsch und fordern, Zelaya sofort wieder ins Amt zu setzen. Der "Übergangspräsident" Micheletti droht, Zelaya zu verhaften, wenn er ins Land kommt.

Mariana Sanchez informiert den ganzen Tag live aus Tegucigalpa über neue Entwicklungen. Monica Villamizar berichtet aus San Pedro Sula (an der Nordküste). Auch dort gibt es Demonstrationen beider Lager und eine aggressive Stimmung, die Armee steht noch zwischen den Fronten. 

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1.7.09

 

 

 

 

 

Die OAS stellt den Machthabern ein Ultimatum von 3 Tagen, um Präsident Zelaya wiedereinzusetzen. Die vom Militär gestützte Regierung verkündet eine Art Ausnahmezustand mit Beschränkungen der Bürgerrechte, vor allem des Demonstrationsrechts.

In Tegucigalpa demonstrieren erneut Leute für und gegen Zelaya. Unter seinen Gegnern sind auch solche, die sich selber als Linke bezeichnen und die Zelaya für einen reichen, autoritären Scheinlinken halten (so sagt es eine Frau bei arte-info). Und solche, die ihn gewählt haben, als er noch nicht als "Linker" galt.

Karl Penhaul (CNN) berichtet ausführlich und mit vielen Bildern von einer großen friedlichen und sehr argumentativen Demo von Tausenden Anhängern Zelayas und erwähnt auch einen landesweiten Streik.

Mariana Sanchez und Lucia Newman berichten den ganzen Tag (oft live) aus Tegucigalpa über die aktuellen Entwicklungen. Newman sagt, die Demonstrationen der Gegner von Zelaya seien deutlich größer gewesen als die seiner Anhänger. In allen Berichten sieht man sehr viele Soldaten auf den Straßen, die sich aber offensichtlich zurückhalten.

Ein Bericht von Lucia Newman über den großen ökonomischen und militärischen Einfluß der USA. 

Monica Villamizar berichtet weiter aus San Pedro Sula: Beide Lager demonstrieren, beide sehr lautstark, die "weißen" eher mit Argumenten ("Rettung der Demokratie"), die "roten" eher mit geballten Fäusten. Man beschimpft sich, es fliegen Steine, aber noch eskaliert die Lage nicht. Unmöglich, von außen zu beurteilen, welche Seite zahlenmäßig stärker ist. Die Armee scheint eher auf Deeskalation zu setzen.

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2.7.09

 

In Tegucigalpa herrscht gespannte Ruhe, kaum Demos, Abwarten. Die Armee hält Busse mit Zelaya-Unterstützern auf, die nach Tegucigalpa wollten. In San Pedro geht die Armee mit Gewalt gegen oppositionelle Demonstranten vor.

Am Abend bietet die "Übergangsregierung" als Kompromiß an, ein Referendum über Zelayas Rückkehr bzw. vorgezogene Neuwahlen abzuhalten.

Lucia Newman berichtet über die dünne Machtbasis von Präsident Zelaya (im Unterschied zu Chavez beim Putsch von 2002) und über die weit verbreitete antikommunistische Haltung des Mittelstandes. - Monica Villamizar berichtet aus Progreso, dem Heimatort von Putschpräsident Micheletti. Die Bewohner sind sich einig, daß sie von diesem Vertreter der "Elite" nichts Positives zu erwarten haben.

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3.7.09

 

 

Es gibt weitere Demonstrationen beider Seiten, für Zelaya und für die Putschisten. Der Generalsekretär der OAS wird von einer gut organisierten Demo der "Weißen" (mehrere Tausend schätzungsweise) empfangen, sie haben Transparente mit Botschaften in verschiedenen Sprachen (englisch, französisch, deutsch, arabisch, etc.): "Nur wir Honduraner entscheiden für Honduras". Die neue Führung lehnt denn auch die Aufforderung der OAS ab, Zelaya wiedereinzusetzen.

Nur wenige Bilder von einer ebenfalls friedlichen Demo von ca. 2000 Zelaya-Anhängern.

Bei arte-info begründen Gewerkschafter und andere Aktivisten ihren Einsatz für die Rückkehr von Zelaya und fordern ein internationales Eingreifen.

Monica Villamizar trifft zwei Ex-Minister von Zelaya, die sich jetzt verstecken müssen.

Karl Penhaul (CNN) bringt es auf den Punkt: "eine Konfrontation zwischen Arm und Reich".

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4.7.09

Die "Übergangsregierung" erklärt den Austritt aus der OAS, anschließend schließt die OAS Honduras aus. Die Führung der "katholischen" Kirche stellt sich auf die Seite der Putschisten.

In Tegucigalpa wieder Demonstrationen beider Seiten, jeweils ein paar Tausend für die Putschisten und für Zelaya. Die Armee steht eher neutral dazwischen, es gibt aber Bilder, wonach die Soldaten Busse mit Zelaya-Anhängern auf dem Weg in die Hauptstadt mit Schüssen in die Reifen gestoppt haben. Die ausführlichsten Bildberichte zu den Demos liefert Karl Penhaul (CNN), hier einer davon:

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5.7.09

Warten auf Zelaya. Der Präsident will zurückkehren und das Amt wieder übernehmen. Weitere Demos von beiden Seiten, Tausende (Angaben bis zu 30.000) versammeln sich am Flughafen, um Zelaya zu empfangen, ebenfalls am Flughafen fährt das Militär auf, um Zelaya festzunehmen. Bei Al Jazeera weitere Hintergrundinfos und live-Schalten zu den Korrespondenten in Honduras. Mariana Sanchez berichtet über die Stimmung in einer Kleinstadt und läßt einige Leute zu Wort kommen, die sich Sorgen um die Zukunft machen. 

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5.7.09

 

 

 

 

 

Die Ereignisse ab etwa 0:00 Uhr MESZ, also am Sonntagabend Ortszeit. Präsident Zelaya fliegt mit einem Learjet in Begleitung mehrerer Diplomaten nach Tegucigalpa. Das Militär hat die Landebahn mit Fahrzeugen blockiert. Ein Teil der vielen tausend Demonstranten versucht, das Gelände zu stürmen. Armee und Polizei gehen mit Tränengas gegen die Menschen vor, dann wird zum Teil offenbar auch in die Menge geschossen, zahlreiche Menschen werden verletzt, zwei Kinder erschossen. Das Flugzeug kann nicht landen, dreht ein paar Runden und fliegt dann nach Nicaragua. Die Demonstranten fliehen in Panik vor der Armee.

Das alles praktisch live bei Al Jazeera, die Bilder überwiegend direkt von TeleSur übernommen, dazu telefonische Berichte der Korrespondenten und Gespräche mit mehreren Experten (u.a. der Schriftsteller Roberto Lovato, der auf die Verbindungen der Junta mit rechten Kreisen in den USA hinweist). Kameramann Alfredo Delara schildert, wie er mitten unter den Demonstranten war, die nach seiner Aussage ohne Anlaß zehn Minuten lang beschossen wurden. Kurze live-Interviews von TeleSur mit Zelaya und Chavez. (Chavez sagt, es sei sicher, daß die Putschisten vom "Yankee-Empire" unterstützt würden. Vielleicht hätten sie nicht die Unterstützung von Obama, aber "der ist ein Gefangener des Imperiums".) - Interview mit der "Vize-Außenministerin" der Militärjunta, Martha Casco, die sich zwar wacker gegen die sehr kritischen Fragen schlägt, dabei aber erkennen läßt, daß sie außer ihrem Haß auf "Chavez" und den Sozialismus kaum Argumente für ihre Position hat.  (Diese Leute haben noch nicht verstanden, daß "Chavez"  und "Sozialismus" für Dreiviertel der Menschheit nicht etwas sind, vor dem man Angst hat, sondern eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft darstellen. Aber Frau Casco gehört schließlich zu den 5 Prozent, für die "Chavez" eher eine Verschlechterung bedeutet...)

In "First Person" spricht die Bürgerrechtlerin Berta Flores über ihre Bemühungen, Menschen zu mobilisieren, über ihre Hoffnungen auf eine gerechtere Gesellschaft und über ihre Angst vor den Soldaten.

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6.7.09

Die kurzen Berichte der deutschen Sender über die Ereignisse vom Sonntag. - Bei CNN weitere Aufnahmen davon und Zeugenaussagen in drei Berichten von Karl Penhaul. - Aktuell berichten Al Jazeeras Korrespondentinnen, es herrscht wieder gespannte Ruhe in Tegucigalpa, bei einer friedlichen Demo werden die Toten symbolisch zu Grabe getragen.

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7.7.09

Zelaya ist in Washington und trifft Frau Clinton. Präsident Arias von Costa Rica soll in Honduras vermitteln.  

Lucia Newman berichtet über Leute in einer Armensiedlung und die Wirtschaftskrise. - Silvio Carillo berichtet telefonisch aus dem Ort, wo ein am Sonntag erschossener Junge beigesetzt wird. Er sagt, in dieser armen ländlichen Gegend sei die Unterstützung für Zelaya sehr groß. Zugleich seien die Evangelikalen dort sehr aktiv. (Später auch Bilder von der Beerdigung) - Mariana Sanchez berichtet von einer Demo in Tegucigalpa, an der auch die Frau von Zelaya, Xiomara Castro, teilnimmt.

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8.7.09

Interview mit Präsident Manuel Zelaya. Er sagt, es gebe nicht viel zu verhandeln mit der "Übergangsregierung"

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9.7.09

Zelaya und Micheletti kommen zu Verhandlungen nach San Josè (Costa Rica), beide reden mit Präsident Arias, Micheletti weigert sich mit Zelaya zu reden und reist wieder ab. Die Korrespondenten berichten und spekulieren über die Verhandlungen. Karl Penhaul (CNN) redet u.a. über den Informations-Krieg und erklärt, warum im Internet die "Weißen" die Debatte dominieren: es sind die Reichen, die sich Computer leisten können.

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10.7.09

Die Gespräche in Costa Rica bleiben ohne Ergebnis. Dazu eine Reihe von Gesprächen mit Korrespondenten.  - Die BBC zeigt Bilder einer Straßensperre, die Putschgegner aus Protest errichtet haben.

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11.7.09

Mariana Sanchez berichtet über Straßenblockaden, mit denen Putschgegner den Druck auf die Junta verschärfen wollen.

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12.7.09

Demo für die Rückkehr von Zelaya. 

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14.7.09

Gabriel Alessandro berichtet über den Einfluß der "katholischen" Kirche und die Parteinahme ihrer Führung für die Putschisten. Mit Bildern von einer witzigen Theateraktion mit dem Kardinal als Pilatus, Zelaya als Jesus und römischen Legionären.

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15.7.09

Wieder große Demonstration von Anhängern Zelayas. Der reist durch die Region und ruft sein Volk zum Aufstand auf. Und Putschpräsident Micheletti entläßt seinen Außenminister, der Obama als "kleinen Neger" beschimpft hatte.

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17.7.09

Zelaya kündigt an, er werde schon bald zurückkehren. Chavez lehnt die Gespräche in Costa Rica mit den Putschisten ab. Infos von Dima Khatib (telefonisch aus Caracas). Weitere Demos von Anhängern Zelayas.

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18.7.09

Man wartet ab, ob Zelaya wirklich zurückkommen wird. Bei Gesprächen in Costa Rica erklärt sich Zelaya mit der Bildung einer Einheitsregierung einverstanden, die jetzigen Machthaber lehnen das aber ab.

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19.7.09

In Costa Rica wird weiter verhandelt, aber die Putschisten lehnen alle Vorschläge ab

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20.7.09

Bericht über das Scheitern der Gespräche in Costa Rica. Arias warnt vor einem Bürgerkrieg.

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21.7.09

Bei arte-info ein allgemeiner Lagebericht vom Nervenkrieg zwischen Zelaya und den Putschisten. In Honduras gibt es weiter täglich Demonstrationen gegen das Regime. Dieses bricht die Beziehungen zu Venezuela ab.

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23.7.09

Zelaya macht sich auf den Weg, um von Nicaragua zurück nach Honduras zu fahren. Dort marschieren Truppen an der Grenze auf. Mariana Sanchez berichtet live von der Grenze.

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24.7.09

 

Präsident Zelaya versucht, in Las Manos von Nicaragua aus zufuß nach Honduras hineinzukommen. Hunderte Soldaten haben aber den Weg abgesperrt, und so steht Zelaya an der Grenze, umringt von Reportern und Hunderten Anhängern und gibt stundenlang Interviews. Mariana Sanchez von Al Jazeera berichtet den ganzen Abend live von der Szene und bekommt auch ein Interview von Zelaya. (Nicht sonderlich informativ. Er beharrt darauf, ein paar Meter innerhalb des Landes gewesen zu sein. Sanchez stellt ihm übrigens durchaus ziemlich kritische Fragen.) 

In der ganzen Grenzregion gilt eine Ausgangssperre, es soll harte Gewalt der Armee gegen Demonstranten gegeben haben. Davon gibt es nur wenige Bilder.

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25.7.09

Weitere Berichte zu Zelayas Grenzgang vom Freitag. Frau Clinton nennt Zelayas Vorgehen "rücksichtslos".  - Abends (nachmittags Ortszeit) kommt Zelaya wieder an die Grenze, gibt wieder Interviews (u.a. eines live mit Monica Villamizar bei Al Jazeera), kann aber wieder nicht einreisen. Angeblich hat er sich ein Fernglas und Landkarten der Grenzregion gekauft, als wolle er es jetzt über die grüne Grenze versuchen. - Mariana Sanchez berichtet über die Stimmung bei den Zelaya-Unterstützern die zu Hunderten nach Las Manos gekommen sind, unter ihnen auch Zelayas Ehefrau. In der Nähe des Grenzortes wird die Leiche eines Mannes gefunden, ein Zelaya-Unterstützer, er ist offenbar gefoltert worden.

ari,TS,E,A,B,C zus.32
     
26.7.09

In Nicaragua an der Grenze zu Honduras beziehen Hunderte von Zelaya-Anhängern ein Zeltlager. Zelaya selber residiert in der Nähe in einer Villa, wo er Monica Villamizar wieder ein Interview gibt.

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27.7.09

Karl Penhaul (CNN) berichtet von Zelaya-Unterstützern, die an der Grenze und an provisorischen Straßensperren ungeduldig auf Zelayas Rückkehr warten. - Monica Villamizar berichtet über arme Leute in Tegucigalpa, die unter den Folgen der Wirtschaftskrise leiden und jetzt die Folgen der Isolation des Landes fürchten. - In der Hauptstadt kommt es nach einem Fußballspiel zu Krawallen zwischen Fangruppen, bei denen zwei Menschen getötet werden.

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28.7.09

Monica Villamizar berichtet über Kinderarmut in Tegucigalpa.

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29.7.09

Karl Penhaul berichtet aus Zelayas Zeltlager in Nicaragua an der Grenze zu Honduras, Zelaya singt für seine Leute Volkslieder, auch einige Sandinisten sind da und zeigen Solidarität.

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30.7.09

Ein kurzer Film von einer Demo von Zelaya-Anhängern. Ein Mann wird dabei von Polizisten schwer verletzt.

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31.7.09

 In Tegucigalpa demonstrieren Tausende friedlich für Präsident Zelaya.

Listening Post: Die Berichterstattung der internationalen Medien zum Putsch. (NNA)*

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5.8.09

Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Polizisten an der Universität von Tegucigalpa. - Monica Villamizar berichtet über Versuche der Junta, auch die letzten kritischen Radiosender mundtot zu machen, und über die Propagandakampagne der faschistischen TV-Sender, die vor allem Zelaya als "Freund von Chavez" darstellen - was für die allermeisten Zuschauer eher wie ein Lob klingen dürfte.

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6.8.09

Bilder von den Straßenkämpfen an der Universität.

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11.8.09

Matthias Fornoff berichtet über die Spaltung des Landes in Unterstützer des Putsches und Anhänger von Zelaya.

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12.8.09

Bei einer Demo von Zelaya-Anhängern kommt es zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei.

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13.8.09

Bilder von einer großen (friedlichen) Demo der Zelaya Anhänger und von einer Szene, wo ein Junta-Mitglied auf der Straße ein paar Arschtritte abbekommt.

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14.8.09

Der exilierte Präsident Zelaya wird in Chile mit allen Ehren empfangen und von Demonstrationen  freundlich begrüßt.

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21.9.09

Präsident Zelaya ist heimlich ins Land zurückgekehrt und ist jetzt in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa, wo ihm Tausende seiner Anhänger zujubeln. Al Jazeera berichtet ausführlich und teilweise live. Für die deutschen Nachrichten erstmal kein Thema.

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22.9.09

Die Putschistenregierung schickt Soldaten, die die brasilianische Botschaft umstellen und die Zelaya-Anhänger mit Gewalt von dort vertreiben. Wasser und Strom werden abgestellt. Zeitweise wird mit einer Stürmung der Botschaft zwecks Festnahme des Präsidenten gerechnet. - Für Al Jazeera ist Mariana Sanchez vor Ort und berichtet immer wieder live über die Situation an der Botschaft.

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23.9.09

Das Militär belagert weiterhin die brasilianische Botschaft, in Tegucigalpa gilt eine Ausgangssperre, Protestierer werden verhaftet, ein oder zwei Menschen sind von Polizisten getötet worden. Bei der UN-Versammlung in New York wird über die honduranische Krise gesprochen. - Weitere live-Berichte von Mariana Sanchez.

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zus.10

24.9.09

Heftige Straßenkrawalle zwischen Armee und Zelaya-Anhängern, mindestens zwei Tote, nach Angaben Zelayas sogar 10 Tote.  - Live-Berichte aus Tegucigalpa jetzt von Monica Villamizar (Al Jazeera) und Andy Gallacher (BBC). Ein Bericht von Monica Villamizar zeigt schwer Verletzte im Krankenhaus und Oppositionelle im Gefängnis, die von Mißhandlungen erzählen.

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25.9.09

Die Armee belagert weiterhin die brasilianische Botschaft, wo Zelaya und einige Dutzend Unterstützer ausharren.

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26.9.09

Monica Villamizar darf erstmals vom Gelände der brasilianischen Botschaft berichten, das Militär versucht den Eindruck von Normalität zu erwecken und läßt eine Lieferung mit Versorgungspaketen hinein. Die Demonstrationen für Zelaya gehen weiter.

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27.9.09

Die Putschisten schicken eine Verhandlungsdelegation der OAS wieder fort und stellen Brasilien ein Ultimatum, Zelaya in Brasilien Asyl zu geben oder ihn auszuliefern. Es gibt weitere Demonstrationen gegen das Regime, und Zelaya gibt weiter Pressekonferenzen.

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28.9.09

Die Putsch-Regierung läßt zwei weitere oppositionelle Radiosender schließen und verschärft den Ausnahmezustand. Trotzdem gibt es weiter Demonstrationen. Berichte und Infos von Mariana Sanchez. Einschätzungen zur Entwicklung von Luther Castillo (National restistance front). Er spricht von bislang 20 Toten bei den Protesten. 

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zus.14

     
29.9.09

Avi Lewis berichtet (live) aus Tegucigalpa, daß die Demonstrationen trotz Ausnahmezustand weitergehen.

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30.9.09

Avi Lewis berichtet über eine erneute Demonstration gegen den Belagerungszustand und für Zelaya, die von einer Übermacht an Militär beendet wird. Der Kongressabgeordnete Jose Azoona, eigentlich ein Unterstützer der Putschisten, kritisiert die Einschränkung von Bürgerrechten.

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3.10.09

Es gibt wohl hinter den Kulissen Gespräche mit den Putschisten über eine politische Lösung. Monica Villamizar informiert (live aus Tegucigalpa). Und sie berichtet über die Wirtschaftskrise, am Beispiel einer Tabakfabrik

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5.10.09

Monica Villamizar informiert live über neue Restriktionen durch den Ausnahmezustand. Dann berichtet sie aus dem Frauengefängnis, wo zahlreiche Gegnerinnen der Junta festgehalten werden

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8.10.09

Es gibt Verhandlungen von internationalen Vermittlern mit der Junta, die aber zu nichts führen, und weitere Demonstrationen der Zelaya-Anhänger. 

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14.10.09

Avi Lewis berichtet über den Ausnahmezustand, die Schließung von kritischen Medien und die anhaltenden Proteste. (Ausschnitt aus der neuen Folge von "Fault Lines" - folgt) Gespräch mit Avi Lewis über die Situation und die Medienkampagne der Putschisten.

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15.10.09

"Fault Lines" : "100 Days of Resistance" - Reportage von Avi Lewis über den Widerstand gegen die Putschisten. Durchweg neues Material, ungesehene Bilder, sehr interessant. Leider (NNA)*.

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18.10.09

"Polittheater mit Cowboyhut" - Peter Sonnenberg berichtet rückblickend über den Machtkampf zwischen Präsident Zelaya (jetzt in der chilenischen Botschaft) und der Putschistenregierung. Die Bevölkerung kommt im Bericht nur am Rande vor.

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20.10.09

Craig Mauro berichtet aus einem kleinen Bauerndorf. Dort spürt man die Folgen von Putsch und ausbleibender Entwicklungshilfe. Ein regionales Gesundheitszentrum wird nicht mehr weitergebaut.

 

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30.10.09

Bei Vermittlungsgesprächen unter US-Anleitung wird ein Abkommen beschlossen, wonach Zelaya bis zur Wahl am 29.11. wiedereingesetzt werden kann und eine "Regierung der nationalen Aussöhnung" gebildet werden soll. Auf den Straßen von Tegucigalpa tanzen die Leute vor Freude. Am Abend (Ortszeit) stellt sich dann aber heraus, daß es die nötige Zustimmung des Parlaments nicht geben wird, weil dieses bis zur Wahl keine Sitzung mehr hat.  - Sowas nennt man wohl eine konstitutionelle Krise.

ari,E,A,B

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31.10.09

Telefoninterview mit Zelaya (immer noch in der brasilianischen Botschaft). Er ist optimistisch, daß er bald wieder vom Kongress als Präsident anerkannt wird. Er versichert, daß er danach faire Wahlen anerkennen werde.

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2.11.09

Lucia Newman berichtet aus dem kleinen Ort Sabana Grande. Dort gibt es eine Wahlkampfveranstaltung der regierenden Putschisten. Manche der mit geringem Enthusiasmus fähnchenschwenkenden Armen sind nur dort, weil es gratis T-Shirts und eben Fähnchen gibt - letztere kann man später gut als Windeln benutzen...

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4.11.09

Informationen von Lucia Newman über den komplizierten Fortgang des Prozesses zur Wiedereinsetzung von Präsident Zelaya.

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6.11.09

Zuerst heißt es, die Putschistenregierung trete zurück, damit eine Einheitsregierung gebildet werden kann. Das tut sie dann doch nicht, es wird einfach die bisherige Regierung zur Einheitsregierung erklärt. Zelaya erklärt daraufhin, das Abkommen sei tot, und er werde die Wahlen nicht anerkennen. Proteste von Zelaya-Anhängern. Informationen und ein Bericht von Lucia Newman.

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15.11.09

Zelaya erklärt, daß er unter den jetzigen Umständen auf die Rückkehr ins Amt verzichtet.

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27.11.09

Vor den Wahlen am Sonntag. Die Putschisten fahren eine massive Propagandakampagne. Die Opposition (Zelaya und auch andere Kandidaten) boykottiert die Wahl, ihre Massenmedien sind zum Schweigen gebracht worden, ihre Anhänger werden verfolgt. Berichte von Craig Mauro und Stephen Gibbs.

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28.11.09

Berichte von Lucia Newman und Stephen Gibbs vor den Wahlen. Der Wahlkampf der Rechten, der Boykott der Linken. Craig Mauro berichtet über die Interessen der reichen "Elite", die die Putschisten unterstützt.

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29.11.09

Berichte vom Wahltag und über erste Ergebnisse. Bei Al Jazeera ausführliche Hintergründe und ein Live-Interview (telefonisch) mit Manual Zelaya. (später mehr)

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30.11.09

Bei der von der linken Opposition boykottierten Präsidentenwahl siegt der Vertreter der Oligarchie, der rechte Unternehmer Porfirio Lobo. Zelaya und viele amerikanische Regierungen wollen die Wahl nicht anerkennen. Die Wahlbeteiligung soll angeblich bei 61 Prozent liegen, was die Opposition bestreitet. In San Pedro Sula gibt es Zusammenstöße zwischen linken Protestierern und der Polizei.

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1.12.09

Lucia Newman berichtet über Proteste der Opposition, die die "Wahl" als gescheitert ansieht und jetzt zwischen weiterem Widerstand und Resignation schwankt.

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4.12.09

Listening Post: Über die von den Putschisten manipulierten Medien des Landes und die Unterdrückung oppositioneller Journalisten.

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10.12.09

Zelaya weigert sich, ins Exil nach Mexiko zu gehen, solange die Putschisten von ihm einen Amtsverzicht verlangen.

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27.1.10

Der Putschistenpräsident Porfiro Lobo wird vereidigt, er gewährt Zelaya freien Abzug, und der verläßt nach fünf Monaten die brasilianische Botschaft und fliegt in Exil in die Dominikanische Republik aus.

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1.2.10

Mariana Sanchez berichtet über Fälle von Bedrohung und Verfolgung von linken Journalisten und Zelaya-Anhängern. Seit dem Putsch gibt es eine Welle der Repression.

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30.4.10

Listening Post: Jorge Orellana ist der siebte Journalist, der in den letzten sechs Wochen ermordet wurde.

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21.5.10

Die Putschistenregierung entläßt reihenweise ihr nicht genehme Beamte und Juristen. Betroffene protestieren in Tegucigalpa mit einem öffentlichen Hungerstreik. Bericht von Kimberly Halkett

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23.5.10

Kimberly Halkett berichtet über unaufgeklärte Morde an Journalisten.

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24.1.12

Bericht von Adam Raney über blutige Landkonflikte zwischen Kleinbauern und Großgrundbesitzern, die dort Monokulturen mit Ölpalmen anlegen. Seit dem Putsch sind in Honduras etwa 50 Bauern ermordet worden.    ¤

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15.2.12

Bei einem Feuer in einem völlig überfüllten Gefängnis in Comayagua werden über 350 Gefangene getötet, etwa die Hälfte der Insassen. Statt die Zellen zu öffnen um den Häftlingen das Leben zu retten, schießen die Wächter auf Häftlinge, die sich selber befreien konnten. Bei AJE eine Aufstellung weiterer Gefängnisbrände in Honduras, bei denen in den letzten Jahren Hunderte Gefangene umkamen. Prof. Adrienne Pine (Ethnologin) sieht dahinter eine Strategie und spricht von "Massakern".   ¤

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16.2.12

Mehr über das Feuer in einem Gefängnis, bei dem über 350 Insassen getötet wurden, und die Trauer der Angehörigen. Berichte aus Comayagua von Andy Gallacher und Will Grant. Rodolfo Pastor (Ex-Diplomat) sieht die Ursache in einem kollabierten Justizsystem und völliger Straflosigkeit. Die meisten der Insassen haben nie vor einem Gericht gestanden.

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17.2.12

Die UN-Menschenrechtskommission verlangt Aufklärung des Brandes im Gefängnis von Comayagua. Hunderte empörte Angehörige von Häftlingen warten weiter auf Information darüber, ob ihre Verwandten noch leben. Bericht von Andy Gallacher, und ein Beitrag über die katastrophale Situation in den Gefängnissen in ganz Lateinamerika.

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19.2.12

Andy Galacher berichtet aus einem typischen Gefängnis irgendwo in der Provinz. Kleine Gauner neben Mördern unter unwürdigen Bedingungen in einer völlig überfüllten Bruchbude.

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24.11.13

Präsidentschaftswahl. Die aussichtsreichsten Kandidaten sind der Rechtsextremist Juan Orlando Hernandez und die Linke Xiomara Castro. Bericht aus Tegucigalpa von Adam Raney.

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25.11.13

Bei der Stimmenauszählung liegt der Rechte Hernandez angeblich vorne. (Von einer Stichwahl ist seltsamerweise keine Rede.) Der gestürzte Präsident Zelaya spricht schon von Wahlbetrug und ruft zu Protesten auf. Infos aus Tegucigalpa von Adam Raney.

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3.3.16

In Honduras ist die indigene Umweltaktivistin Berta Caceres ermordet worden. Sie hatte sich für die Landrechte der Indigenen eingesetzt und u.a. erfolgreich den Bau eines Staudamms verhindert. Bericht, Gespräch mit Patrick Alley (Global Witness).  ¤

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4.3.16

In Tegucigalpa protestieren hunderte Studenten gegen den Mord an der Umweltaktivistin Berta Caceres.

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30.9.16

Bei "UpFront" ein Reality Check über Hillary Clintons Unterstützung für den Militärputsch 2009.

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2.3.17

Am Jahrestag des Mordes an der Umweltaktivistin Berta Caceres erinnern einige Hundert Menschen bei einer Demonstration in Tegucigalpa an sie und fordern die Bestrafung der Auftraggeber. Acht Tatverdächtige wurden inzwischen festgenommen. In den letzten sieben Jahren sind in Honduras 120 Umweltschützer ermordet worden. Bericht von Mariana Sanchez.

A 3
23.11.17

Am Sonntag werden Parlament und Präsident neugewählt. Favorit ist der amtierende rechte Präsident Hernandez. Ein Streitthema sind die von Hernandez eingeführten Sonderwirtschaftszonen, in denen Staatsgebiet an ausländische "Investoren" verkauft wird, die dort eigene Mini-Staaten mit rechtlosen Bewohnern etablieren.  - Ein sehr spannender Hintergrund über diese "ZEDE"-Zonen auch im DLF: "Die Neuerfindung der Bananenrepublik"

arj

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26.11.17

Bei der Präsidentschaftswahl tritt der rechte Amtsinhaber Hernandez zum dritten Mal (??) an, was eigentlich verfassungswidrig ist. Wichtigste Themen im Wahlkampf sind die enorme soziale Ungleichheit und die Kriminalität. Mariana Sanchez berichtet aus Tegucigalpa über den Wahltag. Am späten Abend (Ortszeit) erklären sich sowohl Hernandez als auch der linke Gegenkandidat Salvador Nasralla zum Wahlsieger, obwohl noch keine offiziellen Wahlergebnisse bekannt sind.

A

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27.11.17

Es gibt noch kein offizielles Ergebnis der Wahl, aber nach allen Trends liegt Salvador Nasralla vom linken Oppositionsbündnis "Allianz gegen die Diktatur" mit etwa 45 Prozent deutlich vor Amtsinhaber Hernandez mit 40 Prozent. Die Anhänger der Linken feiern ihren Sieg. Bericht und aktuelle Infos aus Tegucigalpa von  Mariana Sanchez.

A,E zus.7
           
29.11.17

Streit um die Wahlauszählung. Die Wahlkommission zögert die Veröffentlichung der Ergebnisse hinaus. Angeblich soll nun doch Präsident Hernandez eine knappe Mehrheit erreicht haben. Sowohl seine Anhänger als auch die von Nasralla feiern ihren Sieg. Aus Tegucigalpa berichtet Mariana Sanchez.   ¤

A

2

           
30.11.17

Weiter Warten aufs offizielle Wahlergebnis und Vorwürfe von Wahlbetrug. Der Oppositionskandidat Nasralla erklärt, er werde einen Sieg von Hernandez nicht anerkennen. Bericht von  Mariana Sanchez. Auf deutsch berichtet bisher nur Euronews.

A,E zus.4
                
1.12.17

Fünf Tage nach der Wahl gibt es immer noch kein offizielles Ergebnis. Angeblich werden zweifelhafte Stimmen nochmal nachgezählt. Anhänger von Nasralla protestieren gegen den mutmaßlichen Wahlbetrug. Bei AJE heute nur eine Meldung. Einziger Bericht bei Euronews.

A,E zus.2
2.12.17

 

Das Wahlergebnis wird weiter zurückgehalten. Im ganzen Land gibt es Proteste der Opposition und Unruhen. Polizei und Armee gehen dagegen mit massiver Gewalt vor. Mindestens drei Demonstranten werden erschossen. Es wird eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. - Bei AJE berichtet nun Manuel Rapalo aus Tegucigalpa. Einschätzungen von Rodolfo Pastor (Sprecher des Oppositionsbündnisses): Hernandez will sich als derjenige profilieren, der für "Ruhe und Ordnung" sorgt. - Bei RT Einschätzungen von Prof. William Robinson (Lateinamerika-Experte): zweifellos findet eine Wahlfälschung statt - wie immer, wenn die Opposition Wahlen gewinnt. - Und Einschätzungen von Christian Mancera Mejia (Aktivist). - Einziger Bericht auf deutsch bei Euronews. Bei ARD und ZDF hat es seit der Wahl noch keinerlei Berichterstattung gegeben.  ¤

A,B,RT,E zus.25
3.12.17

In Tegucigalpa demonstrieren weiterhin Tausende Menschen gegen den offensichtlichen Wahlbetrug und fordern den Rücktritt von Präsident Hernandez. Bei AJE berichtet Manuel Rapalo. Berichte auf deutsch weiterhin nur bei Euronews.

A,Sky,E

zus.5
4.12.17

Das Wahlamt gibt bekannt, Hernandez habe die Wahl ganz knapp mit 52.000 Stimmen Vorsprung gewonnen. Nasralla erkennt das offensichtlich gefälschte Ergebnis nicht an. - Heute einziger Bericht bei Euronews.

 E

1

5.12.17

Manuel Rapalo berichtet aus Tegucigalpa über die andauernden Proteste gegen die Wahlfälschung. Einige Einheiten der Polizei weigern sich, gegen die Demonstranten vorzugehen und die nächtliche Ausgangssperre durchzusetzen.

A

2
           
6.12.17

Die Opposition fordert eine Neuauszählung der Stimmen oder eine Stichwahl

E 1
           
8.12.17

Amnesty International beklagt massive Menschenrechtsverletzungen. Seit der umstrittenen (bzw. gefälschten) Wahl sind bei Protestkundgebungen mindestens 14 Menschen von Polizisten erschossen worden. Infos von Manuel Rapalo.

A

2

9.12.17

Die Opposition hat das Wahlergebnis offiziell angefochten, ein Gericht muß nun entscheiden. Die Protestkundgebungen der Opposition gehen weiter.  

A,E zus.2
12.12.17

Weiter Proteste gegen die Wahlfälschung. Das Wahlbüro hat zwar ein Drittel der Stimmen nachzählen lassen, danach aber das bisherige Ergebnis bestätigt.  

E 1
16.12.17

Andauernde Proteste gegen die Wahlfälschung, Einmischungsvorwürfe gegen die USA.

A

3

           
7.1.18

Die Proteste gegen den Wahlbetrug dauern an. In San Pedro Sula gehen 80.000 Leute deswegen auf die Straße.

arj,TS

zus.3
13.1.18

Weiter Proteste und Streiks gegen die Wahlfälschung. In Tegucigalpa heftige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei.  

E

1
27.1.18

Der Wahlbetrüger Hernandez läßt sich als Präsident vereidigen. Auf den Straßen von Tegucigalpa lautstarke Proteste, die von der Polizei mit Tränengas beantwortet werden. John Holman berichtet. Einschätzungen von Alexander Main.

A

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17.9.18

Beginn des Prozesses gegen acht Männer, die beschuldigt werden, im März 2016 die Umweltaktivistin Berta Caceres ermordet zu haben. Mindestens zwei von ihnen stehen in Verbindung zum DESA-Konzern. Dieser hatte den Bau eines Staudamms geplant, der u.a. dank des Widerstands von Caceres verhindert wurde. Die Regierung hält wichtige Dokumente über die Hintermänner des Mordes zurück. Bericht von Manuel Rapalo.

A 3
           
30.11.18

Zweieinhalb Jahre nach dem Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres hat ein Gericht sieben Männer als Auftragsmörder schuldig gesprochen. Ein mutmaßlicher Auftraggeber, der Ex-Chef des Energiekonzerns DESA, sitzt noch in U-Haft, weitere Hintermänner sind weiterhin frei.

E 1
           
9.2.19

 

 

"Honduras: Kein Land zum Bleiben" - Reportage von Laurence Cuvillier über die Gründe, warum so viele Menschen aus Honduras flüchten.  ¤

Text von arte: "Gewaltkriminalität und Armut treiben tausende Honduraner in die Flucht, sowie die Trockenheit seit 2014. Wer aus seiner Heimat flieht und sich mit tausenden anderen aus Honduras, Guatemala und El Salvador auf den Weg macht in Richtung USA, ausgerechnet in ein Land, dessen Präsident ihnen schon per Tweet die Einreise verwehrt, der muss wirklich tief verzweifelt sein. Im gelobten Land USA erwartet sie nur ein prekäres Leben in der Illegalität – denn wer von ihnen dort Asyl beantragt, wird zu 80 % wieder abgeschoben.
Also warum fliehen sie trotzdem? Natürlich wegen der Armut und der Bandenkriminalität, aber eben auch wegen der Trockenheit im Land, die den Bauern ihre Ernte am Halm verdorren lässt. Ursache dafür ist der Klimawandel, aber auch der Raubbau an der Natur durch den Bergbau und die ökologischen Veränderungen durch neue Wasserkraftwerke in 177 Flüssen von Honduras. In Reitoca etwa kämpfen die Leute, um ihren Fluss vor dem Bau-Wahn der Regierung zu retten. Gut 100 Dorfbewohner aber haben schon aufgegeben, sie leben heute in Durham in North Carolina. Von dort aus unterstützen sie den Kampf ihrer Leute ums saubere Wasser in Honduras."   

arep

 

 

24

 

 

31.5.19

In Tegucigalpa demonstrieren tausende Leute gegen die Regierung. Dabei gibt es schwere Zusammenstöße mit der Polizei. Einige Demonstranten versuchen, das Gebäude der US-Botschaft in Brand zu setzen. Nur eine Meldung und einige Bilder. 

A,NC

zus.1
6.7.21

2016 ließ der Energiekonzern DESA die indigene Umweltaktivistin Berta Cáceres ermorden, die die Proteste gegen den Bau eines Staudamms angeführt hatte und damit erfolgreich war. Sieben Auftragsmörder wurden vor zwei Jahren verurteilt, und jetzt ist auch David Castillo, der damalige Chef von DESA, wegen des Mordes schuldiggesprochen worden.

arj 2
27.11.21

Am Sonntag wird ein neuer Präsident gewählt. Der rechte Amtsinhaber Juan Orlando Hernandez darf nicht erneut antreten. Ein Rückblick auf seine Amtszeit von Manuel Rapalo. Die Wiederwahl 2017 war gefälscht, die Familie von Hernandez ist tief in Korruption und Drogenhandel verstrickt (sein Bruder wurde in den USA als Drogenhändler verurteilt), weite Schichten des Landes sind in Armut versunken, verschärft durch die Corona-Pandemie (die von Hernandez noch dazu benutzt wurde, um sich zu bereichern, was tausende Menschen das Leben gekostet hat), zigtausende Menschen sind aus dem Land geflüchtet und versuchen, in die USA zu gelangen.

A

4

             
28.11.21

Tag der Präsidentschaftswahl. Im Wahlkampf gab es zahlreiche Angriffe auf Vertreter der Opposition, dabei wurden 31 Menschen getötet. Als Folge der Gewalt wird eine niedrige Wahlbeteiligung erwartet. Die Wahl wird von 7400 internationalen Wahlbeobachtern überwacht. Xiomara Castro (Ehefrau von Ex-Präsident Zelaya) von der linken Partei "Libre" tritt zum dritten Mal an, Kandidat der rechten Regierungspartei ist der Bürgermeister von Tegucigalpa, Nasri Asfura. -   Bericht und Infos aus Tegucigalpa von Manuel Rapalo, ein Bericht bei arte.

A,arj zus.8
             
29.11.21

Nach Auszählung von etwa der Hälfte der Stimmen der Präsidentschaftswahl liegt die Linke Xiomara Castro deutlich in Führung und erklärt sich zur Siegerin. Sie kündigt eine "Regierung der Versöhnung, des Friedens und der Gerechtigkeit" an. Tausende Anhänger feiern. Der rechte Kandidat Asfura behauptet, er habe die Wahl gewonnen. Die Wahlbeteiligung war, anders als erwartet, sehr hoch. - Bei AJE ausführliche Infos und Bericht aus Tegucigalpa von Manuel Rapalo. Infos bei CNN, ein Bericht bei Euronews.

A,C,E zus.14
                   
30.11.21

Xiomara Castro hat die Präsidentschaftswahl klar gewonnen, auch wenn die Stimmen noch nicht zuende ausgezählt sind. Der rechte Kandidat Asfura gesteht seine Niederlage ein. Infos und Einschätzungen von Tiziano Breda (ICG).

A

4

11.12.21

"Redacted Tonight": Naomi Karavani über den Wahlsieg der Linken Xiomara Castro. 12 Jahre nach dem Militärputsch interessieren die US-Medien sich nicht für die Rückkehr des Landes zur Demokratie. Damals hatten Obama und Hillary Clinton sich geweigert, den Putsch einen Putsch zu nennen. Die guten Beziehungen der CIA zu den folternden Militärs blieben bestehen. Allerdings hat der rechte Präsident Hernandez es dann mit dem Drogenhandel wohl etwas übertrieben.

RT

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22.1.22

Im Parlament in Tegucigalpa geraten Vertreter der linken Regierungspartei in einen handfesten Streit über die Besetzung des Postens des Parlamentspräsidenten. 

A

1/2
24.1.22

Am Donnerstag soll Xiomara Castro als neue Präsidentin vereidigt werden. Im Moment zerfleischen sich zwei Fraktionen ihrer Partei gegenseitig und haben jeweils ihren Favoriten als Parlamentspräsidenten gewählt.

A

3

             
27.1.22

Xiomara Castro ist als neue Präsidentin vereidigt worden. Sie verspricht soziale Reformen und einen Umbau des Justizsystems. Die Anhänger der Linken feiern. Manuel Rapalo berichtet aus Tegucigalpa.

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3

             
15.2.22

Ex-Präsident Hernandez ist verhaftet worden. Die USA werfen ihm Drogenhandel vor und wollen seine Auslieferung. Bericht von Manuel Rapalo.

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2

             
21.4.22

Honduras hat Ex-Präsident Hernandez an die USA ausgeliefert, wo er wegen Beteiligung an Drogenhandel angeklagt werden soll. Bericht von Teresa Bo.

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3

             
27.1.23

Wie im benachbarten El Salvador hat auch die linke Regierung von Honduras den Ausnahmezustand verhängt, um gegen die Herrschaft krimineller Banden vorzugehen. Anscheinend haben die Maßnahmen einen gewissen Erfolg. Manuel Rapalo berichtet aus San Pedro Sula.

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5.2.23

Auf der honduranischen Insel Roatan wollen ein paar reiche neoliberale Extremisten sich eine eigene Privatstadt bauen lassen, in der wirklich alles privatwirtschaftlich organisiert wäre, Schulen, Polizei, Justiz, alles. Der demokratische Staat (oder gar die arbeitende Bevölkerung) hätte in "Prospera" nichts mehr zu sagen. Im Moment ruhen die Bauarbeiten allerdings, weil bei der Genehmigung des Projekts durch die rechte Vorgängerregierung massiv Korruption im Spiel war. Bericht von Marie-Kristin Boese.  ¤

WS 7
20.6.23

In einem Frauengefängnis in Tamara sind bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Banden und bei einem Großfeuer mindestens 41 Personen getötet worden. Infos aus Mexico City von John Holman.

A

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25.6.23

Im Norden des Landes sind bei Kämpfen zwischen kriminellen Banden dutzende Menschen getötet worden. Die Regierung verhängt eine Ausgangssperre über die Region.   

A

1/2

27.6.23

Die Regierung ordnet an, daß die Militärpolizei die Kontrolle über die Gefängnisse übernimmt. Vor einer Woche waren bei Bandenkämpfen in einem Frauengefängnis mehr als 46 Menschen getötet worden, vorgestern wurden offenbar aus Rache im Norden des Landes bei einem Massaker elf Personen ermordet.

A

3

             
       

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